Schulte: Automobilzuliefererindustrie im Land gut aufgestellt für technologischen Wandel
Rostock – Unter dem Leitthema „Automotive in Mecklenburg-Vorpommern. Der Weg zur nachhaltigen und grünen Wertschöpfung.“ hat Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte am Donnerstag in Rostock mit Unternehmensvertretern über aktuelle Herausforderungen auf dem 14. Branchentag der Automobilzulieferer diskutiert.
„Neben der Bewältigung aktueller Probleme wie hoher Energiepreise und gestörter Lieferketten ist der technologische Wandel eines der wichtigsten Themen der Branche. Jetzt sind innovative und zukunftsgerichtete Lösungen gefragt, bei den Produktionstechnologien, in den Bereichen Mitarbeitergewinnung und -förderung sowie der Forschung und Entwicklung. Die Zuliefererindustrie in Mecklenburg-Vorpommern ist dafür gut aufgestellt. Hier werden beispielsweise hochwertige Fahrzeugklimatisierungs- und Heizsysteme, Komponenten für einen zuverlässigen Insassenschutz und moderne Fahrzeuginformationssysteme gefertigt. Daneben produzieren die Unternehmen im Land hydraulische Präzisionskomponenten und sind im Bereich der Leichtmetallumformung tätig“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.
Um den sich wandelnden Anforderungen stärker gerecht zu werden, plant das Netzwerk automotive-mv e.V. den Aufbau nachhaltiger und effektiver Transformationsstrukturen durch einen Automotive-Weiterbildungsverbund und die Etablierung eines Automotive-Transferzentrums für CO2-neutrale Produktion. Unter dem Titel „Automotive-Transformationsstrategie für nachhaltige Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern – kurz: Autotrans-MV“ wird derzeit gemeinsam mit dem Qualifizierungsanbieter REFA-Landesverband M-V e.V. und der Universität Rostock, Lehrstuhl Fertigungstechnik, ein Projekt umgesetzt. Das Vorhaben wird mit 1,7 Millionen Euro vom Bund unterstützt und läuft bis Ende Juni 2025.
„Mit diesem Projekt werden die Unternehmen im Land gestärkt. Im Verbund können sie ihre Innovationskompetenz erhöhen und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig ausbauen“, sagte Schulte.
In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 100 überwiegend kleine und mittlere Unternehmen im Bereich automotive tätig. Davon sind etwa 30 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer. Beispiele hierfür sind die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg und die ZF Airbag Germany GmbH in Laage. Mittlerweile arbeiten rund 5.200 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften in den etwa 100 Betrieben einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro.
Der Verein „automotive-mv e.V.“ hat 23 Mitgliedsunternehmen mit rund 3.500 Beschäftigten und 180 Auszubildenden. Die Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro. Ein wichtiges Gründungsanliegen war, die vorhandenen Potentiale vor allem klein und mittelständischer Zulieferer effektiver zu nutzen. Im Zusammenschluss wirbt die Initiative um Aufträge für Unternehmen im Land, berät und unterstützt bei Qualifizierung und Ausbildung, bündelt Kompetenzen, pflegt Erfahrungsaustausch und ist mit einem eigenem Profil im Automotive-Netzwerk der neuen Länder – dem Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) – aktiv.