Sozialministerin Drese fordert stärkere Partnerschaftlichkeit, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren
Schwerin – „Eine Mehrheit von 60 Prozent der Paare wünscht sich eine gleichberechtigte Beziehung, in der Erwerbs- und Familienarbeit fair verteilt sind. Doch nur eine Minderheit lebt entsprechend dieser Wünsche“, heißt es in einer Bilanz des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2015. Lässt sich diese Kluft von Wunsch und Wirklichkeit überbrücken? Was braucht es, um das Bewusstsein für mehr Partnerschaftlichkeit zu verändern? Diese Fragen führte das Landeszentrum für Gleichstellung und Vereinbarkeit in M-V (LZGV) und den schwedischen Künstler Johan Bävman zusammen. Von März bis Juni ist die Fotoausstellung „Swedish Dads“ mit Porträts von Vätern in Elternzeit in mehreren Städten in Mecklenburg-Vorpommern zu sehen.
Gleichstellungsministerin Stefanie Drese begrüßt die damit beförderte Diskussion über die gleichberechtigte Aufgabenverteilung im Familien- und Berufsalltag. „Eine faire Aufteilung liegt nicht nur im Interesse vieler Frauen. Auch Männer wollen sich gern mehr Zeit für ihre Kinder nehmen, haben aber noch viel zu oft mit Vorurteilen und Vorbehalten zu kämpfen. Die Ausstellung zeigt, welchen Gewinn Väter durch die Elternzeit haben und wie sich ihre Beziehung zu ihren Partnerinnen und Kindern dadurch verändert hat. Ich habe deshalb sehr gern die Schirmherrschaft übernommen“, sagte Drese auf der Auftaktveranstaltung heute im Anklamer Rathaus.
Die Ausstellung beleuchtet die Sicht von schwedischen Vätern, die sich für eine mindestens sechsmonatige Auszeit vom Beruf entschieden haben, um hauptverantwortlich den Familiennachwuchs zu betreuen. Die Besucherinnen und Besucher treffen auf berührende Porträts und Gedanken. Mit der Ausstellung können sowohl werdende und zukünftige Eltern als auch Arbeitgebende in eine Diskussion darüber einsteigen, wie eine fairere Verteilung von Arbeit in Familie und Beruf zwischen Männern und Frauen gelingen kann. Drese: „Die Berücksichtigung von Vereinbarkeitswünschen von Frauen und Männern wird in einem immer stärkeren Maße zu einem wichtigen Standortfaktor für Unternehmen, um ausreichend Fachkräfte zu finden bzw. zu halten.“
Die heute eröffnete Ausstellung wird noch bis zum 15. März 2019 im Anklamer Rathaus sowie in den umliegenden Geschäften zu sehen sein. Sie ist Teil der gemeinsamen Kommunikationsoffensive von LZGV und dem Sozialministerium mit dem Slogan „Apropos Partnerschaft. Macht’s gemeinsam!“. Im Anschluss folgen elf weitere Stationen in anderen Städten und Regionen Mecklenburg-Vorpommerns, z.B. in Neubrandenburg, Stralsund, Rostock, Grevesmühlen und Ludwigslust. In nahezu jeder Ausstellungsregion wurden mit Unterstützung regionaler Kooperationspartner Begleitveranstaltungen organisiert, darunter Vorträge, Workshops und Lesungen.
Das Landeszentrum für Gleichstellung und Vereinbarkeit in M-V ist ein Projekt des Landesfrauenrates MV e.V. und wird gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.