Ausgaben für berufliche Betreuungen sind in M-V weiter gestiegen

Zum Bürgerforum „Landesregierung vor Ort“ informiert Justizministerin Katy Hoffmeister in Gadebusch über die Vorsorgevollmacht: „Jeder braucht sie“

Gadebusch – Mit rund 33.000 ist die Zahl der Betreuungsverfahren im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern auf den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre gesunken. „Dennoch ist die Zahl rechtlicher Betreuungen anhaltend hoch. Auch zeigen die Gesamtausgaben für Betreuerinnen und Betreuer sowie Pflegerinnen und Pfleger in Betreuungssachen, wie intensiv das Thema bleibt. Im letzten Jahr stiegen die Ausgaben in Mecklenburg-Vorpommern auf ca. 30 Mio. Euro. Der Anteil davon für die beruflichen Betreuer lag bei rund 26 Mio. Euro, eine Million Euro höher als noch 2017“, so Justizministerin Hoffmeister am Donnerstag zunächst in Linstow zum Betreuungstag M-V und später zum Bürgerforum „Landesregierung vor Ort“ in Gadebusch.

„Zum Thema Vorsorgevollmacht besteht nach wie vor ein hoher Informationsbedarf. Daher sind alle Veranstaltungen wichtig, bei denen über das Betreuungsrecht gesprochen wird. Noch immer ist der Irrtum weit verbreitet, dass sich Eheleute im Fall einer Betreuungsbedürftigkeit, etwa in Gesundheitsangelegenheiten, gegenseitig automatisch vertreten können. Dem ist nicht so. Gibt es keine Vorsorgevollmacht, in der die Betreuung im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit geregelt hat, wird vom zuständigen Amtsgericht eine rechtliche Betreuung bestellt. Darum rate ich jedem Erwachsenen, der über eine geeignete Vertrauensperson verfügt, zu einer eigenen Vorsorgevollmacht. Ich bin daher den Betreuungsbehörden und Betreuungsvereinen sehr dankbar, dass auch sie mithelfen, hier aufzuklären“, sagte Ministerin Hoffmeister.

Im Justizministerium kann die kostenlose Broschüre „Das Betreuungsrecht“ bestellt werden.

Vom Umspannwerk bis zur Steckdose

WEMAG erklärte Teilnehmerinnen beim Girls‘ Day die spannende Welt der Energiebranche

Schwerin – Am diesjährigen Girls‘ Day haben in ganz Deutschland Unternehmen, Betriebe und Hochschulen ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse geöffnet. Auch die WEMAG beteiligte sich wieder aktiv an diesem Zukunftstag. „Wir wollten den Mädchen die Möglichkeit geben, unsere Ausbildungsberufe und Studiengänge näher kennenzulernen, in denen Frauen bislang eher selten vertreten sind, wir aber trotzdem gute Zukunftschancen bieten. Dafür hatten wir ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet“, erklärte Frank Dumontie, Gruppenleiter Personalentwicklung bei der WEMAG.

Es war vor allem die Neugier, die die zwölf Mädchen dazu bewogen hat, das Energieunternehmen zu besuchen. „Meine Mutti ist im Internet auf diese Möglichkeit gestoßen und hat mir einen Platz reserviert“, sagte Henriette. Aber auch einige WEMAG-Mitarbeiter haben ihre Töchter auf den Girls‘ Day im eigenen Haus aufmerksam gemacht. Für Khadija aus Syrien steht der Berufswunsch schon fest. Die 14-Jährige möchte gern Ärztin werden. „Einen Berufswunsch habe ich noch nicht, aber ich will viel sehen“, meinte dagegen die 13-jährige Julia. Und das konnte sie mit den anderen Schülerinnen auch.

Zum Girls‘ Day kamen zwölf Mädchen in die WEMAG. Mitarbeiterin Annett Lux (rechts) erklärt den Schülerinnen die Aufgaben der Netzleitstelle. Foto @ WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer

Nach einer kurzen Präsentation über das Energieunternehmen sowie die Vorstellung der Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge besuchten die Teilnehmerinnen die Netzleitstelle. Die Erläuterung dieser modernen Schaltzentrale übernahm Annett Lux, die bei der WEMAG mit dem Elektroniker für Betriebstechnik einen typischen Männerberuf gelernt hat und jetzt das Stromnetz in Westmecklenburg überwacht und steuert.

Auch Stefanie Hoffmann hat bei der WEMAG einen technischen Beruf erlernt und ist anschließend an die Hochschule Wismar gegangen, um dort Elektrotechnik zu studieren. Im Rahmen dieses Verbundstudiums konnte sie in der vorlesungsfreien Zeit bei der WEMAG arbeiten. Anschließend hat die junge Frau ein technisches Traineeprogramm durchlaufen und begleitet jetzt als Ingenieurin Messstellenbetrieb bei der WEMAG-Tochtergesellschaft e.dat die Markteinführung der Smart Meter.

Am Nachmittag standen eine Führung durch das Umspannwerk Görries und die Besichtigung des Batteriespeichers in Schwerin-Lankow auf dem Programm.

Angesichts des großen Interesses bei den Teilnehmerinnen plant die WEMAG beim nächsten Girls‘ Day, der am 26. März 2020 stattfindet, wieder ihre Türen zu öffnen.

Dahlemann: Kunst und Kultur sind für Vorpommern wichtig

Stralsund – Auf der regionalen Kulturkonferenz in Stralsund hat der Parlamentarische Staatssekretär die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufgerufen, sich rege an der Erarbeitung und Diskussion der Kulturpolitischen Leitlinien des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu beteiligen: „Machen Sie mit, mischen Sie sich ein. Jede gute Idee ist gefragt. Wir wollen die Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen und Träger erleichtern und weiter voranbringen und die Qualität der Kulturförderung bei uns im Land weiterentwickeln. Dazu brauchen wir die Akteure vor Ort, auch hier in Vorpommern.“

Gerade im ländlichen Raum sei es wichtig, die Kultur- und Kunstszene, insbesondere die freie, weiterzuentwickeln, „denn Kunst und Kultur leisten einen entscheidenden Beitrag für ein gutes Zusammenleben auf dem Dorf. Es ist wichtig, hier Talente zu fördern und Möglichkeiten für eine kulturelle Betätigung zu erschließen. Das fördert Kreativität und schweißt zusammen. Die Kulturpolitischen Leitlinien werden eine wichtige Leitplanke sein, wie künftig in unserem Land Kulturpolitik laufen wird“, so Dahlemann weiter.

Die Regionalkonferenzen in Schwerin, Güstrow, Neubrandenburg und nun in der Hansestadt seien das Dialogforum, um den Leitlinien die richtige Richtung zu geben. Dahlemann: „Ich freue mich, dass der Landeskulturrat und der Kreiskulturrat bei dieser wichtigen Aufgabe für die Landesregierung verlässliche Partner sind. Mit der Vereinfachung der Kulturförderrichtlinie unterstützen wir diese Akteure.“