Schwerin – Mit Bestürzung reagiert die SPD-Landtagsfraktion auf die Nachricht, dass Sylvia Bretschneider ihren langen Kampf gegen eine heimtückische Krankheit verloren hat.
„Wir trauern um Sylvia Bretschneider. Ohne Sylvia Bretschneider hätte Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen 30 Jahren sicher nicht dieselbe Entwicklung genommen. In diesen Stunden der Trauer gelten unsere Gedanken Sylvias Familie. Ihr drücken wir unser tiefstes Mitgefühl aus,“ sagt der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Thomas Krüger. „Die Landtagspräsidentin hat sich wie kaum eine Zweite für Weltoffenheit und Toleranz in unserem Land eingesetzt. Ihr Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus – für eine offene Gesellschaft und ein demokratisches Miteinander waren beispielgebend. Dieses Engagement werden wir stets im Andenken behalten.“
Sylvia Bretschneider war seit 1990 Mitglied in der sozialdemokratischen Partei Deutschlands und prägte als Mitglied des Landesvorstandes die Geschicke der Partei. Als Landtagspräsidentin bekleidete sie seit 2002 das höchste politische Amt im Land. In dieser Position lieferte sie immer wieder wichtige Akzente für die Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns.
„Als Präsidentin des Tourismusverbandes hatte sie wesentlichen Anteil daran, dass unser Land heute das beliebteste Ziel deutscher Erholungssuchender ist. Damit hat sie auch der wirtschaftlichen Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns immer wieder wichtige Impulse geliefert. Lange hatten wir gehofft, diese Kämpfernatur würde auch ihren letzten Kampf gewinnen. Sylvia Bretschneider hinterlässt eine riesige Lücke – als Freundin, als Genossin und als Peron der Zeitgeschichte,“ so Thomas Krüger.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat Sylvia Bretschneider als „starke Frau und mutige Kämpferin für die Demokratie“ gewürdigt. „Sylvia Bretschneider hat die parlamentarische Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten 25 Jahren entscheidend geprägt. 1994 zog sie erstmals in den Landtag ein. Seit 2002 war sie mehr als 16 Jahre Präsidentin des Landtages. Das ist eine außergewöhnlich lange Zeit. Sylvia Bretschneider hat ihr Amt überparteilich, aber immer mit einer klaren Haltung ausgeübt. Sie war eine starke Frau und eine mutige Kämpferin für die Demokratie in unserem Land“, sagte Schwesig heute in Schwerin.
„Demokratie und Freiheit, Weltoffenheit und Toleranz – das sind die Werte, für die Sylvia Bretschneider immer wieder eingetreten ist. Mit der von ihr ins Leben gerufenen Initiative ´WIR – Erfolg braucht Vielfalt´ hat sie die Zivilgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern gestärkt. Zugleich hat sie mit eindringlichen Worten an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert und gemahnt, dass sich diese schrecklichen Taten nie wiederholen dürfen. Auch die Zusammenarbeit im Ostseeraum und die Entwicklung des Tourismus waren Themen, für die sie sich besonders eingesetzt hat.
Ich habe Sylvia Bretschneider Ende März in Neubrandenburg besucht. Sie war wie so oft optimisch und voller Kampfgeist. Umso trauriger ist es, dass ihre Krankheit am Ende doch zu schwer war.
Sylvia Bretschneider war eine enge Weggefährtin, der ich politisch und freundschaftlich sehr verbunden war. Ich bin deshalb sehr traurig und mit meinen Gedanken bei ihren Angehörigen.“