Rostock – Bei der landesweiten Eröffnungsveranstaltung am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 8. September 2019, in Rostock verleiht Kulturministerin Bettina Martin die diesjährigen Denkmalpreise. Jan Träbing und Sönke Borgwardt erhalten den „Friedrich-Lisch-Denkmalpreis“ für ihre vorbildliche und engagierte Rettung des Gutshauses Ganzow in der Nähe von Gadebusch. Das Gutshaus ist die größte Dreiflügelanlage in Fachwerkbauweise im ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern und zählt zu den wenigen erhalten gebliebenen Gutshäusern des Spätbarock. Der Friedrich-Lisch-Denkmalpreis ist mit 4.000 Euro dotiert. Die landesweite Eröffnungsveranstaltung mit der Preisverleihung am Samstag in Rostock ist öffentlich.
„Das Gutshaus Ganzow ist ein einzigartiges Bau- und Kulturdenkmal“, lobte Kulturministerin Bettina Martin. „Jan Träbing und Sönke Borgwardt haben es nicht nur handwerklich und denkmalpflegerisch in Eigenarbeit erhalten, sondern die Gutsanlage auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieses Engagement verdient höchste Anerkennung, auch, weil sich nun viele Menschen selbst davon überzeugen können, dass die Rettung dieses schönen Gutshauses gelungen ist. Ich freue mich, die beiden engagierten Denkmalpfleger und alle anderen Preisträgerinnen und Preisträger in Rostock zu treffen“, sagte Martin.
Der Jugendbauhütte Wismar e. V. wird in diesem Jahr der „Denk mal! Preis für Kinder und Jugendliche“ verliehen. Sie bietet jährlich bis zu 25 jungen Menschen die Gelegenheit, im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Denkmalpflege tätig zu sein. Nach Auffassung der Jury stellt sie eine vorbildliche Initiative dar, junge Menschen in die Rettung von Boden-, Bau- und Kunstdenkmalen einzubinden und den Denkmalpflegegedanken in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Der Preis ist mit 700 Euro dotiert.
Die „Lobende Erwähnung“ und ein Preisgeld von 300 Euro gehen in diesem Jahr an Stefan Baerens und sein Team vom Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e. V. Sie erhalten den Preis für das über 25-jährige Wirken beim Erhalt und der Sanierung des Schlosses Dreilützow mit tatkräftiger Unterstützung von Kindern und Jugendlichen.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat das Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ zum Anlass genommen, den Blick auf technische Fortschritte zu richten, die immer wieder auch neue Kunst- und Baustile inspirierten. Im Mittelpunkt stehen Gebäude aus den 1920er Jahren und später. Mecklenburg-Vorpommern richtet die landesweite Eröffnungsveranstaltung im Innerstädtischen Gymnasium in Rostock aus. Das Gebäude wurde vom damaligen Rostocker Stadtbaudirektor Gustav Wilhelm Berringer entworfen und im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ errichtet.