Schwerin – Am Dienstag, den 10. September 2019 wurde der 11. Landesbaupreis an herausragende Bauwerke im Plenarsaal des Landtages Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin verliehen.
Von 41 eingereichten Projekten sind neun Objekte ins Finale gekommen, aus denen die Jury die Sieger ermittelt hat.
Auslober des Landesbaupreises sind das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V, gemeinsam mit der Architektenkammer M-V und der Ingenieurkammer M-V sowie dem Bauverband M-V. Minister Christian Pegel, der Präsident der Architektenkammer Christoph Meyn, der Präsident der Ingenieurkammer Wulf Kawan und der Vizepräsident des Bauverbandes M-V Thomas Maync nahmen gemeinsam die Ehrung der Preisträger vor.
„Gelungene Architektur trägt zu unserer Lebensqualität bei und ist sichtbarer Ausdruck von Geschichte. Aus diesen Gründen vergeben wir in diesem Jahr zum elften Mal den Landesbaupreis. Wir würdigen damit Bauherren, Architekten, Ingenieure sowie Bauausführende, die mit Kreativität und Können hervorragende Beispiele zeitgenössischer Baukunst geschaffen haben“, so der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Christian Pegel.
Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V, lobt die Preisträger, welche sich allesamt durch höchste Qualitäts- und Gestaltungsansprüche auszeichnen. „Die ausgezeichneten Bauten sind gebaute Zeugnisse dafür, dass sich alle am Bau Beteiligten in hohem Maße den aktuellen Entwicklungen in der Architektur gewidmet haben. Das betrifft in diesem Jahr den schonenden Umgang mit Ressourcen oder das Verwenden von Baustoffen, die typisch sind für unsere Region wie beispielsweise Reet, Holz und Ziegel“, hebt der Präsident der Architektenkammer hervor.
Ein weiteres wichtiges Wertungskriterium ist, dass sich die Gebäude – ob in urbanen Zentren wie Rostock und Schwerin oder in ländlichen Regionen wie Prerow oder Kemnitzerhagen sensibel in ihre Umgebung einfügen.
Wulf Kawan, Präsident der Ingenieurkammer M-V, hebt hervor: „Mit dem Landesbaupreis würdigen wir das Miteinander von privaten oder öffentlichen Bauherren und Bauplanern. Es erfordert Willen und Kreativität, diesen hohen gestalterischen Anspruch mit den praktischen Anforderungen an ein Bauwerk in Einklang zu bringen. Dieses Engagement haben alle 41 Bewerber mit ihren Projekten eindrucksvoll bewiesen.“ Dank gelte deshalb auch der Jury, die die schwierige Aufgabe hatte, aus vielen guten Projekten die besten auszuwählen.
„Wir – das sind das Energieministerium, die Architektenkammer, die Ingenieurkammer, und erstmals auch der Bauverband des Landes Mecklenburg-Vorpommern freuen uns sehr über die hervorragende Qualität in den Ausführungen der Preisträger-Bauten, aber auch bei allen weiteren Teilnehmern. Die Preisträger sollen Anregung und Ansporn für künftige Bauherren zugleich sein, auch weiterhin hochwertige Projekte in unserem Bundesland zu realisieren“, betont Thomas Maync, Vizepräsident des Bauverbandes M-V e. V.
Preisträger 2019
Landesbaupreisträger in der Kategorie „Bausumme ab eine Million Euro“ – Neugestaltung des Plenarsaals mit Konferenzbereich im Schloss Schwerin
Preisträger des Landesbaupreises 2019 in der Kategorie ab eine Million Euro Bausumme ist der Plenarsaal des Landtages Mecklenburg-Vorpommern im Schweriner Schloss. Die Jury lobte den Ausbau des ursprünglichen, aber weitgehend zerstörten Festsaals – den sogenannten „Goldenen Saal“ von 1857 – zu einem modernen Plenarsaal. Dieser habe sich baulich im Hinblick auf die gesamte Statik, aber auch hinsichtlich der Baustellenlogistik als hoch anspruchsvoll erwiesen. Gerade die ingenieurtechnische Leistung wurde ausdrücklich gewürdigt. Die Jury hebt hervor, „dass es mit diesem Plenarsaal gelungen ist, einen modernen, der Demokratie gewidmeten Plenarsaal höchst sensibel und präzise bis ins Detail in das historisch gewachsene, architektonisch hochrangige Schweriner Schloss zu integrieren.“
Landesbaupreisträger in der Kategorie „Bausumme bis eine Million Euro“ – Neubau eines Wohnhauses in Kemnitzerhagen
In dieser Kategorie ist der Landesbaupreisträger der „Neubau eines Wohnhauses in Kemnitzerhagen“ bei Greifswald. Das Wohnhaus wurde als energieeffizientes Gebäude ausschließlich mit ökologischen Baumaterialien in naturnaher Umgebung geplant und ausgeführt. Die Jury lobte die konsequente Anwendung von Holz bei der Fassade und beim Innenausbau. Gerade die kostengünstige Realisierung mit nur 12 Monaten Planungs- und Ausführungszeit mache „das Objekt beispielgebend für eine anspruchsvolle und gelungene Architektur im ländlichen Raum von Mecklenburg-Vorpommern.“
Belobigungen und Anerkennungen
Alle neun von der Jury ausgewählten Favoriten wurden ausgezeichnet. Für hohen architektonischen Anspruch und fachlich versierte Bauausführung sprach die Jury Belobigungen für vier Projekte aus: den Erweiterungsneubau des Kreissitzes Nordwestmecklenburg in Wismar, das Johann-Heinrich-Voß-Haus Penzlin – einer Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Rektorenhauses mit Erweiterungsanbau für Stadtbücherei, Voß-Literaturausstellung und Touristeninfo mit Mehrzweckraum, das Ferienhaus „ree T haus“ mit Reetdach und -fassade in Prerow/Darß und den Neubau zweier Ferienhäuser „NewHaus“ in Holzrahmenbauweise in Dierhagen/Darß.
Die Jury vergab zudem drei Anerkennungen, eine für den Neubau des Schaudepots als Erweiterung der Kunsthalle Rostock, weitere für die Hörsäle, eine Bibliothek und Mensa der Universität Greifswald am Campus Loefflerstraße sowie für den Neubau des Mehrfamilienhauses in der Innenstadt von Schwerin.