MeLa: Preise in Anerkennung für langjährige und engagierte Zuchtarbeit

Mühlengeez – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat die diesjährigen Preise für hervorragende Verdienste in der Tier- und Pflanzenzucht in Mecklenburg-Vorpommern an Dr. Edgar Coym und Hartmut Giermann überreicht. Beide Ausgezeichneten sind Geschäftsführer von Agrarbetrieben und gleichzeitig verdienstvolle Verbandsfunktionäre, die Mecklenburg-Vorpommerns auch auf Bundesebene vertraten bzw. noch vertreten. Coym ist Aufsichtsratsvorsitzender der RinderAllianz und Giermann ist Vorsitzender des Vorstandes des Saatgutverbandes MV.

Den Tierzuchtpreis 2019 erhielt mit Coym ein Brandenburger. Der Geschäftsführer der Agrarprodukte Dedelow GmbH (Landkreis Uckermark) prägt jedoch als Aufsichtsratsvorsitzender der RinderAllianz auch die Rinderzucht in Mecklenburg-Vorpommern. Die Agrarprodukte Dedelow GmbH ist als Betrieb im ehemaligen Bezirk Neubrandenburg von Anfang an Mitglied des Rinderzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Coym übernahm 1979 die Leitung der Milchrind-Zucht in Dedelow. Mit der Umstrukturierung der ZBE Milchproduktion Dedelow in die Agrarprodukte Dedelow GmbH ist sein Name untrennbar mit den Fortschritten der Zucht der Milchrindrasse Deutsche Holstein verbunden.

„In der Person von Dr. Edgar Coym verbinden sich wirtschaftliches Betriebsmanagement mit gelebter, kenntnisreicher Züchterpassion zur modernen Rinder­zucht“, sagte Backhaus in der Laudatio. „Oberste Prämisse war hierbei das Streben nach einer wirtschaftlichen Landwirtschaft mit gesunden, leistungsstabilen und langlebigen Tieren.“ Mit Nachdruck betrieb Coym seit 2005 das so genannte Testherden­programm, das deutschlandweit anerkannt ist. Vereinfacht gesagt werden hier Gesundheitsdaten der Kälber und Kühe der teilnehmenden Herden gesammelt, um Rückschlüsse auf genetisch bedingte Anfälligkeiten zu ziehen und Zuchtwerte zu erreichen, die stärker auf Gesundheit und Fitness der Hochleistungskühe ausgerichtet sind.

Den Pflanzenzuchtpreis 2019 erhielt mit Giermann ein bodenständiger Landwirt aus der Region Jarmen, der sich von Anfang mit der Saatgutvermehrung befasst hat. „Seit über 25 Jahren leitet er den Landessaatgutverband, dessen Entwicklung zu einem leistungsfähigen Verband der Agrarwirtschaft er entscheidend mitgeprägt hat“, betonte Backhaus. „Auch seiner persönlich engagierten Arbeit ist es zu verdanken, dass die Saatgutwirtschaft in unserem Land einen hohen Stellenwert hat und hier etwa 15 Prozent der Saat für Mähdruschfrüchte und 20 Prozent der Pflanzkartoffeln Deutschlands erzeugt werden.“

Der Geschäftsführer der Benziner Ackerbau GmbH baut auf rund 60 Prozent der Betriebsfläche Mähdruschfrüchte und Pflanzkartoffeln an, die anderen Landwirten Mecklenburg-Vorpommerns und Deutschlands gesundes Saat- bzw. Pflanzgut sichern. Unter Giermanns Leitung wurde unter anderem das deutschlandweit einmalige Projekt des Landessaatgutverbandes „Pro Z-Saatgut“ durchgeführt. Ziel war es Gesundheit und Qualität des Erntegutes zu sichern, indem die Landwirte Saatgut aus kontrolliertem Anbau bei Vermehrungsbetrieben verwenden statt es selbst zu gewinnen. „Dadurch ist in Mecklenburg-Vorpommern ein hoher und stabiler Saatgutwechsel von fast 70 Prozent erreicht worden, das sind 2 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt“, würdigt Backhaus die Initiative.

Keine Lebensmittel tierischer Herkunft aus dem Ausland mitbringen

Mühlengeez – Vor einem Jahr platzte mitten in die Mela eine Nachricht, die insbesondere die schweinehaltenden Betriebe erschreckte und die Veterinärdienste in erhöhte Alarmbereitschaft versetzte. Nur rund 70 Kilometer westlich der deutschen Grenze wurde in Belgien bei einem toten Wildschwein das ASP-Virus (Afrikanische Schweinepest) nachgewiesen.

Während sich die Seuchensituation in Belgien derzeit stabilisiert zu haben scheint, dringt die Afrikanische Schweinepest im Osten der Europäischen Union langsam aber stetig nach Westen vor. Deshalb warnt das Landwirtschaftsministerium erneut vor dem Einschleppen von Tierseuchenerregern durch Mitbringsel und Reiseproviant.

„Ich möchte nochmals eindringlich auf die Einhaltung grundlegender Biosicherheitsmaßnahmen hinweisen. Diese gelten nicht nur für Tierhalter, sondern gehen uns alle an“, sagt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. „Die Viren, die für die ASP verantwortlich sind, mögen die Kälte“, so Backhaus weiter. „Gefrierfleisch und Wurstwaren sind somit besonders häufig Träger von solchen Tierseuchenerregern.“

Entsprechend streng sind die Vorschriften, die das Mitbringen von Fleisch- und Wurstwaren sowie von Milch-produkten aus dem Ausland regeln. Jedoch werden bei Stichprobenuntersuchungen an Flughäfen in regelmäßigen Abständen ASP-Viren in mitgebrachtem Reiseproviant nachgewiesen.

Da der Reiseverkehr innerhalb der EU- Mitgliedstaaten jedoch nicht mehr der Einfuhruntersuchung an Grenzkontrollstellen unterliegt, ist das Risiko des Einschleppens, insbesondere entlang des Fernstraßennetzes, durch Fahrzeuge oder Personen nach wie vor hoch.

„Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger des Landes daher eindringlich darum, keine Fleisch- oder Wurstwaren aus den Gebieten mitzubringen, die von der Afrikanischen Schweinepest betroffen sind. Auch die Menschen, die von dort zu uns nach Mecklenburg-Vorpommern kommen, bitte ich um entsprechende Achtsamkeit“, sagte Backhaus.

Schiffsmesse „Neva“ in St. Petersburg

Schwerin – Am Montag, 16. September, startet Landesinfrastrukturminister Christian Pegel mit Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stephan Rudolph zu einer dreitägigen Delegationsreise nach St. Petersburg und ins Leningrader Gebiet. Vertreter aus der Schiffbau- und Hafenwirtschaft sowie der maritimen Industrie des Landes begleiten sie.

Anlass der Reise ist ein Besuch der Neva 2019, der größten Messe Russlands zu Schiffbau, Schifffahrt und Offshore-Technik. Christian Pegel wird die Messe mit dem russischen Transportminister Jewgeni Iwanowitsch Ditrich eröffnen. Daneben steht ein Besuch des Gemeinschaftsstands Mecklenburg-Vorpommerns an, auf dem sich die Branche des Landes präsentiert.

Zudem stehen ein Treffen mit Dmitry Yalov, Vize-Gouverneur des Leningrader Gebiets, Gespräche mit Vertretern des Transportministeriums sowie ein Besuch der Kirow-Werke an, die automatisierte, ressourcenschonende Landwirtschaftsfahrzeuge produzieren.

Neben der Pflege der Beziehungen zur Region stehen Logistik- und Handelsfragen im Fokus. So wird der Minister beim „Baltic Region China 2019 Business“-Forum für den Ausbau der Güterverkehrswege über die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Vorhabens Neue Seidenstraße werben.

Daneben rücken auch Fragen zu den erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt. Dazu trifft sich Christian Pegel mit Vertretern von Fraunhofer Russland und Rossatom, um über deren Forschungen zu erneuerbaren Energien und Wasserstoff zu sprechen.

20 Jahre Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung

Lübstorf – „Umweltschutz und nachhaltiges Handeln beginnen vor der eigenen Haustür. Viele finden den Klimawandel schlimm, im Alltag verändern nur wenige etwas. Aber genau dort können wir einen Unterschied machen. Nur wenn wir eigene Gewohnheiten durchbrechen, können wir in Summe auch regional, national oder global etwas bewegen. Hier setzt seit nunmehr 20 Jahren die Arbeit der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung an. Sie fördert die regionale Umsetzung von Projekten im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen; Projekte, die sonst kaum eine Chance gehabt hätten. Damit trägt sie dazu bei, dass die Regionen unseres Landes ihre Vielfalt besser sichtbar machen und bewahren können. Dieses Engagement verdient Respekt und Anerkennung“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus auf Schloss Willigrad in Lübstorf, wo die Stiftung ihr 20-jähriges Jubiläum beging.

Seit Stiftungsgründung seien in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg über 4.400 Projekte mit einem Fördervolumen von über 38 Millionen Euro unterstützt worden, informierte Backhaus. Davon habe Mecklenburg-Vorpommern mit mehr als 2.400 Projekten maßgeblich profitiert. Allein in 2018 seien hierzulande über 100 Projekte mit insgesamt knapp 1,3 Millionen Euro gefördert worden. Davon 75 im Natur- und Umweltschutz und 27 Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung sei aber nicht nur Geldgeber: „Sie ist auch ein unverzichtbarer Dienstleister, was Beratungen und Projektbegleitungen angeht“, betonte Backhaus. Auf diese Weise könnten auch solche Initiativen unterstützt werden, die nur über geringe Erfahrungen hinsichtlich Projektarbeit und Fördermittelbeantragungen verfügen. Das seien unverzichtbare gesellschaftliche Leistungen, die die Verwaltung in dieser Tiefe nicht mehr anbieten könne.

Die Fördermittel der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung stammen im Wesentlichen aus den Zweckerträgen der Lotterie „BINGO – Die Umweltlotterie“ und auch aus Spenden. Kofinanziert werden die Mittel aus Förderbereichen des Landes, des Bundes oder der EU und nicht zuletzt auch aus Mitteln lokaler Akteure.

Waldarbeitermeisterschaften

Mühlengeez – Umrahmt von Ausstellern aus den Bereichen Wald-, Forst- und Landtechnik befindet sich im Block E des Messegeländes in Mühlengeez die Aktionsfläche Forst. Sie macht ihrem Namen alle Ehre. Denn alle drei Messetage über kann der Besucher hier viel Aktion erleben: jeweils von 9 bis 17 Uhr finden die Waldarbeitermeisterschaften statt.

„Die Waldarbeitermeisterschaften stellen den Zuschauern unter Wettkampfbedingungen sehr praxisnahe Tätigkeiten vor und regen die Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch untereinander an“, erklärt Landwirtschafts- und Forstminister Dr. Till Backhaus. Beispielsweise gehe es um das präzise Beherrschen und sichere Handhaben der Motorkettensäge. Sie sei trotz der rasanten Technisierung der Holzernte durch Vollerntemaschinen wie Harvester das bestimmende Werkzeug der Forstarbeiter bei der Waldpflege und Holzeinschlag.

Den Anfang machen heute die Nachwuchs-Meister­schaften (U24) mit 22 Auszubildenden, darunter drei Frauen. Am Samstag wetteifern 12 Profis um den „Mela-Pokal“ und den Abschluss bildet am Sonntag die Forwarder-Meisterschaft. Die Siegerehrungen sind jeweils unmittelbar nach Abschluss der Wettkämpfe gegen 18.00 Uhr (Freitag) bzw. 16.30 Uhr (Samstag) vorgesehen.

Die Teilnehmer der Waldarbeitermeisterschaften messen sich in den Disziplinen Sägekettenmontage, Zielbaumfällen, Präzisions- und Kombinations­holzschnitt und Entasten eines Stammes.

Bei der Forwarder-Meisterschaft steuern Maschinen­führer ihre Schlepper durch einen engen Parcours und bauen mit dem Kran einen Turm aus sieben Holzklötzen.

Ergänzt wird das Programm der Waldarbeitermeister­schaft durch das Waldmobil. Hier werden anschaulich und praxisnah die Berufsinhalte des Forstwirts und des Försters dargestellt und für den forstlichen Nachwuchs geworben. Auch für Kinder ist mit dem „Baumklettern“ unter Anleitung versierter Baumsteiger der Landesforstanstalt für Abwechslung gesorgt.

WiFi4EU: Europäische Kommission startet dritten Förderaufruf

Schwerin – Am Donnerstag, 19. September 2019, um 13 Uhr startet die Europäische Kommission den dritten Aufruf des Programms WiFi4EU zur Förderung der Internetanbindung von Kommunen in der Europäischen Union. Ziel ist die Installation modernster WLAN-Technologie. Mit Fördermitteln in Höhe von 26,7 Millionen Euro sollen insgesamt 1.780 Kommunen EU-weit vom Förderaufruf profitieren.

„Bislang waren 29 Kommunen aus Mecklenburg-Vorpommern beim WiFi4EU-Programm erfolgreich und erhalten damit einen Gutschein über 15.000 Euro für kostenlose Internet-Hotspots im öffentlichen Raum“, sagt Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel und betont: „Das Angebot eines kostenfreien Internetzugangs ist nicht nur Ausdruck einer digitalen und vernetzten Informationsgesellschaft, sondern vor allem wichtiger Standortfaktor für die Wahrnehmung der Städte und Gemeinden als attraktiver Standort, für Einheimische und Touristen gleichermaßen.“

Christian Pegel appelliert an die Kommunen landesweit: „Es lohnt sich, beim Förderaufruf schnell zu sein. Die eingegangenen Bewerbungen werden auch in dieser Förderrunde nach dem Prinzip ‚Wer zuerst kommt, mahlt zuerst‘ vergeben.“ Laut Angaben der EU wurden beim vergangenen Förderaufruf 98 Prozent der Gutscheine in den ersten 60 Sekunden des Förderaufrufs vergeben.

Um optimal auf die kommenden Runde des WiFi4EU-Programms vorbereitet zu sein, rät der Minister: „Registrieren Sie sich in der WiFi4EU-Community! So erhalten Sie auf direktem Wege alle Informationen zum Programm.“

WiFi4EU ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das von der Europäischen Kommission verwaltet wird. Ziel ist es, die Anbindung an schnelles Internet durch drahtlose Internetzugänge im öffentlichen Raum zu unterstützen. Mithilfe der Initiative sollen EU-weit in bis zu 8.000 Städten und Gemeinden, in denen bislang keine schnelle Internetversorgung vorhanden ist, sogenannte WLAN-Hotspots eingerichtet werden. Antragsberechtigt sind ausschließlich Kommunen.

Ein WiFi4EU-Gutschein weist pro Kommune einen festen Betrag von 15.000 Euro aus. Mit dem Geld wird die Installation von WLAN-Geräten auf dem neusten Stand der Technik in den Zentren des gemeinschaftlichen Lebens wie öffentlichen Plätzen und Gebäuden unterstützt. Die Hotspots werden Teil des EU-weiten WiFi4EU-Netzes, bei dem sich jeder Nutzer nur einmal registrieren muss. Anschließend ist kostenlos und ohne weitere Anmeldung über alle geförderten Hotspots das Surfen im Internet möglich.

Fit für den Winter

A 20-Behelfsbrücke bei Tribsees wird einen Tag gesperrt

Tribsees – Am Mittwoch, 18. September 2019, wird die Autobahn 20 im Bereich der Behelfsbrücke bei Tribsees von 8 bis ca. 18 Uhr voll gesperrt. Die Sperrung ist notwendig, um in Hinblick auf die kommenden Wintermonate erforderliche Arbeiten an dem Bauwerk durchzuführen.

Unter anderem sollen Teile der Fahrbahnübergänge zwischen den Segmenten der Behelfsbrücke ausgetauscht und die Verschraubungen zwischen den einzelnen Brückenelementen nachgezogen werden. Außerdem stehen Unterhaltungsarbeiten an der Brücke an. Die Arbeiten werden vorsorglich durchgeführt, um eine störungsfreie Befahrbarkeit der Behelfsbrücke während der Wintersaison sicherzustellen.

Während der Sperrung wird der Verkehr aus Richtung Rostock an der Anschlussstelle Bad Sülze über die Umleitung U 39 zur Anschlussstelle Tribsees geführt. Der Verkehr aus Richtung Stralsund wird von der Anschlussstelle Tribsees über die U 38 an der Anschlussstelle Sanitz wieder auf die Autobahn geleitet. Die Maßnahme ist mit dem Bürgermeister der Gemeinde Lindholz, durch die der Umleitungsverkehr führt, abgestimmt.

Die Autofahrer werden um Verständnis für die dringend erforderlichen Bauarbeiten und die damit einhergehenden Verkehrseinschränkungen gebeten.

Industriekongress M-V 2019

Neubrandenburg – In Neubrandenburg hat der Industriekongress Mecklenburg-Vorpommern 2019 der Industrie- und Handelskammern stattgefunden. Die diesjährige Veranstaltung beschäftigte sich mit praktischen Beispielen zu den Themen Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0.

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern modernste Produktionsanlagen und -prozesse, die auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sind. Die Digitalisierung der Produktion und der Prozesse zwischen Unternehmen und Kunden sind im vollen Gange. Dabei ist die Durchdringung in die Masse der mittelständischen Unternehmen eine drängende Aufgabe“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe vor Ort.

Die Veränderungen durch die Digitalisierung betreffen alle Branchen unserer Wirtschaft. „Wir müssen in diesem Prozess alle Wirtschaftsbereiche mitnehmen. Darum ist es wichtig, anhand von Best-Practice Beispielen aufzuzeigen, was heute schon möglich ist. Aktuell volle Auftragsbücher im Handwerk oder im Mittelstand dürfen nicht dazu verleiten, die Innovationsaktivitäten und die Digitalisierung nicht oder noch zu wenig anzupacken. Das ist eine Riesenherausforderung, die gemeistert werden muss, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben“, forderte Glawe.

Wirtschaftsminister Harry Glawe machte auf die Unterstützungsangebote des Landes aufmerksam. Im Rahmen der digitalen Agenda unterstützt das Wirtschaftsministerium mit einer Reihe von Maßnahmen die heimische Wirtschaft. „Wir wollen, dass damit die Chancen der Digitalisierung zukünftig noch besser genutzt werden. Wir haben die Rahmenbedingungen deutlich verbessert“, so Glawe weiter. Als Beispiele nannte er die Erweiterung der Qualifizierungsrichtlinie, die Erweiterung der Einstellungsrichtlinie, den Ausbau von Forschung, Entwicklung und Innovation sowie das Auflegen von Beteiligungsfonds (Risikokapital).

„Die insgesamt positive wirtschaftliche Entwicklung schlägt sich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Ursächlich für den Rückgang der Arbeitslosigkeit ist vor allem der Anstieg von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Stellen werden bei Unternehmen besetzt“, so Glawe.

Bislang setzt sich auch im Jahr 2019 die Entwicklung weiter fort. Bereits im April dieses Jahres hat die Arbeitslosenzahl die Schwelle von 60.000 unterschritten, im Vorjahr gelang dies erst im September. Im August lag die Arbeitslosenzahl bei 55.100. Ein deutlicher Rückgang von 6.400 Arbeitslosen oder 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 6,7 Prozent. Von 2010 bis heute erfolgte ein Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 11 Prozent, allein seit 2017 um nahezu 3 Prozent.

„Mecklenburg-Vorpommern ist zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort für Investoren geworden. Ein Schwerpunkt der Industriepolitik ist es, die Bereitschaft von Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern zu investieren, noch stärker zu wecken und zum Erfolg zu führen. Das gelingt durch intensives Werben auf Messen und durch die konkrete Investorenansprache im Ausland. Jede Neuansiedlung schafft und sichert vor allem auch Industriearbeitsplätze bei uns im Land“.

Als Beispiel nannte der Minister den Produktionsstart des Schweizer Medizintechnikunternehmens Ypsomed im August in Schwerin. In den kommenden fünf Jahren werden hier bis zu 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Ypsomed Gruppe mit Hauptsitz in Burgdorf (Schweiz) entwickelt und produziert Injektions- und Infusionssysteme für die Selbstmedikation, unter anderem zur Selbstbehandlung bei Diabetes. Im neuen Schweriner Werk sollen künftig Bauteile für Pens, Autoinjektoren und Pumpensysteme entstehen.

Das verarbeitende Gewerbe im Land steht für rund 11 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung des Landes. „Dabei sind im gesamten verarbeitenden Gewerbe rund 70.000 Menschen beschäftigt. Die industrielle Basis in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren stetig gewachsen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Zu den bedeutendsten industriellen Branchen im verarbeitenden Gewerbe zählen die Ernährungsindustrie, die maritime Industrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Erzeugung und Bearbeitung von Metall sowie Herstellung von Metallerzeugnissen, die Holzindustrie, die Luft- und Raumfahrtzulieferindustrie und die Automobilzulieferindustrie.

Der Industriekongress der Industrie- und Handelskammern soll für ein Land mit mehr Industrie und Chancen in der Zukunft werben. Die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern soll einerseits als bedeutender Wirtschaftsfaktor und attraktiver Arbeitgeber bekannter gemacht werden, andererseits soll die Akzeptanz für die Industrie in einem touristisch geprägten Land wie Mecklenburg-Vorpommern erhöht werden. Der Kongress fand beim Autozulieferer Webasto in Neubrandenburg statt.

Kulturpreis des Landes verliehen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat Inge Jastram mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. „Inge Jastram gehört mit ihren Grafiken und Illustrationen zu den bedeutendsten Künstlerinnen unseres Landes“, sagte die Ministerpräsidentin in ihrer Rede auf der Festveranstaltung in Schwerin.

„Ins heutige Mecklenburg-Vorpommern kamen Sie der Liebe wegen. Aber recht schnell haben Sie hier bei uns auch Ihre künstlerische Heimat gefunden: Zunächst mit Illustrationen für die Ostsee-Zeitung. Es folgten baugebundene Arbeiten, mit denen Sie zusammen mit Ihrem Mann Jo und anderen Künstlern das Stadtbild der Hansestadt Rostock künstlerisch geprägt haben. Etwa an prägnanten Bauten wie dem Teepott in Warnemünde oder bei der Gestaltung des Bernsteinsaals im Neptun-Hotel. Später waren Sie dann als Buchillustratorin auch für den traditionsreichen Rostocker Hinstorff-Verlag tätig. Und als freischaffende Künstlerin haben Sie sich mit Ihren Grafiken und Radierungen einen Namen gemacht. Auch weit über unsere Landesgrenzen hinweg“, würdigte die Ministerpräsidentin das Schaffen der 85-Jährigen. „Inge Jastram ist eine ganz besondere Botschafterin für die vielfältige Kulturlandschaft in unserem Land geworden. Dafür ehren wir sie heute mit dem Kulturpreis des Landes.“

Der Kulturförderpreis des Landes wurde durch die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Bettina Martin an den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Rostock Juri Rosov übergeben. Rosov habe sich in den nunmehr 16 Jahren, die er an der Spitze der Gemeinde steht, vorbildlich dafür eingesetzt, dass jüdische Kultur in all ihren Facetten in der Öffentlichkeit sichtbar wird.

„Juri Rosov hat einmal gesagt, dass Kultur besonders gut geeignet ist, um Berührungsängste abzubauen. Das sehe ich genauso. Ich bin überzeugt: Vorurteile können am besten durch Dialog und durch offene Türen ausgeräumt werden. Und dadurch, dass man einander begegnet.“ Dafür schaffe die Jüdische Gemeinde in Rostock mit den Theaterstücken ihrer Theatergruppe oder den jüdischen Kulturtagen, die für Oktober wieder geplant sind, reichlich Gelegenheit.

Der Kulturpreis des Landes ist mit 10.000 Euro, der Kulturförderpreis mit 5.000 Euro dotiert.

Tenure-Track-Programm

Ministerin Martin beglückwünscht die Universität Rostock zum Erfolg im Tenure-Track-Programm

Rostock – Der Universität Rostock ist es im Rahmen des Tenure-Track-Wettbewerbs gelungen, vier zusätzliche Professuren in den Fachgebieten Data Science, Pflanzliche Stoffwechselphysiologie, Zellbiologie mariner Organismen und Empirische Bildungsforschung und Schulpädagogik einzuwerben.

„Dies ist ein schöner Erfolg für die Universität Rostock und ein wichtiger Baustein in der Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, sagt Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Ich gratuliere der Universität Rostock.“

Ab dem 1. Dezember 2019 wird jede Professur wird mit rd. 118.000 Euro pro Jahr für bis zu zehn Jahre gefördert.

„Damit eröffnet sich ein neuer Karriereweg zur Professur für die besten Köpfe im Land.“, fügt Ministerin Martin hinzu. „Die Tenure-Track-Förderung schafft für begabte Nachwuchskräfte frühe Planbarkeit für den dauerhaften Verbleib in der Wissenschaft. Das wird für viele einen Motivationsschub bedeuten.“

Die Ergebnisse des Bund-Länder-Wettbewerbs wurden heute von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, und dem Vorsitzenden der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, in Berlin bekanntgegeben. Insgesamt werden in der ersten Förderphase 468 Tenure-Track-Professuren an 34 Hochschulen sowie in der zweiten Förderphase an 57 Hochschulen gefördert. Damit profitieren insgesamt 75 Universitäten und gleichgestellte Hochschulen von dem Programm. Die Universität Greifswald wurde 2017 mit vier Professuren in das Förderprogramm aufgenommen.