Land will Zuwanderung aktiv gestalten und Migrantinnen und Migranten gezielt fördern
Schwerin – Sozial- und Integrationsministerin Stefanie Drese und die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Dagmar Kaselitz, haben heute im Rahmen der Landespressekonferenz das neue Landeskonzept zur Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.
„Die Landesregierung begrüßt Zuwanderung als Bereicherung und Integration als Chance – sozial, kulturell, wirtschaftlich, um z.B. dem demografischen Wandel und der Fachkräftelücke entgegenzuwirken. Wir wollen die Zuwanderung in unserem Land deshalb aktiv gestalten und Migrantinnen und Migranten zielgerichtet integrieren. Das neue Landesintegrationskonzept ist die Grundlage dafür“, sagte Ministerin Drese in Schwerin.
Das Konzept stellt nach Ansicht von Drese einen Handlungsrahmen dar, um die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben zu verbessern: “Aufgabe unserer Integrationspolitik ist es, gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Integration aller hier lebenden Menschen zu schaffen“, so die Ministerin. Handlungsfelder des Konzepts sind z.B. Beratung, Spracherwerb, Wohnen, frühkindliche und schulische Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, aber auch Religion, Kultur und Sport.
„Von besonderer Bedeutung ist hierbei der schnelle Zugang zu allen Regelinstitutionen wie Kita, Schule oder Ausbildung sowie zu frühzeitigen, bedarfsgerechten Integrationsangeboten zu der auch die Wertevermittlung auf Basis unseres Grundgesetzes gehört“, verdeutlichte Drese. Durch die vom Land deutlich aufgestockte Migrationssozialberatung und Angebote für den Erwerb der deutschen Sprache bzw. im Bereich der Sprachmittlung solle eine rasche Orientierung im neuen Umfeld ermöglicht und die Integration von Anfang an befördert werden.
Die Integrationsbeauftragte Kaselitz hob als wichtiges Thema des Landesintegrationskonzepts die Anerkennung und Einbeziehung von Vielfalt unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft oder Religion hervor: „Wir müssen die interkulturelle Öffnung unserer Gesellschaft noch intensiver betreiben. Dabei kommt der Landesverwaltung eine Vorbildrolle zu, beispielsweise im Bereich von Maßnahmen zur Personalgewinnung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung.“
Kaselitz benannte als weiteres Ziel die Stärkung der Ehrenamtsstrukturen sowie die Beteiligung der Migrantenvertretungen an Entscheidungsprozessen auf kommunaler und auf Landesebene in allen Politikfeldern. „Zivilgesellschaftliche Akteure wie z. B. Jugend- und Sportvereine, Migrantenorganisationen, Bürgerbündnisse, Kirchengemeinden, Initiativen wie Privatpersonen tragen mit ihrem Engagement erheblich zu einer gelingenden Integration der Zugewanderten bei. Sie sorgen zudem dafür, dass unsere freiheitlich-demokratischen Werte positiv gelebt, erfahren und damit geteilt werden können“, sagte Kaselitz.
Die Integrationsbeauftrage gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass der seit 2016 existierende Landesintegrationsfonds auch in den Jahren 2020 und 2021 mit jeweils einer Million Euro fortgeführt wird. Mit dem Fonds werden Projekte zur gesellschaftlichen Integration von geflüchteten Menschen unter Einbindung der lokalen Bevölkerung gefördert.
Im Jahr 2006 wurde erstmals von der Landesregierung eine „Konzeption zur Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten in Mecklenburg-Vorpommern“ vorgelegt. Die erste Fortschreibung der Konzeption ist 2011 von der Landesregierung beschlossen worden. Seitdem hat es erhebliche Veränderungen im Migrationsgeschehen, insbesondere durch den Zuzug von Geflüchteten, im Rahmen der EU-Freizügigkeit und im Zuge der Arbeitsmigration gegeben.
In Mecklenburg-Vorpommern leben derzeit rund 78.000 Ausländerinnen und Ausländer (zum Vergleich 2012: 34.000, 1991: 10.000). Hauptherkunftsländer von Menschen mit ausländischem Pass sind mit Stand März 2019 Polen (13.193), Syrien (13.029) und Rumänien (4.231).