Schwerin – Das Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung spricht sich deutlich gegen die Erziehungsmethode „Original Play“ aus. „Original Play fördert Grenzüberschreitungen im Umgang mit Nähe und Distanz und begünstigt Kindeswohlgefährdungen“, betont Sozialministerin Stefanie Drese. Das Ministerium empfiehlt deshalb allen Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich, die Spielmethode nicht anzuwenden und auf jegliche Zusammenarbeit mit „Original Play“ zu verzichten.
Nach Aussage von Drese ist der unter “spielerischen” Aspekten praktizierte enge Körperkontakt von Kindern mit fremden Erwachsenen mit der Bildungskonzeption des Landes und dem präventiven Kinderschutz nicht vereinbar, da es bei der Anwendung zu Grenzüberschreitungen bzw. Grenzverletzungen sowie zu Gefährdungen für Kinder kommen kann. „Kinder müssen erkennen, welche Regeln und Werte im Umgang miteinander wichtig sind. Aufgabe des pädagogischen Personals ist es, diesen Prozess professionell zu begleiten und zu fördern. Dabei müssen sie sich ihrer Verantwortung im Umgang mit individuellen Grenzen sowie der eigenen Vorbildfunktion bewusst sein. Nur so können die Bedürfnisse, Rechte und Interessen von Kindern gewahrt bleiben“, so die Ministerin.
Drese verdeutlichte, dass dem Sozialministerium keine Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern bekannt sind, an denen die umstrittene Spielmethode „Original Play“ zum Einsatz gekommen ist. Das Ministerium nimmt die aktuelle Debatte, u.a. auch im Rahmen der kommenden Landtagssitzung, dennoch zum Anlass auf mögliche Gefährdungen für Kinder bei Anwendung von „Original Play“ hinzuweisen.
Drese: „Wir haben deshalb bereits vor einigen Wochen ein Rundschreiben an die Landkreise und kreisfreien Städte mit entsprechenden Warnhinweisen herausgegeben. Darin äußern wir die dringende Bitte, die in Ihrem Zuständigkeitsbereich ansässigen Einrichtungen und Träger von Kindertageseinrichtungen zu sensibilisieren und darauf hinzuwirken, von einer Anwendung dieser Spielmethode abzusehen.“