Signal an Bauwirtschaft

Schwerin – Mehr als drei Milliarden Euro will Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden beiden Jahren investieren – so viel wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Der Doppelhaushalt sei daher auch als Signal an die Bauwirtschaft zu verstehen, nach Jahren des Personalabbaus die eigenen Kapazitäten an die gestiegenen Bedarfe anzupassen.

9,4 Mrd. Euro soll der Landeshaushalt allein im kommenden Jahr umfassen – höhere Ausgaben gab es noch nie in der Geschichte des Landes. Neben der Elternbeitragsfreiheit und den deutlich gestiegenen Zuweisungen an die Kommunen sind es vor allem die Investitionen, die zu diesen Rekordausgaben führen. Allein im kommenden Jahr plant das Land mit Investitionen von 1,74 Mrd. Euro – für neue Landesbauten, die Sanierung von Schulen, den Breitbandausbau und nicht zuletzt den Straßenbau. „Das ist kein Strohfeuer“, machte Finanzminister Reinhard Meyer mit Blick auf die mittelfristige Finanzplanung deutlich, „auch in den kommenden Jahren werden wir weiter auf hohem Niveau investieren.“

Damit die Vorhaben wie geplant umgesetzt werden können, sei man allerdings in erheblichem Maße auf die Bauwirtschaft angewiesen. „Nach Jahren des Personalabbaus“, so der Finanzminister „wird es Zeit, dass die Bauwirtschaft, ihre Kapazitäten endlich den gestiegenen Bedarfen anpasst.“ Meyer untermauerte seine Forderung mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes. So hat sich die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe bundesweit von über einer Million im Jahr 1995 mittlerweile auf unter 500.000 mehr als halbiert. In Mecklenburg-Vorpommern war der Rückgang sogar noch stärker: Von rd. 41.000 Beschäftigten im Jahr 1995 auf mittlerweile nur noch knapp 9.000.

„Die Folgen dieses Personalabbaus“, so Finanzminister Reinhard Meyer, „spüren private Häuslebauer genauso wie die Öffentliche Hand: Zum einen wird es immer schwieriger überhaupt Firmen zu finden und zum anderen steigen die Preise für das Bauen immer weiter.“ Meyer appellierte an die Bauwirtschaft, den längst überfälligen Personalaufbau durch Fachkräftegewinnung und Ausbildung zügig anzugehen. „Nur gemeinsam mit der Bauwirtschaft werden wir die vorgesehenen Mittel für Investitionen auch umsetzen können“, so Meyer.

Städtebaufördermittel für Pasewalk

Pasewalk – Für die Umgestaltung der Herderstraße zwischen der Robert-Koch- und der Heinestraße stellt das Landesbauministerium der Stadt Pasewalk (Landkreis Vorpommern-Greifswald) Städtebaufördermittel in Höhe von ca. 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die Gesamtkosten für das Vorhaben betragen rund 1,8 Millionen Euro.

Im Rahmen der städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Oststadt“ sollen die Herderstraße grundhaft ausgebaut, die Nebenanlagen und die Straßenbeleuchtung erneuert sowie die Hausvorzonen aufgewertet werden. Der vorhandene Baumbestand soll weitestgehend erhalten bleiben. Der Eigenbetrieb Abwasser verlegt im Zuge der Baumaßnahme eine neue Entwässerung.

Ziel ist es, das Wohnumfeld für die Anwohner attraktiver zu gestalten und den ruhenden Verkehr neu zu ordnen. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und im vierten Quartal 2020 beendet sein.

Spurensuche

Unbekannte Orte der Friedlichen Revolution

Lübz – Vor 30 Jahren, Anfang Dezember 1989, besetzten mutige Frauen und Männer in Parchim, Rostock, Wolgast und Neubrandenburg die Objekte und Dienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit und blockierten so die weitere Arbeit der Geheimpolizei, die schon dabei war, belastendes Material zu beseitigen. Diese Aktionen reihen sich ein in viele gewaltfreie Protestinitiativen, die sich seit September 1989 in der DDR entwickelten und in kürzester Zeit das politische System zum Einsturz brachten.

Die Autorin Sandra Pingel-Schliemann aus Lübz und der Berliner Fotograf Hendrik Lietmann haben sich monatelang auf eine Spurensuche durchs Land begeben. Welche Spuren sie dabei entdeckt haben, präsentieren sie in dem neuen Bildband „Spurensuche, Orte der Friedlichen Revolution, der von der Landeszentrale für politische Bildung herausgegeben wurde. Am Dienstagabend wurde das Buch im Eldenburg-Gymnasium in Lübz offiziell vorgestellt.

„Dieses Buch ist eine Würdigung aller Männer und Frauen, die 1989 für Demokratie und Freiheit eingesetzt haben und eine Ermutigung für alle, die dies heute tun“, kommentiert Bildungs- und Kulturministerin Bettina Martin das Erscheinen des Bildbandes. „Sandra Pingel-Schliemann und Hendrik Lietmann machen mit diesem Buch die Spuren aus der wichtigsten Zeit der Friedlichen Revolution sichtbar und leisten damit einen wichtigen Beitrag dazu, dass die vielen mutigen Taten der Menschen nicht vergessen werden“, so Martin.

In kleinen und großen Orten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern fand der Aufbruch in Freiheit und Demokratie statt und dies auch in ganz unterschiedlicher Form. Die Wahrnehmung der Ereignisse, zumal die der Nachgeborenen, ist geprägt von den Bildern der großen Demonstrationen in den Städten.

„Die Friedliche Revolution lässt sich keinesfalls auf die Ereignisse in den Städten reduzieren. Entscheidend waren letztlich die Vielfalt und der Aufbruch in ganz unterschiedlicher Form überall im Land“, betont Ministerin Martin. „Demokratie lebt vom Engagement vieler, das gilt damals wie heute.“

Finanzpolitik und Investitionen in die Zukunft

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in der heutigen Haushaltsdebatte im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern für die Annahme des geplanten Haushaltes für die Jahre 2020 und 2021 geworben.

„Das ist ein Haushalt mit klaren Schwerpunkten bei Wirtschaft und Arbeit, bei Kitas und Schulen, bei der Finanzausstattung unserer Kommunen und bei der Infrastruktur. Ein Haushalt mit großem Investitionsvolumen. Allein im kommenden Jahr wollen wir 1,7 Milliarden Euro investieren. Und ein Haushalt, der gleichzeitig unsere solide Finanzpolitik weiter fortsetzt. Mecklenburg-Vorpommern wird auch in den kommenden Jahren ohne neue Schulden auskommen. Das ist der richtige Weg für die Zukunft unseres Landes“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Eine solide Finanzpolitik und Investitionen in die Zukunft seien kein Gegensatz. Für die Landesregierung gehöre beides zusammen. Mit dem Haushalt erhöhe das Land die Konjunkturlage für wirtschaftlich schwierige Zeiten um 100 Millionen Euro auf 500 Millionen. „Solide Finanzpolitik bedeutet aber nicht nur, das Geld zusammenzuhalten und Vorsorge für schwierige Zeiten zu treffen. Es bedeutet auch, die Mittel gezielt in den Bereichen einzusetzen, die für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes wichtig sind“, sagte Schwesig.

Mit dem Haushalt 2020/2021 werde die Finanzausstattung der Kommunen im Land deutlich verbessert. „Wir stärken die Finanzausstattung der Kommunen dauerhaft“, erklärte die Ministerpräsidentin. „Im nächsten Jahr werden die Kommunen rund 352 Millionen Euro mehr zur Verfügung haben als 2019“, erläuterte die Ministerpräsidentin.

Der wichtigste Schwerpunkt im Haushalt sei die Stärkung der Wirtschaftskraft und damit die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen bei uns im Land. „Wir wollen in gute, zukunftsfähige Arbeitsplätze investieren, mit fairen Löhnen und mit familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Deshalb bleibt es selbstverständlich dabei, dass wir die Vergabe öffentlicher Aufträge an einen Vergabemindestlohn koppeln, der jährlich steigt. Und auch die Wirtschaftsförderung ist an gute Arbeit gebunden“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Ein weiterer Schwerpunkt im Haushalt seien Investitionen in die Infrastruktur. „Wer wirtschaftlich wachsen will, der muss in die Infrastruktur investieren: in Straßen und Häfen und insbesondere in die digitale Infrastruktur. Wir brauchen überall im Land Breitbandzugang – an jeder Milchkanne –, schnelles Internet und guten Mobilfunkempfang“, sagte Schwesig. Allein 2020 sollen 250 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert werden.

Versprochen und gehalten – mit dem Haushalt 2020/21 löse die Landesregierung ihre Zusage ein, die Elternbeiträge für die Kindertagesbetreuung komplett abzuschaffen. „Für Krippe, Kindergarten, Tagespflege und Hort“, betonte die Ministerpräsidentin. „Zehntausende Familien mit Kindern im Land werden davon profitieren und am Ende des Monats mehr Geld zur Verfügung haben. Das ist die größte Familienentlastung in der Geschichte unseres Landes.“ Auch die Mittel für die Qualität der Kitas steigen mit dem neuen Haushalt.

„Außerdem wollen wir mit einem neuen Schulpaket in den nächsten vier Jahren 200 Millionen Euro zusätzlich in die Schulen investieren“, kündigte die Ministerpräsidentin an. Unter anderem sollen die Mittel für die Sanierung und der Neubau von Schulen verstärkt werden. Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer sollen ab dem Schuljahr 2020/21 eine bessere Bezahlung erhalten. „Ein klares Zeichen in Sachen Fachkräftesicherung“, so Schwesig.

Teil des Haushalts sei weiterhin ein 50 Millionen-Paket für die Feuerwehren. Außerdem würden die Verabredungen innerhalb des Regierungsbündnisses zur Erhöhung der Zahl der Polizistinnen und Polizisten im Land umgesetzt.

„Mecklenburg-Vorpommern hat sich gut entwickelt. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, an der Zukunft dieses Landes zu arbeiten. Mit dem Doppelhaushalt 20/21 haben wir eine gute Grundlage“, warb Schwesig für die Annahme des Haushalts.

Schwesig: Wir werden unseren Weg fortsetzen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in der Aktuellen Stunde des Landtags angekündigt, die Außenwirtschaftsaktivitäten der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu unterstützen. Es gehe um wirtschaftliches Wachstum und gute Arbeitsplätze.

Der Außenhandel habe sich in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren gut entwickelt. „Der Gesamtwert ist von 2012 bis 2018 um etwa 29 Prozent gestiegen. Das ist mehr als im Bundesgebiet, wo der Anstieg nur 21 Prozent betrug. Im letzten Jahr hat unser Land mit 13,8 Milliarden Euro Außenhandelsumsatz sogar einen neuen Rekord erreicht“, informierte die Ministerpräsidentin.

Gut sei, dass der Außenhandel breit ausgestellt ist. Polen, die Niederlande und Schweden seien 2018 die wichtigsten Außenhandelspartner des Landes gewesen. „Gerade mit Schweden, aber auch mit Finnland ist der Außenhandel in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Der Ostseeraum eröffnet uns große wirtschaftliche Chancen. Wir stehen da auch in der großen Tradition der Hanse“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Besonders enge Beziehungen unterhalte das Land zum direkten Nachbarn Polen. „Ich treffe regelmäßig mit dem Marschall aus Westpommern zu Polentagen, bei denen es neben der ganz alltäglichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit immer auch um Wirtschaftskontakte geht“, betonte Schwesig. Auch die Wirtschaft unternehme große Anstrengungen. „Ich will ein herzliches Dankeschön an den Unternehmerverband Vorpommern und die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern richten, die uns beim Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen und beim Aufbau einer grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin hervorragend unterstützen.“

Auch Russland gehöre traditionell zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern des Landes. „Es gibt seitens der Wirtschaft unseres Landes ein großes Interesse an wirtschaftlichen Kontakten nach Russland. Drei sehr erfolgreiche Russlandtage und die bisher größte Wirtschaftsdelegationsreise in der Geschichte unseres Landes nach St. Petersburg belegen das eindrucksvoll“, so Schwesig.

„Wir werden unseren Weg fortsetzen“, bekräftigte die Ministerpräsidentin. „Mecklenburg-Vorpommern wird 2020 Partnerland der Deutschen Woche in St. Petersburg. 2021 wird der nächste Russlandtag bei uns in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden. Dieser Weg liegt im wirtschaftlichen Interesse unseres Landes. Und er ist ein wichtiger Beitrag zum Dialog zwischen Deutschland und Russland.“

Die positive Entwicklung im Außenhandel sei das Ergebnis einer gemeinsamen Kraftanstrengung. „Sie ist vor allem die Leistung der Menschen in unseren Unternehmen, die Außenhandel machen, Kontakte knüpfen und pflegen, andere Sprachen sprechen, andere Unternehmenskulturen kennenlernen, Risiken eingehen und Chancen nutzen. Lassen Sie uns das auch künftig gemeinsam tun.“

Gastgewerbe tagt in Warnemünde

Warnemünde – In Rostock-Warnemünde hat am Mittwoch der diesjährige Branchentag des Gastgewerbes Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. Der Tag stand unter dem Motto „Die Zukunft beginnt jetzt – gehen wir sie gemeinsam an“. „Hotels und Gaststätten sind die Visitenkarte des Tourismus bei uns im Land. Zufriedene Gäste kommen gern wieder. Damit dies gelingt, leisten die touristischen Unternehmen eine Menge. Qualität, Service und ein abwechslungsreiches Angebot müssen die Urlauber im hart umkämpften Wettbewerb überzeugen. Fachkräftesicherung, Digitalisierung und Weiterbildung sind dabei herausfordernde Aufgaben. Wir unterstützen das Hotel- und Gaststättengewerbe auf diesem Weg“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort. Veranstaltet wurde der Branchentag vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern).

„Der Fachkräftemangel ist ein Kernproblem der Branche. Ziel muss es sein, ein frisches, realistisches Bild der Berufsbilder aufzuzeigen, um junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. In der Hotel- und Gaststättenbranche wird gearbeitet, wenn andere feiern oder Urlaub machen. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen rund um den beruflichen Alltag stimmen, beispielsweise beim Thema Wohnen. Das haben wir gemeinsam angepackt“, sagte Glawe. Wirtschaftsminister Glawe verwies zur Bewältigung des Fachkräftemangels unter anderem auf die Unterstützung des Wirtschaftsministeriums bei der gastgewerblichen Ausbildungskampagne „Gastro Burner – Fang Feuer und check ein“ und die Hilfen beim Bau von Mitarbeiterwohnungen.

So plant das Wirtschaftsministerium zur Schaffung von Mitarbeiterwohnungen in Tourismusschwerpunktgemeinden eine Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. „Das Programm soll die Fachkräfte entlasten, um am Arbeitsort auch geeigneten Wohnraum zu finden. Zugleich können Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern“, sagte Glawe.

Wirtschaftsminister Glawe ging abschließend zum Maßnahmenpaket für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ein, die von der Thomas Cook-Pleite betroffen sind. Dies enthält neben einer Unternehmens-Hotline unter anderem Bürgschaften und Darlehen, auch Kurzarbeit und die geförderte Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern konnten genutzt werden, um Kündigungen zu vermeiden. Mit Stand Ende November gab es über die Hotline der Gesellschaft für Struktur und Arbeitsmarktentwicklung (GSA) insgesamt zehn Unternehmen, die sich gemeldet hatten. Bei den Anrufern handelte es sich mehrheitlich um große Hotels beziehungsweise Hotelanlagen mit großen Bettenkapazitäten und dem Angebot von saisonverlängernden Maßnahmen und hohen Mitarbeiterzahlen. „Nachgefragt wurden Informationen zu den Themen Unterstützung, Weiterbildung sowie Insolvenzverfahren. Wir prüfen individuell, was das Richtige für jedes einzelne Unternehmen ist. Die Unternehmenshotline ist weiter geschaltet“, sagte Glawe.

Um Auszubildende zu gewinnen, hat der DEHOGA MV die Kampagne „Gastro Burner“ gestartet. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kampagne mit 750.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). In einer Roadshow mit dem „Gastro-Burner Food Truck“ werden die Schulstandorte in Mecklenburg-Vorpommern besucht. Zusammen mit einer breit angelegten medialen Kampagne aus Imagefilmen, einer Kampagnenwebseite und Auftritten in Social Media Kanälen soll Jugendlichen ein modernes Bild der Ausbildungsberufe gezeigt werden. „Mit der Kampagne soll das Gastgewerbe stärker in den Fokus von Jugendlichen bei der Berufswahl gerückt werden. Sie werden mit neuen Medien angesprochen und vor Ort an Schulen begeistert. Damit kann ein zeitgemäßes Bild der Ausbildungsberufe in Hotellerie und Gastronomie vermittelt werden“, sagte Glawe.

Nach Angaben des Bundesagentur für Arbeit fallen derzeit (Stand Ende September) von den insgesamt 1.600 noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen 404 Stellen (rund 25 Prozent) auf den HoGa-Bereich. In den Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen liegt auf dem ersten Platz der HoGa-Beruf Koch/Köchin (126 offene Stellen), auf dem 2. und 3. Platz liegen die Berufe Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau (119) und Hotelfachmann/Hotelfachfrau (107), und auf Platz 6 der Beruf Fachkraft im Gastgewerbe (52).

Der DEHOGA MV ist Interessensvertreter der gastgewerblichen Branche und seiner Mitgliedsunternehmen. Nach eigenen Angaben vertritt der Verband rund 6.600 konzessionierte Betriebe. In Mecklenburg-Vorpommern sind insgesamt rund 40.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in der Hotellerie und Gastronomie beschäftigt. Das entspricht einer Steigerung seit dem Jahr 2009 von 22 Prozent. Etwa drei Milliarden Euro Umsatz erzielt das Gastgewerbe jährlich im Land, dabei sind die Vorleistungsanbieter entlang der Wertschöpfungskette und die nachrangigen Effekte in der zweiten Wertschöpfungsstufe nicht eingerechnet.

Nach Angaben des Statistischen Amtes gab es im Zeitraum Januar bis September 2019 in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt rund 6,8 Millionen Ankünfte (+5,8 Prozent zum Vorjahrszeitraum) und mehr als 28,3 Millionen Übernachtungen (+10,1 Prozent) wurden registriert. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in M-V lag in diesem Zeitraum bei 4,2 Nächten.

Hinweis: Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping mit mindestens 10 Stellplätzen. Die Anzahl der im aktuellen Berichtsmonat ausgewiesenen geöffneten Beherbergungsbetriebe und angebotenen Schlafgelegenheiten liegt deutlich über den entsprechenden Angaben des Vorjahresmonats. Grund für die hohen Veränderungsraten ist unter anderem eine durch das Statistische Amt durchgeführte Überprüfung des Berichtskreises und die Aufnahme von vermittelnden Betrieben mit mehr als 10 Betten Kapazität in die Berichtspflicht. Dadurch ist die Zahl der auskunftspflichtigen Betriebe gegenüber dem Vorjahresmonat zum Teil stark angestiegen.

Förderung für Kreismusikschule Uecker-Randow

Eggesin – „Die Konzerte der Kreismusikschule Uecker-Randow sind eine Bereicherung für Vorpommern. Immer wieder ziehen Sie hunderte in den Bann so wie beim traditionellen Weihnachtskonzert in Eggesin. Es ist ein großer Genuss, den kleinen und großen Musikerinnen und Musikern zuzuhören. Man spürt die Leidenschaft und Freude, mit der alle dabei sind“, betonte der Parlamentarische Staatssekretär Patrick Dahlemann heute beim Weihnachtskonzert in der Martin-Luther-Kirche.

Die Kreismusikschule, die in diesem Jahr 60 Jahre alt ist, sei in ganz Vorpommern sehr beliebt und anerkannt, „und das quer durch alle Generationen in der Region und weit darüber hinaus. Hier wird eine großartige Arbeit geleistet. Unterricht wird in rund 30 Fächern an den Schulstandorten Ueckermünde, Torgelow, Strasburg, Pasewalk und Eggesin angeboten. Ob Gesang oder Instrumental, die Lehrerinnen und Lehrer geben wie die Schülerinnen und Schüler ihr Bestes, um bei Wettbewerben ganz vorn mit dabei zu sein und das Publikum bei Konzerten mit ihrem Können zu verzaubern. Das verdient großen Respekt und Anerkennung“, lobte Dahlemann. Erst kürzlich besuchten er und Bildungsministerin Bettina Martin die Musikschule. Beide würdigten auch die Arbeit des Fördervereins.

Zur Überraschung übergab der Staatssekretär einen Förderbescheid des Bildungsministeriums über 2.500 Euro aus dem Strategie-Fonds für die Neuanschaffung eines Konzertglockenspiels und 30 neuer Pultleuchten. „Sie alle sorgen für gut organisierte Veranstaltungen und Projekte. Dafür braucht ihr auch diese gute Ausstattung. Dabei helfen wir sehr gern.“

Detektive am Meeresboden

Forscher sammeln Daten über die Ostsee

Warnemünde – Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) untersuchen im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern den Meeresboden in der 12-Seemeilenzone (Küstenmeer) der hiesigen Ostseeküste. Die Daten sollen neben den bereits vorhandenen Daten helfen weitere Kenntnisse über die verschiedenen marinen Lebensräume zu erhalten. Diese sollen nicht zuletzt bei der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie berücksichtigt werden.

Das sogenannte ATLAS-Projekt ist im Sommer gestartet. Ziel ist herauszufinden, welche Lebensräume sich wo befinden und in welchem Zustand diese sind. Dazu werden vorhandene Daten aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengeführt und bisher nicht oder schlecht untersuchte Meeresbodengebiete neu kartiert. Hierzu zählen insbesondere die äußere Wismarbucht, die Darsser Schwelle und der Plantagenetgrund. Dazu werden hydroakustische (Seitensichtsonar, Fächer­echolot), sedimentologische und biologische Methoden (Greiferproben, Unterwasser-Video) eingesetzt.

In der diesjährigen Herbstkampagne wurde das Gebiet östlich von Warnemünde bis zum Schutzgebiet Darsser Schwelle untersucht. Es umfasst neben dem Warne­münde-Riff weitere kleinere Riffflächen und zwei kleinere Sandbänke. In diesem Bereich wurden an 42 Stationen unter anderem Bodenfauna- und Sedimentproben genommen sowie Unterwasser-Videoaufnahmen gemacht, die derzeit im Labor ausgewertet werden. Zusätzlich konnten mit den hydroakustischen Verfahren bislang flächenhafte Daten zur Analyse der Eigenschaften des Meeresbodens auf einer Fläche von 50 km² erhoben werden.

Soweit das Wetter es zulässt, sind weitere Tagesfahrten im Dezember 2019 geplant.

Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wird vom Land und aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) finanziert. Es läuft über drei Jahre und wird fachlich vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern betreut.

In Schleswig-Holstein und in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) laufen vergleichbare Kartierungsarbeiten. Ein wichtiges Projektziel ist daher, fachliche, methodische und technische (GIS) Übereinstimmung mit den dortigen Arbeiten und Ergebnissen zu erreichen, damit Brüche an der Landesgrenze vermieden werden und ein einheitliches Kartenwerk für die deutsche Ostsee entsteht.