Lubmin – ORFE wird Anfang 2020 in seinen neuen Heimathafen Lubmin verlegt. Damit soll sichergestellt werden, dass künftig östlich von Rügen im Bereich der Verkehrsgebiete in Richtung Sassnitz und Swinemünde eine Meeresverschmutzung infolge einer Schiffshavarie nach einer Fahrzeit von höchstens vier Stunden bekämpft werden kann.
Die Verlegung ist Bestandteil des Vertrages des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit dem neuen Betreiber, der Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock GmbH. Das Unternehmen hatte sich in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt. Es besitzt seit vielen Jahren Erfahrungen im maritimen Unfallmanagement auf Nord-und Ostsee und war bereits an der Bewältigung verschiedener Großschadenslagen beteiligt.
Aufgrund des erheblichen Schiffsverkehrs auf der Ostsee besteht ständig die Gefahr einer Havarie. Zur Vorsorge gegen damit verbundene Meeresverschmutzungen haben die Bundesrepublik und die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 2003 zwei Vereinbarungen unterzeichnet. Sie beinhalten die Einrichtung des Havariekommados in Cuxhaven sowie die gemeinsame Beschaffung, den Betrieb und die Unterhaltung von Fahrzeugen, Geräten und Einrichtungen zur Schadstoffunfallbekämpfung.
Die ORFE steht im treuhänderischen Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern als Partner dieser Bund-Länder-Vereinbarung. Bis 2017 war das Ölbekämpfungsschiff in Stralsund stationiert. Nach Kündigung des Bereederungsvertrages durch den damaligen Betreiber wurde das Schiff zunächst nach Rostock verlegt, um dort das außerdienstgestellte Ölbekämpfungsschiff ÄSCHE zu ersetzen. Im Ergebnis einer Gefahrenanalyse wurde jedoch entschieden, zur Abdeckung des bestehenden Defizites im Bereich östlich Rügens die ORFE in dieses Gebiet zu verlegen und für Rostock anderweitigen Ersatz zu suchen.