Wärmespeicher für Biogasanlage

Rosenow – Das Unternehmen „Bioenergie Rosenow“ (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) erhält vom Energieministerium 215.363,27 Euro (Fördersatz 52,46 Prozent) als Zuschuss für die Errichtung und Integration von Wärmespeichern zur Nutzung überschüssiger Wärme. Damit soll langfristig der Wärmebedarf in Rosenow gedeckt werden. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen.

Die Firma betreibt seit Dezember 2011 am Standort „Am Rehhagen“ eine Biogasanlage. Bisher wird das entstehende Biogas nahezu ständig mittels eines Blockheizkraftwerks (BHKW) in Strom und Wärme umgewandelt. Zur Wärmespeicherung sollen drei isolierte Wärmepufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von jeweils 85 Kubikmeter zum Einsatz kommen.

Damit lässt sich die entstehende Wärme der beiden BHKW bei flexibler Fahrweise optimal speichern. Ein Wärmecontainer soll die Wärmeverteilung und Steuerung des Systems beherbergen. Diverse neue Leitungen übernehmen den Transport der Wärme zu den drei Speichern bzw. zu den verschiedenen Verbrauchern. Die vorhandenen Leitungen sollen in das künftige Wärmenutzungskonzept eingebunden werden.

Durch diese Maßnahmen können pro Jahr ca. 325 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Förderung eines Wärmespeichers

Grevesmühlen – Für die Errichtung und Integration von Wärmespeichern im Zuge der Flexibilisierung des Blockheizkraftwerks (BHKW) erhalten die Stadtwerke Grevesmühlen (Landkreis Nordwestmecklenburg) einen Zuschuss in Höhe von 81.714,49 Euro. Die Gesamtkosten betragen rund 430.000 Euro. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen.

Die Stadtwerke Grevesmühlen betreiben zwei Biogasanlagen, zwei Erdgas-BHKW mit Kesselanlagen und ein ca. elf Kilometer langes Fernwärmenetz. Die Wärme wird in das Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist. Die Biogasanlage 2 wurde bereits flexibilisiert. Nun soll die Biogasanlage 1 folgen. Geplant ist die Errichtung von vier zusätzlichen Druckwärmespeichern mit einer Speicherkapazität von ca.11.600 Kilowattstunden Strom, die direkt in das Fernwärmenetz eingebunden werden.

Durch das Vorhaben können jährlich knapp 500 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden und erneuerbare Energien effizient zur Wärmeversorgung genutzt werden. Die Stadtwerke Grevesmühlen übernehmen mit ihrer Ausrichtung der Strom- und Wärmeversorgung eine Vorreiterrolle in Mecklenburg-Vorpommern.

Schwesig würdigt Manfred Stolpe

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat den am Wochenende verstorbenen früheren Brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe als „großartigen Ministerpräsidenten und echten Landesvater“ und als „engagierten Streiter für Augenhöhe im vereinten Deutschland“ gewürdigt.

„Manfred Stolpe war bereits zu DDR-Zeiten, als hoher Funktionsträger der Evangelischen Kirche, eine bekannte Persönlichkeit. Durch die Friedliche Revolution hat sein Leben noch einmal eine völlig neue Richtung eingeschlagen. Er hat in schwieriger Zeit Verantwortung übernommen und wurde 1990 zum ersten Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg im vereinten Deutschland gewählt. Er ist in diesem Amt seinen eigenen Weg, den Brandenburger Weg, gegangen und hat sich mit seiner ausgleichenden und ruhigen Art ein sehr hohes Ansehen erworben. Zweimal ist er mit beeindruckenden Ergebnissen von den Bürgerinnen und Bürgern seines Landes im Amt bestätigt worden. Er hat die Entwicklung Brandenburgs nach 1990 ganz entscheidend geprägt“, würdigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute den Verstorbenen.

„Als ich Anfang der neunziger Jahre in Brandenburg aufgewachsen bin, waren Manfred Stolpe und Regine Hildebrandt die Persönlichkeiten, die mich mit ihrem Eintreten für soziale Gerechtigkeit und für Augenhöhe im vereinten Deutschland besonders beeindruckt haben. Er war ein großartiger Ministerpräsident und echter Landesvater“, sagte Schwesig. „Auch nach Ende seiner politischen Tätigkeit hat er immer wieder für Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen geworben. Ich habe ihn auf verschiedenen Veranstaltungen getroffen. Unsere persönlichen und politischen Gespräche habe ich immer sehr geschätzt. Es hat uns, der nachfolgenden Generation, Mut gemacht, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Wir verlieren eine große Persönlichkeit. Mein Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.“

Investitionen in den Forschungsstandort MV

3,3 Millionen Euro für wissenschaftliche Geräte in 2019

Schwerin – Das Land hat im Jahr 2019 die Anschaffung von zahlreichen wissenschaftlichen Geräten für die Hochschulen und die Universitätsmedizin finanziell unterstützt. Hierfür standen EU-Mittel im Umfang von ca. 3,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Fördermittel stammten aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

„Die Anschaffungen von wissenschaftlichen Geräten sind wichtige Investitionen in unseren Forschungsstandort“, betonte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler benötigen moderne Technologien, um überhaupt arbeiten zu können und Ergebnisse zu erzielen, die die Forschung weiterbringen. Die Fördermittel der EU sind daher eine willkommene Unterstützung, denn viele dieser Hochleistungsgeräte sind sehr teuer“, sagte Martin.

Ausgewählte Förderungen im Überblick

Induktionserwärmungsanlage
Hochschule Wismar
Institut für Oberflächen- und Dünnschichttechnik
Förderung: 14.779,80 Euro

Das Vorhaben dient der Erforschung neuartiger multifunktionaler Emaille-Materialien und Beschichtungsverfahren. Dabei geht es vorwiegend um die Beschichtung maritimer Großobjekte mit korrosions- und bewuchshemmenden Oberflächenschichten sowie um die Beschichtung von Turbinenschaufeln von Gas- und Dampfturbinen zum Schutz gegen Nasskorrosion und Tröpfchenerosion.

Präzisions-Senkerodiermaschine
Hochschule Wismar
Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik
Förderung: 209.250,00 Euro

Die Präzisions-Senkerodiermaschine ermöglicht die wirtschaftliche Fertigung von hochgenauen Bauteilen, die aus schwer und/oder nicht mehr zerspanbaren Werkstoffen bestehen. Dabei können beliebige Freiformflächen und -formen mit Formelektroden gefertigt werden, die beispielsweise für Formeinsätze im Kunststoffspritzguss eingesetzt werden. Auch Anwendungen für pharmazeutische und medizintechnische Produkte, z. B. Dosierdüsen für Medikamente, können durch die beantragte Fertigungseinrichtung weiterentwickelt werden.

Spektralphotometer „Periimplantitis“
Universitätsmedizin Greifswald
Zentrum für Zahn-,Mund- und Kieferheilkunde
Förderung: 18.895,39 €

Mit dem Spektralphotometer wird die Gewebeverträglichkeit der behandelten Oberflächen an Zellkulturen bestimmt. Außerdem können das „Wachstum“ überlebender Bakterien nach den Behandlungen und Enzymaktivitäten untersucht werden. Ziel ist eine neue Behandlungsstrategie zur Entfernung der Plaque an Implantaten durch eine Periimplantitistherapie. Es wird angenommen, dass, je sauberer die lmplantatoberfläche nach Behandlung ist, desto sicherer der Einheilungserfolg, der Wundverschluss und die Integration des Implantats im Knochen sein werden.

Lagertank für biologische Proben, stickstoffgekühlt (-196°C)
Universitätsmedizin Rostock
Molekulare Onkologie und Immuntherapie
Förderung: 28.449,00 Euro

Biobanken werden mittlerweile als essentielle strukturelle Voraussetzung zur Durchführung klinischer Studien angesehen. Für eine Erweiterung der Bio-Banking-Aktivitäten ist weitere Lagerkapazität für Bioproben zwingend notwendig.

Gaschromatograph mit Tandemmassenspektrometer (GC-MS/MS)
Universitätsmedizin Rostock
Institut für Rechtsmedizin
Förderung: 127.396,50 Euro

Das GC-MS/MS ist ein Gerätesystem, das die (Fragment)Spektren der nachzuweisenden Substanzen aufzeichnet und somit den Nachweis und die zweifelsfreie Identifizierung der Substanzen ermöglicht. Da viele der neueren Substanzen und deren Metabolite im Blutserum häufig nur in sehr geringen Konzentrationen vorkommen und meist sehr wenig Untersuchungs-/Studienmaterial vorhanden ist, werden Gerätesysteme (u.a. GC-MS/MS) benötigt, die über sehr hohe Empfindlichkeiten für viele Analyte verfügen. Ziel ist es, insbesondere die immer neu auf den Drogenmarkt strömenden Substanzen durch den Aufbau analytischer Methoden und die Untersuchung/Bestimmung von bisher nicht identifizierten Metabolitenkonstellationen entgegenzutreten.

System zur Evaluation von Schmerzwahrnehmung
Universitätsmedizin Rostock
Klinik für Neurologie, Campus Gehlsdorf
Förderung: 86.572,50 Euro

Mit dem System zur Evaluation von Schmerzwahrnehmung werden Patienten mit genetischen Erkrankungen untersucht, bei denen insbesondere schmerzhafte neuropathische Syndrome auftreten können oder bei denen genetische Polymorphismen vorliegen, die potentielle Auswirkung auf das Schmerzempfinden haben.

Laborkneter
Universität Rostock
Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
Förderung: 55.393,01 Euro

Mit dem Laborkneter ist es möglich, Forschung zur wirtschaftlichen additiven Fertigung von Metall- und Keramikkomponenten zu betreiben. Daher ist es das Ziel, mit dem Laborkneter eigenen Feedstock (Formmassenaufbereitung) herzustellen und somit die komplette CEM-Prozesskette – angefangen von der Materialaufbereitung, über die Herstellung von Bauteilen nach dem CEM-Verfahren bis hin zur Sinterung des Grünteils – abzubilden.

Schallkamera
Universität Rostock
Lehrstuhl Windenergietechnik
Förderung: 30.255,75 Euro

Die Schallkamera ist eine sogenannte optische Kamera. Die optische Kamera besteht aus einem Mikrofonfeld und einer zugehörigen Software, die es erlaubt, Schallquellen in Bilder umzusetzen, also das Schallfeld zu visualisieren. Damit erhält man detaillierte Informationen zu den Bereichen eines Objektes, aus denen Schall abgestrahlt wird, und dem zugehörigen Schallpegel.

Simulationsplattform für Motorenprüfstände
Universität Rostock
Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren
Förderung: 59.781,96 Euro

Mit der Simulationsplattform für Motorprüfstände wird eine erweiterte Nutzbarkeit der vier hochdynamischen vollautomatisierten Motorprüfstände im Maschinenlabor geschaffen. Mit der Simulationsplattform wird an Motorprüfständen der gekoppelte Betrieb von Verbrennungsmotor, E-Motor, Generator und Batterieanlage für unterschiedliche Fahrzeugarten untersucht. Die Simulationsplattform für Motorprüfstände erlaubt den Betrieb der Großmotoren im Maschinenlabor mit gasförmigen und flüssigen alternativen Kraftstoffen, ergänzt um einen virtuellen Elektroantrieb.

Integriertes System zum Next Generations Sequencing plus Support Plan
Universitätsmedizin Rostock
Zentrum für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin
Förderung: 84.049,67 Euro

Das MiSeq System wird zum Screening auf lmmungen-Rearrangements sowie zur Bestimmung minimaler Resterkrankungen eingesetzt. Die Bestimmung der Minimalen Resterkrankung ist eine der wichtigsten Methoden für die personalisierte Medizin bei Lymphomen und Leukämien mit großem wissenschaftlichem und ökonomischem Potenzial.

Automatisiertes Patch Clamp System
Universitätsmedizin Rostock
Klinik für Herzchirurgie
Förderung: 45.182,81 Euro

Das Patch-Clamp System dient der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen. Die Patch-Clamp-Technik ist ein elektrophysiologisches Messverfahren, mit dem sich Ströme durch einzelne Ionenkanäle in der Zellmembran untersuchen lassen. Um die physiologische Integrität der generierten Zellen zu überprüfen, sind Patch-Clamp-Analysen unumgänglich. Die Verifikation elektrophysiologischer Parameter ist essentiell für die spätere Nutzung der Zellen zur Medikamententestung sowie zur Etablierung eines biologischen Schrittmachers.

Zuschüsse für Opferambulanzen

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese stärkt die Arbeit der Opferambulanzen an den Rechtsmedizinischen Instituten der Universitätsmedizin Greifswald und Rostock. „Die Opferambulanzen sind wichtiger Bestandteil des Opferschutzes in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb erhöht das Land seine finanzielle Unterstützung ab dem Jahr 2020 um über 100 Prozent auf 190.000 Euro“, so Drese.

Die Rechtsmedizinischen Institute bieten die Durchführung einer für die Opfer kostenlosen gerichtsfesten Befunddokumentation bei Gewaltopfern an. Zur Gewährleistung dieses Angebotes erhielten die Rechtsmedizinischen Institute bisher je 40.000 Euro vom Land.

„Es ist wichtig, dass Opfer von Straftaten kostenlos auf gute Hilfe- und Unterstützungsstrukturen im Land zurückgreifen können, um etwa Ansprüche später auch vor Gericht durchzusetzen“, so Drese. Die Befunddokumentationen können von den Betroffenen jederzeit angefordert und im Rahmen eines Strafverfahrens oder Schadenersatzprozesses als Beweismittel verwendet werden.

Mit Blick auf die steigende Anzahl der durchgeführten gerichtsfesten Befunddokumentationen spricht Drese sich für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller die Opferambulanzen nutzenden Institutionen aus. So gelangten Opfer oft auf Amtshilfeersuchen der Polizei, auf Anregung von Kliniken oder auf Ersuchen der Jugendämter in die Opferambulanzen. Drese: „Für eine ausreichende Finanzierung der Opferambulanzen sollten alle auf die Rechtsmedizinischen Institute zurückgreifenden Institutionen beitragen.“

Die Inanspruchnahme der beiden Opferambulanzen hat sich seit 2014 nahezu verdoppelt. So lag die Gesamtzahl der erfassten Fälle 2014 bei 205 und im Jahr 2018 bei 405. Der Anstieg bedeutet nicht, dass es jährlich mehr Opfer von Gewalt gibt. Er zeigt vor allem, dass mehr Menschen und Institutionen für das Thema Gewaltschutz sensibilisiert sind und die Opferambulanzen nutzen.

Mit Stand 30.06.2019 wurden in den Opferambulanzen bereits 235 Fälle der kostenlosen gerichtsfesten Befunddokumentation gezählt. Die größte Betroffenengruppe sind Kinder zwischen 0 und 17 Jahren (ca. die Hälfte aller Fälle). Gesamtzahlen für 2019 werden voraussichtlich Ende Februar 2020 vorliegen.

Beitragsfreie Kita in M-V

Schwesig: Kita in MV ab neuem Jahr beitragsfrei – große Entlastung für Eltern

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern schafft zum Jahreswechsel die Elternbeiträge für die Kitas vollständig ab. Das gilt für Krippe, Kindergarten, Hort und Tagespflege. Damit ist der Kita-Besuch künftig für alle 110.000 Kita-Kinder im Land beitragsfrei.

„Das neue Jahr fängt für Familien mit kleinen Kindern besonders gut an. Sie zahlen künftig bei uns im Land keine Kita-Beiträge mehr. Die Landesregierung hat hart für dieses Ziel gearbeitet. Jetzt lösen wir unsere Zusage ein“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute in Schwerin.

„Vor allem für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen ist die Abschaffung der Elternbeiträge eine große Entlastung. Sie haben künftig mehr Geld zur freien Verfügung, teilweise mehrere tausend Euro im Jahr“, sagte Schwesig weiter.

Mecklenburg-Vorpommern übernehme mit der Abschaffung der Elternbeiträge deutschlandweit eine Vorreiterrolle. „Denn anders als andere Bundesländer beziehen wir auch den Hort mit ein. Und bei uns gilt die Beitragsfreiheit nicht nur für einige Stunden, sondern ganztags“, betonte Schwesig.

Die Abschaffung der Elternbeiträge sei auch wichtig, damit sich das Land wirtschaftlich weiter gut entwickelt. „Wir befinden uns in einem schärfer werdenden Wettbewerb um gute Fachkräfte. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass gerade für viele Rückkehrer die gute Kinderbetreuung bei uns in Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle spielt. Mit der Beitragsfreiheit machen wir das Kita-Angebot und damit unser Land künftig noch attraktiver“, sagte die Ministerpräsidentin. Mit dem Jahreswechsel würden auch zusätzliche Mittel für die Qualität der Kitas zur Verfügung gestellt, insbesondere zur Absicherung der Vor- und Nachbereitungszeiten. „Auch das ist wichtig. Denn wir wollen gute Bildung von Anfang an“, so Schwesig.

Höhere SED-Opferrente ab 2020

Justizministerin Katy Hoffmeister informiert: „In M-V brauchen die rund 3.400 Betroffenen keinen Antrag zu stellen, um die erhöhte Leistung zu erhalten“

Schwerin – „Die SED-Opferrente ist auf 330 Euro erhöht worden. Ab Januar wird der um 30 Euro gestiegene Betrag erstmals ausgezahlt. Die rund 3.400 Betroffenen müssen keinen Antrag stellen. Wer bereits Opferrente bezieht, erhält mit der Januarauszahlung automatisch auch die Nachzahlung für November und Dezember 2019. Die Nachzahlung beträgt insgesamt 60 Euro. Somit werden im Januar 390 Euro SED-Opferrente ausgezahlt, ab Februar 2020 dann 330 Euro monatlich. Die Erhöhung der Opferrente im 30. Jahr nach der friedlichen Revolution ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass das Leid der Opfer der SED-Diktatur anerkannt und der Unrechtsstaat mit seiner Willkür nicht verharmlost wird“, so Justizministerin Hoffmeister. Sie ist zuständig auch für Rehabilitierungsangelegenheiten.

Gerechnet wird im nächsten Jahr mit weiteren Anträgen, denn „noch immer erhalten wir monatlich gut zehn Anträge auf SED-Opferrente. Das zeigt, dass die Geschichte des SED-Unrechts noch lange nicht aufgearbeitet ist. Zudem hat der Gesetzgeber für politische Gefangene der DDR die Mindesthaftzeit für eine Entschädigung von 180 auf 90 Tage herabgesetzt“, sagt Ministerin Hoffmeister weiter.

Die Erhöhung der SED-Opferrente wurde vom Bundesrat im November beschlossen. Das Gesetz zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für Opfer der politischen Verfolgung in der ehemaligen DDR und zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes war vor einem Monat am 29. November 2019 in Kraft getreten.

Tourismus – Bilanz 2019 und Ausblick 2020

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat für das Tourismusjahr 2019 eine insgesamt eine gute Bilanz gezogen. „Die Branche in Mecklenburg-Vorpommern kann für das Tourismusjahr 2019 ein deutliches Plus verbuchen: Mehr Gäste besuchen unser Land. Ankünfte und Übernachtungen ziehen im Jahresverlauf weiter an. Die Branche wächst. Wir rechnen mit einem neuen Spitzenwert bei den Übernachtungen und Gästen im Gesamtjahr. Das ist Grund zur Freude, aber bei weitem kein Selbstläufer. Wir haben eine Menge Hausaufgaben im Gepäck. Zu den Herausforderungen zählen beispielsweise die Tourismusfinanzierung, die Erreichbarkeiten in den Regionen und das Vorantreiben von Innovationen in der Branche. Unser Land steht in einem sich rasch veränderten Wettbewerb mit anderen Regionen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag.

Wachstumsplus von Januar bis September

Von Januar bis September 2019 wurden nach Angaben des Statistischen Amtes rund 6,8 Millionen Ankünfte (+5,8 Prozent) und 28,3 Millionen Übernachtungen (+10,1 Prozent) in M-V gezählt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in M-V lag in diesem Zeitraum bei 4,2 Nächten. Auch in den Regionen gibt es Zuwächse: So liegen die relativen Übernachtungszuwächse für die Regionen Fischland-Darß-Zingst (+16 Prozent), Usedom (+15,7 Prozent), Rügen/Hiddensee (+10,8 Prozent) und Mecklenburgische Ostseeküste (+10,4 Prozent) von Januar bis September 2019 zum Teil weit über dem Landesdurchschnitt (+10,1 Prozent). Das Vorpommersche Festland (+4,0 Prozent), die Mecklenburgische Seenplatte/Schweiz (+3,5 Prozent) und Westmecklenburg (+2,1 Prozent) verzeichnen ebenfalls positive Zuwächse.

Hinweis: Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping mit mindestens 10 Stellplätzen. Die Anzahl der im aktuellen Berichtsmonat ausgewiesenen geöffneten Beherbergungsbetriebe und angebotenen Schlafgelegenheiten liegt deutlich über den entsprechenden Angaben des Vorjahresmonats. Grund für die hohen Veränderungsraten ist unter anderem eine durch das Statistische Amt durchgeführte Überprüfung des Berichtskreises und die Aufnahme von vermittelnden Betrieben mit mehr als 10 Betten Kapazität in die Berichtspflicht. Dadurch ist die Zahl der auskunftspflichtigen Betriebe gegenüber dem Vorjahresmonat zum Teil stark angestiegen.

Wenige Unternehmen von Thomas Cook-Pleite bislang betroffen

Ein großes Thema war in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr die Insolvenz des Reiseanbieters Thomas Cook. „Wir haben schnell und unbürokratisch ein Maßnahmenpaket für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet, die von der Thomas Cook-Pleite betroffen sind. Dies enthält neben einer Unternehmens-Hotline unter anderem Bürgschaften und Darlehen, auch Kurzarbeit und die geförderte Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern konnten genutzt werden, um Kündigungen zu vermeiden“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Mit Stand Ende November gab es über die Hotline der Gesellschaft für Struktur und Arbeitsmarktentwicklung (GSA) insgesamt zehn Unternehmen, die sich gemeldet hatten. Bei den Anrufern handelte es sich mehrheitlich um große Hotels beziehungsweise Hotelanlagen mit großen Bettenkapazitäten und dem Angebot von saisonverlängernden Maßnahmen und hohen Mitarbeiterzahlen. „Nachgefragt wurden Informationen zu den Themen Unterstützung, Weiterbildung sowie Insolvenzverfahren. Wir prüfen individuell, was das Richtige für jedes einzelne Unternehmen ist. Die Unternehmenshotline ist weiter geschaltet“, sagte Glawe.

Tourismusfinanzierung in Regionen

Ein Schwerpunkt ist auch im kommenden Jahr die künftige Tourismusfinanzierung. „Neu ist das Konzept der Modellregionen. Ziel ist es, über das Standarderprobungsgesetz mit Hilfe von vertraglichen Vereinbarungen in Modellregionen sich den gegenwärtigen Herausforderungen zu stellen. Insbesondere sollen dort Lösungen erarbeitet werden für die gegenseitige Anerkennung der Kurabgabe, für die Entlastung sowohl von Angehörigen der Einwohner in prädikatisierten Orten als auch für die Entlastung der Einwohner der Kommunen, die für die prädikatisierten Orte Dienstleistungen erbringen (Dienstleistungskommune Tourismus) sowie für neu zu prädikatisierende Orte (anerkannte Tourismusorte)“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.

Darüber hinaus sollen Lösungen erarbeitet werden für eine gemeindeübergreifende Infrastrukturentwicklung und genauso für eine durch die Kurabgabe mitfinanzierte ortsübergreifende Mobilität, wie Bus und Bahn. „Wer in den Tourismus einzahlt, muss am Ende merken, was er dafür bekommt. Der Mehrwert muss klar sein. Es müssen Vorteile für Einheimische und Gäste erkennbar sein. Anwohner müssen entlastet werden. Die Modellregionen sollen im ersten Halbjahr 2020 mit ihrer Arbeit beginnen können“, betonte Glawe.

Wachstum durch Internationalisierung – Germany Travel Mart 2020 in MV

Von Januar bis September 2019 haben nach Angaben des Statistischen Amtes etwa 337.000 Gäste aus dem Ausland (-2,4 Prozent) rund 955.000 Übernachtungen (+3,4 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern verbracht. Diese kamen vor allem aus den Nachbarländern Polen (+43,2 Prozent), Dänemark (+3,2 Prozent), Österreich (+2,1 Prozent) und der Schweiz (+2,8 Prozent) sowie aus Schweden (1,9 Prozent). „Gerade bei ausländischen Gästen können wir zulegen. Insbesondere im Ostseeraum und in den Alpenländern besteht noch deutlich Potential. Wir werden weiter intensiv werben“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

2020 findet der Germany Travel Mart (GTM) im Mai in Mecklenburg-Vorpommern statt. Hier treffen deutsche touristische Anbieter mit den entscheidenden Einkäufern der internationalen Reisebranche zusammen. „Das ist eine sehr gute Chance auf unser Land aufmerksam zu machen, um vor allem auch international noch bekannter zu werden“. betonte Wirtschaftsminister Glawe. Im kommenden Jahr laufen die Veranstaltungen in Rostock und Schwerin. Der GTM findet nach 2009 zum zweiten Mal in Mecklenburg-Vorpommern statt. Damals waren 1.400 Touristiker aus 43 Ländern im Land.

2019 wurde im November der Deutsche Tourismustag in Rostock ausgerichtet. Er fand erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern statt. Zu den Teilnehmern zählten neben Touristikern aus allen Regionen Deutschlands, auch Vertretern der Ministerien des Bundes und der Länder, Vorsitzende und Geschäftsführer touristischer Verbände, Organisationen und von städtischen Marketinggesellschaften. Der Deutsche Tourismustag ist mit mehr als 500 Teilnehmern die größte Verbandstagung für Akteure des Deutschlandtourismus im Jahr 2019.

Imagekampagne für Ausbildungsvielfalt gestaltet

Um Auszubildende zu gewinnen, hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband M-V (DEHOGA MV) die Kampagne „Gastro Burner“ im Herbst gestartet. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kampagne mit 750.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). In einer Roadshow mit dem „Gastro Burner-Food Truck“ werden Schulstandorte in Mecklenburg-Vorpommern besucht. Weitere Bestandteile sind Imagefilme, eine Kampagnenseite und Auftritte in Social Media Kanälen. „Service und Qualität im Hotel- und Gaststättenbereich hängen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab. Der Bedarf an Fachkräften ist groß, die Besetzung von Stellen inzwischen oft ein Problem. Umso wichtiger ist es, für die Vielfalt der Branche intensiv zu werben. Die Fachkräftesicherung in den Unternehmen fängt mit einer modernen Ausbildung an. Mit der Kampagne soll das Gastgewerbe stärker in den Fokus von Jugendlichen bei der Berufswahl gerückt werden. Damit kann ein zeitgemäßes Bild der Ausbildungsberufe in Hotellerie und Gastronomie vermittelt werden“, sagte Glawe.

Nach Angaben des Bundesagentur für Arbeit fallen derzeit (Stand Ende September) von den insgesamt 1.600 noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen 404 Stellen (rund 25 Prozent) auf den HoGa-Bereich. In den Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen liegt auf dem ersten Platz der HoGa-Beruf Koch/Köchin (126 offene Stellen), auf dem 2. und 3. Platz liegen die Berufe Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau (119) und Hotelfachmann/Hotelfachfrau (107), und auf Platz 6 der Beruf Fachkraft im Gastgewerbe (52).

Wirtschaftsnahe Infrastruktur ausbauen – Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort

Im Jahr 2019 sind im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zur Förderung von Investitionen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur (=touristische und gewerbliche Infrastruktur) rund 89,1 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium bewilligt bzw. zugesichert worden (einschl. Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ EFRE). Mit dem Einsatz dieser Fördermittel konnten 64 Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit Investitionen in Höhe von rund 109,1 Millionen Euro ermöglicht werden. „Wir werden auch im kommenden Jahr touristische Maßnahmen unterstützen“, so Wirtschaftsminister Glawe.

Wirtschaftsfaktor Tourismus im Überblick

Die Wirtschaftsleistung Mecklenburg-Vorpommerns wird zu einem großen Teil (12 Prozent) durch den Tourismus erbracht. Zwei Drittel der touristischen Ausgaben in Höhe von 7,75 Milliarden Euro (2014) kommen mit den Besuchern, Gästen und Touristen aus den anderen Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern. 17,8 Prozent der Erwerbstätigen in MV, also über 131.200 Menschen, arbeiten in Tourismusunternehmen und tourismusnahen Unternehmen. Das ist jeder sechste Beschäftigte in MV. Touristen, Besucher und Tagesgäste tragen in Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Konsum und den Ausgaben entscheidend zum Bestand und dem Wachstum anderer Branchen wie dem Einzelhandel bei. „Der Tourismus ist ein Aushängeschild in Mecklenburg-Vorpommern. Er hat sich zu einer strukturbestimmenden Branche der heimischen Wirtschaft in unserem Land entwickelt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.