Brüssel – Galway in Irland und Rijeka in Kroatien tragen 2020 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. „Die Initiative ,Kulturhauptstadt Europas‘ bringt Menschen zusammen und unterstreicht die Rolle der Kultur bei der Förderung der Werte, auf denen unsere Europäische Union beruht: Vielfalt, Respekt, Toleranz und Offenheit“, erklärte Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, die beiden Städten für 2020 viel Erfolg wünschte.
Rijeka ist die erste kroatische Kulturhauptstadt Europas. Der Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ bringt Rijeka internationale Sichtbarkeit, die sich auf den Rest des Westbalkans ausdehnen wird. „Hafen der Vielfalt“ ist das Motto, mit Hunderten von Projekten von 250 Partnern aus 40 Ländern. Das Kulturprogramm von Rijeka konzentriert sich auf die Themen Wasser, Arbeit und Migration. In der Eröffnungsausstellung wird der berühmte Künstler von Rijeka, David Maljković, zu sehen sein. Weitere Höhepunkte sind die Ausstellung „The Sea is Glowing“, das Weltmusik- und Gastronomie-Festival „Porto Etno“ und neue permanente Installationen zeitgenössischer Kunst an der Küste. Die Eröffnungsfeierlichkeiten finden am 1. und 2. Februar 2020 statt.
Galway ist die dritte Stadt in Irland, die den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ trägt (nach Dublin im Jahr 1991 und Cork im Jahr 2005). Das Kulturprogramm von Galway steht unter dem Motto „Let the Magic In“ und untersucht die Themen Sprache, Landschaft und Migration – mit europäischer und universeller Relevanz und Resonanz. Das Thema „Hope it rains“ wird das Wetter in Galway als Quelle der Kreativität nutzen, während andere Höhepunkte eine Feier der Weltliteratur sind- mit einer dramatischen Interpretation des ältesten erhaltenen literarischen Epos der Welt, der Geschichte von Gilgamesch, und Auszügen aus Homers Odyssee, die an den Stränden von Galway gelesen werden. Neue Installationen feiern die Schönheit von Connemara und des County Galway. Galways Kulturprogramm wird im Februar beginnen, zu Beginn von Imbolc – der ersten keltischen Jahreszeit in Irlands altem, vorchristlichen Kalender.
Im Jahr 2019 waren Plovdiv in Bulgarien und Matera in Italien europäische Kulturhauptstädte. Nach Rijeka und Galway im Jahr 2020 werden die künftigen Kulturhauptstädte Europas im Jahr 2021 Timisoara (Rumänien), Elefsina (Griechenland) und Novi Sad (Serbien, Beitrittskandidat), 2022 Esch (Luxemburg) und Kaunas (Litauen), 2023 Veszprém (Ungarn) und 2024 Tartu (Estland), Bad Ischl (Österreich) und Bodø (Norwegen, EFTA/EWR-Land) sein.
Deutsche Kulturhauptstadt Europas 2025
Im Dezember sind Chemnitz, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg sind in die Endauswahl im Wettbewerb für die deutsche „Kulturhauptstadt Europas“ 2025 gekommen. Eine entsprechende Empfehlung hatte eine Jury aus unabhängigen Fachleuten abgegeben. Beworben hatten sich außerdem Dresden, Gera und Zittau.
Wenn die zuständigen deutschen Behörden die Empfehlung der Jury offiziell bestätigt haben, haben die Städte bis nächsten Sommer Zeit, ihre Bewerbungen zu vervollständigen. Die Jury tritt im September 2020 wieder in Berlin zusammen, um eine Empfehlung dazu abzugeben, welche der Städte Deutschlands Kulturhauptstadt 2025 werden soll.
Deutschland stellt 2025 nach 1988 (West-Berlin), 1999 (Weimar) und 2010 (Essen/Ruhrgebiet) zum vierten Mal eine Kulturhauptstadt Europas. Im gleichen Jahr wird es auch in Slowenien eine Kulturhauptstadt geben; dort erfolgt die Vorauswahl im Februar 2020.