Mecklenburg-Vorpommern soll Filmland werden Filmempfang anlässlich der 70. Berlinale
Berlin – „Unser roter Teppich führt heute nicht nur ans Meer, sondern direkt in eine neue Ära der Filmförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Wir schaffen klare Strukturen, geben mehr Geld und positionieren Mecklenburg-Vorpommern als Filmland“, sagte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dr. Heiko Geue anlässlich des Empfangs zur 70. Berlinale in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern. „Unser Land wird wieder verstärkt als Film- und Fernsehland wahrgenommen. Das wollen wir gemeinsam mit den Verantwortlichen ausbauen und stärken.“
„Wir wollen die große filmische Tradition Ostdeutschlands pflegen und weiterentwickeln“, kündigte Geue an. „Unsere Filmförderung soll helfen, Geschichten aus Mecklenburg-Vorpommern zu erzählen. Erzählt von erfahrenen Filmemacherinnen und Filmemachern, aber auch von jungen Talenten, die wir auf ihrem Weg begleiten wollen.“
Kern der Pläne ist die Gründung einer landeseigenen „MV Filmförderung gGmbH“ mit Sitz in Schwerin und Wismar. Diese soll für die Filmförderung zuständig sein, Filmemacherinnen und Filmemacher beraten und auch die Festival- und Kinoförderung übernehmen. Mit der neuen Fördergesellschaft wird unter anderem die Förderung von Spielfilmen von Produzentinnen und Produzenten aus Mecklenburg-Vorpommern möglich. „Eine eigene Filmförderung ist Voraussetzung dafür, dass heimische Produktionen auch von der Filmförderung des Bundes profitieren können, sagte Geue. Zu den zur Verfügung stehenden Mitteln ergänzte er: „Es stehen künftig deutlich mehr Mittel für die Filmförderung zur Verfügung.“ Dafür sei bereits mit dem Doppelhaushalt 2020/2021 Vorsorge getroffen worden. „In diesem Jahr werden es drei Millionen, 2021 vier Millionen Euro sein.“
Außerdem soll die neue Filmfördergesellschaft die jährliche Branchenkonferenz Film im Rahmen des FILMKUNSTFESTes MV ausrichten und das Landesfilmarchiv führen. Die bereits sehr erfolgreich agierenden Akteure in der Filmförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern sollen über eine Jury und einen Beirat eingebunden werden.
Im Nachwuchs-Förderbereich soll es beispielsweise eine eigene Jugendjury geben, sodass verstärkt Zukunftsthemen und neue mediale Formen bei der Umsetzung und Verbreitung berücksichtigt werden. Im Fördersegment „Wege zum Nachbarn“ sollen auch Autoren und Produzenten aus den nordöstlichen Ostseeanrainern gefördert werden, sofern sie einen Ko-Produzenten aus M-V haben und das Projekt dem kulturellen Austausch der Nachbarländer dient. Konkrete Förderregularien für die Bereiche „Film for Future“ (Nachwuchs) und „Wege zum Nachbarn“ (Filmkulturelle Zusammenarbeit mit den östlichen Nachbarn) werden derzeit erarbeitet.
Zum Empfang der Landesvertretung anlässlich der diesjährigen Berlinale waren auch Dieter Schumann, Dokumentarfilmer, Anja Wedell, Produzentin sowie der Geschäftsführer und künstlerische Festivalleiter des FILMKUNSTFESTes Mecklenburg-Vorpommern Volker Kufahl gekommen. Bei Letzterem gab es ebenfalls Anlass zum Feiern: Das FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern wird im Mai 30 Jahre alt.