Frauentagsempfang

Schwesig: Ostdeutsche Frauen haben ganz Deutschland moderner gemacht

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat auf ihrem heutigen Frauentagsempfang den Anteil der Frauen an der guten Entwicklung des Landes in den vergangenen 30 Jahren hervorgehoben: „Wir können stolz sein auf das, was wir alle miteinander in diesem Land erreicht haben. Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen Jahren schöner, besser und lebenswerter geworden. All das haben wir gemeinsam geschafft, Männer und Frauen.“

Ostdeutsche Frauen hätten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft in ganz Deutschland geleistet. „Die Selbstverständlichkeit, dass Frauen berufstätig sind und in allen Berufen etwas leisten können, die bringen wir Ostfrauen ins vereinigte Deutschland ein.“ Das gelte auch für die Forderung nach Rahmenbedingungen, die Frauen Erwerbstätigkeit erst ermöglichten. Als Beispiel dafür nannte die Ministerpräsidentin die Kinderbetreuung. Schwesig: „Mittlerweile setzt sich dieses moderne Frauenbild in ganz Deutschland mehr und mehr durch. Die Frauen in Ostdeutschland haben ganz Deutschland moderner, familienfreundlicher und gleichberechtigter gemacht.“

Die Ministerpräsidentin verwies in ihrer Rede auf die gestiegenen Chancen für Frauen in der Arbeitswelt: „Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern sind ein Drittel aller Selbstständigen Frauen. Damit liegen wir in ganz Deutschland auf Platz 4.“

Auch was Frauen in Führungspositionen angehe, stehe Mecklenburg-Vorpommern relativ gut da. 32 Prozent Frauen in den ersten Führungsebenen der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten und 50 Prozent Frauen im mittleren Management seien mehr als der Bundesdurchschnitt von 26 bzw. 40 Prozent. „Wir als Landesregierung unterstützen Frauen, die in Führungspositionen wollen. Es gilt, weiter dicke Bretter zu bohren und auf unsere Stärken zu setzen. Wir haben viele gut qualifizierte, engagierte Frauen, eine gute Kinderbetreuung und seit mehr als 30 Jahren die Haltung: Frauen arbeiten genauso wie Männer.“

Das müsse sich auch im Alter widerspiegeln. „Zwei Drittel der Menschen, die trotz eines Arbeitslebens von mehr als 35 Jahren mit weniger als 900 Euro Rente im Monat auskommen müssen, sind Frauen. Deshalb ist es wichtig, dass jetzt die Grundrente kommt. Besonders für Frauen, besonders in Ostdeutschland. Die Grundrente ist auch eine Respekt-Rente für die ostdeutsche Aufbaugeneration. Für die Frauen, die in deren Leben vieles anders gekommen ist, als man dachte“, betonte die Ministerpräsidentin.

Die Ministerpräsidentin dankte allen, die sich für Gleichstellung im Land engagieren: „Ich danke denjenigen, die sich für Frauen stark machen, ob im Landesfrauenrat, in Frauenhäusern, Beratungsstellen, Arbeitsagenturen, Gewerkschaften oder Unternehmerverbänden. Genauso danke ich denjenigen, die Frauen zur Seite stehen, die Gewalt erleben.“

Auf dem Empfang zeichnete die Ministerpräsidentin gemeinsam mit Sozialministerin Stefanie Drese, Katharina Clausohm aus Neverin, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, mit dem Titel „Frau des Jahres“ aus. Frau Clausohm ist Geschäftsführerin der Clausohm-Software GmbH. Schwesig: „Frau Clausohm managt seit 30 Jahren mit großer Leidenschaft und sehr erfolgreich ihr Unternehmen. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in ihrem international bekannten Softwareunternehmen mit 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sie in ihrer Region auch ehrenamtlich aktiv, vor allem auf dem Gebiet der Berufsvorbereitung, der Sportförderung und des Klimaschutzes. Dabei hat sie die Stärkung des ländlichen Raumes immer fest im Blick. Frauen wie Frau Clausohm sind Vorbilder in unserer Gesellschaft. Ihr Engagement verdient höchste Anerkennung.“

Ocean Technology Campus ist Finalist bei bundesweitem Ideenwettbewerb

Rostock – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Jahr 2019 den Zukunftswettbewerb für regionale Netzwerke „Clusters4Future“ ausgerufen. Der Rostocker Ocean Technology Campus (OTC) ist einer von 16 Finalisten der ersten Wettbewerbsrunde, die aus 137 Antragsstellern ausgewählt wurden.

Die Finalisten wurden nun von einer Expertenjury für die nächste Phase des Wettbewerbs empfohlen. In Rostock wird im Mai 2020 eine sechsmonatige geförderte Konzeptionsphase unter Einbeziehung regionaler und überregionaler Stakeholder starten. Unter der Federführung des Departments Maritime Systeme der Universität Rostock wollen das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) und das Leibniz-Institut für Ostsee-Forschung Warnemünde (IOW) sowie der Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. (FMV) die Idee des OTC als Innovationsmotor für die Region ausarbeiten. Im Mittelpunkt der Rostocker Zukunftsvision stehen Entwicklungen für die nachhaltige Nutzung der Meere. Nach dieser zweiten Wettbewerbsrunde werden schließlich diejenigen Netzwerke ausgewählt, die vorerst drei Jahre mit bis zu 5 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden.

Auf dem Gelände des Rostocker Fracht- und Fischereihafens schafft der OTC ein produktives Umfeld, auf dem sich meerestaugliche Hochtechnologie entwickeln und erproben lässt, und zwar im engen Schulterschluss zwischen der Industrie und der Forschung unterschiedlicher Disziplinen. Ein erfolgreicher Technologietransfer von der Wissenschaft zum Produkt soll durch die räumliche Nähe noch besser gelingen und so schneller und erfolgreicher zu Innovationen führen. Genau dieser Ansatz war beim BMBF-Zukunftscluster-Wettbewerb gesucht und die gelungene regionale Vernetzung wurde durch die Juryauswahl bestätigt.

„Mit dem OTC kann Rostock eine führende Rolle als Standort für die Meerestechnikforschung in der digitalen Unterwassertechnik in Deutschland einnehmen. Wissenschaft und Wirtschaft, regionale und lokale Akteurinnen und Akteure arbeiten zusammen. Ich freue mich, dass dieses zukunftsweisende Projekt nicht nur bei uns große Anerkennung findet, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus. Ich gratuliere dem OTC zum Erfolg und wünsche viel Glück für nächste Wettbewerbsrunde“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Der Rektor der Universität Rostock freut sich ebenfalls über den Erfolg in der ersten Runde: „Mit der Auswahl für die nächste Runde des Ideenwettbewerbs hat unsere praxisbezogene Forschungspartnerschaft in Rostock überregionale Anerkennung gefunden. Wir sind gespannt, wie es uns in der Konzeptionsphase gelingt, die hochgesteckten Erwartungen an den Ocean Technology Campus einzulösen.“

Offensives Vorgehen gegen Unterrichtsausfall

Schwerin – An den staatlichen allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ist der Unterrichtsausfall im Schuljahr 2018/2019 landesweit auf eher niedrigem Niveau geblieben. Der Unterrichtsausfall bezogen auf das Stundensoll gemäß Stundentafel und ohne elementare Ereignisse lag im Schuljahr 2018/2019 bei 2,5 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. 88,3 Prozent der Unterrichtsstunden konnten regulär erteilt werden. Seit dreizehn Schuljahren schwankt der Unterrichtsausfall an den allgemein bildenden Schulen nur wenig.

„Jede Unterrichtsstunde, die an unseren Schulen ausfällt, ist eine Stunde zu viel“, betonte Bildungsministerin Bettina Martin. „Weil wir wissen, dass in ganz Deutschland und somit auch in MV ein hoher Lehrkräftebedarf bestehen wird, werden wir mit zusätzlichen Investitionen über das 200-Millionen-Euro-Schulpaket über einen Zeitraum von vier Jahren gezielt gegen Unterrichtsausfall vorgehen und vor allem Maßnahmen ergreifen, um neue Lehrkräfte zu gewinnen, zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer an den Hochschulen auszubilden und um die Arbeitssituation für die vorhandenen Lehrkräfte an unseren Schulen zu verbessern“, erklärte Martin.

„Wir werden ab dem kommenden Schuljahr alle Grundschullehrkräfte besser bezahlen und das Grundschullehramt an der Universität Greifswald einführen, damit wir mehr Lehrkräfte im Land ausbilden können“, so die Bildungsministerin. „Wir werden die Gesundheitsprävention für Lehrerinnen und Lehrer verstärken und älteren, erfahrenen Lehrkräften zusätzliche Anrechnungsstunden ermöglichen. Das heißt, sie werden ab 63 Jahren entlastet in der Hoffnung, dass weniger Lehrkräfte frühzeitig in den Ruhestand gehen.“

„Der Unterrichtsausfall ist an unseren Schulen unterschiedlich hoch. An einigen Schulen fällt viel Unterricht aus, weil Lehrkräfte erkranken, an anderen Schulen gibt es weniger Ausfall“, so Martin weiter. „Diese differenzierte Situation vor Ort spiegelt die landesweite Statistik mit ihren Durchschnittszahlen nicht wider. Dennoch sind die Zahlen ein wichtiger Indikator. Sie zeigen, dass trotz größeren Lehrerbedarfs der Unterrichtsausfall insgesamt nicht weiter gestiegen ist. Dafür danke ich den Lehrerinnen und Lehrern, die engagiert einspringen und zum Beispiel mit Vertretungsunterricht dafür sorgen, dass nicht mehr Stunden ausfallen“, lobte sie.

Wie aus dem Bericht zum Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht weiter hervorgeht, lag der Unterrichtsausfall an den staatlichen beruflichen Schulen im Schuljahr 2018/2019 bezogen auf das Stundensoll gemäß Stundentafel und ohne elementare Ereignisse mit 6,9 Prozent leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Im Schuljahr 2017/2018 waren es 6,4 Prozent. In Folge des Lehrerstreiks fielen an beruflichen Schulen zum Beispiel 567 Unterrichtsstunden aus. An den beruflichen Schulen konnte im Schuljahr 2018/2019 insgesamt 86,4 Prozent des Unterrichts regulär erteilt werden.

„Große Chancen bietet auch die Digitalisierung“, führte die Bildungsministerin weiter aus. „Über eine landesweite eLearning-Plattform wollen wir digitale Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen, mit denen Schülerinnen und Schülern lernen. Diese Lerninhalte stehen dann auch im Vertretungsfall zur Verfügung, so dass Vertretungslehrkräfte an den regulären Unterricht anknüpfen können“, so Martin.

In der Ausfallstatistik nimmt das Ministerium den tatsächlichen Unterrichtsfall ohne elementare Ereignisse besonders in den Blick, weil nur hier durch Maßnahmen eine Verringerung erzielt werden kann. Der vollständige Bericht zum Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht enthält genaue Angaben zur Häufigkeit fachbezogener Stillarbeit und gibt Auskunft über Zusammenlegungen von Klassen und Kursen sowie über weitere Maßnahmen zur Absicherung des Unterrichts. Der Bericht ist auf der Internetseite des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur einsehbar.

Sanierung A 20 bei Rostock wird fortgesetzt

Rostock – Ab kommendem Montag, 9. März, wird die Sanierung der Autobahn 20 von der Anschlussstelle Bad Doberan bis zur Anschlussstelle Rostock Südstadt vorbereitet. Auf einer Länge von gut drei Kilometern wird die gesamte Fahrbahn in Richtung Stettin bis Ende Juni 2020 saniert. Zu diesem Bauabschnitt zählt auch die Anschlussstelle Rostock-West von der/zur Bundesstraße 103 n.

„Tiefe Risse und rauhe Stellen durchsetzen die Asphaltbinder- und Deckschichten. Das ist nicht ungewöhnlich angesichts dessen, dass dieser Autobahnabschnitt 20 Jahre alt und mit 40.000 bis 45.000 Fahrzeugen pro Tag einer der höchstbelasteten Straßenabschnitte in M-V ist. Die Schichten müssen nun aber schnellstmöglich ersetzt werden“, begründet Landesinfrastrukturminister Christian Pegel die Notwendigkeit der Arbeiten.

Die Baustelleneinrichtung ab kommendem Montag beginnt damit, am Anfangs- wie am Endpunkt der Baustelle die Mittelstreifenüberfahrten zu öffnen. Sind diese Überfahrten hergerichtet sowie Leit- und Sperrwände aufgestellt, wird die Richtungsfahrbahn Stettin voraussichtlich ab Mittwoch, 18. März, voll gesperrt. Der Verkehr wird mit zwei eingeschränkten Fahrstreifen je Fahrtrichtung auf der Fahrbahn in der Gegenrichtung, die bereits 2019 saniert wurde, an der Baustelle vorbeigeleitet. Die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit in diesem Abschnitt wird in beide Richtungen 80 Kilometer pro Stunde betragen.

Ab 18. März bis voraussichtlich Ende Juni ist die Zufahrt an der Anschlussstelle Rostock-West von der A 20 auf die Bundesstraße 103n in Fahrtrichtung Rostock aus Lübeck und auf der B103n von Rostock kommend die Zufahrt auf die A 20 nach Stettin/A 19 nicht möglich. Eine Umleitung erfolgt über die Anschlussstelle Bad Doberan über die Landesstraßen 13 und 10.

Die Kosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro trägt der Bund als Eigentümer der Autobahnen.

„Mit der Fertigstellung dieser Maßnahme ist dann der gesamte Abschnitt der A 20 vom Autobahnkreuz Rostock bis einschließlich der Anschlussstelle Bad Doberan vollständig saniert, ebenso der Bereich des Autobahnkreuzes Wismar. Besonders froh bin ich darüber, dass es gelungen ist, die Bauarbeiten stets um die Sommerferien herum zu planen und durchzuführen und so die Haupturlaubszeit von diesen Verkehrsbeeinträchtigungen freizuhalten“, sagt Christian Pegel. Als nächster Bereich ist der Abschnitt zwischen Neukloster und der Raststätte Fuchsberg für 2021 in Vorbereitung.

Die Autofahrer werden um Verständnis für die dringend erforderlichen Bauarbeiten und die damit einhergehenden Verkehrseinschränkungen gebeten.

Ostdeutsche Länder fordern Übertragung der BVVG-Flächen

Schwerin – Auf Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern haben die ostdeutschen Agrarminister in einem gemeinsamen Schreiben den Bundesminister der Finanzen Olaf Scholz aufgefordert, die ehemals volkseigenen landwirtschaftlichen Flächen, die sukzessive durch die Bodenverwertungs- und –verwaltungs GmbH (BVVG) verwaltet und veräußert werden, unentgeltlich an die Länder zu übertragen.

Schon seit vielen Jahren verfolgt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus das Ziel, diese BVVG-Restflächen in die Verantwortung der Länder zu geben. Zuletzt hatte Mecklenburg-Vorpommern erwirkt, dass die Agrarministerkonferenz im Herbst 2019 in Mainz einstimmig die Forderung erhob, die verbliebenen BVVG-Flächen zur Umsetzung insbesondere von Maßnahmen des Klima-, Wasser- und Naturschutzes kostenlos auf die Länder zu übertragen.

„Die bedenkliche Entwicklung in der Agrarstruktur in den ostdeutschen Ländern, die starke Konzentration von Grund und Boden im Eigentum und Besitz von außerlandwirtschaftlichen Investoren, aber auch der Handlungsbedarf im Bereich des Artenschutzes, des Klimaschutzes sowie des Boden- und Wasserschutzes erfordern es, den Handlungsspielraum der Länder deutlich zu erhöhen. Die Übertragung der BVVG-Flächen kann hier einen wichtigen Beitrag leisten“, begründete Backhaus das Anliegen.

Weiter führte er aus: „Mit der Übertragung der Flächen an die Länder kann ein wertvoller Beitrag geleistet werden kann, da die Länder – auch Mecklenburg-Vorpommern – dann einen deutlich größeren Einfluss darauf haben, was auf den Flächen passiert. Ich wünsche mir, dass der Bund das anerkennt.“ Die Flächen sollten in erster Linie landwirtschaftlich tätigen Betrieben zur Verfügung stehen, zum Beispiel durch Verpachtung. Die Vergabe müsse aber nach Kriterien erfolgen, die sozialverträglich sind, die Agrarstruktur im Auge haben und einen wichtigen Beitrag zum Arten-, Klima-, Wasser- und Bodenschutz leisten, so der Minister.

„Grund und Boden stehen im besonderen öffentlichen Interesse. Gerade deshalb muss die öffentliche Hand, damit meine ich Bund und Länder, zielorientiert vorgehen und nicht in historisch festgelegten Zuständigkeiten verharren. Wenn die Länder naturgemäß einen größeren und zielgerichteteren Einfluss ausüben können, dann sollten auch die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Hierzu gehört es, dass die BVVG-Flächen durch diejenigen verwaltet werden, die es betrifft: die Länder“, betonte Backhaus.

Ende 2019 verfügte die BVVG in den ostdeutschen Ländern noch über 109.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, davon

33.900 Hektar in Brandenburg,
39.000 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern,
23.500 Hektar in Sachsen-Anhalt,
7.900 Hektar in Sachsen und
4.700 Hektar in Thüringen.

„Dass alle ostdeutschen Länder mit dem Schreiben an den Bundesfinanzminister unsere Forderung unterstützen, erfüllt mich mit Zuversichert. Damit ist dies nicht mehr nur ein einsamer Ruf aus dem Nordosten der Bundesrepublik, sondern eine einstimmige Erwartung aller ostdeutschen Länder“, resümierte der Minister. Natürlich müssten regionale Unterschiede und agrarpolitische Prioritäten differenziert berücksichtigt werden. Dennoch gebe es in den ostdeutschen Ländern ähnliche Agrarstrukturen mit den gleichen Problemen und nicht zu vergessen – die Herausforderungen des Klimawandels und des Artensterbens.

Digitalisierung an Schulen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern rollt den DigitalPakt weiter aus. Nach dem Schulcampus Röbel in Waren/Müritz in Mecklenburg sind nun Schulen in Vorpommern an der Reihe. Das Sonderpädagogische Förderzentrum „Biberburg“ in Anklam, die Schlossbergschule – Sonderpädagogisches Förderzentrum Pasewalk, das Lilienthal-Gymnasium in Anklam und das Schlossgymnasium Gützkow erhalten insgesamt 648.604 Euro aus dem Bund-Länder-Programm. Freuen können sich auch die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer der Ostseeschule Ückeritz auf Usedom ebenfalls im Landkreis Vorpommern-Greifswald über eine Förderung. Die Regionale Schule hat bereits eine Förderzusage über 167.574 Euro erhalten.

„Wir treiben die Digitalisierung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern voran“, betonte Bildungsministerin Bettina Martin. „Die Schulen können Investitionen vornehmen, um die digitale Infrastruktur auszubauen und Schülerinnen und Schülern moderne Lernbedingungen zu bieten. Wir wissen heute, dass es künftig keinen Beruf geben wird, der ohne Digitalisierung auskommt. Durch den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht und die Vermittlung von Medienkompetenz gehen die Lehrerinnen und Lehrer auf diese gesellschaftlichen Veränderungen ein. Deswegen steht seit diesem Schuljahr auch das Unterrichtsfach Informatik und Medienbildung an weiterführenden Schulen auf dem Stundenplan“, erklärte Martin.

Der DigitalPakt Schule umfasst insgesamt fünf Milliarden Euro Bundesmittel für alle Schulen in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern wird davon insgesamt rund 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten. Darüber hinaus übernimmt das Land für alle Schulträger die erforderlichen 10 Prozent Kofinanzierung und bringt damit noch einmal 10 Millionen Euro ein. Um Fördermittel aus dem DigitalPakt zu erhalten, müssen die Schulen ein Medienbildungskonzept vorlegen und die Schulträger reichen einen Medienentwicklungsplan ein.

M-V beliebtestes Reiseziel der Deutschen

Schwerin – Zum vierten Mal in Folge konnte Mecklenburg-Vorpommern seinen Platz als beliebtestes Inlandsziel der Deutschen behaupten. Nirgendwo anders in Deutschland verbrachten im Jahr 2019 mehr Deutsche ihren Urlaub als zwischen Ostsee und Seenplatte. Das geht aus der Reiseanalyse 2020 der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen hervor, die heute nicht wie geplant auf der ITB Berlin, sondern über den Youtube-Kanal des Unternehmens präsentiert wurde.

Nach Angaben der Reiseanalyse ist Deutschland mit 26 Prozent aller Urlaubsreisen weiterhin das wichtigste Reiseziel der Deutschen. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen Marktanteil von 5,1 Prozent an allen 2019 angetretenen Urlaubsreisen der Deutschen (ab fünf Tagen Dauer) und liegt damit 0,5 Prozentpunkte vor Bayern an der Spitze der beliebtesten Reiseziele. Zudem hält Mecklenburg-Vorpommern den deutlichen Abstand zu den Küstenländern Schleswig-Holstein (4,2 Prozent) und Niedersachsen (3,4 Prozent).

Auch im Vergleich mit den internationalen Reisezielen behauptet sich Mecklenburg-Vorpommern gut. Das Urlaubsland landete vor Österreich (4,7 Prozent) auf Platz vier. Spitzenreiter bleiben Spanien (12,7 Prozent) und Italien (8,7 Prozent), gefolgt von der Türkei (6,3 Prozent).

„Wir liegen einen kräftigen Wimpernschlag vor Bayern. Das ist ein Erfolg der Tourismusbranche im Land. Wir klotzen weiter: Der Tourismus bleibt ein wachstumsstarker Wirtschaftsfaktor für unser Land. Um diese Position in der äußerst dynamischen Branche und dem starken Wettbewerb halten zu können, müssen wir stets innovative Impulse setzen, attraktive Angebote für unsere Besucher schaffen und die Qualität hoch halten. Nur dann wird es gelingen, weiterhin als beliebtestes Urlaubsziel der Deutschen ganz vorn zu landen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Die Reiseanalyse bestätigt die hohe Nachfrage nach Reisen in unser Bundesland. Sie ist neben der erst kürzlich veröffentlichten 36. Deutschen Tourismusanalyse die zweite maßgebliche Studie, die Mecklenburg-Vorpommern als beliebtestes Reiseziel der Deutschen herausstellt.“ Zudem verwies Hesse darauf, dass es in Zukunft einmal mehr darauf ankomme, das Angebot weiter zu qualifizieren. In Zeiten von gesamtgesellschaftlich geführten Debatten um Nachhaltigkeit und Klimaschutz halte Mecklenburg-Vorpommern das passende Angebot bereit. „Natur, Nachhaltigkeit und Nähe sind die Koordinaten, an denen wir den Tourismus der Zukunft ausrichten werden. Hiermit können und werden wir ganz sicher punkten.“ Deshalb sei es laut Hesse sehr wichtig, den qualitativen Ausbau naturnaher Angebote wie Radfahren und Wandern und Reiten zu forcieren, um etwa die Natur noch erlebbarer zu machen.

Der größte Veranstalter TUI reagiert bereits auf die gestiegene Nachfrage und will sein Angebot im Nordosten um fünf Prozent ausbauen. „Mecklenburg-Vorpommern ist die begehrteste Urlaubsregion unserer Gäste. Rund 25 Prozent aller Deutschlandurlauber verbringen hier ihre Ferien, Tendenz steigend“, sagte Gerald Schmidt, Leiter TUI Produktmanagement für Deutschland.

Auch der Ferienobjektanbieter Novasol, der insgesamt 750 Ferienhäuser und -wohnungen zwischen Ostseeküste und Seenplatte offeriert und sein Angebot weiter ausbauen will, bekräftigt: „Novasol konnte seine Buchungszahlen in das beliebte nördliche Bundesland stark verbessern. 2019 stiegen die Buchungszahlen um 19 Prozent. Und auch für 2020 scheint sich der Trend weiter fortzusetzen. Momentan kann ein Wachstum von knapp 25 Prozent für Mecklenburg-Vorpommern vermeldet werden“, erklärt Kai-Uwe Finger, Head of Sales & Marketing Central Europe.

Die durch die Reiseanalyse bestätigte Beliebtheit Mecklenburg-Vorpommerns spiegelt sich auch in der aktuell veröffentlichten Jahresbilanz wider. Zwischen Januar und Dezember wurden knapp 8,4 Millionen Gäste (+6,2 Prozent) an das Statistische Amt gemeldet, die etwa 34,1 Millionen Übernachtungen (+10,4 Prozent) im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern verbracht haben. „Die Zahlen zeigen, unser Land präsentiert sich erfolgreich als nachhaltige, weltoffene und internationale Reisedestination, die von Urlaubern mehr und mehr geschätzt wird. Das reicht noch nicht. Wir haben noch Luft nach oben. Gefragt sind kreative Ideen, nachhaltige Innovationen beim Thema Saisonverlängerung sowie eine noch stärkere serviceorientierte Gastgeberqualität. Gäste, die einmal da waren, sollen auch gern wiederkommen und im besten Fall neue Urlauber mitbringen“, sagte Harry Glawe.

Zwischen Sommer 2018 und Sommer 2019 wurde durch das Statistische Amt eine so genannte Berichtskreisprüfung vorgenommen, in deren Rahmen rund 500 bisher nicht erfasste Betriebe mit insgesamt 45.000 Betten, vor allem Ferienhäuser und -wohnungen sowie Pensionen, in die Statistik mit aufgenommen wurden. Birgit Hesse ordnet das deutliche Wachstum ein: „Die Gäste- und Übernachtungszahlen für das Jahr 2019 eignen sich deshalb nur bedingt für einen Vorjahresvergleich und sind vielmehr als neue Basis für zukünftige Gegenüberstellungen zu betrachten. Dies wird erst im kommenden Jahr wieder möglich sein“, sagte Hesse.

Die Übernachtungszahlen aller Reiseregionen des Landes haben sich im Jahr 2019 positiv gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt. So verzeichnen vor allem die Küstenregionen, darunter Fischland-Darß-Zingst (+17,2 Prozent) sowie die Inseln Usedom (+15,6 Prozent) und Rügen (+11,9 Prozent) und die Mecklenburgische Ostseeküste (+10,0 Prozent) besonders hohe Übernachtungszuwächse. Im Vorpommerschen Festland lag das Übernachtungswachstum bei +3,8 Prozent, in der Mecklenburgischen Seenplatte und Schweiz bei +3,7 Prozent und in Westmecklenburg bei +2,8 Prozent. „Besonders in den Küstenregionen macht sich die höhere Anzahl der Betriebe in den Veränderungsraten gegenüber 2018 bemerkbar. Etwa drei Viertel der Übernachtungen werden an der Küste verbracht“, sagte Hesse.

Im Bereich des Städtetourismus schlagen für die sechs größten Städte des Landes, die rund zwölf Prozent aller Übernachtungen auf sich vereinen, folgende Zahlen zu Buche: Die Hansestadt Stralsund (+9,8 Prozent), die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg (+9,0 Prozent) und die Welterbestadt Wismar (+8,9 Prozent) vermelden ein hohes Wachstum und führen die Statistik an. Rostock (+7,0 Prozent) und Schwerin (+2,2 Prozent) verzeichnen ebenfalls ein Wachstum; etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt sich die Hansestadt Greifswald (-1,1 Prozent).

5,07 Millionen Übernachtungen (+1,2 Prozent) wurden auf den Campingplätzen im Nordosten gezählt. Damit kann sich Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich auf dem dritten Platz hinter Bayern und Niedersachsen positionieren.

Rund 393.000 ausländische Gäste (-3,0 Prozent) verbrachten im vergangenen Jahr mehr als 1,1 Millionen Übernachtungen (+3,4 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern. Von den fünf wichtigsten Quellmärkten übernachteten Urlauber aus Dänemark (+3,3 Prozent), Österreich (+2,5 Prozent) und der Schweiz (+1,9 Prozent) häufiger im Nordosten als im Vorjahr. Die Übernachtungen aus den Niederlanden (-10,8 Prozent) und Schweden (-0,4 Prozent) sind rückläufig.

Gemäß einer Umfrage zum Jahreswechsel des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern in der Branche sind die Erwartungen an das Jahr 2020 überwiegend positiv: Eine Mehrheit von 62 Prozent der 265 befragten Touristiker und Quartiersanbieter rechnet mit einer vergleichbar guten Saison wie im Vorjahr. Knapp zwölf Prozent erwarten sogar eine höhere Auslastung als 2019. Als Grund für diese Einschätzung gaben mehr als 50 Prozent der Befragten gute Vorbuchungszahlen an. Inwieweit sich die aktuelle Nachrichtenlage rund um das Coronavirus auf diese Prognose niederschlagen wird, wird im Rahmen einer Umfrage ermittelt, deren Ergebnisse zur ersten großen Reisewelle zum Osterfest vorliegen werden.

Hort an der Fritz-Reuter-Grundschule

Ludwigslust – Für die Schaffung eines zentralen Horts an der Grundschule „Fritz Reuter“ in Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) übergibt Bauminister Christian Pegel heute dem Bürgermeister der Stadt Reinhard Mach einen Zuwendungsbescheid über eine Förderung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Die Fördermittel stammen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und dienen der Förderung der integrierten nachhaltigen Stadtwicklung gemäß der Stadtentwicklungsförderrichtlinie Mecklenburg-Vorpommern.

Vorgesehen ist, das Dachgeschoss der Fritz-Reuter-Grundschule in der Kanalstraße 26 aus- sowie das benachbarte Nebenschulgebäude an der Kanalstraße 24 umzubauen. Im Dachgeschoss des Schulgebäudes werden 140 Hortplätze geschaffen. Die Räume des Nebengebäudes werden zu Projekträumen für die Schulsozialarbeit und den Hort umgebaut.

Die Gesamtkosten betragen ca. 1,6 Millionen Euro. Aufgrund der Genehmigung des vorzeitigen Vorhabenbeginns laufen die Arbeiten bereits. Sie sollen Ende November 2020 abgeschlossen sein.

Ziel des EFRE-Förderprogramms „Integrierte nachhaltige Stadtentwicklung“ ist es, die dauerhafte Nutzung des Kulturerbes, die städtische Umweltqualität und die Möglichkeit zur Integration in Bildung, Arbeit und Gesellschaft in den 23 Mittel- und Oberzentren des Landes zu verbessern. Dafür stehen dem Land von 2014 bis 2020 insgesamt rund 210 Millionen Euro zur Verfügung.