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Südbahn nimmt Betrieb auf
Schwerin – „Es geht los: Ab Mittwoch, dem Tag vor Christi Himmelfahrt, fährt die Südbahn wieder“, kündigte Infrastrukturminister Christian Pegel heute an. Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) lässt zur Abendfahrt um 18.41 Uhr den ersten Zug der neuen Saisonlinie RB19 von Parchim über Lübz und Karow nach Plau am See starten. Von dort fährt der Zug um 20.30 Uhr zurück.
„Ab dem Feiertag am Donnerstag, 21. Mai, bis einschließlich 30. August 2020 verkehren dann sonnabends, sonn- und feiertags jeweils drei Zugpaare täglich zwischen Parchim und Plau. Hinzu kommt ein Zugpaar – also eine Hin- und Rückfahrt – an allen Freitagabenden in diesem Zeitraum“, erläutert Christian Pegel den Fahrplan. Um die Strecke attraktiv und kundenfreundlich zu gestalten, sind diese Züge der RB19 direkt mit der RB14 kombiniert, so dass Passagiere in beiden Richtungen auf der Strecke Hagenow Land – Ludwigslust – Parchim – Plau am See durchfahren können, ohne Umstieg in Parchim.
„Ergänzend besteht in Hagenow Land Anschluss an die Züge des RE1 von bzw. nach Hamburg. Dadurch ergibt sich zusätzlich an allen Freitagen, Samstagen, Sonn- und Feiertagen während des Saisonverkehrs zudem eine neue Spätverbindung um halb neun von Plau über Parchim und Ludwigslust bis nach Hagenow Land und weiter nach Hamburg. Und auch von einem Ausflug am Wochenende nach Hamburg kommt man nun zu später Stunde zurück nach Ludwiglust und Parchim. Der neue Anschluss zwischen RE1 und RB14 wird um kurz nach Mitternacht hergestellt, Parchim erreicht man um 0.50 Uhr“, führt der Minister weiter aus.
Des Weiteren verkehren sonnabends, sonn- und feiertags drei zusätzliche Zugpaare auf der RB13 von Schwerin Hauptbahnhof nach Parchim mit kurzen Umstiegen zur RB19 nach Plau am See. Dies gilt ebenso für die Gegenrichtung.
Auf dem Ostabschnitt der Südbahn verlängert die Hanseatische Eisenbahn (Hans) einzelne Fahrten aus Waren kommend über Malchow bis nach Karow. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat dazu ab 21. Mai bis einschließlich 30. August 2020 ebenfalls sonnabends, sonn- und feiertags drei Zugpaare täglich bestellt, ebenso in der Gegenrichtung. Die Finanzierung übernimmt das Land.
Für die Südbahn und die neuen Verbindungen zur Erhöhung ihrer Attraktivität stellt die Landesregierung jährlich etwa 400.000 Euro zusätzlich aus den Regionalisierungsmitteln des Bundes zur Verfügung.
Die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte verdichten zudem ab 21. Mai 2020 dauerhaft und täglich den Busverkehr auf der Linie 77 Parchim – Lübz – Plau am See – Karow – Malchow im Abschnitt Parchim – Plau auf einen Stundentakt und in den Abendstunden. Zwischen Plau und Malchow bleibt es beim Zweistundentakt.
„Mit der Aufnahme des Saisonverkehrs der Bahn und der dauerhaften Verstärkung des Linienverkehrs mit Bussen gehen wir einen großen Schritt in Richtung einer vernetzten Mobilität zum Nutzen aller Einwohner und Gäste der gesamten Region.“, zeigte sich auch Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, erfreut.
Die Landesregierung, die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Ludwigslust-Parchim sowie das Eisenbahninfrastrukturunternehmen Regio Infra Nord-Ost hatten Ende 2019 vereinbart, die Strecken zwischen Parchim, Karow, Plau am See, Malchow und Waren zu erhalten und über ein Gesamtkonzept mit dem übrigen Verkehr besser zu verzahnen. Das Betriebskonzept und seine Finanzierung sind zunächst bis 2027 gesichert. Bei einer ersten Evaluierung nach drei Jahren sollte sich eine Mindestauslastung der Sitze von 30 Prozent mit steigender Tendenz ergeben.
Der ursprünglich zu Ostern geplante Beginn des Zugverkehrs auf der Südbahnstrecke war in Absprache mit allen Beteiligten wegen der Corona-Pandemie und den dadurch bedingten Reisebeschränkungen in und nach Mecklenburg-Vorpommern verschoben worden.