Aktueller Stand Corona-Infektionen in MV

114 Personen mussten/müssen im Krankenhaus behandelt werden, 19 davon auf einer Intensivstation. Insgesamt gab es bislang 20 Sterbefälle in Mecklenburg-Vorpommern.

Zwei neu bestätigte Coronavirus-Infektionen wurden der Hansestadt Rostock zugeordnet. Sie betreffen zwei Seeleute ausländischer Herkunft auf einem Frachtschiff. Beide werden in der Universitätsmedizin Rostock medizinisch versorgt.

Das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock hat alle erforderlichen Maßnahmen vor Ort eingeleitet. Die engen Kontaktpersonen stehen unter Quarantäne.

In den Laboren in MV, die auch alle Corona-Tests aus den Abstrichzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten auswerten, wurden bislang insgesamt über 45.400 Corona-Tests analysiert.

Ein Schema des Robert Koch-Instituts soll Schätzungen zur Zahl der genesenen Personen ermöglichen. Danach sind etwa 696 der positiv getesteten Menschen (ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer) in MV von einer COVID-19-Erkrankung genesen.

Digitales Lernen in MVs Schulen

Schwerin – Das Lernen mit digitalen Medien an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern kommt einen großen Schritt voran: Das Land stellt ab sofort allen öffentlichen Schulen ein modernes und umfassendes Lernmanagementsystem zur Verfügung. Es handelt sich um das cloudbasierte, interaktive Lernmanagementsystem „itslearning“, mit dem Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte über vielfältige Funktionalitäten miteinander kommunizieren können.

Außerdem wird das Land gemeinsam mit den Schulträgern ein Endgeräte-Leihprogramm auflegen, mit dem Schulen ihre Schülerinnen und Schüler, die zuhause keinen Zugang zu einem Gerät für das digitale Lernen haben, unterstützen können. Dafür stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt rund 11 Millionen Euro zur Verfügung (knapp 10 Mio. Euro Bundes- und 1 Mio. Euro Landesmittel). Darüber hinaus legt das Bildungsministerium eine neue Handreichung für den onlinegestützten Unterricht vor. Mit dieser Publikation erhalten Lehrkräfte, Lernende und Erziehungsberechtigte pädagogische Tipps und weitgehende Anleitungen zum Online-Lernen.

„Mit der modernen Lernmanagementplattform bringen wir das digitale Lernen an unseren Schulen einen großen Schritt voran. Sie erfüllt alle wichtigen Anforderungen an das digitale Lernen und wird Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern ganz neue Möglichkeiten eröffnen, den Fernunterricht sinnvoll zu gestalten“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin.

„Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung an unseren Schulen ist. Es ist unser Ziel, dass wir in dieser Krise und danach an allen Schulen bessere Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie ihren Schülerinnen und Schülern gute digitale Lehre anbieten können.“, so Martin.

„In der Coronakrise haben viele Lehrkräfte das digitale Lernen mit großem Engagement und Kreativität in die Tat umgesetzt.“, sagte die Bildungsministerin. „Auch die Schülerinnen, Schüler und Eltern haben sich sehr angestrengt, dass das Lernen zuhause klappt. Ich weiß, dass das nicht immer einfach war. Deshalb danke ich allen ganz herzlich für ihr Engagement. Die vergangenen Wochen haben dem digitalen Lernen eine große Dynamik verliehen – diesen Schwung wollen wir nun nutzen und treiben die digitale Entwicklung an den Schulen mit neuen technischen Möglichkeiten voran“, erklärte Martin in der Landespressekonferenz in Schwerin.

„itslearning“ ist ein cloudbasiertes Lernmanagementsystem. Es wurde von einem norwegischen Unternehmen entwickelt und entspricht den Datenschutzbestimmungen in Mecklenburg-Vorpommern. Weltweit arbeiten rund sieben Millionen Nutzerinnen und Nutzer mit „itslearning“. Die webbasierte Plattform gilt als anwender*innenfreundlich, weil sie viele verschiedene Funktionen vereint. Lehrerinnen und Lehrer können Unterrichtsmaterial wie Texte, Videos und Sprachnachrichten bereitstellen. Schülerinnen und Schüler können Aufgaben von zu Hause aus digital abrufen, bearbeiten und einreichen. Das System ermöglicht das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten ebenso wie das direkte Feedback der Lehrkräfte an ihre Schülerinnen und Schüler zu ihren Arbeitsergebnissen. In einem weiteren Ausbauschritt der Plattform nach dem Sommer wird auch die Anwendung der videogestützten Lehre verfügbar sein. Auch hier erfolgt eine enge Kooperation mit den Schulträgern.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen vom Bund rund 10 Millionen Euro für die Anschaffung von Laptops, Notebooks und Tablets für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Die Länder haben sich mit dem Bund über die Verteilung der Bundesmittel von insgesamt 500 Millionen Euro geeinigt. „Das ist eine gute Nachricht für die Schülerinnen und Schüler in unserem Land“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „So können auch diejenigen, die sich bislang kein Tablet oder Notebook leisten können, am digitalen Unterricht uneingeschränkt teilnehmen. Wir als Land packen noch einmal eine Million Euro aus dem Sozialfonds oben drauf, so dass insgesamt fast 11 Millionen Euro zur Verfügung stehen.“

Forschungsschiff auf dem Weg in die Arktis

Warnemünde – Mecklenburg-Vorpommern ist Teil der bislang größten Arktisexpedition. Am Montag ist das Forschungsschiff „Maria S. Merian“, das sich im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern befindet, von Bremerhaven aus aufgebrochen, um neue Besatzung, Material und Versorgungsgüter an Bord des Forschungsschiffes „Polarstern“ zu bringen. Im Rahmen der MOSAiC-Expedition (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate) driftet die „Polarstern“ seit dem 6. Oktober 2019 im Eismeer.

Gemeinsam mit dem Forschungsschiff „Sonne“ wird die „Maria S. Merian“ nach bisheriger Planung die „Polarstern“ am 24. Mai im Isfjord bei Svalbard auf Spitzbergen treffen. Auf beiden Schiffen sind insgesamt 104 Männer und Frauen. Alle Passagiere an Bord der „Maria S. Merian“ und der „Sonne“ befanden sich vor der Abfahrt in Quarantäne.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin sieht in dem Einsatz der „Maria S. Merian“ einen Beleg für die Qualität des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern. „Wir freuen uns, einen Beitrag zu der internationalen Arktis-Expedition leisten zu können“, sagte Martin. „Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde genießt weltweit einen exzellenten Ruf und ist ein wissenschaftliches Aushängeschild für Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Coronakrise hat auch Auswirkungen auf die Versorgung der Männer und Frauen auf der „Polarstern“. Der ursprünglich geplante Austausch der Besatzung per Flugzeug konnte wegen der bestehenden Schutz- und Quarantäneregeln nicht stattfinden. Auch Eisbrecher, die die „Polarstern“ auf ihrer jetzigen Position erreicht hätten, dürfen derzeit keine Passagiere befördern. So wurde innerhalb kürzester Zeit vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)  ein Alternativplan entwickelt: Die „Polarstern“ muss über See versorgt werden und hierfür ihre Drift verlassen. Zunächst geht es 200 nautische Meilen mit einer Geschwindigkeit von ein bis zwei Knoten vier bis acht Tage durch das Eis, ehe dann das offene Meer erreicht wird und die Reise bis Svalbard fortgesetzt wird. Dort treffen sich die Schiffe und der Austausch von Besatzung und Material kann erfolgen. In der ersten Juniwoche wird die „Maria S. Merian“ in Bremerhaven zurückerwartet.

Hauptziel der MOSAiC-Expedition ist es, die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis zu untersuchen. Dazu werden Messungen in der Atmosphäre, im Meerwasser und im Eis vorgenommen. Dadurch, dass sich die „Polarstern“ seit Oktober mit abgeschalteten Maschinen nur durch die Meeres- und Eisströmungen bewegt, können genaue Daten über Strömungsverhältnisse in der zentralen Arktis gewonnen werden.

Heimathafen der 2004 vom Stapel gelaufenen „Maria S. Merian“ ist Rostock. Das Schiff wird vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde betreut und hat sich schon auf zahlreichen Fahrten auf den Weltmeeren bewährt. Das Schiff ist nach der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647-1717) benannt, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts wegweisende Forschungsergebnisse zu Insekten publizierte.

Neues Verwaltungsgebäude

Zarrentin – Für sein neues Verwaltungsgebäude direkt neben dem Kloster Zarrentin erhält das Amt Zarrentin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) eine Kofinanzierungshilfe in Höhe von rund 153.000 Euro. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid hat Innenminister Lorenz Caffier dem Amtsvorsteher zugesandt.

Bisher sind die Büros im Kloster sowie im historischen Rathaus (Bürgerbüro) untergebracht. Die Amtsverwaltung benötigt dringend mehr Räume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem sind die Räumlichkeiten des Rathauses zu klein, nicht barrierefrei und sanierungsbedürftig.

Neben dem Kloster entsteht jetzt an der Stelle der alten Klosterscheune ein modernes neues Gebäude, die „Amtsscheune Zarrentin.“ Mit der Errichtung eines „Nahe-Null-Energiehauses“ leistet das Amt außerdem einen Beitrag zum Klimaschutz. Das Amt erhält daher vom Energieministerium als Hauptzuwendungsgeber Fördermittel in Höhe von rund 436.000 Euro für den Neubau aus EU-Mitteln über die „Klimaschutzförderrichtlinie“. Zur Absicherung der Finanzierung der Gesamtkosten von 870.000 Euro für den Neubau hatte das Amt einen Antrag auf Kofinanzierungshilfe gestellt.

Innenminister Lorenz Caffier: „Die Landesregierung stellt diese Mittel zusätzlich aus dem Strategiefonds zur Verfügung und ermöglicht es auch den Kommunen an Förderprogrammen z.B. der EU teilzunehmen, für die sonst nicht ausreichende Eigenmittel zur Verfügung stehen. Sie tragen dazu bei, zahlreiche größere und kleinere und für die jeweils antragstellende Kommunen oftmals sehr wichtige Vorhaben finanziell abzusichern.“

Polnische Berufspendler unterstützt

Schwerin – Vom 28. März 2020 bis zur Lockerung des polnischen Grenzregimes am 16. Mai 2020 unterstützte die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern Unternehmen und medizinische Einrichtungen, die polnische und ausländische Berufspendler beschäftigen, mit einem Zuschuss für die Mehraufwendungen für die Unterbringung und Verpflegung dieser Pendler.

„Wir haben mit dem Landesprogramm schnell konkrete Unterstützung für Berufspendler auf den Weg gebracht. Mit den Mitteln konnte ein Wegbleiben der polnischen Berufspendler verhindert und die Arbeitsfähigkeit der Unternehmen und medizinischen Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und gesichert werden. Das war für viele herausfordernde Wochen, umso mehr freuen wir uns, dass diese harte Zeit nun ein Ende hat“, sagten Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph und der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann.

Seit Beginn der polnischen Beschränkungen für die Berufspendler wurden beim Landesamt für Gesundheit und Soziales 267 Anträge von Unternehmen auf Bewilligung des Pendler-Zuschusses für insgesamt 2.157 Pendler und 148 Angehörige gestellt. Das entspricht einem beantragten Mittelvolumen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro. Die Anträge kamen überwiegend aus den Bereichen des verarbeitenden Gewerbes, der Landwirtschaft, des Baugewerbes und selbstverständlich des Gesundheitswesens. Mit dieser Förderung hat das Land auch während einer weitgehenden Grenzschließung die Erhaltung der Stammbelegschaft und damit letztlich die Leistungsfähigkeit heimischer Unternehmen und betroffener Gesundheitseinrichtungen sichern können.

Anlass für das Programm waren die polnischen Einreisebeschränkungen und Quarantäneregelungen, die polnischen Arbeitnehmern das Pendeln zwischen ihrem Hauptwohnsitz in Polen und der Arbeitsstätte in Mecklenburg-Vorpommern erschwerten bzw. unmöglich machten. Am 16. Mai 2020 hat die polnische Regierung ihre zuletzt ausschließlich für medizinisches Personal und Arbeitnehmer aus dem Bereich der Pflege und Sozialfürsorge geltenden Einschränkungen aufgehoben, so dass auch diese wieder ohne Einschränkungen pendeln können.

„Der Zusammenhalt in den vergangenen Wochen hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig das Zusammenwachsen an der deutsch-polnischen Grenzregion heute umso mehr ist. Grenzüberschreitend leben und arbeiten sind vielerorts gelebte Selbstverständlichkeiten, die wir uns auf Dauer auch erhalten müssen“, sagten Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph und der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann abschließend.

Turnhallen und Sportstudios öffnen

Schwerin – Der Freizeit- und Breitensport in Mecklenburg-Vorpommern erhält ab dem 25. Mai die Möglichkeit, Turnhallen, Gymnastikräume und ähnliche Sporträume zu nutzen. Eine entsprechende Änderung der Corona-Verordnung der Landesregierung steht auf der Tagesordnung der Kabinettssitzung am (morgigen) Dienstag, teilte Sportministerin Stefanie Drese am Montag in Schwerin mit.

„Die geringe Anzahl an Neuinfektionen erlaubt uns, schneller als ursprünglich vorgesehen sportliche Aktivitäten in der Halle wieder zu ermöglichen“, sagte Drese. Die von der Landesregierung und der kommunalen Ebene am Sonnabend vereinbarte Maßnahme diene der Gesunderhaltung und Stärkung des Immunsystems der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Reaktivierung wichtiger sozialer Kontakte und Lebensgewohnheiten, so Drese.

Klar sei aber auch, dass körperliche Aktivitäten in geschlossenen Räumen hohe Anforderungen an die Hygiene stellen und die Einhaltung von Abstandsregelungen erfordern. „Hier werden wir in Kooperation mit dem Landessportbund nach Verabschiedung der Verordnung klare Vorgaben für die Vereine machen und veröffentlichen“, so Drese.

Neben den Sporthallen sollen zum 25. Mai auch Fitnessstudios und weitere gewerbliche Indoor-Sportangebote wie Tanz- und Yogastudios die Möglichkeit erhalten, wieder den Betrieb aufzunehmen. Dringende Voraussetzung für alle Öffnungsschritte sind aber die Anwendung von Hygiene- und Infektionsschutzkonzepten. Drese: „Ich weiß aus vielen Gesprächen in den letzten Tagen, die Fitnessbranche hat hier gute Vorarbeit geleistet, um die notwendigen strengen Hygienestandards einhalten zu können.“

Auch der Bereich der Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen sollen mit der Änderung der Corona-Verordnung am Dienstag geregelt werden, so Drese.