Käse als kulinarische Botschafter für M-V

Ludwigslust – Zur Produktionseinführung einer „Mecklenburger Käsekiste“ weilte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in der Goldschmidt Frischkäse GmbH in Ludwigslust. Dieses Produkt entstand im Ergebnis des 2019 vom Landwirtschaftsministerium ausgeschriebenen Wettbewerbs „Von hier“. Es konnten innovative Ideen zur überregionalen Vermarktung von Produkten aus Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden. Das Stralsunder Kommunikationsunternehmen „Büro für kulinarische Maßnahmen“ erhielt für seine Idee von regionalen Käsetellern den 1. Preis. In Zusammenarbeit mit der Goldschmidt Frischkäse GmbH ist jetzt als erstes Produkt die „Mecklenburger Käsekiste“ produktionsreif.

„In Mecklenburg-Vorpommern stellen etwa 30 Käsereien mit handwerklichem Geschick Milch- und Käseerzeug­nisse in großer Vielfalt und hoher Qualität her“, sagte Backhaus. „Das Büro für kulinarische Maßnahmen erkannte darin das Potenzial für einen kulinarischen Botschafter der Lebensmittelproduktion unseres Landes.“ Um Käse aus MV auf die Speisekarte der Gastronomie zu bringen, habe es zusammen mit dem Verband für handwerkliche Milchverarbeitung im ökologischen Landbau (VHM) die Idee der regionalen Käseteller entwickelt.

Die Mecklenburger Käsekiste umfasst eine Auswahl an Käseprodukten aus vier Betrieben: Unter Federführung der Goldschmidt Frischkäse GmbH tragen die Käsemanufaktur Müritz GmbH in Bollewick, der Pommersche Diakonieverein e.V. in Züssow und der Milchschafhof am Fuchsberg in Schönhausen (bei Strasburg) ausgewählte Produkte bei. Es sind damit Käse von Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch in der „Mecklenburger Käsekiste“ vereint.

Die Goldschmidt Frischkäse GmbH ist ebenfalls einer von insgesamt sechs Preisträgern des Wettbewerbs „Von hier“. Das Unternehmen hatte schon zuvor als originelle Visitenkarte eine Sanddorn-Frischkäsepraline produziert. Mit Hilfe des Preisgeldes wurden Werbemittel erstellt, die eine überregionale Vermarktung unterstützten. Inzwischen hat ein großes Einzelhandelsunternehmen die Praline gelistet. Auch die Frischkäse­praline ist ein Netzwerkprodukt: die Sanddorn Storchen­nest Ludwigslust, regionale Milchlieferanten, die Schwechower Obstbrennerei und eine Rügener Verpackungsfirma sind beteiligt.

„Sanddorn-Praline und Mecklenburger Käsekiste beweisen: unsere Unternehmen sind innovativ“, sagte Backhaus „Sehr wichtig ist aber auch, das Produkt pfiffig zu bewerben. Das beste Produkt nützt nichts, wenn ich nicht gleichzeitig eine gute Idee habe, um es zu ver­kaufen.“

Die Unternehmensleiter der Goldschmidt Frischkäse GmbH und des „Büros für kulinarische Maßnahmen“ hatten sich übrigens bei der Preisverleihung im Dezember 2019 kennen gelernt. „Zwei Projekte, die wir finanziell unterstützt haben, haben sich gegenseitig befruchtet“, freut sich Backhaus. „Daraus ist eine Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen erwachsen, die in Zukunft weiter ausgedehnt werden soll.“

Start in das neue Schuljahr

Schwesig/Martin: Wir wollen so viel Normalität wie möglich in den Schulen

Schwerin – Am Montag beginnt in Mecklenburg-Vorpommern das neue Schuljahr. Bereits am Wochenende finden zahlreiche Einschulungsfeiern statt. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig besucht morgen eine Einschulungsfeier der Grundschule Lankow in Schwerin. Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Bettina Martin ist bei der gemeinsamen Einschulungsfeier der Grundschule „Ueckertal“ und der Grundschule „Mitte“ im Historischen U in Pasewalk zu Gast. Beide wünschen allen Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Land alles Gute für ihre Schulzeit und allen Schülerinnen und Schülern im Land einen guten Start ins neue Schuljahr. „Wir drücken allen Schülerinnen und Schülern im Land ganz fest die Daumen, dass der Start in die Schule für alle gut klappt“, erklärten Schwesig und Martin heute.

„Als im März das Corona-Virus nach Deutschland gekommen ist, mussten wir alle Schulen schließen. Das war eine schwere Entscheidung. Bildung ist der Schlüssel, wenn es um die Zukunft unserer Kinder geht“, bekannte die Ministerpräsidentin. Zunächst sei nur digitaler Unterricht möglich gewesen. Nach Ostern habe man die Schulen langsam wieder für den Präsenzunterricht geöffnet. „Mit dem Schuljahresbeginn gibt es wieder für alle Kinder täglichen Unterricht in den Schulen. Wir wollen so viel Normalität wie möglich in der Schule. Und wir wollen alle gesund bleiben. Deshalb öffnen Schulen und Kita im Regelbetrieb, aber mit Sicherheitsmaßnahmen. Die Corona-Gefahr ist noch nicht vorbei. Das stellt alle vor besondere Herausforderungen. Klar ist: Wenn es Verdachtsfälle gibt, muss schnell gehandelt und getestet werden“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Eine schöne Einschulungsfeier gehört zum Schulstart dazu. Ich freue mich, dass die Regeln ermöglichen, dass auch in diesem Schuljahr die Einschulungsfeiern stattfinden können, denn der erste Schultag ist ein ganz besonderer Tag im Leben für die ABC-Schützen und die Familie“, betonte die Bildungsministerin. „Die Mädchen und Jungen sind schon ganz aufgeregt und freuen sich auf diesen Tag. Sie lernen ihre Klassenlehrerin oder Klassenlehrer kennen, erfahren, wo sie im Klassenraum sitzen und erhalten ihren Stundenplan. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sind schon sehr gespannt auf die neuen Kinder. In den kommenden Wochen geht es dann los mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg und eine tolle Schulzeit“, so Martin.

Ministerpräsidentin Schwesig hob außerdem hervor, dass mit dem neuen Schuljahr die Bezahlung von Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern angehoben wird. Sie erhalten künftig die Besoldungsgruppe A 13 bzw. E 13. „Sie haben das verdient. Ich bin davon überzeugt, dass Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer einen genauso wichtigen und anspruchsvollen Beruf haben wie die Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen“, erklärte die Ministerpräsidentin. Schulleitungen an Grundschulen bekommen ebenfalls mehr Geld. Die Höhergruppierung von Grundschullehrkräften ist im 200-Millionen-Euro-Schulpaket vorgesehen, das die Landesregierung auf den Weg gebracht hat.

Am Samstag, 1. August, werden 13.900 Kinder an den Grundschulen in Mecklenburg-Vorpommern eingeschult. Am Montag, 3. August, beginnt dann für 152.700 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen im Land der Unterricht. In Mecklenburg-Vorpommern wird es im neuen Schuljahr einen täglichen, verlässlichen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen geben. Grundlage für die Schulöffnungen bildet der aktualisierte Hygiene-Rahmenplan Corona.

Aus Rostock in die weite Welt

AbiBac-Angebot des innerstädtischen Gymnasiums wird erweitert

Rostock – Schülerinnen und Schüler am Innerstädtischen Gymnasium in Rostock können zweisprachig lernen und damit die direkte Zugangsberechtigung zu einer französischen Universität erwerben. Mit dem so genannten AbiBac – einer Kombination aus dem deutschen Abitur und dem französischen Baccalauréat – haben Schülerinnen und Schüler nicht nur umfassende Kenntnisse der französischen Sprache, sondern erhalten auch einen tiefen Einblick in französische Landeskultur und Literatur. Neben der entsprechenden Ausrichtung des Unterrichts gehören zu dem Angebot auch außerschulische Aktivitäten wie Exkursionen und Studienfahrten.

„Das AbiBac am Innerstädtischen Gymnasium ist ein wertvolles Angebot für Schülerinnen und Schüler“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Es eröffnet großartige Möglichkeiten für ein Studium in einem französischsprachigen Land. Es ist aber auch ein gelebter Beitrag zur deutsch-französischen Partnerschaft und zur europäischen Integration.“

Ab dem Schuljahr 2020/21 wird das Angebot am innerstädtischen Gymnasium ausgebaut. So stellt das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine zusätzliche Lehrerstelle mit 27 Lehrerwochenstunden zur Verfügung. So können die Schülerinnen und Schüler durchgängig begleitet werden.

Das Prinzip des AbiBac sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse einen vertiefenden Französisch-Unterricht erhalten. Mit der 9. Klasse beginnt dann ein zweisprachiger fachspezifischer Sachunterricht. Teil des Unterrichts sind dabei unter anderem Aspekte der französischen Geschichte, ein vertiefter Einblick in die Französische Revolution sowie die staatliche und kulturelle Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ein weiteres wesentliches Element des AbiBac-Angebotes sind schwerpunktrelevante Exkursionen und Studienfahrten. Angefangen mit Exkursionen zu Museen mit Bezug auf die deutsch-französische Geschichte bis hin zu Studienfahrten ins Ausland gibt es viele Möglichkeiten, sich einen noch intensiveren Zugang zur Kultur und Sprache Frankreichs zu verschaffen. Einen besonderen Stellenwert kann dabei auch die Ausrichtung des Berufspraktikums in Frankreich in Jahrgangsstufe 10 einnehmen. Die Französische Botschaft in Deutschland ermöglicht den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 einmal im Jahr einen Besuch in der Botschaft oder anhängenden Institutionen.

Schülerinnen und Schüler, die sich für das AbiBac entscheiden erhalten nach Abschluss ihrer schulischen Ausbildung durch den zusätzlichen Erwerb des Baccalauréats die Möglichkeit, an französischen Universitäten ohne die sonst notwendige Sprachprüfung zu studieren.