Wasserschloss Quilow eröffnet

Groß Polzin – Die Sanierung des Wasserschlosses Quilow, einer der wenigen erhaltenen Renaissance-Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern, ist weitgehend abgeschlossen. Der Förderverein Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern e.V. verwandelte das brachliegende Gebäude in ein Juwel am Naturpark Flusslandschaft Peenetal mit touristischer Basisstation und Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen.

Nach drei Jahren Restaurierung ist heute das Wasserschloss Quilow in Anwesenheit von Wirtschaftsminister Harry Glawe, dem Vorsitzenden der Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern Tilo Braune, LGE-Geschäftsführer Robert Erdmann und vielen Förderern und Freunden feierlich eröffnet worden.

„Dank der umfangreichen Unterstützung vieler Engagierter ist es gelungen, das geschichtsträchtige Kulturerbe in Quilow zu erhalten. Das Wasserschloss Quilow ist eines der Schlösser unseres Landes, das öffentlich zugänglich ist und als Ganzes zu sehen sein wird. So entsteht für die Region ein attraktiver Anlaufpunkt für Tourismus und Kultur“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe während der Feierstunde.

„Ich freue mich sehr, jetzt mit allen Gästen an diesem Ort zu stehen und zu sehen, wie sich das Schloss mit Leben füllt“, bekennt Uwe-Moritz Eichler, Vorsitzender des Fördervereins Stiftung Kulturerbe, der sich gemeinsam mit Dirk Lagall seit vielen Jahren mit großem Engagement der Wiederbelebung des Anwesens widmet.

Nach ihren Ideen wird das Schloss als eine kulturelle und touristische Basisstation zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Einheimische, Urlauber, Tagesgäste und touristische Dienstleister in der Peenetal-Region. Mit Kunst, Kultur, Workshops, Lesungen, Ausstellungen und vielem mehr möchten die Betreiber den fast verlorenen geglaubten Mauern wieder Leben einhauchen und damit nicht nur für Gäste, sondern auch für die Bewohner der Gemeinde Groß Polzin und der umliegenden Gemeinden einen einladenden Ort bieten.

Für Besucher geöffnet ist bereits das Ausflugslokal, jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 22 Uhr sowie sonntags von 12 bis 18 Uhr. Die Touristeninformation und eine Ausstellung zu 450 Jahre Gutswirtschaft in Quilow, welche Einblicke in die Dienstpflichten der Gutswirtschaft gibt, soll im Herbst eröffnet werden. „Wir haben nie den Anspruch fertig zu sein“, so Dirk Lagall, „vielmehr möchten wir das Haus ständig weiter entwickeln und neue Ideen mit Nachbarn, Laien oder bekannten Künstlern erarbeiten. Gastfreundschaft wird bei uns groß geschrieben.“

Das 1575 errichtete Wasserschloss Quilow befindet sich seit 2007 im Besitz der Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern. Der Förderverein der Stiftung Kulturerbe begann 2012 mit der Konzeption und den Planungen, um das vom Verfall bedrohte Schloss im Sinne der „gläsernen Denkmalpflege“ für die Nachwelt zu erhalten und für die Gegenwart zu öffnen. „Wir haben den gesamten Prozess unterstützt, weil wir von dem Nutzungskonzept, das kulturelles Erbe bewahrt und in der Gegenwart neu erlebbar macht, wie auch von dem Engagement des Fördervereins überzeugt waren“, erzählt Robert Erdmann, Geschäftsführer der LGE-Mecklenburg-Vorpommern GmbH. Die LGE übernahm das Fördermittel- und Finanzierungsmanagement, die Vergabeverfahren und die Projektsteuerung. Im Jahr 2017 begannen die Bauarbeiten.

Während der rund 4,9 Millionen Euro teuren Sanierung wurde das über 440 Jahre alte Schloss zu einem öffentlich zugänglichen, multifunktionalen Haus umgerüstet. Dies erforderte eine barrierefreie Erschließung über den Haupteingang, eine Modernisierung des gesamten Innenbereiches und der Außenhülle. Die künftige Touristeninformation und ein Café mit Küche und Sanitäranlagen befinden sich nun im Erdgeschoss.

Die beiden oberen Etagen wurden zu Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen mit Sanitäranlagen hergerichtet. Instandgesetzt wurden auch der Festsaal unter dem Dach, der Flur mit den historischen Wandmalereien und der historische Treppenturm. An der Fassade gab es umfangreiche Ausbesserungsmaßnahmen, die Putze aus verschiedenen Jahrhunderten wurde erhalten und gesichert. Schließlich sind auch Fenster, Türen, Dach und die alten Dielenfußböden im Bestand gesichert und da, wo es möglich war, aufgearbeitet worden. Eine besondere Herausforderung: die Behebung der substanziellen statischen Schädigung sowie der Um- und Rückbau der vorhandenen Stahlkonstruktion. Noch in Arbeit ist die Sanierung der Oberflächen der Innenwände im Obergeschoss, die abhängig von Förderungen in den nächsten Jahren sukzessive fertiggestellt werden sollen.

„Die historische Bausubstanz zu bewahren und mit neuem Leben zu füllen, gelingt in Quilow in beispielgebender Weise. Das Wasserschloss als Begegnungsstätte von Historie, Kultur und Gastronomie zu entwickeln, stärkt die Region touristisch und wirtschaftlich“, sagte Glawe.

Für die Restaurierung werden vom Wirtschaftsministerium Mittel in Höhe rund 3,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Den Eigenanteil von ca. 490.000 Euro konnte der Förderverein Stiftung Kulturerbe mithilfe mehrerer weiterer Fördermittelgeber und Freunde aufbringen, darunter die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Sparkassen-Stiftung Vorpommern-Greifswald, der Verein zur Kunst- und Kulturförderung in den Neuen Ländern e.V, der Bundesverband für Feuchte & Altbausanierung sowie zahlreiche private Spender.

Neues Tanklöschfahrzeug

Leopoldshagen – Endlich steht das neue Tanklöschfahrzeug TLF 3000 für die Freiwillige Feuerwehr bereit. Das alte Fahrzeug hat ausgedient und kann nun endlich in den Ruhestand.

Innenminister Lorenz Caffier brachte heute bei der Fahrzeugübergabe an die Leopoldshagener Feuerwehr seinen großen Respekt für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute zum Ausdruck. „Die Feuerwehren sind unverzichtbar für einen funktionierenden Brand- und Katastrophenschutz. Jenen Kameradinnen und Kameraden, die sich für die Bürgerinnen und Bürger tagtäglich einsetzen, die für die Sicherheit sorgen, die uns immer hilfsbereit zur Seite stehen und die die Gemeinschaft vor Ort in den Gemeinden zusammenhalten, spreche ich meinen allergrößten Dank aus“, so Caffier.

Das Innenministerium hatte die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeuges mit rund 96.000 Euro Fördermitteln unterstützt.

Die Freiwillige Feuerwehr Leopoldshagen ist als Stützpunktfeuerwehr eingestuft. Sie erfüllt Aufgaben des örtlichen und überörtlichen Brandschutzes sowie der technischen Hilfeleistung in der Gemeinde und den Ortsteilen. Die Bundesstraße B 109, mehrere Landes- und Kreisstraßen, die Bahnlinie Berlin-Stralsund und die 800 ha Waldflächen der Brandgefahrenklasse A gehören zu den Einsatzgebieten der Leopoldshagener Feuerwehr.