Erhaltungsprogramm Radfernwege 2020

Wolgast – Ab Dienstag können Einheimische und Urlauber über den ersten Radwegabschnitt fahren, der dank des neuen „Erhaltungsprogramms touristische Radfernwege“ generalüberholt werden konnte. Auf einem ersten Teilstück des Ostseeküstenradwegs bei Wolgast von der Landesstraße 262 zum Tierpark wurde knapp ein Kilometer unbefestigte Strecke für 145.000 Euro geebnet und mit Schotter befestigt sowie mit Wasserabläufen versehen. Das Geld stammt vollständig aus der Landeskasse.

„Der Landtag hat 2019 dankenswerterweise für 2020 und 2021 insgesamt vier Millionen Euro in den Landeshaushalt eingestellt – 1,5 Millionen für dieses, 2,5 Millionen fürs kommende Jahr. Damit unterstützen wir finanzschwache Kommunen, ihre Radwege, die Teil des Radfernwegenetzes sind, baulich in Schuss zu bringen. Dieses ist für das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern als Ganzes wichtig. Radurlauber machen etwa 30 Prozent unserer Gäste aus“, sagt Christian Pegel.

Mit Hilfe des Erhaltungsprogramms sollen in diesem Jahr knapp 14 Kilometer an 15 Abschnitten des Ostseeküstenradwegs und des Radwegs Berlin-Kopenhagen hergerichtet werden. „Wir sind gemeinsam mit den Landkreisen zu dem Ergebnis gelangt, dass wir uns zunächst auf diese beiden bedeutsamsten Radfernwege konzentrieren wollen“, erläutert Pegel.

Im Land sind insgesamt neun Radfernwege mit einer Gesamtlänge von etwa 2.500 Kilometern ausgewiesen. Sie verbinden Radwege verschiedener Straßenbaulastträger zu einer zusammenhängenden Route. Sie bestehen aus Abschnitten entlang von Bundes- und Landesstraßen genauso wie entlang von oder auf Kreis- und Gemeindestraßen oder auch auf Wald- und Feldwegen. „Deshalb sind ganz verschiedene Stellen für Erhalt und Bewirtschaftung dieser verschiedenen Abschnitte zuständig, die aus Sicht des touristischen Gasts einen zusammenhängenden Radfernweg bilden. Diese zuständigen Stellen haben nicht alle die finanziellen Möglichkeiten, ihre Abschnitte so zu pflegen wie erforderlich“, skizziert Christian Pegel die Gründe für den Sanierungsstau an den Radfernwegen.

Einem Teil dieser Kommunen solle mit den Mitteln, die im Landeshaushalt 2020/21 erstmals bereitgestellt wurden, die finanzielle Möglichkeit für eine Instandsetzung ihrer Radwege gegeben werden. Land und Kreise hatten vereinbart, dass die Landkreise dies zentral für die zu unterstützenden Radfernwegeabschnitte in ihrem Kreisgebiet umsetzen. Die Landkreise haben ihre dringendsten Vorhaben benannt. Daraus hat das Land mit Vertretern von Landkreisen, Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) und Landestourismusverband eine Prioritätenliste erstellt unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der betroffenen Kommunen.

„Es ist klar, dass die vier Millionen Euro nicht ausreichen, um alle Fernradwege im Land herzurichten. Aber die Landesregierung weiß um ihre Wichtigkeit. Ich werde bei den nächsten Haushaltsverhandlungen dafür kämpfen, dass das Land die Kommunen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen, auch in den kommenden Jahren bei der Pflege der überregional wichtigen Radfernwege unterstützen wird“, äußert sich Pegel zuversichtlich.

Mit den Mitteln aus dem Erhaltungsprogramm soll auch eine einheitliche Beschilderung aller Fernradwege finanziert werden. Der Auftrag für die Schilder soll 2021 vergeben werden. Damit sollen landesweit einheitliche Schilder vor allem Gäste ohne Ortskenntnis besser als bislang auf den Radfernwegen leiten.

Fans bei Spielen von Spitzenvereinen aus MV

Schwerin – Mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in Mecklenburg-Vorpommern zum Saisonstart: Die Landesregierung hat heute beschlossen, mehr Fans in den obersten Ligen der Ballspielsportarten zuzulassen und Höchstgrenzen für die Spitzenvereine des Landes festgesetzt. Die Regelungen gelten zunächst probeweise bis Jahresende.

„Unsere Spitzenvereine haben in den vergangenen Wochen sehr gute veranstaltungsortspezifische Hygienekonzepte und Schutzregeln erarbeitet. Auf dieser Grundlage und infolge der niedrigen Infektionszahlen konnten wir eine deutliche Anhebung der Zuschauerhöchstgrenze vornehmen“, sagte Sportministerin Stefanie Drese nach der Sitzung des Kabinetts.

Dabei gelten nach Aussage der Ministerin strenge Auflagen. So dürfen ausschließlich personalisierte Karten verkauft werden, um die Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten. Es muss ein Wegeleitsystem und ein Konzept zur Umsetzung der Abstandsregelungen im öffentlichen Bereich entwickelt und umgesetzt werden. Der Verkauf von Stehplätzen ist ebenso untersagt wie ein Verkauf von Tickets an Gäste-Fans.

In Hallen kann der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen belegten Sitzplätzen reduziert werden, wenn die Besucher permanent eine Mund-Nase-Bedeckung tragen und die Personen mit ihren Kontaktdaten platzgenau erfasst werden.

Drese verdeutlichte, dass die abschließende Genehmigung und Festlegung der genauen Zahl der Zuschauenden durch das jeweils zuständige Gesundheitsamt erfolgt. Dabei gelten folgende von der Landesregierung festgelegte Zuschauer-Höchstgrenzen:

FC Hansa Rostock: bis zu 7.500 (Ostseestadion)
Rostock Seawolves bis zu 1.500 (Stadthalle)
HC Empor Rostock bis zu 1.500 (Stadthalle)
SSC Palmberg Schwerin 1.250 (Palmberg-Arena bei Mund-Nasen-Schutz-Pflicht)
Mecklenburger Stiere Schwerin bis zu 1.500 (Sport- und Kongresshalle)
Stralsunder HV bis zu 500 (Vogelsanghalle bei Mund-Nasen-Schutz-Pflicht)

Drese: „Die Zulassung von mehr Zuschauerinnen und Zuschauern ist sehr wichtig für die Vereine und für die Fans. Ich appelliere jetzt an alle, die Konzepte bestmöglich umzusetzen und sich an die Regeln zu halten. Alle Fans tragen also eine hohe Verantwortung für ihren Verein und darüber hinaus für eine weitere Rückkehr in die Normalität unter Corona-Bedingungen.“

Verlängerung der Regelstudienzeit geplant

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern soll die individuelle Regelstudienzeit um ein Semester verlängert werden. Grund dafür sind die pandemiebedingten Einschränkungen im Sommersemester 2020 an den Hochschulen. Das Kabinett hat heute eine entsprechende Änderung des Landeshochschulgesetzes beschlossen. Studierende, die wegen der Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise im Sommersemester 2020 ihr Studium um ein Semester über die Regelstudienzeit hinaus verlängern müssen, können damit auch ein Semester länger BAföG-Förderung erhalten.

„Der Beschluss ist ein wichtiges Signal an die Studierenden. Wir müssen verhindern, dass sie durch die Einschränkungen in der Corona-Krise Nachteile haben, wenn sie ihr Studium um ein Semester verlängern müssen“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. Der Bund sehe zwar Einzelfallprüfungen vor, wenn Studierende die BAföG-Bezugsdauer verlängern wollen. Das sei aber nicht genug, führe zu unnötig hohem Bürokratieaufwand und zur Verunsicherung bei den Studierenden.

„Die Änderung des Hochschulgesetzes schafft Sicherheit und vermeidet Bürokratie“, betonte Martin. „Sie sorgt dafür, dass die Studierenden ihr Studium trotz der Einschränkungen im Sommersemester 2020 erfolgreich und ohne finanzielle Sorgen abschließen können. Ohne eine Änderung des Landeshochschulgesetzes würde es Studierende, die auf BAföG angewiesen sind, besonders hart treffen, wenn sie die BAföG-relevante Studien- bzw. Förderungshöchstdauer aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen des Sommersemesters 2020 überschreiten müssen“, so Martin.

Studierende, die Leistungen nach dem BAföG beziehen, erhalten nach der derzeitigen Gesetzeslage nur dann eine weitere Förderung, wenn in einem aufwendigen Verfahren und im Einzelfall festgestellt wird, dass sie ihr Studium nicht planmäßig absolvieren konnten. Diese Einzelfallprüfung soll durch die geplante Neuregelung entfallen. Stattdessen soll die individualisierte Regelstudienzeit einmalig für das Sommersemester 2020 um ein Semester erhöht werden. Ziel ist es, mit der Erhöhung der Regelstudienzeit auch die BAföG-Höchstbezugsdauer rechtssicher um ein Semester zu verlängern.

Jury für KlimaSichten-Wettbewerb steht

Schwerin – Die Fachjury für den kreativen Klimaschutzwettbewerb „KlimaSichten“ 2020 hat Energieminister Christian Pegel jetzt berufen. Wie in den beiden Vorjahren besteht das Gremium aus diesen vier Personen: Sabine Matthiesen, Geschäftsführerin des Filmbüros Mecklenburg-Vorpommern; Stephan Latzko, Klimaschutzbeauftragter der Hansestadt Stralsund; Stefanie Riech, Künstlerin und Dozentin der Medien- und Informatikschule Greifswald sowie Peter Kranz, Leiter des Landesmarketings.

Den Wettbewerb richtet das Energieministerium bereits zum sechsten Mal aus. „Jeden Morgen auf dem Weg in mein Büro gehe ich an den Arbeiten der 2019er Preisträger des Wettbewerbs vorbei, die bei uns im Ministeriumsflur ausgestellt sind. Immer wieder entdecke ich neue Details, die verdeutlichen, mit welchen Sorgen, aber auch mit welchen wunderbaren Ideen die Menschen in unserem Land auf das sich verändernde Klima blicken“, sagt Energieminister Pegel und fügt hinzu: „Ich bin auf die diesjährigen Arbeiten sehr gespannt. Die Jury ist nicht zu beneiden, denn aus den Vorjahren weiß ich, dass es schwerfällt, die besten aus den vielen sehr guten Beiträgen für die Prämierung auszuwählen. Umso mehr freue ich mich, dass dieses engagierte Gremium sich der Qual der Wahl erneut stellt.“

Noch bis zum 30. September können alle Bürgerinnen und Bürger Mecklenburg-Vorpommerns jedes Alters einzeln oder in Gruppen ihre Beiträge zum Landesklimaschutzwettbewerb einreichen. Schirmherr ist wieder der Mecklenburger Schauspieler Hinnerk Schönemann.

„Herr Schönemann und ich sind beide Familienväter und uns einig darüber, dass insbesondere Heranwachsende viele Fragen haben und Antworten verdienen“, so Christian Pegel. „Unser Wettbewerb mischt sich mit der bewegenden Kraft der Kunst in diesen wichtigen Dialog ein. Er zeigt ungewöhnliche Lösungsvorschläge, aber er mahnt und fordert auch. Das brauchen wir. Deshalb mein Aufruf: Machen Sie mit, greifen Sie zu Stift und Schere, Pinsel oder Kamera oder was immer Ihnen einfällt und gestalten Sie ein Kunstwerk. Bis Ende des Monats können Sie uns Ihre Sicht auf unser Klima per Post zukommen lassen.“

Zu gewinnen gibt es insgesamt 15.000 Euro. Eingereicht werden können Beiträge in den Kategorien Malerei/Grafik, Plakat/Collage und Kurzfilm sowie in der neu eingeführten offenen Kategorie, die Raum für künstlerische Überraschungen bietet. Teilnehmen können Einzelpersonen und Gruppen, zum Beispiel Schulklassen.

Erster bundesweiter Warntag

Schwerin – Am 10. September 2020 findet der erste bundesweite Warntag statt. Dazu werden in ganz Deutschland Warn-Apps piepen, Sirenen heulen, Rundfunkanstalten ihre Sendungen unterbrechen und Probewarnungen auf digitalen Werbetafeln erscheinen.

„Die zunehmende Anzahl an Naturkatastrophen wie Waldbrände 2018 und 2019, Starkregenereignisse und Hochwasser sowie andere Bedrohungslagen wie Terroranschläge und aktuell die Corona-Pandemie haben den Stellenwert des Warnsystems erhöht. Damit Warnungen effektiv sind, ist es notwendig, Wissen zu vermitteln und Strukturen zu erklären“, sagte Innenminister Lorenz Caffier.

Am gemeinsamen Aktionstag von Bund und Ländern soll zum einen die technische Infrastruktur der Warnung in ganz Deutschland mittels einer Probewarnung getestet werden. Zum anderen wird der Warntag von einer an die Bevölkerung gerichteten Öffentlichkeitsarbeit flankiert. Der bundesweite Warntag soll Warnprozesse transparenter machen, die verfügbaren Warnmittel wie Sirenen, Warn-Apps und digitale Werbeflächen ins Bewusstsein rücken sowie notwendiges Wissen zum Umgang mit Warnungen vermitteln, um die Bevölkerung in ihrer Fähigkeit zum Selbstschutz zu unterstützen.

„Nur wenige Menschen deutschlandweit verstehen Warnmeldungen richtig und können sie entsprechend einordnen. Deshalb ist es sinnvoll, diesen Tag durchzuführen und so für die Zukunft gewappnet zu sein. Aus diesem Grund hat Mecklenburg-Vorpommern den Beschlussvorschlag in die Innenministerkonferenz eingereicht“, so der Minister weiter.

Die einheitlichen Sirenensignale sind wie folgt festgelegt: Für den Fall einer Warnung über Sirene wird bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet, zur Entwarnung ein einminütiger Dauerton. Die übrigen Sirenensignale sind bundesweit nicht vereinheitlicht.

„Generell gilt für alle Warnungen: Ruhe bewahren und sich insbesondere über die Medien informieren“, appelliert der Innenminister.

Bund und Länder haben im Rahmen der Innenministerkonferenz 2019 gemeinsam beschlossen, ab dem Jahr 2020 jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September einen bundesweiten Warntag stattfinden zu lassen. Er soll dazu beitragen, die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen zu erhöhen. Wer rechtzeitig gewarnt wird und weiß, was zu tun ist, kann sich in einem Notfall besser selbst helfen. Zur Warnung der Bevölkerung nutzen Bund, Länder und Kommunen alle verfügbaren Kommunikationskanäle: so etwa das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betriebene Modulare Warnsystem (MoWaS) und die Warn-App NINA, eine Vielzahl von Medien und Rundfunksendern bis hin zu Sirenen und Lautsprecherdurchsagen vor Ort.

Gleichzeitig dient der Warntag dazu, die vorhandenen technischen Systeme zur Warnung flächendeckend zu testen und zu prüfen, an welcher Stelle sie noch weiterentwickelt werden können. Bund und Länder bereiten den bundesweiten Warntag in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Kommunen gemeinsam vor. Zuständig sind auf Bundesebene das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat nachgeordnet ist. Auf der Ebene der Länder wird der Warntag von den jeweiligen Innenressorts und auf der Ebene der Kommunen in der Regel von den für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden vorbereitet.

Kulturpolitische Leitlinien bündeln Kräfte

Schwerin – Mit den Kulturpolitischen Leitlinien des Landes hat Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Leitfaden für seine Kulturpolitik. Das gemeinsam von Land und Landeskulturrat beschlossene Programm fußt auf einem breiten Mitsprache- und Beteiligungsprozess, der Kunst- und Kulturschaffende, kulturelle Landesverbände, Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und Kommunalverwaltungen sowie andere Ressorts der Landesverwaltung miteinbezogen hat. Kulturministerin Bettina Martin und der Vorsitzende des Landeskulturrates, Dr. Michael Körner, haben die 10 Kulturpolitischen Leitlinien in der Landespressekonferenz in Schwerin vorgestellt.

„Der gemeinsame Verständigungsprozess darüber, welche Rahmenbedingungen alle Beteiligten sich für unser Kulturland MV wünschen, ist etwas sehr Besonderes“, erklärte Kulturministerin Bettina Martin. „Er ist Ausdruck einer gemeinsam wahrgenommenen Verantwortung für die Weiterentwicklung von Kunst und Kultur im Land. Es liegt nun ein großer Fundus von Anregungen und Vorstellungen, Wünschen und Forderungen auf dem Tisch. Ein Destillat daraus sind die 10 Kulturpolitischen Leitlinien, die die Grundlage für eine konzeptionelle Kulturpolitik bilden. Dieser Leitfaden wird von einer breiten Basis getragen und soll Folgendes zum Ausdruck bringen: Mecklenburg-Vorpommern hat eine vielfältige und lebendige Kulturszene, die es zu bewahren und zukunftsfähig zu gestalten gilt“, sagte Martin.

Kurz zusammengefasst gibt es folgende wichtige Schwerpunkte, die sich aus dem Prozess ergeben haben:

  • die Zusammenarbeit verschiedener Ebenen zu fördern,
  • genreübergreifende Vorhaben und Kooperationen zwischen verschiedenen Trägern und Einrichtungen zu erleichtern,
  • die Kulturförderung des Landes qualitativ weiterentwickeln,
  • und schließlich das Ziel, die Wahrnehmung von Kunst und Kultur im Land zu erhöhen.

„Das Leitlinienpapier setzt sich zusammen aus der Leitlinie, konkreten Handlungsempfehlungen und Prüfaufträgen. Deshalb markieren die Kulturpolitischen Leitlinien nicht das Ende eines Prozesses, sondern sind vielmehr ein wichtiges Etappenziel, um künftig Neues anzustoßen“, führte die Ministerin aus. „Die Leitlinien sind die Grundlage zukünftiger konzeptbasierter Kulturpolitik. Allen, die daran mitgewirkt haben, bin ich sehr dankbar. Großen Anteil an diesem Prozess hat der Landeskulturrat. Bei ihm liefen alle Fäden zusammen. Er hat gemeinsam mit dem Ministerium den Dialog geführt und gesteuert“, so Martin.

Auch der Vorsitzende des Landeskulturrates, Dr. Michael Körner, lobte den Leitlinienprozess. „Die Kulturpolitischen Leitlinien des Landes Mecklenburg-Vorpommern sind in ihrer Breite und Intensität beispiellos. Hunderte Kulturschaffende haben sich daran beteiligt. Solch einen breit angelegten kulturpolitischen Diskussionsprozess hat es bislang noch nicht gegeben. Ich freue mich sehr, dass wir einen Konsens in der Tasche haben.“

Gemeinsam mit dem Landeskulturrat will die Ministerin nun prüfen, mit welchen Schritten die Handlungsempfehlungen umgesetzt werden können. „Außerdem werde ich noch im Jahr 2020 einen ‚Innovationsfonds Kulturland MV‛ auflegen, mit dem wir Projektideen unterstützen wollen, die der Umsetzung der Leitlinien dienen. Ein Schwerpunkt wird dabei die Vernetzung sein. Eine bessere Vernetzung innerhalb der Kulturszene und die Notwendigkeit von Vernetzungstreffen ist in mehreren Handlungsempfehlungen formuliert. Es geht um bessere Selbstorganisationsmöglichkeiten und Kommunikationsstrukturen der Kulturakteurinnen und Kulturakteure im Land. Wir wollen zudem die Kulturträger stärker dabei unterstützen, Drittmittel einzuwerben. Durch Hilfestellung über das ServiceCenter Kultur aber auch durch die Bereitstellung von Kofinanzierungsmöglichkeiten. Dafür werden wir den ‚Innovationsfonds Kulturland MV‛ zunächst mit 400.000 Euro für 2020 füllen“, erläuterte Martin.

Der Diskussionsprozess zu den Inhalten der Kulturpolitischen Leitlinien hatte mit der Landeskulturkonferenz 2017 auf Initiative des Landeskulturrates und unter der Federführung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur begonnen. Auf vier Regionalkonferenzen und bei mehreren Arbeitstreffen und Workshops haben Verantwortliche und Aktive der Kulturszene ihre Erwartungen und Anforderungen formuliert. Rund 500 kulturinteressierte Menschen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern haben sich direkt an der Debatte beteiligt. Der gesamte Prozess fand öffentlich statt und wird transparent auf dem offiziellen Kulturportal des Landes abgebildet. Zahlreiche Interessierte haben sich dort online informiert und mit weiteren Stellungnahmen in die Ausarbeitung eingebracht.

Ursprünglich sollten die Kulturpolitischen Leitlinien auf einer Landeskulturkonferenz öffentlich vorgestellt werden. Weil dies wegen der Corona-Pandemie nicht ohne Einschränkungen möglich ist, hat sich das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur für eine Online-Präsentation der Kulturpolitischen Leitlinien entschieden. Neben der Vorstellung der Kulturpolitischen Leitlinien, vielen Hintergrundinformationen, Podcasts und einem Film wird es auf dem Kulturportal MV eine Webkonferenz geben, zu der Interessierte herzlich eingeladen sind. Wer im Vorfeld Fragen hat, kann diese an kulturleitlinien@bm.mv-regierung.de schicken. Zudem kann man bei Facebook live kommentieren.

Helene-Weber-Preis 2020

Schwerin – Heute wurde der diesjährige Helene Weber-Preis an 15 Preisträgerinnen verliehen. „Ich freue mich sehr, dass darunter auch zwei Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern sind. Meine Glückwünsche gehen an die Kommunalpolitikerinnen Silvia Rabethge von der CDU und Miro Zahra von Bündnis 90/Die Grünen“, betonte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese in Schwerin.

Silvia Rabethge aus Schwerin ist Mitglied des Kreisvorstands und seit 2017 Stadtvertreterin. Miro Zahra aus Plüschow ist seit 2019 Mitglied des Kreistags Nordwestmecklenburg.

Mit dem Helene-Weber-Preis zeichnet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ehrenamtliche kommunale Mandatsträgerinnen aus, die sich durch herausragendes Engagement hervorgetan haben. Die Preisträgerinnen engagieren sich politisch und zivilgesellschaftlich sowie frauen- und gleichstellungspolitisch, setzen sich für den kommunalpolitischen Nachwuchs und Vielfalt in der Kommunalpolitik ein.

Der Helene Weber-Preis wird seit 2009 verliehen. Bisher gab es 4 Preisträgerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern: Susanne Herweg (CDU), Gundula Knäbe (CDU), Simone Briese-Finke (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Cathleen Kiefert-Demuth (SPD).

Ministerin Drese: „Wir brauchen mehr Frauen in den Parlamenten. Dabei geht es nicht darum, Männer zu verdrängen, sondern um die gleichberechtigte Teilhabe und auch um einen anderen politischen Stil. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt leider eher in eine andere Richtung. Deshalb unterstütze ich das Anliegen des Helene-Weber-Preises. Frauen wie Silvia Rabethge und Miro Zahra sind auch Vorbilder für potenzielle Kommunalpolitikerinnen.“

24. Rügener Kabarett-Regatta 2020 startet

Der Publikumsliebling des Vorjahres eröffnet die neue Kabarett-Regatta.

Wenn es ein Anfang vom Ende gibt, dann muss es auch ein Ende vom Anfang geben. Aber was fängt dann an? Und wann endet es? Lange Zeit hat er alles geschluckt. Jetzt will er sein Schweigen brechen. Aber, nicht jeder, der in sich geht, findet hinterher wieder hinaus. Dennoch, die Erkenntnis des Pförtners im Bundeskanzleramt lautet: Politiker sind nicht an der Macht, sie sind nur an den Regierungen. Und das Wort „Regierungen“ kann man nicht übersetzen, denn Regierungen muss man überstehen. Schließlich ist es dem Pförtner im Kanzleramt egal, wer unter ihm Kanzler ist. Als langgedienter Türsteher, als assistent manager of people controlling, hat er alle und alles überlebt.

Eins hat sich verändert. Früher hat man ihm gesagt, was er machen soll und heute soll er machen, was ihm gesagt wird. Früher hielten sich Könige aus dem Volk Narren und heute halten die Regierenden das Volk zum Narren. Doch am Ende war es stets dasselbe: Wenn Regenten die Hosen runterlassen, dann zeigen sie ihr wahres Gesicht. Doch wer guckt denn da noch hin? Unwissenheit und Interessenlosigkeit sind die Tugenden aller Mitläufer. Natürlich hat auch der Mitläufer ein Ziel vor den Augen. Und zwar das Brett vor seinem Kopf. Bei manchem ist das Brett allerdings schon so morsch, dass ein Holzwurm darin verhungern muss. Das Brett vor dem Kopf ist die Tragfläche für geistige Höhenflüge. Doch wer immer über den Dingen schwebt, muss sich nicht wundern, wenn er kein Bein mehr auf den Boden kriegt.

Kabarettist Lothar Bölck, bekannt als Pörtner aus dem „Kanzleramt Pforte D“, der gleichnamigen Polit-Satire des MDR Fernsehens, begibt sich mit seinem vorläufig letztem Soloprogramm auf Abschiedstournee. Seine Bühnen- und Fernsehfigur, den Pförtner, schickt er in den Unruhestand. Sein “weisen sie sich bitte aus“ nimmt er für sich wörtlich. Doch ein letztes Mal noch wird er die Besucher satirisch durch sein Kanzleramt führen und sie über Macht und Ohnmacht der Politik zum Lachen bringen, wo es manchmal eher zum Heulen ist. Noch einmal will er der Politik den Marsch blasen. Und zwar Pfortissimo. Sein Motto: Wenn wir die gesellschaftlichen Strukturen nicht verändern, werden sich die gesellschaftlichen Veränderungen strukturieren.

Kommen, sehen und hören sie Bölck´s Rest of Pförtner oder was er noch einmal sagen wollte!

Ein Halleluja auf das Protzen –für alle, die noch immer klotzen.

Haben Sie auch so viele Talente, die Sie der Welt zeigen könnten, wenn die Welt dann mal endlich zu Ihnen hingucken würde? Eigentlich weiß es jeder von uns längst: Jetzt bin ich dran! Für Bescheidenheit und Zurückhaltung ist in Zeiten der Selbstinszenierung keine Zeit mehr. Es wird immer wichtiger wichtig zu sein, sonst kommt man unter die Räder.

Überall locken Supermodels, Supertalents, Superfood, Superserien, Supereinschaltquoten, Superschnäppchen, Super Bowl, Supervisoren, Superklima und Supersex. Alle sind super fit, super talentiert, super schön, super jung, super geil, super laut… zumindest auf ihren Selfies.

Nur die Normalos sind weg – aus unserem Viertel, unserer WhatsApp Gruppe und auf Instagram. Jeder längst für sich ein Unikat und in seiner Welt berühmt. Aber wer ist noch übrig, um uns zu bewundern? Und vor allem wofür?

In einer Zeit, in der Markttauglichkeits-Hochbegabung die Königsdisziplin ist und „Wer hat das gesagt?“ wichtiger ist als „Worum geht es eigentlich?“, liefert Anka Zink mit: „Das Ende der Bescheidenheit“ eine brand-aktuelle und pupen-neue Aufklärungs-Offensive.

Sie haut mit tadellosen Provokationen kräftig auf den Putz, ehe wir unsere Lieblings-Influencer als „Alltagsbegleiter“ bei unserer Pflegekasse anmelden müssen, ehe uns die Digitalisierung restlos in die Überflüssigkeit entlässt und die Bescheidenen unter uns nervös werden, weil niemand mehr Bescheid weiß.

Anka Zink hat mit ihrer Wichtig-Tuer-Entlarv-Liste und dem ultimativen Narzissten-Selbsttest zwei moderne Apps zur Rettung des gesunden Menschenverstandes erfunden. Ein Programm mit praktischen Beispielen und tollen Übungen für alle Bescheidenen, die Unbescheidenheit verdient haben!
Das wird ein höllischer Spaß für alle, die böses Kabarett mögen, Vorurteile lieben und Ungerechtigkeit hassen.

Toll, dass Sie dabei sind!

Hinweis

Der Kartenverkauf für die Rügener Kabarett-Regatta 2020 erfolgt langfristig nur im „Corona-Sitzplan“ mit reduzierter Kapazität und ausreichend Abstand zum Nachbarn.

Die Freigabe im Ticketshop erfolgt, sobald die notwendigen Genehmigungen erteilt sind. Es werden im Internet-Ticketshop immer zwei zusammenhängende Plätze angeboten. Einzelplätze oder wenn mehr als zwei zusammenhängende Plätze benötigt werden, können diese nur im Theater gebucht werden.

Der Vorstand des Fördervereins hat beschlossen, die Kabarett-Veranstaltungen auch bei reduzierter Platzkapazität durchzuführen und den eventuellen Verlust zu tragen. Bei zu erwartender Lockerung der Auflagen werden dann auch die Plätze dazwischen verkauft.

Fachkräfte für Kraftwerksrückbau

Info-Veranstaltung für neuen IHK-zertifizierten Lehrgang in Lubmin

Lubmin – In Lubmin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) können Interessierte ab Oktober erstmals eine Qualifizierung zur „Fachkraft für Kraftwerksrückbau (IHK)“ absolvieren. Die Intervalve Research & Development GmbH hat mit regionalen und überregionalen Partnern den Lehrgang entwickelt. Die Maßnahme ist von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert.

„Die Maßnahme ist gut geeignet für Teilnehmer, die eine berufliche Um- oder Neuorientierung anstreben. In dem neunmonatigen Lehrgang wird in einer abgestimmten Kombination aus theoretischen Lehrinhalten und Praktika bei regionalen Unternehmen fundiert das notwendige Wissen für den Kraftwerksrückbau vermittelt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph.

Am 10.09.2020 findet um 10 Uhr in den Hallen der Firma RIS Industrie- und Kraftwerkservice GmbH & Co. KG, Südring 1, in 17509 Lubmin eine Infoveranstaltung zum Start des Lehrgangs statt. „Die Veranstaltung gibt interessierten Bewerbern die Chance, das neue Berufsfeld kennen zu lernen“, sagte Rudolph.

In Deutschland sollen die derzeit noch laufenden Kernkraftwerke abgeschaltet und zurückgebaut werden. Dazu werden Fachkräfte gesucht, die Kenntnisse in den Bereichen Strahlenschutz, Dekontamination, bei der Handhabung und Zerlegung von Armaturen, Komponenten und Rohrleitungen besitzen. Gefördert vom Wirtschaftsministerium hat die Intervalve Research & Development GmbH ein Konzept für eine neunmonatige Ausbildung zur „Fachkraft für Kraftwerksrückbau (IHK)“ entwickelt.

Die betrieblichen Praktika können beispielsweise bei den Lubminer Unternehmen RIS Industrie- und Kraftwerkservice GmbH & Co. KG, der Studsvik GmbH & Co. KG und der MAL Maschinen- und Armaturenwerkstatt Lubmin GmbH durchgeführt werden. Auch die EMIS Elektrics GmbH aus Lübbenau (Brandenburg) steht zur Verfügung. Die Lehrgänge werden vom Berufsbildungswerk – gemeinnützige Einrichtung des DGB GmbH (bfw) durchgeführt. Die Qualifizierungsmaßnahme schließt mit einem theoretischen Test und einer praktischen Lehrprobe ab.

Die Gesamtkosten des Projektes betragen 55.350 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von 30.000 Euro.