Denkmalpreise 2020 verliehen

Wolgast – Bei der landesweiten Festveranstaltung am Tag des offenen Denkmals® in der Stadtbibliothek Wolgast hat Kulturministerin Bettina Martin die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in der Denkmalpflege ausgezeichnet. Der Tag des offenen Denkmals® steht in diesem Jahr unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“. Aufgrund der Corona-Pandemie und der aktuellen Regelungen fand die Festveranstaltung in diesem Jahr als geschlossene Veranstaltung statt.

Die Fachgruppe Archäologie Schwerin/Ludwigslust unter Leitung von Ramona Ramsenthaler hat den „Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2020“ für ihr langjähriges Wirken im Bereich der Bodendenkmalpflege erhalten. Bereits seit 1970 engagiert sich die Fachgruppe, insbesondere bei der Erfassung von Bodendenkmalen und der Einrichtung eines archäologischen Wanderpfades.

„Die Fachgruppe versteht archäologische Denkmale seit jeher als Chance, setzt sich für deren Erhalt ein und fördert die Erinnerung“, lobte Kulturministerin Bettina Martin. „Mit ihrem Wirken vertritt sie den Denkmalpflegegedanken hervorragend in der Öffentlichkeit.“ Der Friedrich-Lisch-Denkmalpreis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Das Hansa-Gymnasium Stralsund wurde mit dem „Denk mal! Preis für Kinder und Jugendliche 2020“ ausgezeichnet. Unter dem Titel „ERBE GELEBT– Zu Hause im Welterbe“ hat die Schule den Landesbeitrag Mecklenburg-Vorpommerns zum European Cultural Heritage Year 2018 erarbeitet. Im Folgejahr setzte sie ihre vielfältigen Projekte unter dem Motto „BOCK AUF BAROCK“ fort.

„Die Schülerinnen und Schüler haben dabei nicht nur ihre Heimatstadt neu entdeckt. Sie haben wesentlich zur Vermittlung des Denkmalpflegegedankens in der Öffentlichkeit beigetragen und gezeigt, warum es wichtig ist, unser kulturelles Erbe zu bewahren“, würdigte Ministerin Martin. „Die Projekte sind zudem gute Beispiele dafür, wie es gelingen kann, junge Menschen in die Denkmalpflege einzubinden.“ Der „Denk mal! Preis für Kinder und Jugendliche“ ist mit 700 Euro dotiert.

Die „Lobende Erwähnung 2020“ und ein Preisgeld von 300 Euro hat Björn Dauterstedt für die vorbildliche Leistung zur Rettung der Sockelgeschossholländerwindmühle in Ruchow erhalten. Er hat nicht nur die Mühle von 1888 in ihrer äußeren Gestalt instandgesetzt, sondern auch im Innern konnte die ursprüngliche technische Ausstattung umfänglich erhalten werden, was in Mecklenburg-Vorpommern eine Seltenheit darstellt.

Ministerin Martin dankte allen Preisträgern für ihr großes Engagement und betonte die hohe Bedeutung dieses Ehrenamts für den Erhalt des kulturellen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern.

Der bundesweite Tag des offenen Denkmals® findet an diesem Sonntag erstmals digital statt. Türen und Tore vieler Denkmale bleiben wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung in Deutschland. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Ziel ist es, große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege zu schaffen.

Tag des offenen Denkmals

Einblicke in die Baumaßnahmen am Schloss Griebenow

Süderholz – Zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ hat sich Wirtschaftsminister Harry Glawe am Sonntag über den Stand der Sanierungsarbeiten am Schloss Griebenow (Gemeinde Süderholz, Landkreis Vorpommern-Rügen) informiert. Der Tag steht unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ und stellt das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus.

„Die Schlossanlage Griebenow gilt als architektonische Meisterleistung von hohem kulturhistorischem Wert. Sie zählt zu den schönsten Anlagen Vorpommerns. Mit hohem Engagement arbeiten die Akteure vor Ort daran, dass das Schloss bald wieder im neuen Glanz erstrahlt und dann für Besucher zugänglich sein wird“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Das Griebenower Schloss wurde 1709 errichtet und gilt als eines der größten nichtköniglichen Schlösser der spätkarolinischen Zeit. Es zählt zu den bedeutendsten baulichen Zeugnissen der schwedischen Zeit im Norden Deutschlands. Seit 2003 ist der Verein „Barockschloss zu Griebenow e. V.“ Eigentümer, Besitzer und Betreiber der Anlage. Seit einigen Jahren wird in der Anlage ein umfangreiches kulturelles Programm angeboten, unter anderem Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und Vorträge.

Derzeit werden am Schloss umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Unter anderem errichtet die Gemeinde Süderholz gemeinsam mit dem Verein ein touristisches Zentrum mit Touristinformation und Ausstellungsräumen errichtet. Weiterhin soll eine Schutz- und Wartehütte mit Rast- und Fitness-Spielplatz entstehen. Zudem sind zahlreiche Sanierungsarbeiten beispielsweise an der Fassade und der Außentreppe notwendig.

„Das Schloss Griebenow und die idyllische Parkanlage sind bereits jetzt beliebte Anlaufstelle für Besucher aus nahen und fernen Regionen. Nach Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen wird das historische, baukulturelle und touristische Angebot noch breiter aufgestellt sein“, sagte Glawe.

Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von derzeit rund 3,45 Millionen Euro bei kalkulierten Gesamtausgaben in Höhe von 3,84 Millionen Euro. Das Innenministerium gibt zur Verstärkung der Eigenmittel rund 263.100 EUR dazu.

Der „Tag des offenen Denkmals“ findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Über 8.000 historische Stätten öffnen jährlich kostenfrei beim Tag des offenen Denkmals für Besucher ihre Türen.

Interkulturellen Wochen 2020

Landesintegrationsbeauftragte Alabali-Radovan wirbt für Teilnahme an Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Wochen

Schwerin – Zum Start der Interkulturellen Wochen ruft die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Reem Alabali-Radovan, zu einem verstärkten Engagement für Vielfalt, Toleranz und Demokratie auf. Die Integrationsbeauftragte spricht sich zudem für eine interkulturelle Öffnung von öffentlichen Verwaltungen, Sozialen Diensten, Schulen, Hochschulen, Vereinen und politischen Organisationen aus.

„Unsere Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen Jahren im Hinblick auf kulturelle, sprachliche und religiöse Hintergründe erheblich bunter geworden“, so Alabali-Radovan anlässlich der Eröffnung der Interkulturellen Wochen in der Landeshauptstadt Schwerin. „Menschen aus über 160 Herkunftsländern leben in unserem Land. Das muss sich auch im gesellschaftlichen Leben widerspiegeln. Zugewanderte Menschen müssen sich in allen Bereichen unserer Gesellschaft angenommen fühlen und grundsätzlich mit gleichen Rechten und Pflichten eingebunden werden.“

Handlungsbedarf sieht die Landesintegrationsbeauftragte in der Präventionsarbeit gegen Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und anderen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. „Wir müssen Diskriminierungen und fremdenfeindlichen Ausgrenzungen entschieden entgegentreten und über Erscheinungsformen, Ursachen sowie Auswirkungen von Rassismus aufklären,“ so Alabali-Radovan.

„Wir haben in MV viele gute derartige Präventions-Projekte, die aus meiner Sicht besser vernetzt und beworben werden müssen“, verdeutlicht die Landesintegrationsbeauftragte.

Die Interkulturellen Wochen sind nach Ansicht von Alabali-Radovan auch unter Corona-Bedingungen eine gute Möglichkeit, sich besser kennenzulernen, interessanten Menschen zu begegnen, andere Kulturen zu erfahren und vielleicht auch Vorbehalte und Klischees abzubauen. „Die vielfältigen Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern setzen ein wichtiges Zeichen für ein starkes Miteinander vor Ort, für Empathie und Engagement“, wirbt Alabali-Radovan für eine rege Teilnahme.

Das Motto der diesjährigen Interkulturellen Wochen im September und Oktober lautet: „Zusammen leben, zusammen wachsen.“ Neben Informationsveranstaltungen finden in Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern Feste und Begegnungen, Sport-, Theater- und Filmvorführungen sowie Lesungen statt.

Der bundesweite Auftakt der Interkulturellen Woche wird am 27. September 2020 in München gefeiert. Alle Informationen wie eine Übersichtskarte zu allen Veranstaltungen sind unter www.interkulturellewoche.de auffindbar.

Kulturland Mecklenburg-Vorpommern

Schwesig: Mecklenburg-Vorpommern hat sich zu einem Kulturland entwickelt

Insel Usedom – „Heute feiern wir alle zusammen mit dem Baltic Sea Philharmonic, das junge Künstler aus dem gesamten Ostseeraum versammelt, 30 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands und das Miteinander der Nachbarn im Ostseeraum. Die Ostsee ist ein Teil gemeinsamer Identität“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig beim festlichen Sonderkonzert des Usedomer Musikfestivals in Peenemünde.

Gefeiert werde auch der 30. Geburtstag Mecklenburg-Vorpommerns. „Wir haben viel geschafft in diesen 30 Jahren, auf das wir stolz sein können. Wir sind ein demokratisches Land mit einer lebendigen und engagierten Zivilgesellschaft. Wir sind stolz auf unsere wirtschaftlichen Erfolge und auf unsere Unternehmen, die mit ihren Beschäftigten den Übergang in die Marktwirtschaft mit all seinen Schwierigkeiten gemeistert haben. Die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit der Deutschen Einheit. Und Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen 30 Jahren ein Kulturland geworden. All das ist ein Grund zum Feiern.“

Peenemünde sei heute mit Museum, Ausstellungen und Projekttagen ein Ort der internationalen Begegnung und der Friedenspädagogik. Dazu würden auch Veranstaltungen wie dieses Konzert gehören.

Schwesig: „Heute feiern wir hier in Peenemünde die Kraft der Musik. Musik und Kultur können eine Brücke zwischen Ländern und vor allem zwischen Menschen sein. Kultur öffnet die Welt und ist eine schöne Art, einander kennenzulernen. Kultur schafft Raum für Begegnung und Austausch.“

Das Usedomer Musikfestival sei mit seiner Ausrichtung auf den Ostseeraum einzigartig, „ein Festival, das wohl wie kein anderes für Völkerverständigung, Freiheit und Vielfalt steht. Es bringt jedes Jahr tausenden Menschen die Musik, die Kultur und die Eigenheiten des Ostseeraums näher und ist damit zu einem Botschafter des Friedens und der Verbundenheit geworden“, erklärte die Regierungschefin weiter.