Andreas Dittmer gewürdigt

Neubrandenburg – Im Beisein von Sportministerin Stefanie Drese wurde heute in Neubrandenburg der „Walk of Sport“ eingeweiht. Die erste Bronzeplatte ist dem Ehrenbürger der Stadt Neubrandenburg, Andreas Dittmer, gewidmet.

„Andreas Dittmer ist als Ausnahmesportler, als Jahrhundert-Kanute, aber auch als Mensch eine hervorragende Wahl für die erste Bronzeplatte“, sagte Ministerin Drese in ihrem Grußwort. Dittmer gewann dreimal Olympia-Gold im Canadier und holte je einmal Silber und Bronze. Der für den SC Neubrandenburg gestartete gebürtige Neustrelitzer ist zudem achtfacher Weltmeister, 30-facher WM-Medaillengewinner und 46-facher Deutscher Meister. Mit diesen Erfolgen ist Dittmer, der nach drei Jahren in Canada zum 1. Oktober Bundestrainer im Kanu-Rennsport wird, der erfolgreichste Canadier-Fahrer aller Zeiten.

Drese bezeichnete die Einrichtung eines Ruhmespfades als hervorragende Idee. „Das passt genau zu einer Sportstadt wie Neubrandenburg. Der ‚Walk of Sport‘ ist eine Anerkennung für die zahlreichen international erfolgreichen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die ihre Heimatstadt oder ihren Heimatverein weltweit erfolgreich und sympathisch vertreten haben. Damit gibt die Stadt etwas zurück und sagt Dankeschön“, so Drese.

Insgesamt sollen quer durch die Innenstadt 14 Olympia-Medaillengewinnerinnen und -gewinner sowie 46 Welt- und Europameisterinnen und -meister gewürdigt und damit verewigt werden. Drese äußerte die Hoffnung, dass der „Walk of Sport“ sich auch zum touristischen Anziehungspunkt entwickelt: „Für die Stadt und Region Neubrandenburg sowie für den Sport in unserem Land würde ich mir das wünschen.“

Landespolizei M-V-Disziplinarstatistik

Schwerin – Das Ministerium für Inneres und Europa M-V veröffentlicht zum ersten Mal eine Statistik über abgeschlossene als auch laufende Disziplinarverfahren in der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern.

Innenminister Lorenz Caffier: „Wie in jeder großen Organisation haben wir leider auch in der Landespolizei Personen, die gegen Dienstpflichten und teilweise auch gegen geltende Gesetze verstoßen. Im öffentlichen Dienst und erst recht in der Landespolizei wiegen diese Verstöße besonders schwer. Deswegen haben wir in der Landespolizei schon seit vielen Jahren eine Null-Toleranz-Politik eingeführt. Verstöße werden geahndet. Wer etwas vertuschen will, wird genauso zur Rechenschaft gezogen, wie derjenige, der die Verstöße begeht.“

Das Disziplinarrecht dient dazu, die Integrität sowie die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung aufrechtzuerhalten. Es regelt die Frage, unter welchen Voraussetzungen eine Beamtin oder ein Beamter ein Dienstvergehen begeht, wie dieses aufzuklären und darauf zu reagieren ist. Ob ein Dienstvergehen vorliegt, wird in einem behördlichen Disziplinarverfahren ermittelt. Ein Disziplinarverfahren ist kein Strafverfahren. Die Disziplinarmaßnahme dient dazu, Beamtinnen und Beamte an die Einhaltung ihrer Beamtenpflichten zu ermahnen oder beim Vorliegen sehr schwerwiegender Verfehlungen dauerhaft aus dem Beamtenverhältnis zu entfernen.

Abgeschlossene Disziplinarverfahren Insgesamt sind mit Stand 31.08.2020 115 Verfahren abgeschlossen. In den Jahren 2018, 2019 und 2020 wurden pro Jahr etwa 40 Verfahren abgeschlossen. Etwa die Hälfte der Verfahren wurde eingestellt. In der Regel konnte dabei der Verdacht eines Dienstvergehens nicht erwiesen werden. In einigen Fällen erfolgte keine Disziplinarmaßnahme, weil bereits wegen desselben Sachverhaltes in einem Straf- oder Bußgeldverfahren eine Ahndung des Verhaltens erfolgt ist, so dass eine zusätzliche Pflichtenmahnung nicht mehr zulässig oder erforderlich war.

Laufende Disziplinarverfahren (Stand 31.08.2020) In der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit etwa 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Gegenwärtig sind 139 laufende Disziplinarverfahren anhängig. Verteilt man das auf die einzelnen Jahre, so sind von diesen laufenden Verfahren im Jahr 2018 17 Verfahren eingeleitet worden, 2019 waren es 50 und 2020 sind bisher 62 Verfahren. Alle weiteren Verfahren wurden vor 2018 eingeleitet.

„Um es klar zu sagen: 139 Verfahren in der Landespolizei sind 139 zu viel. Ich will, dass diese Zahl in den kommenden Jahren gesenkt wird. Und ich glaube, ein wichtiger Baustein um dieses Ziel zu erreichen, ist, mit der Veröffentlichung des Berichts Transparenz zu schaffen. Ich will aber auch jeden einzelnen Polizisten in die Pflicht nehmen, jeden Tag aufs Neue Fehlverhalten zu identifizieren und zu unterbinden“, so Innenminister Lorenz Caffier.

Jeder Verfehlung wird konsequent und mit allen rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln nachgegangen. Das Disziplinarrecht des Landes schränkt die Möglichkeiten, bestimmte Maßnahmen unmittelbar treffen zu können erheblich ein. Die Aufnahme der Entlassung per Verwaltungsakt im Disziplinargesetz wäre dabei ein notwendiger und folgerichtiger Schritt. Die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis per Verwaltungsakt erlaubt die Dienstentfernung ohne Richterspruch. Das heißt, dass sämtliche Disziplinarmaßnahmen, also auch die unmittelbare Entlassung durch Verwaltungsakt ohne den bisherigen richterlichen Vorbehalt angeordnet werden können. Gegen die ergangene Disziplinarverfügung steht den betroffenen Beamten selbstverständlich auch der nachträgliche Rechtsschutz und der Rechtsweg zu den Verwaltungsgerichten offen. Die Klage hat aber keine aufschiebende Wirkung

Innenminister Lorenz Caffier: Unbefriedigend ist insbesondere, dass wir selbst Rechtsextremisten nicht einfach vor die Tür setzen können. Stattdessen müssen wir mit einer Disziplinarklage ein Gerichtsverfahren in Gang setzen, um eine richterliche Entscheidung zu erreichen. Die Entlassung per Verwaltungsakt ist in Deutschland ungewöhnlich, aber ihre Rechtmäßigkeit höchstrichterlich bestätigt. Baden-Württemberg wendet das Verfahren meines Wissens als einziges Bundesland an. Ich möchte, dass Mecklenburg-Vorpommern dem Beispiel folgt und deshalb habe ich die Ministerpräsidentin angeschrieben und um ihre Unterstützung geworben. Ich würde mir wünschen, dass wir noch in dieser Legislaturperiode eine entsprechende Gesetzesänderung auf den Weg bringen.“

Digitalisierung an Schulen

Schwerin – Nach dem Gespräch der Bildungsministerinnen und -minister mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bundesministerin Anja Karliczek und der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken erklärt die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Bettina Martin:

„Die Ergebnisse des Gesprächs im Kanzleramt sind eine gute Nachricht für alle Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern. Mit den vereinbarten Maßnahmen werden wir der Digitalisierung in unseren Schulen einen weiteren kräftigen Schub geben, von dem unser Bildungssystem auch nach der Corona-Krise stark profitieren wird. Ich begrüße es sehr, dass Bund und Länder die Digitalisierung der Schulen als gemeinsame Aufgabe verstehen und wir uns deshalb darauf verständigt haben, hier gemeinsam und mit Hochdruck vorzugehen. Neben dem DigitalPakt Schule wird sich der Bund nun auch an weiteren wichtigen Maßnahmen beteiligen.

Grundlegende Voraussetzung dafür, dass das digitale Lehren und Lernen gut gelingen kann, ist eine gute technische Infrastruktur. Deshalb freue ich mich sehr, dass der Bund nun – zusätzlich zu dem bereits angelaufenen Programm für mobile Endgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler – auch ein Programm zur Beschaffung von digitalen Endgeräten für Lehrkräfte unterstützt. Davon werden wir in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich mit rund 10 Millionen Euro profitieren. Dieser Schritt war mir sehr wichtig, denn wenn von Lehrkräften erwartet wird, dass sie zukünftig ihren Unterricht digital ergänzen, müssen sie auch gut und rechtssicher dafür ausgestattet sein.

Ein weiterer Schlüssel für das digitale Lernen in der Schule ist eine gute Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte. Deswegen haben wir gestern vereinbart, digitale Kompetenzzentren aufzubauen, die in allen Bereichen des digital gestützten Unterrichtens beraten.

Die dritte wichtige Säule der Digitalisierung sind gute und sinnvolle digitale Lerninhalte. Auch darüber haben wir beraten. Der Bund hat zugesagt, im Bereich qualitativ hochwertiger digitaler Bildungsmedien, insbesondere bei der Entwicklung intelligenter tutorieller Systeme (ITS) zu unterstützen.

Wir haben uns verabredet, bereits Anfang nächsten Jahres erneut im Kanzleramt zusammenzukommen, um weitere Gespräche zu führen. Das zeigt, dass es Bund und Ländern ernst ist mit dem Ziel, eine digitale Bildungsinfrastruktur zu ermöglichen, die sich mit führenden internationalen Standards messen kann.“

Nothafen Darßer Ort: Ausbaggerungsarbeiten

Darßer Ort – Ab der kommenden Woche wird die Fahrrinne zum Nothafen Darßer Ort erneut ausgebaggert. Zwei Mal im Jahr ist dies aufgrund der Strömungsverhältnisse am Darßer Ort in der Regel erforderlich.

Bereits heute beginnen die vorbereitenden Peilungsarbeiten. Diese dienen dazu, die in den vergangenen Monaten entstandenen Untiefen genau zu lokalisieren und die ungefähre Menge des abzutragenden Baggergutes zu bestimmen.

Der Nothafen Darßer Ort wird durch die regelmäßigen Ausbaggerungen für den Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sowie für in Seenot geratenen Boote offen gehalten, bis der neue Inselhafen Prerow in Betrieb geht.

Wieviel Sand letztlich genau ausgebaggert wird sowie die daraus resultierenden Kosten wird eine abschließende Peilung nach Ende der Arbeiten ergeben.

Corona-Testreihe

Kita-Beschäftigte für wissenschaftlich begleitete Corona-Testreihe gesucht

Schwerin – Im Rahmen der Teststrategie des Landes Mecklenburg-Vorpommern besteht für Beschäftigte in Kindertagesstätten die Möglichkeit, an einer wissenschaftlich begleiteten Corona-Testungsreihe teilzunehmen. Pädagogische Fachkräfte im Einzugsbereich der Hansestädte Greifswald und Rostock können sich nach Auskunft von Sozialministerin Stefanie Drese dafür noch anmelden.

Die für die Teilnehmenden kostenlosen Testungen auf das Coronavirus SARS-CoV-2 finden unter wissenschaftlicher Begleitung bis Januar 2021 statt. Bis zu fünf Testungen pro Person im Abstand von ca. vier Wochen finden statt. Zudem wird ein Antikörpertest zu Beginn und am Ende der Testreihe durchgeführt. Die Testungen werden in der Universitätsmedizin Rostock sowie in der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt und im Anschluss ausgewertet.

„Mit der Finanzierung der wissenschaftlichen Testungsreihe durch das Land unterstützen wir die Forschung zur Ausbreitung des Coronavirus“, betont Drese. „Die wissenschaftliche Testungsreihe ist die zweite Säule der Teststrategie des Landes für Kitas.“ Die erste Säule bilden die Präventiv-Testungen. Beschäftigte in den Kitas haben hierbei die Möglichkeit, sich auch ohne Symptome kostenlos testen zu lassen.

Wer als Kita-Fachkraft an den Testungen teilnehmen möchte, kann sich noch kurzfristig bis Ende September anmelden:

Für die Region Greifswald unter der Telefonnummer 03834- 868676 oder per E-Mail unter Corona-in-Schulen-und-Kitas@med.uni-greifswald.de.

Für die Region Rostock bei der Universitätsmedizin Rostock, Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten unter der Telefonnummer 0381- 4947337 oder per E-Mail unter kks@med.uni-rostock.de.

Alle Tests beruhen auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und werden nur mit Zustimmung der Testpersonen durchgeführt. Auch werden noch Kita-Kinder für die wissenschaftliche Testreihe gesucht. Interessierte Eltern können sich unter den aufgeführten Adressen melden.

UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee

Modelllandschaft für den Insektenschutz

Zarrentin – Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, hat am Montag bei der Auftaktveranstaltung in Zarrentin am Schaalsee den Startschuss für das Projekt „Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz“ gegeben.

„Wenn man bedenkt, dass knapp 60 Prozent aller Tierarten auf der Erde zu den Insekten gehören, ist deren Populationsrückgang umso dramatischer. Nicht nur die Gesamtmenge der Insekten, sondern auch deren Vielfalt hat in den vergangenen Jahren dramatisch abgenommen. Für eine nachhaltige und naturschutzverträgliche Landnutzung ist der Insektenschutz jedoch von größter Bedeutung. Nicht zuletzt wegen der Ökosystemdienst­leistungen, die Insekten für unsere Lebensmittel­produktion und unseren Alltag leisten, müssen tragfähige und übertragbare Modelle für den Schutz dieser Tiere gefunden werden. Vor allem Biosphärenreservate können hierbei einen wichtigen Beitrag leisten“, sagte der Minister.

Ziel des Projektes ist es, in den landwirtschaftlich dominierten Bereichen von fünf Biosphärenreservaten Maßnahmen zur Förderung von Insekten zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu überprüfen. Dies wird eng mit den Verwaltungen der Biosphärenreservate und den Landnutzern abgestimmt. Die Maßnahmen müssen nicht nur den Ansprüchen des regional-naturschutzfachlichen Insektenschutzes genügen, sondern auch betrieblich umgesetzt und ökonomisch bewertet werden können. Wichtig sind Aufbau und Implementierung eines Monitoringprogramms, um die Auswirkungen auf Insekten nachweisen zu können.

Im Biosphärenreservat Schaalsee werden dabei vor allem der Einsatz von insektenschonenden Maschinen und die Schaffung insektenfreundlicher Strukturen auf Ackerflächen und in den Kommunen im Vordergrund stehen. Auch der Ausbau von Unterhaltungsmaßnahmen bzw. Vernetzungsstrukturen an Straßen, Wegen und Gewässern spielt eine Rolle.

Das Leibniz-Institut für Agrarlandforschung unterstützt und berät dabei die Akteure vor Ort. Die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist für das Monitoring zuständig.

Um dem Modellcharakter des Projektes gerecht zu werden, sollen gemeinsam erarbeitete Vorgehensweisen und erprobte Methoden zur Zusammenarbeit und Wissensvermittlung von der Nationale Naturlandschaften e.V. aufbereitet werden, so dass sie auf alle deutschen Biosphärenreservate sowie Naturparke und andere naturschutzfachlichen Organisationen übertragbar sind.

„Wir freuen uns sehr, dass mit dieser Veranstaltung der Startschuss für unser Projekt hier im Biosphärenreservat Schaalsee fällt. Wir wollen Hand in Hand mit dem Biosphärenreservatsamt und den Flächennutzern arbeiten. Gemeinsam für den Insektenschutz, das ist die Prämisse unseres Projektes“, sagt Frau Dr. Josephine Kuczyk vom WWF, welche vor Ort als Projektmanagerin zuständig ist.

Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und dem Aktionsprogramm Insektenschutz gefördert. Der WWF Deutschland erhielt Ende vergangenen Jahres vom BfN einen Zuwendungsbescheid für das Projekt „Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz“. Das sechs Jahre dauernde Projekt, an dem sich fünf deutsche Biosphärenreservate beteiligen, ist dieses Jahr gestartet und wird unter anderem auch mit Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von rund 240.000 Euro aus dem Strategiefonds unterstützt.