Insel Rügen – Die Gewinner des dritten landesweiten Ideenwettbewerbs Kultur- und Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern stehen fest. Wirtschaftsminister Harry Glawe zeichnete die siegreichen Projekte heute in Kluis (Insel Rügen) aus.
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist geprägt durch kreative Vielfalt, hochqualifizierte und spezialisierte Fachkräfte mit zündenden Ideen und genialen Köpfen. Unser Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Akteure zu erhöhen und sie so für Auftraggeber als regionale Anbieter ins Bewusstsein zu holen. Deshalb wollen wir mit dem Wettbewerb landesweite Projekte initiieren und unterstützen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.
Im Wettbewerb wurden Projektideengesucht, die vor allem branchenübergreifende Projekte, Produkte und Prozesse aufgreifen. Dabei sollten vorrangig Ideen eingereicht werden, die die Wahrnehmung und das Image der Branche fördern, beispielsweise multimediale PR- und Marketingmaßnahmen unterschiedlichster Formate, insbesondere Filme. Ziel ist es, das Wachstums-, Innovations- und Beschäftigungspotential der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter zu erschließen und zu vermarkten. Insgesamt gingen 18 Bewerbungen ein.
„Die Branche benötigt mehr Öffentlichkeit, Anerkennungskultur und Unterstützung. Vor allem in der Zusammenarbeit mit dem kreativen innovativen Potential in Mecklenburg-Vorpommern sehe ich Chancen und Wachstumsmöglichkeiten für andere Wirtschaftszweige und Gewerke. Zum Beispiel für diejenigen, die in Bezug auf neues Design, Digitalisierung und Vertrieb/Marketing vor aktuellen Herausforderungen stehen. Da kann die Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützen“, sagte Glawe.
Eine Jury – bestehend aus Vertretern der Industrie- und Handelskammern (IHK’s), Wirtschaftsfördergesellschaften sowie aus Kommunen – hat unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit über die eingereichten Projektideen in einem Auswahlverfahren entschieden.
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein bedeutsamer Wirtschaftszweig für Mecklenburg-Vorpommern. In den vergangenen Jahren haben wir bereits einiges für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bewegung gesetzt. Wir zeichnen die „Kreativmacher MV“ aus und unterstützen die jährliche Branchenkonferenz. Mit dem Wettbewerb gehen wir einen weiteren Schritt zur Stärkung dieses Wirtschaftsbereiches. Die Projektideen werden einen Beitrag dazu leisten, die Sichtbarkeit und das Image der Branche in Mecklenburg-Vorpommern zu steigern“, sagte Glawe.
Kreative MV – Landesverband KKW M-V e.V, Corinna Hesse: Projekt „Imagefilm für MV“
Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Filmes unter dem Titel „Wir streiken und fahren aufs Land“. Dabei soll ein philosophisch-satirischer Dialog über den Sinn kreativwirtschaftlicher Betätigung in Mecklenburg-Vorpommern entstehen.
Geplante Kosten: 20.000 Euro
Reiß & Sodmann GbR mit den Projektpartnern Rügendruck GmbH, Stefan Pocha und Christiane Burwitz (Filmproduktion): Projekt „Fernbeziehung 2020“
Anhand von Livestreams oder inszenierten Imagefilmen werden Künstler oder Kulturstrukturen porträtiert. Geplant sind 18 einzelne Filme zwischen 15 und 60 Minuten. Mit den Filmen soll die regionale Kreativwirtschaft besser vermarktet und präsentiert werden.
Geplante Kosten: 65.000 Euro
13 Grad Crossmedia Agentur, Geschäftsführer Martin Horst: Projekt: Imagekampagne
Die Agentur plant die Erstellung und Umsetzung einer Imagekampagne mittels eindrucksvoller medialer Darstellung (online und offline). Dabei soll gezeigt werden, wie düster das Land ohne die Kultur- und Kreativwirtschaft aussehen würde. Zudem soll ein Mini-Magazin mit Leuchtturmprojekten entstehen.
Geplante Kosten: 65.000 Euro
In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben einen persönlichen Jahresumsatz von mehr als 17.500 Euro; diese haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 1,8 Prozent der Gesamtwirtschaft im Land. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.