Modellprojekt „Kita 2030“

Kita-Projekt für kindgerechtes nachhaltiges Handeln nimmt Formen an

Schwerin – Das landesweite Modellprojekt „Kita 2030“ schreitet weiter voran. Darin geht es um Nachhaltigkeit in der frühkindlichen Bildung sowie im Kita-Management. Mit Hilfe des Projekts sollen Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen vermittelt werden, um in den Kitas kindgerechtes, nachhaltiges Handeln im Alltag und den verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu fördern.

Zunächst sind die Pädagoginnen und Pädagogen aus den neun teilnehmenden Kitas in fünf zweitägigen Workshops qualifiziert worden, teilweise Corona-bedingt auch online. Ein erstes Zwischenfazit falle sehr positiv aus, sagte Dr. Anja Kofahl von der Naturschule M-V in natura. Sie leitet mit Maika Hoffmann und Dr. Beate Kohler (concept future) die Weiterbildungen in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir haben viele Denkprozesse und Verhaltensänderungen in den Kitas auf den Weg gebracht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich trägerübergreifend austauschend, es war sehr sinnstiftend für alle Seiten“, so die Dozentin.

Im nächsten Schritt sollen weitere Netzwerktreffen regional stattfinden, die Workshops für Kita-Träger und Leitungspersonal schließen sich ab März 2021 an.

Auch Sozialministerin Stefanie Drese ist mit dem bisherigen Verlauf des Modellprojektes „Kita 2030“ sehr zufrieden. „Die erste wichtige Etappe ist geschafft. Wir haben damit die Tür für eine verantwortungsvolle Ressourcennutzung in unseren Kitas aufgestoßen. Die Fachkräfte sollen es vorleben und an die Kinder und Eltern weitergeben. Das ist unser pädagogischer Ansatz, den wir verfolgen“, verdeutlicht die Ministerin.

Neun Kindertagesstätten aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns haben sich Ende 2019 auf den Weg gemacht, um das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) sowohl pädagogisch als auch in seinen Strukturen erlebbar zu machen.

„Kita 2030“ folgt einem BNE-Ansatz, der ausgehend von Naturerfahrung und ganzheitlicher Naturbildung die gegenseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur erkennbar werden lässt und zu einem kindgerechten nachhaltigen Handeln im Kita-Alltag führt.

Schlüsselthemen von BNE sind u.a. Ernährung, Schutz von Artenvielfalt, Konsum, Klima, Gesundheit und kulturelle Vielfalt.

Das dreijährige Modellprojekt „Kita 2030. Nachhaltigkeit erleben. Zukunft gestalten!“ wird vom Sozialministerium Schwerin mit insgesamt rund 190.000 Euro gefördert. Neben der Weiterbildung und Sensibilisierung des pädagogischen Fachpersonals und des leitenden Personals sowie der Schaffung eines Netzwerks, werden am Ende des Projekts auch Broschüren an alle Kitas in M-V herausgegeben. Sie dienen als Hilfestellung bei der Umsetzung der Nachhaltigkeit in der Pädagogik und dem Kita-Management.

Mit dem Projekt für nachhaltige Bildung im frühkindlichen Bereich folgt Mecklenburg-Vorpommern einem Aufruf der Vereinten Nationen (UNO) zur Entwicklung eines Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung. Es soll international in allen Bildungsbereichen verankert werden.

Graudünenfläche bei Barendorf

Klützer Winkel – Die Dünenflächen zwischen dem Strand und dem Radweg liegen in dem Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH- Gebiet) „Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave“ und sind seit 1990 Teil eines Naturschutzgebietes. Der Erhalt, aber auch die Wiederherstellung wertvoller Lebensräume stehen hier im Vordergrund. Daher wird nun auf einer 1,7 ha großen Fläche westlich der Harkenbäkmündung bei Barendorf der Lebensraumtyp einer Graudüne wiederhergestellt. Graudünen zeichnen sich durch eine nahezu gehölzfreie Vegetation aus, welche von Süßgräsern und stellenweisen flechten- und moosreichen Flächen geprägt ist.

Bei den bevorstehenden Bauarbeiten werden daher zunächst großflächig Gehölze und Grasaufwüchse entfernt, wobei einzelne Baumgruppen erhalten bleiben. Zur Pflege der Fläche wird eine regelmäßige, episodische Beweidung durch Schafe und Ziegen erfolgen. Dazu ist der Bau eines festen Zaunes erforderlich. Auf der hergestellten Fläche soll sich dann eine artenreiche Vegetation der Graudünen entwickeln.

Aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze lag der westlichste Küstenabschnitt Mecklenburg- Vorpommerns lange Zeit in einem Sperrgebiet. Die Natur konnte sich hier ungehindert entfalten. Dies führte dazu, dass besonders schützenswerte Lebensräume erhalten geblieben sind, die heute Teil des europaweiten Netzes „Natura 2000“ und des sogenannten „Grünen Bandes“ sind. Natura 2000- Gebiete bezeichnen spezielle Schutzgebiete nach der Flora- Fauna- Habitat (FFH)- und der EU- Vogelschutzrichtline.

Aus dem 2015 erarbeiteten Managementplan sowie einer anschließenden Studie zur Pflege und Entwicklung der Graudünen gingen verschiedene Maßnahmen hervor, die unter anderem die Wiederherstellung von Graudünenflächen vorsehen. Durch die seit 1990 entstandenen Verbuschungen und Vergrasungen verkleinerten sich die besonders wertvollen Graudünenflächen, die als prioritärer Lebensraumtyp der FFH-Richtlinie verpflichtend zu erhalten sind. Besonders wertvoll und typisch sind hier die landesweit bedeutenden Vorkommen von Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis) und Sand-Lieschgras (Phleum arenarium).

Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums /ELER) sowie des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt M-V.