Bislang höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen

Schwerin – Das Gesundheitsministerium MV und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) informieren: 228 Corona-Infektionen wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) heute gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz stieg dadurch insgesamt in Mecklenburg-Vorpommern auf 57,6.

„Momentan gibt es verteilt über das ganze Land viele kleinere Geschehen von Corona-Neuinfektionen. Betroffen sind davon Alten- und Pflegeheime, andere Gemeinschaftseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen, aber auch das private Umfeld. Das Entscheidende in den kommenden Wochen ist die Disziplin in der Bevölkerung bei der Umsetzung der Maßnahmen. Viele halten sich an die Vorgaben, es reichen allerdings wenige, damit das Virus sich weiter ausbreiten kann. Abstandsregeln müssen eingehalten werden, die Mund-Nase-Bedeckungen getragen und Kontakte minimiert werden. Da ist die Grundlage, um die Corona-Fallzahlen zu minimieren. Jetzt geht es darum, nicht nachzulassen“, appellierte Gesundheitsminister Harry Glawe.

Die 7-Tage-Inzidenz stieg besonders in der Landeshauptstadt Schwerin (+18,8) und im Landkreis Ludwigslust-Parchim (+13,7). Die meisten neuen Fälle – je 52 – wurden aus den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Ludwigslust-Parchim gemeldet

In Mecklenburg-Vorpommern sind außerdem acht weitere Sterbefälle gemeldet worden. Die zwei Frauen und sechs Männer waren zwischen 76 und 88 Jahre alt.

Hollywood-Sound kommt nach Rostock

Musikwissenschaftliches Editionsvorhaben „Korngold Werkausgabe“

Rostock – Der aus Wien stammende Komponist Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) komponierte für die Oper, für das Theater, für das Konzerthaus und für den Film. Als jüdischer Komponist musste er vor den Nationalsozialisten fliehen, zog nach Amerika und etablierte den berühmten „Hollywoodsound“, auf den sich zahlreiche Filmmusikkomponisten bis heute beziehen.

Gemeinsam mit der Humboldt-Universität Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt am Main wird die Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt Rostock) ab 2021 das musikalische Schaffen des Komponisten Erich Wolfgang Korngold erforschen und in drei Arbeitsstellen eine Werkausgabe edieren. Das interakademische Vorhaben (2021 – 2045) der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ist eines von nur drei Neuvorhaben im Bundesgebiet, welches sich durchsetzen konnte. Die Antragsteller sind Prof. Dr. Friederike Wißmann (hmt Rostock) und Prof. Dr. Arne Stollberg (Humboldt Universität Berlin).

„Dass der Komponist Erich Wolfgang Korngold nun eine Werkausgabe erhält, ist eine Chance in vielerlei Hinsicht: Es wird die Vorurteile gegenüber der Filmmusik weiter abbauen, das Bild einer pluralen Moderne bereichern, und es bringt Wissenschaft und musikalische Praxis näher zusammen“, sagt Friederike Wißmann.

Der Rektor der hmt Rostock, Prof. Dr. Reinhard Schäfertöns, betont: „Aus Sicht der Hochschule für Musik und Theater Rostock begrüße ich es natürlich ganz außerordentlich, dass die Korngold-Gesamtausgabe unter anderem hier bei uns angesiedelt ist. Kaum ein anderes wissenschaftliches Format vermag so augenfällig den Brückenschlag zur künstlerischen Praxis zu leisten wie eine solche Edition. Und: Dass Erich Wolfgang Korngold zu den allerbesten Komponisten überhaupt gehört, wird dann kein exklusives Insider-Wissen mehr sein. Ihren Beitrag dazu leistet die hmt Rostock ausgesprochen gern.“

„Die Ansiedlung dieses international bedeutsamen Vorhabens in Rostock ist ein großer Erfolg für die Rostocker Hochschule. Die hmt hat eine große Strahlkraft weit über die Grenzen des Landes hinaus. Die Korngold-Werkausgabe wird weiter zu dem hervorragenden internationalen Ruf der hmt beitragen. Darüber freue ich mich außerordentlich, gratuliere der hmt herzlich und wünsche viel Erfolg bei diesem ambitionierten Vorhaben“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Korngolds Œuvre besticht zunächst einmal sein eindrucksvolles handwerkliches Können. Die Werke, ihre Rezeption und die Biographie des Komponisten lassen zudem die zentralen musikhistorischen Entwicklungen der Moderne wie unter einem Brennglas sichtbar werden. Korngold zählt zu den interessantesten Komponisten der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Als Zeitgenosse in Wien zunächst gefeiert, wurde er als sogenannter Filmmusikkomponist an den Rand geschoben. Der jüdische Künstler wäre nach dem Aufführungsverbot 1933 und der Emigration in die USA 1938 beinahe dem Vergessen anheimgefallen.

Auch durch sein Festhalten an der Tonalität geriet er bald in die Rolle einer Gegenfigur zur musikalischen Avantgarde. Der ästhetischen Kontroverse folgte der biographische Bruch. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Korngold in die Emigration gezwungen. Schon seit 1934 hatte er zeitweise in Hollywood für den Film gearbeitet und geprägt, was heute als typischer »Hollywood-Sound« gilt. Paradoxerweise war es ausgerechnet seine bahnbrechende Arbeit für den Film, die Korngold nach dem Zweiten Weltkrieg zum Schaden gereichte. Sein Versuch, sich in Europa wieder mit Werken für die Opernbühne und den Konzertsaal zu etablieren, scheiterte just an der Stigmatisierung als Filmmusikkomponist. Erst in den letzten Jahren erfuhr Korngold auf den Opern- und Konzertbühnen eine Renaissance, die nun auch in der Wissenschaft einen Widerhall erfährt.

Sorgen um Heilige Hallen unbegründet

Feldberg – Umweltminister Dr. Till Backhaus hat den bekannten Wald „Heilige Hallen“ bei Feldberg besucht. Dem Termin vorausgegangen waren mehrere kritische Anfragen zu einem vermuteten forstwirtschaftlichen Eingriff in das Naturschutzreservat.

Bei dem Besuch vor Ort erkundigte sich Minister Dr. Backhaus persönlich nach dem Stand des Waldgebietes und ließ sich von ortskundigen Expertinnen und Experten sowohl den Bereich des Totalreservates als auch den umliegenden Wirtschaftswald ausführlich zeigen.

Im Ergebnis des Besuchs zeigte sich der Minister zufrieden über die Arbeit der Landesforst. Die Bedenken wegen eines Eingriffs konnten ausgeräumt werden. Die Irritationen in der Öffentlichkeit rührten scheinbar von einer Verwechslung des FFH-geschützten und forstwirtschaftlich genutzten Waldgebietes „Heilige Hallen“ mit dem darin liegenden und gleichnamigen, komplett geschützten Reservat.

Wörtlich sagte der Minister am Ende des Termins in Bezug auf das Reservat: „All jenen, die sich Sorgen um diesen Naturschatz gemacht haben, kann ich versichern, dass es keinen Eingriff gegeben hat und es auch keinen Eingriff geben wird. Seit den 1950er Jahren ist dieses Waldgebiet unberührt und wir achten streng darauf, dass es auch dabei bleibt. Dafür verbürge ich mich.“

Angesichts neuer Phänomene durch den Klimawandel und veränderter Rechtsgrundlagen, wies der Minister die Fachleute dennoch an, die Grundsätze der Waldbewirtschaftung zu überarbeiten, um künftig auch im Wirtschaftswald für eine stärkere Umweltverträglichkeit zu sorgen.

Die Wald-Behandlungsgrundsätze in Natura-2000-Gebieten werden somit geprüft und den neuen Umweltbedingungen entsprechend angepasst. Zudem sollen die Standards für eine FFH-Managementplanung vereinheitlicht werden. Für das in Rede stehende FFH-Gebiet „Wälder bei Feldberg mit Breitem Luzin und Dolgener See“ mit Naturschutzgebiet „Heilige Hallen“ wird die zukünftige Waldbewirtschaftung geklärt.

Zielstellung ist ein Forsteinrichtungswerk, das Teil des FFH-Managementplans ist und ein an den Naturschutzzielen ausgerichtetes Wald-Management ermöglicht.

Zielvereinbarungen mit den Hochschulen

Schwerin – Die staatlichen Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern stellen sich für die kommenden fünf Jahre auf. Sie haben sich mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auf die Zielvereinbarungen für die Jahre 2021 bis 2025 verständigt. Das Kabinett hat sie heute gebilligt.

„Ein wichtiger Schwerpunkt in der kommenden Zielvereinbarungsperiode ist die Lehrerinnen- und Lehrerbildung an den Universitäten, damit künftig mehr Absolventinnen und Absolventen auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt zur Verfügung stehen“, erläuterte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „An der Universität Greifswald haben wir deshalb zu diesem Wintersemester einen neuen Studiengang für das Lehramt an Grundschulen eingerichtet. An der Universität Rostock stehen seit diesem Wintersemester mehr Studienplätze im Studiengang Grundschulpädagogik bereit. Hinzu kommen Erweiterungen im Bereich der beruflichen Pädagogik und der Schulsozialarbeit in Rostock“, so Martin.

Weitere Schwerpunkte sind die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe mit den Studiengängen Hebammenwissenschaft und Intensivpflege in Rostock, dem Bachelor-Studiengang Pflegewissenschaften in Greifswald und einem Bachelor-Studiengang Pflege in Neubrandenburg sowie die Umsetzung des Konzepts für eine standortübergreifende Ingenieursausbildung in den Bereichen Bauen, Landschaft und Umwelt in Rostock, Neubrandenburg und Wismar. Hinzu kommen die Einrichtung eines neuen Master-Studienganges Psychotherapie in Greifswald, die Förderung des Teilzeitstudiums und eine engere Kooperation der Universitäten Greifswald und Rostock bei der Rechtswissenschaft, um auch hier die Zahl der Absolventinnen und Absolventen in den Studiengängen zu erhöhen.

Alle fünf Jahre schließen die Universitäten Greifswald und Rostock sowie die Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT), die Hochschule Neubrandenburg, die Hochschule Stralsund und die Hochschule Wismar mit der Landesregierung Vereinbarungen über ihre jeweiligen Entwicklungs- und Leistungsziele ab. Die Zielvereinbarungen treffen Regelungen zum Gesamtbudget, zur Bewirtschaftung der Haushaltsmittel und Stellen, zu Fächern und Studiengängen, zu Forschungsschwerpunkten sowie zu den Vorgaben bei der Erhöhung der Anzahl der Frauen auf wissenschaftlichen Qualifikationsstellen und bei Professuren. Die Ministerin dankte den Rektorinnen und Rektoren sowie allen anderen Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen für die konstruktive Mitarbeit und den intensiven Abstimmungsprozess, der durch die Corona-Pandemie länger gedauert hatte als ursprünglich geplant.

„Wichtig bleibt auch die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Das bestehende Kaskadenmodell entwickeln wir weiter. Es dient zur Festlegung von Gleichstellungsquoten. Wir legen den Fokus künftig nicht mehr allein auf den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren, sondern auch auf den Frauenanteil bei der Besetzung von wissenschaftlichen Qualifikationsstellen. Erfolgreiche Anstrengungen der Hochschulen honorieren wir mit insgesamt bis zu einer Million Euro. An der Universität Greifswald wird erstmals im Land eine Professur für Genderforschung eingerichtet“, führte die Ministerin aus. Mit diesem Schritt erhalte dieser Forschungsbereich eine wichtige und dringend notwendige Stärkung.

In den Zielvereinbarungen sind neben den Entwicklungs- und Leistungszielen auch die Gesamtfinanzierung der Hochschulen und Universitätsmedizinen, die Stellenzahl, die Mittel des Zukunftsvertrages Studium und Lehre (Nachfolge Hochschulpakt) und die Großgeräteförderung festgeschrieben. Im Bereich der laufenden Zuwendungen stellt das Land über den gesamten Planungszeitraum insgesamt rund zwei Milliarden Euro bereit, voraussichtlich 125 Millionen Euro fließen zusätzlich über den Zukunftsvertrag Studium und Lehre. Bei der Großgeräteförderung sind von 2021 bis 2025 insgesamt 53,9 Millionen Euro eingeplant.

„Mit den Zielvereinbarungen geben wir den Hochschulen und Universitäten in unserem Land Planungssicherheit für die nächsten fünf Jahre und setzen einen Rahmen für eine innovative und leistungsstarke Entwicklung. Unsere Hochschulen sind attraktive Ausbildungsstätten für junge Menschen. Sie sind wichtige Impulsgeber für die Forschung, Motor für Beschäftigung und bieten viele hochwertige Arbeitsplätze“, betonte Wissenschaftsministerin Martin. „Die Hochschulen sind das Herz des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und unerlässlich für die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften. Sie setzen regionale Schwerpunkte bei der gesellschaftlichen Entwicklung und müssen sich gleichzeitig in einem stärker werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten. Mit den Zielvereinbarungen sind sie für diese Herausforderungen gut aufgestellt.“

Mit dem Vorlegen der Zielvereinbarungen erfüllen die Landesregierung und die Hochschulen ihren gesetzlichen Auftrag. Nach der Billigung durch das Kabinett werden die Zielvereinbarungen den Hochschulleitungen zur Unterzeichnung übersandt und anschließend dem Landtag vorgelegt.

Eindämmung der Corona-Pandemie

Schwerin – Die Landespolizei unterstützt auch weiterhin mit eigenen Maßnahmen die Eindämmung der Corona-Pandemie.

An den kommenden Samstagen vor Weihnachten (12./19. Dezember 2020) sowie an den Werktagen direkt vor Heiligabend (21. – 23. Dezember 2020) wird die Landespolizei in den Innenstädten während der regulären Ladenöffnungszeiten mit mehr Beamtinnen und Beamten verstärkt im Einsatz sein.

„Wir wollen, dass alle in Ruhe und vor allem unter Einhaltung der Corona-Regeln sicher ihre Weihnachtseinkäufe erledigen können, dazu wird die Polizei durch sichtbare Präsenz beitragen“, sagte Innenminister Torsten Renz.

Nach der aktuellen Corona-Landesverordnung (vom 28. November 2020) ist vom 23. Dezember 2020 bis zum 1. Januar 2021 ausnahmsweise für den Besuch der Kernfamilie die Beherbergung für bis zu drei Übernachtungen gestattet. Die Kontrolle dieser Vorschriften in den Beherbergungsunternehmen obliegt den örtlichen Ordnungsbehörde.

„Auch wenn das Thema in der kommenden Woche noch einmal auf der Tagesordnung des Corona-Gipfels mit den Kommunen stehen wird: die Polizei leistet bei Bedarf Amtshilfe, wenn dies durch die zuständigen Ordnungsbehörden im bereits bekannten Verfahren beantragt wird“, kündigte der Minister an.

Darüber hinaus plant die Landespolizei derzeit mehrere gemeinsamen Aktionstagen mit der Bundespolizei.

So soll es am 12. Dezember 2020 (Samstag), 19. Dezember 2020 (Samstag) und 21. – 23. Dezember 2020 (Montag bis Mittwoch) an der Landesgrenze zu Polen gemeinsame Ein- und Ausreisekontrollen geben, bei denen nochmals auf die Einreisebestimmungen nach Mecklenburg-Vorpommern und die Einhaltung der Quarantäneverordnung des Landes hingewiesen wird. „Es geht auch darum, mögliche Verstöße festzustellen und zu ahnden, um dadurch das Bewusstsein der Menschen für die notwendigen Corona-Maßnahmen zu schärfen“, betonte Minister Renz. „Nur wenn alle sich strikt an die Regeln halten, kann es uns gelingen, die Infektionszahlen zu senken.“

Polen ist Risikogebiet, wer zum Einkaufen über die Grenze fährt, muss nach seiner Rückkehr in Quarantäne. Die Gesundheitsämter erhalten für ihre Kontrollen von der Polizei eine Information, wenn sie feststellt, dass eine Person sich aufgrund der Einreise in Quarantäne begeben muss.

Neues Feuerwehrfahrzeug für Warlow

Warlow – Die Gemeinde Warlow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) bekommt beim Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeugs Typ Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) für die Freiwillige Feuerwehr finanzielle Hilfe vom Land.

Innenminister Torsten Renz: „Für mich ist es wichtig, den Gemeinden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben hilfreich zur Seite zu stehen und sie finanziell soweit wie möglich zu unterstützen.“

Das Innenministerium übersandte dafür einen Bewilligungsbescheid über 70.000 Euro Kofinanzierungshilfe. Bei einer Förderung von rund 47.400 Euro durch den Landkreis verbleibt damit für die Gemeinde ein deutlich geringerer Eigenanteil an den Gesamtkosten in Höhe von 142.350 Euro.

Die Gemeinde Warlow will ihr altes Löschfahrzeug durch ein neues ersetzen, denn es ist sehr reparaturanfällig und entspricht auch nicht mehr den heutigen feuerwehrtechnischen Anforderungen. Mit dem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug wird die Feuerwehr schneller und sicherer zu ihren Einsätzen bei der Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung ausrücken können.

Dokumentenprüfsysteme für Meldebehörden

Schwerin – Ende Oktober 2020 informierte das Ministerium für Inneres und Europa, dass alle 115 Meldebehörden im Land Mecklenburg-Vorpommern mit Dokumentenprüfsystemen ausgestattet werden, um die Echtheit von Ausweisen künftig besser überprüfen zu können. Dieses Vorhaben wurde durch den kommunalen Partner, den Zweckverband elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern, sowie die Bundesdruckerei GmbH im November 2020 erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen.

Der Zweckverband elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern hat damit begonnen, die Meldebehörden in die die Handhabung dieses Systems einzuweisen, sodass eine Überprüfung von Ausweisdokumenten in den Meldebehörden fortan flächendeckend in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein wird. Das Innenministerium hatte für die Beschaffung der Hard- und Software Sonderbedarfsmittel in Höhe von 250.800 Euro zur Verfügung gestellt.

„Wir erhöhen die Sicherheit in Mecklenburg-Vorpommern, denn wir können mögliche Betrüger besser entlarven“, so Innenminister Torsten Renz. „Durch eine rasche Überprüfung aller vorgelegten Identitätsdokumente ist schnell möglich, Falsch- und Doppelidentitäten aufzudecken.“

Die Vielfalt von Dokumenten durch die Reise- und Niederlassungsfreiheit in Europa vergrößert auch die Fälschungsmöglichkeiten. Bei einem Dokumentenbetrug geht es aber nicht nur um gefälschte Ausweisdokumente aus dem Ausland. Mit gefälschten Ausweisdokumenten können Betrüger neue Identitäten erschaffen und so z.B. Sozialleistungen erschleichen oder neue Konten eröffnen.

Die Ausländerbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte wurden bereits 2017 mit Dokumentenprüfsystemen durch das Land ausgestattet. Dort konnten bislang auch die Meldebehörden im Zweifel Dokumente prüfen lassen.

Nandu-Herbstzählung ausgewertet

Schwerin – Im Rahmen der Herbstzählung am 13. November 2020 wurden insgesamt 291 Nandus gezählt. Die Arbeitsgruppe Nandumonitoring sowie Mitarbeitende des Biosphären­reservatsamtes Schaalsee-Elbe, bestimmten insgesamt 151 Altvögel, 72 Jungvögel (aus diesem Jahr) und 68 Tiere, deren Alter und Geschlecht nicht differenziert werden konnte.

Bei der vergangenen Zählung, im März 2020, wurden zum Vergleich insgesamt 247 Tiere gezählt.

Im Zeitraum von 1999 bis 2001 sind mehrere Nandus (Rhea americana) aus einem unzureichend gesicherten Freigehege bei Groß Grönau, in Schleswig-Holstein nördlich des Ratzeburger Sees ausgebrochen und in den Nordbereich des UNE-SCO-Biosphärenreservates Schaalsee (zwischen Utecht und Schattin) gelangt. Zweimal im Jahr werden die Tiere in einer Synchronzählung erfasst. Ursprünglich stammen Nandus aus Südamerika. Nordwestmecklenburg ist mit seinen weitläufigen Ackerflächen der baumfreien Pampa in ihrer angestammten Heimat nicht unähnlich.

Der Nandu ist eine von vielen Arten auf der Liste der Neozoen, übersetzt „Neue Lebewesen“. Als solche werden Arten bezeichnet, die nach dem Jahr 1492 durch direkte oder indirekte Aktivitäten der Menschen in Deutschland angesiedelt wurden. In Deutschland geht man von mehr als 1000 Neozoenarten aus. Unter anderem gehören Damwild, Fasan und Regenbogen­forelle dazu.

Nach einer Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz gilt der Nandu zurzeit nicht als invasiv, da bislang nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Art negative Auswirkungen auf heimische Arten hat. Der Nandu wird daher auf einer sogenannten „Grauen Liste“ geführt. Das bedeutet, dass die Art besonders intensiv zu beobachten ist, um Entscheidungen, etwa zur Bestandsregulierung, auf fachlich fundierter Grundlage treffen zu können.

Schwesig unterstützt Zukunftszentrum

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in Schwerin dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit lebendig zu halten und weiter für die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West einzutreten.

Sie unterstützt die gestern von der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ vorgestellte Idee eines Zukunftszentrums für Europäische Transformation und Deutsche Einheit. „Ich würde mich freuen, wenn diese Idee aufgegriffen wird. Die Erfahrungen der Ostdeutschen in den letzten Jahren sind sehr wertvoll. Sie sollten noch stärker in die gesellschaftlichen Debatten eingebracht werden“, erklärte die Ministerpräsidentin, die selbst Mitglied der Kommission war.

„Die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit gehören zu den besten Ereignissen in der Deutschen Geschichte. Es waren viele mutige Menschen in Ostdeutschland, die 1989 mit ihrem friedlichen Protest die SED-Herrschaft und die Mauer zu Fall brachten. Ich finde es wichtig, dass wir die Erinnerung daran lebendig halten, gerade auch im Austausch mit den Generationen, die die Teilung Deutschlands und ihr Ende nicht mehr selbst miterlebt haben“, sagte Schwesig weiter.

„Ebenso wichtig ist, die Aufbauleistung der letzten 30 Jahre zu würdigen. Die Deutsche Einheit war in Ostdeutschland mit großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen verbunden. Die meisten Menschen haben die neuen Herausforderungen gut gemeistert. Der Aufbau Ost ist unterm Strich gut gelungen“, sagte Schwesig. Das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse sei aber noch nicht erreicht. „Das bleibt eine zentrale Aufgabe für Ost und West. Wir brauchen vor allem gleiche Löhne für gleiche Arbeit. Und wir müssen darauf hinarbeiten, dass mehr Menschen mit ostdeutschen Lebenserfahrungen in Führungspositionen gelangen.“

Werbekampagne für ein spannendes Berufsfeld

Schwerin – Ungewohnt bunt fahren die Dienstfahrzeuge der Geoinformations- und Vermessungsverwaltung zukünftig durch Mecklenburg-Vorpommern. Die farbenfrohe Beklebung der Fahrzeuge hat einen ernsten Hintergrund – es fehlen Fachkräfte! Durch die Werbekampagne wird das Berufsfeld der Geodäsie stärker und sichtbar in den Fokus gerückt. Innenminister Torsten Renz gibt nun den Startschuss für eine Werbekampagne des amtlichen Geoinformations- und Vermessungswesens.

„Ich hoffe, dass dies ein wirkungsvoller Beitrag ist, um junge Menschen für den Beruf in diesem Bereich zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt Innenminister Renz bei der offiziellen Beklebung der ersten Fahrzeuge und ergänzt: „Ich freue mich, dass sich insgesamt 13 Partner unserer Kooperationsvereinbarung angeschlossen haben, um die angespannte Personalsituation im amtlichen Geoinformations- und Vermessungswesen in allen Ausbildungsebenen zu verbessern.“ Zudem sollen auf diese Weise die Geo-Berufe und Karrierechancen in diesem Bereich bekannter gemacht werden.

Zunächst werden 14 Fahrzeuge des Landesamtes für innere Verwaltung und der Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt mit der Nachwuchskampagne beklebt. Weitere Fahrzeuge der kommunalen Vermessungsverwaltungen sowie der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure werden folgen.

Das Herzstück der Kampagne ist die Internetseite www.geo-karriere-in-mv.de. Dort werden die Berufsbilder, Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten präsentiert sowie auf viele weitere Aspekte rund um das „Vermesserdasein“ verwiesen. Diese Internetseite wird nun auf diversen Werbeträgern zielgruppengerecht beworben, künftig auch digital über die gängigen Social Media-Plattformen.

Die Werbekampagne basiert auf einer Kooperationsvereinbarung zur Nachwuchsgewinnung in der Geodäsie, die auf Initiative des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern Anfang des Jahres 2020 zwischen 13 Partnern geschlossen wurde.