Hohe Bedeutung von mehrsprachigen Angeboten für Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin – Die Integrationsbeauftragte des Landes, Reem Alabali-Radovan weist anlässlich des Internationalen Tages der Muttersprache am 21. Februar auf die weitreichende Bedeutung von Sprachenvielfalt in Familie, Kindergarten und Schule und deren identitätsstiftende Wirkung hin.
Seit dem Jahr 2000 findet jährlich am 21. Februar der Internationale Tag der Muttersprache statt. Der Gedenktag wurde von der UNESCO ins Leben gerufen und erinnert an die Bedeutung der Sprachenvielfalt. Eine gemeinsame öffentliche Veranstaltung dazu gibt es in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr coronabedingt nicht – jedoch finden diverse Online-Projekte anlässlich des Internationalen Tages der Muttersprache im Land statt.
Alabali-Radovan: „Mecklenburg-Vorpommern braucht zukünftig weitere mehrsprachige Personen und Angebote. Sprachenvielfalt ist ein wichtiges Kulturgut und vor allem in der Grenzregion zu Polen gibt es besondere Bedarfe, um die Zusammenarbeit, etwa in der Metropolregion Stettin auszubauen.“
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit 2017 das Sprachmittlungsnetzwerk. Vom Sozial- und Integrationsministerium gefördert, haben die vier Sprachmittlerpools in Rostock, Schwerin, Greifswald und Neubrandenburg ihre erfolgreiche Arbeit auch 2020 fortgesetzt. Bis Ende des abgelaufenen Jahres sind etwa 4500 Einsätze durch Sprachmittelnde geleistet worden.
„Das zeigt den weiterhin hohen Bedarf. Fachkräfte, die in Gesprächen mit Zugewanderten auf kultursensibles Dolmetschen angewiesen sind, können sich an die vier Pools im Land wenden. Sie werden in über 40 Sprachen unkompliziert unterstützt“, sagte Alabali-Radovan.
Auch in den Kitas, der Kindertagespflege und der Schule nimmt das Thema Sprache einen hohen Stellenwert ein. Hier hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald mit seinen vielfältigen Beziehungen zum Nachbarland Polen ebenfalls eine Sonderrolle. Zudem besuchen immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund die Kindertagesförderung oder Schulen. Gemeinsam mit anderen Kindern sprechen und lernen sie die deutsche Sprache. Doch auch ihre Muttersprache wird in ihrem Leben immer eine wichtige Rolle spielen.
Um Kindern von Anfang an Zugang zu guten Bildungsangeboten zu ermöglichen, stärkt das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ die alltagsintegrierte sprachliche Bildung, die inklusive Pädagogik sowie die Zusammenarbeit mit Familien in den Kitas. „In Mecklenburg-Vorpommern nehmen 134 Kitas an dem Bundesprogramm teil. Denn alle Kinder profitieren von einer frühen und gezielten, alltagsintegrierten, sprachlichen Bildung“, sagte Alabali-Radovan.