Impfungen in Kitas und Kindertagespflege

Drese: Impfungen für Beschäftigte in Kitas und Kindertagespflege können im März starten

Schwerin – Das Land und die kommunale Ebene haben sich gestern darauf verständigt, Beschäftigte in den Kindertageseinrichtungen sowie Kindertagespflegepersonen in der Impfreihenfolge vorzuziehen. „Wir wollen noch im März mit dem Impfen in den Kitas starten“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese heute in Schwerin.

„Ich bin den Landkreisen und kreisfreien Städten sehr dankbar, dass sie die Änderung der Impfpriorität in der Corona-Impfverordnung umgehend umsetzen“, so Drese.

Neben den Impfzentren werden für die Impfungen auch die mobilen Impfteams in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stehen. „Die mobilen Impfteams haben in den letzten Wochen hervorragende Leistungen in den vollstationären Alten- und Pflegeeinrichtungen erbracht. Dort sind die Impfungen bis auf die Einrichtungen mit aktiven Corona-Geschehen abgeschlossen. Ab März werden die mobilen Teams dann mit hoher Priorität Kitas aufsuchen“, sagte Drese.

„Die Öffnung von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen ist für das Land und die Kommunen von höchster Bedeutung. Es ist deshalb folgerichtig, dass Erzieherinnen und Erzieher früher ein Impfangebot erhalten“, so Drese. „Die schnelle Umsetzung in Mecklenburg-Vorpommern ist ausdrücklich auch ein Beleg der Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit aller im Bereich der Kindertagesförderung tätigen Menschen“, betonte die Ministerin.

Insgesamt sind rund 16.500 Beschäftigte in den Kitas (einschließlich technisches Personal) und Kindertagespflegestellen in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Drese: „Ich bin mir sicher, dass sehr viele von ihnen die Impfangebote wahrnehmen werden. Es geht um einen bestmöglichen Selbstschutz, aber auch um Verantwortung für die anvertrauten Kinder.“

Drese wies zudem darauf hin, dass in Kürze Schnell-Selbsttests für die Kitas und Kindertagespflegestellen zur Verfügung stehen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen von Antigen-Tests zur Eigenanwendung durch Laien (Selbsttests) zum Nachweis von SARS-CoV-2 gestern erteilt.

Land intensiviert Teststrategie an Schulen

Martin: Mehr Sicherheit für Lehrkräfte und Schulkinder

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern intensiviert die Teststrategie an den Schulen. Damit wird mehr Sicherheit für Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und weiteres Personal an den Schulen geschaffen.

Die erweiterte Strategie enthält drei Bestandteile:

  1. Lehrkräfte an den öffentlichen und privaten Grundschulen im Land können sich zwischen dem 1. März und dem 26. März einmal wöchentlich einem Antigen-Schnelltest Dieses Angebot gilt für alle Beschäftigten an Schulen, in denen Klassen der Jahrgangsstufen 1 bis 4 unterrichtet werden. Die Tests werden vor Ort durch Hilfsorganisationen (Deutsches Rotes Kreuz, Arbeiter Samariter Bund, Malteser oder Johanniter) vorgenommen. Die Koordination übernimmt die Johanniter-Unfallhilfe, mit der das Bildungsministerium einen entsprechenden Vertrag geschlossen hat. Das Ministerium hat die Schulen am Donnerstag schriftlich über das zusätzliche Angebot informiert.
  2. Auch das bestehende Angebot zur Präventivtestung für alle Lehrkräfte und sonstigen Beschäftigten wird erweitert. Lehrkräfte an allen Schulen, für die bislang das Angebot bestand, sich alle 14 Tage einem präventiven PCR-Test zu unterziehen, können dieses Angebot jetzt einmal pro Woche wahrnehmen. Zwischen den Testungen muss ein Abstand von sieben Tagen liegen. Das bedeutet eine Verdoppelung der Testmöglichkeit. Das Angebot kann kostenfrei bis zum 31. März genutzt werden. Dieses Angebot stellt keinen Schnelltest dar, sondern den PCR-Test. Die Beschäftigten kontaktieren den Hausarzt oder einen HNO-Arzt. Die Kosten dieser Tests werden durch die beteiligten Ärzte über die Kassenärztliche Vereinigung MV beim Land abgerechnet.
  3. Das Land wird in Kürze Schnell-Selbsttests an allen Schulen anbieten.

„Ich bin froh darüber, dass die Schnell-Selbsttests jetzt zugelassen sind. Wir werden diese neue Möglichkeit für mehr Sicherheit in unseren Schulen nutzen“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Es ist gut, dass wir den Kindern und Jugendlichen mit unserem Stufenplan schrittweise wieder mehr Präsenzunterricht ermöglichen. Die zusätzlichen Testmöglichkeiten schaffen mehr Sicherheit. Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern waren in den vergangenen Wochen und Monaten kein Corona-Infektionsherd. Das soll auch so bleiben. An dieser Stelle bitte ich alle an Schulen Beschäftigten eindringlich, das Angebot der Präventiv-Testung wahrzunehmen.“

Zukunftspreis Handwerk

Glawe: Kreative und innovative Unternehmenslenker gesucht

Schwerin – Unternehmerische Leistungen aus dem Handwerk gesucht, die Mut machen. „Erstmals loben die Handwerkskammer Schwerin und die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in diesem Jahr den Zukunftspreis Handwerk aus. Der Preis zeichnet Macher aus, die kreativ und innovativ mit dem eigenen Unternehmen vorangehen, in den Fortschritt, den Klimaschutz oder in krisensichere Arbeitsplätze investieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Wirtschaftsminister Harry Glawe hat die Schirmherrschaft für den neuen „Zukunftspreis Handwerk‘“ übernommen.

„Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. Mit dem neuen Zukunftspreis Handwerk werden Betriebe ausgezeichnet, die beispielsweise innovative Produkte, Dienstleistungen, Verfahren oder Organisationsformen geschaffen haben oder ein außergewöhnliches Engagement in der Berufsausbildung zeigen“, sagte Glawe. Weitere Auswahlkriterien sind unter anderem innovative Formen der Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterführung oder Mitarbeiterbindung, besonderes Engagement in der Region sowie eine gelungene, auf Langfristigkeit und Bestandsfähigkeit ausgerichtete Unternehmensnachfolge.

Der Zukunftspreis Handwerk ist mit 10.000 Euro dotiert und wird beginnend ab 2021 alle zwei Jahre vergeben. Die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin stellt das Preisgeld bereit und die Handwerkskammer Schwerin lobt zusätzlich mit weiteren 1.500 Euro den Sonderpreis Digitalisierung aus. Teilnahmeberechtigt sind alle Betriebe, die in der Handwerksrolle und im Verzeichnis der handwerksähnlichen Gewerbe der Handwerkskammer Schwerin eingetragen sind.

Der Sitz des Unternehmens muss sich im Bezirk der Handwerkskammer Schwerin befinden. Bei Leistungen, die in Kooperation entstanden sind, kann der Kooperationspartner aus allen wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Bereichen kommen und auch bundesweit/international ansässig sein. Eine Jury aus Vertretern der Handwerkskammer Schwerin, der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, des Technologie- und Beratungsinstituts M-V, des Patentinformationszentrums und der Hochschule Wismar entscheidet über die Preisvergabe. Die Ausschreibung für den Wettbewerb 2021 endet am 31. März 2021.

Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Schwerin ist Martina Rönckendorf, Beauftragte für Innovation und Technologie, Tel. 0385/7417-146, m.roenckendorf@hwk-schwerin.de. Weitere Informationen zur Ausschreibung und Online-Bewerbung unter www.hwk-schwerin.de/Zukunftspreis.

Derzeit sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen sowie 5.061 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.

Exzellenzforschungsprogramm

Martin: Land fördert wissenschaftlichen Nachwuchs in der Spitzenforschung

Schwerin – Fünf Forschungsverbünde aus dem Exzellenzforschungsprogramm des Landes präsentieren in den kommenden Wochen ihre Ergebnisse bei virtuellen Abschlussveranstaltungen. Die Projekte aus den Bereichen Medizin, Ökologie und Energie wurden im Rahmen des ersten Wettbewerbsaufrufes ausgewählt und über einen Zeitraum von vier Jahren und drei Monaten mit insgesamt rund 25,5 Mio. Euro vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der Förderperiode von 2014 bis 2020.

Einen Schwerpunkt des Exzellenzforschungsprogramms bildet die Qualifizierung und Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, denen an renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes eine Perspektive gegeben wird. Insgesamt 114 Postdoktoranden und Doktoranden haben diese Möglichkeit innerhalb der fünf Projekte genutzt und an innovativen Forschungsthemen mit großer gesellschaftlicher Relevanz mitgearbeitet. Mehrere Forscherinnen und Forscher haben im Rahmen der Projekte habilitiert und darüber hinaus erste Führungserfahrung durch die Leitung einer Nachwuchsforschergruppe gewonnen. Hinzu kommen ca. 100 Masterstudierende, die praktische Erfahrungen in der Wissenschaft sammeln konnten.

„Das Exzellenzforschungsprogramm ist ein großer Erfolg. Hier unterstützen wir gezielt junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Beginn ihrer Karriere. Sie finden an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unseres Landes herausragende Bedingungen für ihre Arbeit vor. Daher würden wir uns freuen, wenn sie hier auch ihre berufliche Zukunft sehen“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Gleichzeitig stärken wir die Spitzenforschung in Mecklenburg-Vorpommern durch fachliche Schwerpunkte in Bereichen, in denen wir bereits exzellente Leistungen vorweisen können“, so Martin weiter. „Diese Schwerpunkte orientieren sich an Zukunftsfeldern, die in der regionalen Innovationsstrategie des Landes verankert sind. Sie sollen Impulse für strategisch bedeutsame Zukunftsbranchen setzen.“

Im Verbundprojekt KoInfekt kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen der Universität Greifswald mit dem Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems sowie Einrichtungen der Universitätsmedizin in Greifswald und Rostock. Die Forscherteams untersuchen das gefährliche Zusammenspiel von Infektionen mit Grippeviren und nachfolgenden bakteriellen Infektionen der menschlichen Atemwege, die zu schwersten Krankheitsverläufen führen. Im Fokus stehen hierbei Erreger wie PneumokokkenStaphylokokken und Streptokokken. Die Ergebnisse dieser Studien sollen helfen, neue Strategien für die Prävention, Erkennung, Prognose und Therapie zu entwickeln.

Das Vorhaben PePPP dient der Erforschung von Proteinfehlfaltungen, die zu Lebererkrankungen und Bauchspeicheldrüsenentzündungen führen. Hierbei spielt das Endoplasmatische Retikulum (ER) als Membransystem in der menschlichen Zelle eine zentrale Rolle: Es übernimmt wichtige Funktionen bei der Eiweißbildung. Eine Überbelastung des ERs etwa durch Stress kann in der Entwicklung verschiedener Erkrankungen eine Rolle spielen. Dieser Stress entsteht, wenn Eiweiße fehlerhaft produziert oder gefaltet werden und sich in den Zellen ansammeln. Um Zellschäden zu verhindern, müssen diese Proteinfehlbildungen über spezielle Mechanismen wieder abgebaut werden. Die Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern aus Greifswald und Rostock soll in diesem Zusammenhang zur Entwicklung neuer Therapiestrategien und Wirkstoffe führen.

Im Forschungsverbund Card-ii-Omics werden neue Konzepte für infektionsresistente minimalinvasive Herzklappenprothesen entwickelt, welche durch eine spezielle Beschichtung die Anheftung von Bakterien unterbinden. Hintergrund der Forschungsarbeit ist der zunehmende Einsatz von minimalinvasiven Transkatheter-Aortenklappen-Implantationen (TAVI), durch die Patienten bis ins hohe Alter mit künstlichen Herzklappen versorgt werden können, die aber auch das Risiko einer bakteriellen Infektion bergen. Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Diagnose und Therapie von Implantat-Infektionen mit Hilfe neuester molekularbiologischer Methoden. Der Verbund vereint Expertisen in der Biomedizintechnik, Kardiologie, Infektiologie, Immunologie sowie funktioneller Genomforschung an den Standorten Rostock und Greifswald.

Mit der Energiewende wird Deutschlands Energieversorgung grundlegend umgestellt – weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Der rasante Ausbau der Energieerzeugung aus regenerativen Energiequellen geht jedoch mit Engpässen in der Netzinfrastruktur einher. Im Verbundprojekt Netz-Stabil wird erforscht, wie auch künftig eine Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann, wenn ein Großteil des Stroms nicht mehr nur von wenigen großen Kraftwerken, sondern von vielen dezentralen Erzeugern produziert wird. Forschende aus Rostock, Greifswald und Stralsund untersuchen neue Lösungen für eine bessere Netzstabilität und Sektorkopplung am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung werden technische, wirtschaftliche, juristische und ethische Aspekte thematisiert.

Moor- und Küstenflächen sind von besonderer Bedeutung für den Klima- und Gewässerschutz. In Mecklenburg-Vorpommern nehmen sie 13 Prozent der Landesfläche ein und sind mit 35 Prozent die größte Einzelquelle von Treibhausgasemissionen. Durch Wiedervernässung können diese Emissionen reduziert werden. Damit die Flächen der wirtschaftlichen Nutzung nicht verloren gehen, werden in WETSCAPES die Grundlagen für die Paludikultur, also die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Moore, untersucht. Im Rahmen des Verbundprojekts, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Rostock und Greifswald gemeinsam forschen, wurden mehrere Versuchsflächen eingerichtet und dort unter anderem chemische, hydrologische und biologische Prozesse analysiert, die bei der Wiedervernässung von Mooren ablaufen.

Todestag von Mehmet Turgut

Kampf gegen Extremismus bleibt zentrale Herausforderung der Sicherheitsbehörden

Schwerin – Mit der Aufdeckung der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ im November 2011 wurde eine bis dahin für unmöglich gehaltene Verbrechensserie sichtbar. Regierungen und Parlamente in Deutschland befassten und befassen sich mit der Aufarbeitung und den erforderlichen Konsequenzen aus Versäumnissen bei den Sicherheitsbehörden. Reformen bei Polizei, Verfassungsschutz und Justiz waren die Folge.

Einer der Morde wurde am 25. Februar 2004 in Rostock an Mehmet Turgut verübt.

„Die schrecklichen Taten des NSU haben uns die Gefährlichkeit dieser Szene vor Augen geführt, aber auch das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden unseres Staates schwer erschüttert. Politik, Sicherheitsbehörden, Justiz und Zivilgesellschaft sind verpflichtet, alles zu unternehmen, damit sich solche schrecklichen Verbrechen nicht wiederholen. Wir müssen hinsehen, wir müssen einschreiten und wir müssen durchgreifen“, betont Innenminister Torsten Renz anlässlich des morgigen Todestages von Mehmet Turgut.