Digitalisierungskongress NØRD 2021

Schwerin – Heute beginnt der zweite Digitalisierungskongress Mecklenburg-Vorpommerns, die „NØRD 2021“. Bis zum 14. Juni bietet er der digitalen Community eine Plattform, um Projekte, Konzepte und Strategien der Digitalisierung zu diskutieren. Erstmals findet der Kongress rein digital via Livestream und in digitalen Räumen statt: an 14 Tagen, ausgestrahlt aus 19 Orten in MV mit über 200 Speakern.

„Inmitten der digitalen Transformation wollen wir dieses Jahr zeigen, wie MV sich entwickelt hat. Miteinander ist es uns gelungen, den digitalen Innovationsraum zu gestalten. Die NØRD lädt nun mit einem vielfältigen Programm dezentral im ganzen Bundesland mit unterschiedlichen digitalen Formaten ein. Mit über 100 Veranstaltungen strahlen die Digitalen Innovationszentren aus den Städten und die CoWorks aus dem ländlichen Raum aus. Meine herzliche Einladung: Machen Sie mit und damit die NØRD zu einer Erfolgsstory“, sagte Digitalisierungsminister Christian Pegel zum Auftakt in der „Night of Inspiration“.

Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig warb für die Teilnahme am Kongress: „Mecklenburg-Vorpommern digitalisiert sich. Gemeinsam gestalten wir unser Land zum Leben und Arbeiten. Die NØRD widmet sich 14 Tage lang den aktuellen Diskussionen rund um den digitalen Wandel und vernetzt die Akteure im Land. Seien Sie dabei und bringen sich ein!“.

Den Auftakt liefert das Digitale Innovationszentrum (DIZ) in Greifswald am 1. Juni mit dem „Digital Baltic StartUP°DAY“. Existenzgründer, Start-ups, Geschäftspartner, Unterstützer und Investoren kommen zusammen, um über die Potentiale Mecklenburg-Vorpommerns zu diskutieren.

Am „Education Day“ am 2. Juni teilen Lehrkräfte, Coaches und Medienpädagogen im DIZ Rostock ihr Wissen zum Einsatz digitaler Medien. In Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden werden bereits gewonnene Erfahrungen im Bereich der Digitalisierung in Schulen weitergegeben sowie didaktische Fähigkeiten und digitale Kompetenzen vermittelt.

Der 3. Juni zum Thema „Smart Industry“ steht unter  der Schirmherrschaft von Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. Im InnovationPort Wismar werden Anwendungsbereiche aus unterschiedlichsten Gebieten, die für eine „intelligente“, vernetzte, automatisierte und digitalisierte Produktion stehen, beleuchtet.

Der 4. Juni ist KI-Day. Was ist und kann Künstliche Intelligenz (KI) überhaupt und wie stehen wir zu ihren Möglichkeiten? Gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten für Graphische Datenverarbeitung und Großstrukturen in der Produktionstechnik sowie dem Anwendungszentrum für KI und Datascience der Universität Rostock widmet sich das Digitale Innovationszentrum (DIZ)  Rostock diesen Fragen.

Vom 4. bis zum 6. Juni sind jene herzlich eingeladen, die an der Game Jam teilnehmen und innerhalb einer vorgegeben Zeit ein Spiel entwickeln wollen und am 7. Juni werden auf dem „Smart City Day“ im DIZ Rostock Herausforderungen und Chancen für Kommunen thematisiert.

Welche Chancen und Möglichkeiten die Digitalisierung  für die Zukunft des ländlichen Raumes bietet, wird am 8. Juni beleuchtet. Unter dem Motto „Das Digitale Dorf: clever miteinander leben“ werden Projekte, Probleme und Erfolgstorys geteilt. Coworking Spaces sind aus den Großstädten nicht mehr wegzudenken, doch auch im ländlichen Raum wachsen Ideen und Räume. Zu diesem Themenschwerpunkt trifft sich die Community ab 14 Uhr. Im Rahmen des täglichen Lunchtalks ist die NØRD bei den verschiedenen CoWorks in MV zu Besuch und „sendet“ jeweils zwischen 13 und 14 Uhr aus dem ländlichen Raum.

Am 9. Juni, dem „Smart Data Day“, geht es im DIZ Stralsund um Cyber Security. Die Gespräche drehen sich dann um Gefahren im Internet und entsprechende Schutzmaßnahmen – auch im Homeoffice. In einer IT-Security Sprechstunde beantworten die IT-Security Experten Dr. Stefan Schwerdtner und Prof. Dr. Andreas Noack allgemeine und fachspezifische Fragen. Anschließend findet von 18 bis 22 Uhr unter dem Titel „From Boot to Root – Live Hacking by [SX]hacking“ eine interaktive Demonstration statt.

Dem Thema „Zukunft der Verwaltung“ widmet sich am 10. Juni der „Smart Government Day“ im DIZ Schwerin. Unter der Schirmherrschaft der IT-Beauftragten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Frau Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich, gibt es Einblicke in Fortschritte und neue Ansätze. Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes wird am Vormittag eine Rolle spielen, während am Nachmittag neue Denk- und Arbeitsweisen und innovative Methoden im Fokus stehen.

Das DIZ Rostock und der InnovationPort Wismar thematisieren am 11. Juni auf dem „Women Innovation Day“ die Themen Frauenförderung, Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung in Wirtschaft und Politik. Im Spannungsfeld zwischen Familie, Arbeit, Homeoffice und Homeschooling eröffnet die Digitalisierung vielfach neue Chancen.

Vom 11. bis zum 13. Juni findet der Healthcare Hackathon Greifswald statt. Dabei geht es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen, sowohl in der Kommunikation zwischen Ärzten und Krankenhäusern als auch zwischen Ärzten und Patienten sowie um die Erfassung von Gesundheitsdaten.

Mit einem Ausblick auf die digitale Zukunft am „Vision Day“ endet die NØRD am 14. Juni und wird idealerweise zu einem vertieften landesweiten Diskurs zu den Zukunftsbildern und der gesellschaftlichen Transformation anregen.

Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Stark machen und Anschluss sichern

Kinder, Jugendliche und Familien im Schuljahr 2021/2022 intensiv unterstützen

Schwerin – Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern erhalten ab sofort und im neuen Schuljahr zahlreiche Förderangebote, damit sie nach den großen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder gut in den geregelten Schul- und Lernalltag zurückfinden. Mit dem Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ hat die Landesregierung ein breit angelegtes Maßnahmenpaket aufgelegt, um Kindern und Jugendlichen Unterstützung und Begleitung zur Seite zu stellen. Hinzu kommen außerschulische Angebote, die auch die Familien entlasten.

„Dieses Schuljahr war schwer für alle Beteiligten – für Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen, Lehrer und Eltern“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Homeschooling und Distanzlernen haben dazu geführt, dass Schülerinnen und Schüler auf Vieles verzichten mussten, was einen normalen und abwechslungsreichen Schulalltag ausmacht. Ein intensives und regelmäßiges Lernen in der Schule, die persönliche Beziehung zu den Lehrkräften und der wichtige soziale Kontakt zu den Mitschülerinnen und Mitschülern waren über weite Strecken stark eingeschränkt. Mit unserem Aktionsprogramm setzen wir dort an. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern den Übergang ins neue Schuljahr mit vielfältigen Angeboten zu erleichtern und ihnen so dabei zu helfen, die pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen 14 Monate schrittweise auszugleichen“, so Martin.

Mecklenburg-Vorpommern wird im kommenden Schuljahr über das Programm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ des Bundes und der Länder rund 19 Millionen Euro zur Finanzierung der Lern- und Förderangebote erhalten. Das Land investiert mindestens die gleiche Summe. Das Aktionsprogramm „Stark machen und Anschluss sichern“ führt bereits jetzt schon bestehende Angebote weiter und weitet sie aus. Neue unterstützende Maßnahmen werden eingeführt, die direkt bei Kindern, Jugendlichen und Familien ankommen. Einige dieser Angebote sind bereits für die Sommerferien 2021 vorgesehen.

Das Aktionsprogramm des Landes besteht aus vier Säulen:

Säule 1: „Luft holen“ und Übergang schaffen

• Schülerinnen und Schüler haben in den Sommerferien die Möglichkeit, zusätzliche Lern- und Förderangebote privater Bildungsanbieter in Mecklenburg-Vorpommern kostenfrei in Anspruch zu nehmen. Das außerschulische Lern- und Förderprogramm, das die Landesregierung in 2020 aufgelegt hat und das bereits in den Sommerferien 2020 durchgeführt wurde, wird auch in den Sommerferien 2021 weitergeführt.

• In den Sommerferien sollen vielfältige außerschulische kulturelle und soziale Angebote stattfinden. Das Land will dazu die Möglichkeiten des Bundesförderprogramms „Kultur macht stark“ stark einbinden. „Kultur macht stark“ ist vom Bund aufgrund der Corona-Pandemie erweitert und verlängert worden. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 stellt der Bund deutschlandweit 250 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel werden noch einmal aufgestockt. Diese Fördermöglichkeiten sollen in Mecklenburg-Vorpommern genutzt werden. Kulturinitiativen und Träger der kulturellen Bildung können zusätzliche Angebote machen, die durch den Bund finanziert werden. Das Land stellt Beratungsleistungen zur Verfügung.

• Über das Landesprogramm des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung „MV kann schwimmen“ werden in den Sommerferien zusätzliche Schwimmkurse für Kinder im Grundschulalter angeboten. So haben Kinder die Möglichkeit, bis in den Herbst hinein das Schwimmen zu erlernen und ihre Schwimmfähigkeiten zu verbessern.

Säule 2: Behutsam und gestärkt ins neue Schuljahr starten

• Ein behutsamer Start in das neue Schuljahr ist das A und O. Die ersten vier Schulwochen nach den Sommerferien werden sogenannte Anschlusswochen sein. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte werden stark gemacht für einen Neustart nach dem kräftezehrenden Schuljahr 2020/2021. In den ersten vier Wochen des Schuljahres, eben den Anschlusswochen, wird ausgiebig Zeit eingeräumt, um die individuellen Ausgangslagen der Schülerinnen und Schüler zu bestimmen. Ab Woche 5 startet dann das „Lern-Schuljahr“ mit neuem Lernstoff mit Kraft und Zuversicht. Die Durchrührung von Tests zur Erhebung der individuellen Lernstände einer Lerngruppe ist zu diesem Zeitpunkt besonders wichtig, damit Lehrerinnen und Lehrer den nachfolgenden Unterricht an den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen ausrichten können.

• Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 2021/2022 sollen mit Beginn des Schuljahres sofort und klar strukturiert mit der Prüfungsvorbereitung starten können, weil ihr Abschluss unmittelbar bevorsteht. Dazu erhalten die Schulen bis zum Beginn des neuen Schuljahres die entsprechenden Vorabhinweise und Informationen zu prüfungsrelevanten Inhalten für die Schülerinnen und Schüler.

Säule 3: Zusätzliche Begleitung und Unterstützung erfahren

• Lehramtsstudierende oder auch ehemalige Lehrkräfte können an Schulen unterstützend tätig werden. Dieses im Schuljahr 2020/2021 aufgelegte Programm soll weitergeführt werden. Die Tätigkeiten der externen Kräfte sollen sich ganz an dem Bedarf der Schule vor Ort orientieren. Sie unterstützen Schülerinnen und Schüler, die in Gruppen arbeiten, werden in den laufenden Unterricht eingebunden oder leisten zusätzliche individuelle Förderung und geben Nachhilfe.

• Für Schülerinnen und Schüler, die in den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 pandemiebedingt kaum oder gar keinen schulischen Schwimmunterricht wahrnehmen konnten, wird dieser in den kommenden zwei Schuljahren jeweils in der 6. Klasse organisiert und angeboten. Hierfür will das Land 1,6 Millionen Euro der Bundesmittel nutzen, weil in Mecklenburg-Vorpommern Schwimmen eine Kernkompetenz darstellt.

• Schülerinnen und Schüler haben auch im Schuljahr 2021/2022 die Möglichkeit, bei Bedarf zusätzliche Lern- und Förderangebote privater Bildungsanbieter in Mecklenburg-Vorpommern in Anspruch zu nehmen. Das außerschulische Lern- und Förderprogramm, das die Landesregierung 2020 aufgelegt hat und das bereits in den Sommerferien 2020 durchgeführt wurde, wird auch im neuen Schuljahr weitergeführt.

• Schulen steht ein Finanzbudget je nach Schülerzahl von 2.500 Euro bis 5.000 Euro zur Verfügung, um externe Unterstützungskräfte in den Schulalltag einbinden zu können. Mit diesen Mitteln können externe Kräfte entweder für zusätzliche Förderangebote als auch für andere Unterstützungsleistungen, wie z. B. Betreuung und Aufsicht bei Gruppenteilung, bis hin zur Unterstützung im Hausservice, wie etwa die Sicherstellung der Hygienemaßahmen im Schulalltag, vergütet werden.

Das Lernen wird durch vielfältige außerschulische kulturelle und soziale Angebote flankiert. Gerade kulturelle Bildung trägt dazu bei, Kreativität, die Persönlichkeitsentwicklung und soziale Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten. Das Land will dazu die Möglichkeiten des Bundesförderprogramms „Kultur macht stark“ auch während des nächsten Schuljahres stärker nutzen.

• Es wird ein freiwilliges 10. Schuljahr an zunächst 20 Regionalen Schulen und Gesamtschulen geschaffen. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler, deren Abschluss gefährdet ist.

Säule 4: Kinder und Jugendliche sozial und psychologisch stärken

• Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in den Staatlichen Schulämtern stehen für Beratung bereit und können weiterhelfen, psychosoziale Belastungen von Schülerinnen und Schülern zu bewältigen. Das Land baut zudem die Arbeit des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) mit etwa zusätzlich 30 Stellen aus dem 200-Millionen-Euro-Schulpaket aus. In allen Schulamtsbezirken wird es feste Beratungsstrukturen geben, zusätzlich werden in jedem Schulamtsbezirk mobile schulpsychologische Teams eingerichtet, die bei akuten Problemen umgehend vor Ort unterstützen.

• Um die Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in die Schule erfolgreich zu gestalten, ist eine Einbindung von Fachkräften der Schulsozialarbeit vor Ort unerlässlich. Schulsozialarbeit gleicht soziale Benachteiligung aus und trägt zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen bei. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aufholen nach Corona“ wird es zusätzliche Verstärkung der Schulsozialarbeit geben und im Bereich des Ministeriums für Soziales, Integration und Gleichstellung in Kooperation mit dem Bildungsministerium umgesetzt.

Werften: Erhalt von Arbeitsplätzen

Schwerin – In der heutigen Sitzung des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern hat sich Ministerpräsidentin Schwesig für die weitere Unterstützung des Schiffbaus in Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen.

„Die Landesregierung verfolgt in der Corona-Pandemie drei zentrale Ziele. Wir wollen die Gesundheit der Menschen schützen und Menschenleben retten. Deshalb freuen wir uns, dass die Corona-Zahlen deutlich zurückgehen. Es gibt aber noch zwei weitere wichtige Aufgaben. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass auch die Wirtschaft und die Arbeitsplätze erhalten bleiben und dass der soziale Zusammenhalt in Mecklenburg-Vorpommern gewahrt bleibt“, sagte Ministerpräsidentin Schwesig zu Beginn ihrer Rede.

Die Corona-Pandemie betreffe die verschiedenen Branchen im Land in unterschiedlichem Maße. Neben Tourismus, Gastronomie und Teilen des Einzelhandels seien die Werften besonders hart getroffen worden. „Die Schieflage ist nicht entstanden, weil unsere Werften keine gute Arbeit leisten. Sie ist entstanden, weil der Kreuzfahrtmarkt aufgrund der Corona-Pandemie in sich zusammengebrochen ist“, sagte Schwesig.

Der Landtag habe im vergangenen Jahr mit klarer Mehrheit das Ziel formuliert, die MV-Werften unter den Schutzschirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zu bringen. Dazu hätten Wirtschaftsminister Glawe und Finanzminister Meyer zahlreiche Gespräche mit dem Bund und mit dem Eigentümer geführt. „Diese Gespräche waren erfolgreich. Es ist uns gelungen, die MV-Werften unter den Stabilisierungsfonds des Bundes zu bringen, wobei die Zustimmung der Gremien des Bundes noch fehlt“, informierte die Ministerpräsidentin.

Der Bund habe sich bereit erklärt, die Fertigstellung des Schiffs Global I zu unterstützen. Dies sichere für die nächste Zeit Beschäftigung an allen drei Standorten. Außerdem habe sich der Bund bereit erklärt, auch über die Finanzierung der Global II zu sprechen. Mit diesem Auftrag könnte auch längerfristig Beschäftigung gesichert werden.

Schwesig warb im Landtag um Unterstützung für das Verhandlungsergebnis. „Das ist ein wichtiger Schritt auf dem schwierigen Weg, die Werften möglichst gut durch die Corona-Pandemie zu bringen“, sagte Schwesig. Es gehe um den Erhalt eines der wichtigsten industriellen Kerne im Land und die Sicherung von guten, meist tarifgebundenen Arbeitsplätzen auf den Werften und bei den maritimen Zulieferbetrieben. „Jeder Arbeitsplatz, jeder Ausbildungsplatz zählt“, so Schwesig

 Die maritime Konferenz zu Beginn des Monats habe gezeigt, dass der Schiffbau nicht nur eine Branche mit Tradition, sondern auch mit Zukunft sei. Das gelte auch für den Kreuzfahrtmarkt. „Wenn wir die Werften weiter unterstützen, dann geht es auch darum, dass Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland insgesamt ein starker und innovativer Schiffbaustandort bleibt“, so die Ministerpräsidentin.

Spitzenkräfte professionalisieren die Pflege

Erster universitärer Studiengang zur klinischen Pflege in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald – Ab dem kommenden Wintersemester können Interessierte in Greifswald das Fach „Klinische Pflegewissenschaft“ studieren. Greifswald ist die erste Universität in Mecklenburg-Vorpommern, die diesen Studiengang anbietet. Es ist neben Human- und Zahnmedizin das dritte Fach an der Unimedizin und wird in dem neu gegründeten Institut für Klinische Pflegewissenschaften und interprofessionelle Lehre verankert. Die Unimedizin startet mit 30 Studienplätzen. Die Berufsaussichten gelten als hervorragend. Wie wichtig die Pflege ist, sei vielen Menschen erst während der Pandemie wirklich klargeworden, urteilt Prof. Karlhans Endlich.

„Doch auch die Pflege muss weiterentwickelt und professionalisiert werden“, betont der kommissarische Wissenschaftliche Vorstand der Unimedizin: „Dazu brauchen wir akademisches Spitzenpersonal, das beides kann: forschen und pflegen. Ich bin stolz, dass wir diesen Brückenschlag jetzt anbieten können.“

Bisher gibt es in Deutschland überwiegend duale Studiengänge oder Angebote an Fachhochschulen. Dabei kooperieren die Bildungsträger mit Krankenhäusern, sind aber nicht institutionell verbunden. Zudem wird immer wieder die Kritik laut, dass wegen der Praxisbetonung die Forschung zu kurz komme. Der wissenschaftliche Anspruch sei geringer. Bislang gibt es nur zwei Medizinische Hochschulen in Deutschland, die einen solchen Studiengang anbieten. Prof. Wolfgang Hoffmann, Leiter der Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health, beschreibt das künftige Profil des Greifswalder Pflegestudiengangs.

„Die Studierenden erwerben Wissen und Fähigkeiten jenseits des traditionellen Silodenkens. Sie verbinden nicht nur Forschung und Pflege, sondern bereiten sich auch auf berufsübergreifende Zusammenarbeit vor, um die Bevölkerung sowohl stationär als auch ambulant bestmöglich versorgen zu können.“ Hoffmann betont, dass „wir die Verbindung zu unseren medizinischen Studiengängen selbstverständlich nutzen und das Denken und Handeln im Team als einen Schwerpunkt ansehen“. Künftig bereiten sich angehende Ärzt*innen, Pflegewissenschaftler*innen und Pflegefachkräfte schon während ihrer Ausbildung auf interprofessionelles Arbeiten vor.

Ein weiterer Vorteil des neuen, sechs Semester umfassenden Studienangebotes besteht darin, dass die Absolvent*innen zukünftig neben dem berufsqualifizierenden Hochschulabschluss als Bachelor of Science im Fach „Klinische Pflegewissenschaft“ auch die Berufsqualifikation als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann erhalten. Studiendekan Prof. Hans Grabe erklärt: „Wir brauchen Top-Frauen und Top-Männer, die vor Ort neue Versorgungsansätze entwickeln und empirisch belastbar untersuchen.“ Langfristig würden sich nur solche evidenzbasierten Vorschläge durchsetzen, ist er sich sicher: „Damit wird die Unimedizin Greifswald zum Innovationstreiber.“ Die Absolventen hätten nach diesem dreijährigen Studium „hervorragende Berufs-Chancen“.

Das Land unterstützt den Aufbau des grundständigen Bachelor-Studiengangs, der neben Humanmedizin und Zahnheilkunde angeboten wird. Prof. Karlhans Endlich versichert: „Wir sind dem Gesundheitsministerium und dem Bildungsministerium ausgesprochen dankbar dafür, dass sie uns mit ihrer weitreichenden Förderung dieses Angebot überhaupt erst ermöglichen.“ Bildungsministerin Bettina Martin und Gesundheitsminister Harry Glawe hätten sich persönlich engagiert und die Unimedizin ermutigt.

Es ist vorgesehen, den Studiengang aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) bis zum Ende des Sommersemesters 2027 zu unterstützten. Die Gesamtkosten des Studienganges betragen maximal 7,7 Millionen Euro. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit plant, in der Förderperiode 2021 bis 2027 insgesamt bis zu fünf Millionen Euro ESF-Mittel zur Verfügung zu stellen. Das Bildungsministerium des Landes unterstützt den Aufbau in diesem Zeitraum mit etwas mehr als einer Million Euro.

„Pflegende leisten jeden Tag wertvolle Arbeit“, betont Harry Glawe. Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit ist sicher: „Künftig werden sie komplexere und neue Versorgungsaufgaben übernehmen. Diese erfordern eine hochschulische Ausbildung. Mit einem Studium kann die Qualität der medizinischen Versorgung weiter intensiv verbessert werden. Die hochschulische Qualifizierung von Pflegefachkräften bietet die Möglichkeit die Handlungskompetenz der Pflegekräfte bei steigender Anzahl von Pflegebedürftigen zu erweitern und dem erhöhten Pflegebedarf zu begegnen.“

Wissenschaftsministerin Bettina Martin: „Insbesondere die Corona-Krise hat noch einmal deutlich gezeigt, wie unverzichtbar gut ausgebildete Pflegekräfte für unsere Gesellschaft sind. Deshalb ist es wichtig, hoch qualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten in unserem Land anzubieten. Mit dem ersten universitären Pflege-Studiengang in Greifswald stellen wir sicher, dass junge Menschen auf akademischem Niveau nicht nur fachlich und praxisnah hervorragend ausgebildet werden. Sie können auch forschungsbasiert die qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten übernehmen. Zudem können die künftigen akademisch ausgebildeten Pflegekräfte Verantwortung in einem interprofessionellen Team wahrnehmen.“

Beschulung auswärtiger Schüler*Innen in M-V

Schwerin – In den Monaten August bis Dezember 2019 besuchten 33 brandenburgische Schülerinnen und Schüler das Deutsch-Polnische Gymnasium Löcknitz und 11 Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg das Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk. Die damit verbundenen Kosten für den Schulträger erhält der Landkreis Vorpommern-Greifswald für diesen Zeitraum in Höhe von rund 20.000 Euro durch eine Sonderbedarfszuweisung aus dem Innenministerium erstattet.

Für weitere drei Schulen des Landkreises Vorpommern-Greifswald sowie für eine Schule des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte sind derzeit Erstattungen in Höhe von insgesamt 25.000,00 EUR geplant.

Die Landesregierung hat mit dem Land Brandenburg ab dem Schuljahr 2019/2020 einen Schullastenausgleich vereinbart. Als finanzielle Übergangslösung werden für das Schuljahr 2019/2020 die Erstattungen aus Mitteln der Sonderbedarfszuweisungen des Innenministeriums erfolgen.

Die dauerhafte Übernahme des Schullastenausgleichs für Schülerinnen und Schüler des Nachbarlandes durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ist nunmehr im Schulgesetz M-V geregelt. Gemäß § 115 Abs. 3 Satz 2 SchulG M-V zahlt Mecklenburg-Vorpommern den hiesigen Schulträgern den Schulkostenbeitrag für Schülerinnen und Schülern aus einem anderen Land, wenn auch dieses für die dortige Beschulung von Schülerinnen und Schülern aus Mecklenburg-Vorpommern die Kosten übernimmt.

„Wir ermöglichen damit, dass die Schüler im Grenzbereich beider Bundesländer auch weiterhin den nächstgelegenen Schulstandort nutzen können“, sagt Minister Renz. „Ganz nach dem Motto: Kurze Beine – kurze Wege.“

Mathe-Abitur nur unterdurchschnittlich

Schwerin  Die Klausuren zum Mathematik-Abitur sind in diesem Jahr weit unterdurchschnittlich ausgefallen. Die durchschnittlichen Ergebnisse bei den Notenpunkten im Grundkurs lagen in diesem Jahr bei 4,1 Notenpunkten im Grundkurs und 5,6 Punkten im Leistungskurs (Prüfung CAS, Computeralgebrasystem). Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die durchschnittliche Punktebewertung im Grundkurs bei 5,7 (2019: 4,8) und im Leistungskurs bei 8,4 Punkten (2019: 7,9).

Dieses außergewöhnlich niedrige Punkteniveau lässt vermuten, dass hier mehrere Rahmenbedingungen zusammengewirkt haben. So hat in diesem Jahr der erste Jahrgang der neuen Oberstufe das Abitur nach den neuen Vorgaben abgelegt. Dabei waren die Mathematik-Aufgaben zum Abitur erstmals in Grund- und Leistungskursklausuren aufgeteilt. Gleichzeitig war in erhöhtem Umfang ein qualitativ neuer Aufgabentypus Grundlage für das Abitur, der stärker auf Kompetenzen als auf Anwendung von erlerntem Formelwissen beruht.

Unabhängig von dem vermutlichen Zusammenwirken dieser Voraussetzungen haben wir klar gesagt, dass die Schülerinnen und Schüler keine Nachteile aus den Umstellungen erfahren sollen. Wir werden deshalb in diesem Jahr eine Punkteanhebung im Umfang von 2 Notenpunkten sowohl für den Grund- als auch für den Leistungskurs vornehmen, um den Punktedurchschnitt rechnerisch an die Ergebnisse der vergangenen Jahre anzugleichen.

Es ist ausdrücklich hervorzuheben, dass die Einführung der neuen Oberstufe und der neuen Anforderungen im Bereich Mathematik seit 2019 in MV durch intensive Lehrerfortbildungen begleitet worden ist. Wir werden erhebliche Anstrengungen darauf verwenden, diese in hohem Umfang und mit hoher Qualität fortzuführen.

2020 haben wir erstmals einen Mathematik-Fortbildungstag eingeführt, den wir für die kommenden Jahre fest etablieren werden. Auch eine Veranstaltung des diesjährigen Schulkongresses war ausschließlich der Mathematik mit dem Schwerpunkt auf Unterrichtsverständnis gewidmet. Und: Selbstverständlich müssen wir darüber hinaus schnellstmöglich die Ursachen für diese Ergebnisse im Mathematik-Abitur ergründen.

Wir werden die ohnehin für 2023 vereinbarte Evaluation deshalb auf das laufende Jahr 2021 vorziehen, um klare Handlungsansätze zu erhalten. Diese Evaluation soll wissenschaftlich begleitet werden. Außerdem werden wir ab dem neuen Schuljahr ein Sonderprogramm für Mathematik-Förderung in der Oberstufe auflegen. Bei diesem Angebot soll es darum gehen, die Oberstufen-Schülerinnen und -schüler individuell mit zusätzlicher Mathematik-Förderung an die neuen kompetenzorientierten Aufgaben heranzuführen.

Premiere der digitalen EhrenamtMesse

Schwerin – Die EhrenamtMessen des Landes wurden aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr erstmalig als hybride Einzelveranstaltung durchgeführt. Ein analoger Veranstaltungsteil im Bildungszentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Teterow wurde durch einen fortlaufenden digitalen Veranstaltungsteil als digitaler Marktplatz für Organisationen auf der neu programmierten Internetseite www.ehrenamtmessen-mv.de  ergänzt.

„Das Ehrenamt in Mecklenburg-Vorpommern lebt und findet auch in schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie Mittel und Wege sich darzustellen und auszutauschen.“ Sozialministerin Stefanie Drese zieht ein positives Fazit der EhrenamtMesse am 29. Mai 2021.

„Für mich war beeindruckend, wie viele und welch unterschiedliche Vereine und Initiativen sich digital präsentiert haben“, sagte Drese. Insgesamt nahmen rund 120 Organisationen teil. Die Ministerin nahm am Sonnabendvormittag digital an der Eröffnungsrunde teil und besuchte am Nachmittag die EhrenamtMesse in Teterow, um sich persönlich ein Bild zu machen.

Dabei überreichte Ministerin Drese das Ehrenamtsdiplom des Landes Mecklenburg-Vorpommern an Ina Blank vom Verein „Bürger für Schwaan e.V.“. Drese betonte, dass im Corona-Sozialfonds auch speziell für ehrenamtliche Organisationen und Initiativen in Not eine verlässliche Förderung verankert ist, die von der Ehrenamtsstiftung verwaltet wird. Bisher seien Anträge in Höhe von fast einer Million Euro bewilligt worden, so die Ministerin.

Drese: „Mein Dank gilt allen, die in diesem Jahr mit viel Engagement und Kreativität die EhrenamtMesse als hybride Veranstaltung ermöglicht haben.“ Die Organisation erfolgte durch den DRK-Landesverband, der durch zahlreiche Vereine und die Ehrenamtsstiftung unterstützt wurde. Das Sozialministerium förderte die EhrenamtMesse im Jahr 2021 mit 25.000 Euro.

Neue Bahnlinie RE 7

Zwischen Stralsund und Greifswald künftig bessere Anbindung an Fernverkehr

Stralsund – Das Land verbessert die Anbindung von Greifswald an den Fernverkehr: Ab 13. Juni 2021 nimmt die neue Regionalexpresslinie (RE) 7 den Betrieb auf. Fünf zusätzliche Züge werden dann täglich zwischen Greifswald und Stralsund mit Halt in Miltzow fahren. Fernverkehrszüge, die ab Stralsund über Rostock und Schwerin nach Hamburg und in das weitere Bundesgebiet bzw. von dort nach Stralsund-Hautbahnhof fahren, sind dann deutlich besser von Greifswald aus zu erreichen.

„Eine Reisekette mit optimalen Anschlüssen zwischen Fern- und Regionalverkehr ist für Berufspendler, Studenten und Touristen ein wichtiges Kriterium, um sich für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu entscheiden. Die neue RE 7 verbessert die Anschlusszeiten an den Fernverkehr und ist ein attraktives Zusatzangebot für die Hansestädte Stralsund und Greifswald. Zugreisende zwischen Hamburg und Greifswald profitieren künftig von Reisezeitverkürzungen von 30 bis 45 Minuten“, erläutert Infrastrukturminister Christian Pegel und ergänzt: „Das Nahverkehrsangebot auf den Linien Berlin – Pasewalk – Greifswald – Stralsund sowie Züssow – Greifswald – Stralsund – Rostock bleibt natürlich ebenso wie das derzeitige Angebot im Fernverkehr auf der Achse Berlin – Stralsund bestehen.“

Auf der neuen Linie RE 7 kommen Züge mit je zwei Doppelstockwagen zum Einsatz. Jeder Zug bietet Sitzplätze für 190 Reisende und 18 Fahrradstellplätze.

Die Züge der RE7 werden zunächst bis voraussichtlich Mitte Januar fahren und während umfangreicher Bauarbeiten der Deutschen Bahn zwischen Miltzow und Greifswald bis voraussichtlich Dezember 2022 pausieren. Ab Dezember 2022 ist die Wiederaufnahme des Angebots angedacht. Ein entsprechendes Angebotskonzept wird erarbeitet.

Alle Informationen zur neuen RE 7 finden Sie in der landesweiten Fahrplanauskunft „MV FÄHRT GUT“ unter www.fahrplanauskunft-mv.de und auf www.bahn.de.

Öffnungen in der Jugendarbeit ab 1. Juni

Schwerin – Die vielfältigen Angebote und Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe starten in Mecklenburg-Vorpommern zum 1. Juni. Mit der Unterzeichnung der neuen Corona-Jugendhilfe-Verordnung am Freitag (28. Mai) durch Sozialministerin Stefanie Drese sind weitgehende Öffnungen im Bereich der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Kinder-, Jugend- und Familienerholung sowie der Förderung der Erziehung in der Familie möglich.

„Wir wollen, dass junge Menschen im Land wieder Freizeitangebote wie Jugendtreffs nutzen und Maßnahmen der Jugendhilfe wie die aufsuchende Sozialarbeit stattfinden können“, betonte Drese. Dafür haben wir in den letzten Wochen aufgrund der sinkenden Infektionszahlen gekämpft. Ich freue mich, dass dies jetzt so zeitnah klappt“, sagte Drese.

Im Einzelnen gelten unter Auflagen und Vorhaltung von Hygienekonzepten folgende Regelungen:

Außerschulische Jugendbildung, Jugendarbeit in Sport und Spiel, schul- und familienbezogene Jugendarbeit, Jugendberatung, Jugendsozialarbeit, Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz und Angebote der Familienbildung sind ab dem 1. Juni im Innenbereich für feste Gruppen mit bis zu 15 Teilnehmenden einschließlich betreuender Personen möglich. Im Außenbereich können diese für feste Gruppen mit bis zu 25 Teilnehmenden durchgeführt werden. Die jeweils betreuende Person muss einen negativen Test (nicht älter als 24 Stunden) vorweisen (Ausnahmen für Geimpfte und Genesene).

Ab dem 18. Juni sind wieder offene Gruppenangebote möglich. Es gelten dann Obergrenzen von 30 Teilnehmenden (im Innenbereich) und 50 Teilnehmenden (im Freien).

Darüber hinaus enthält die Verordnung nunmehr Regelungen, die ab sofort Angebote und Maßnahmen der Kinder-, Jugend- und Familienerholung ermöglichen. Diese können entsprechend den Regelungen der Corona-Landesverordnung zu Beherbergung und Reisen (vgl. §§ 4 und 5 Corona-LVO M-V) durchgeführt werden.

„Wir haben uns u.a. mit einer erfolgreichen Initiative auf der letzten Konferenz der Jugend- und Familienministerinnen und -minister vehement für die Erlaubnis von Jugendreisen eingesetzt. Mit den jetzt getroffenen Regelungen haben die Anbieter genügend Vorlaufzeit bis zu dem Beginn der Sommerferien“, betonte Drese.

Dabei gelten für die Kinder- und Jugenderholung die bereits erprobten und etablierten Regelungen zu Bezugsgruppen des vergangenen Sommers. Danach kann untereinander auf den Mindestabstand von 1,5 Metern sowie auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verzichtet werden, wenn die Teilnehmenden für die Dauer der Freizeit bzw. der Reise eine feste Bezugsgruppe mit bis zu 50 Personen bilden. Gleiches gilt für Angebote und Maßnahmen der internationalen Jugendarbeit unter Berücksichtigung des internationalen Infektionsgeschehens.

Drese: „Mit unseren Öffnungsschritten bereits zum 1. Juni tragen wir den besonderen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen sowie dem Kinderschutz in der Corona-Pandemie in Abhängigkeit vom regionalen Infektionsgeschehen Rechnung.“

Neue Theaterwerkstatt Neustrelitz

Neustrelitz – Die Werkstatt der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz (TOG) wird neu gebaut. Der Grundstein dafür ist im November letzten Jahres in Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) gelegt worden. In dem Neubau mit 1000 Quadratmetern Grundfläche werden künftig verschiedene Gewerke wie Schlosserei, Tischlerei, Malsaal und Dekorationsabteilung an den Bühnenbildern für die Inszenierungen arbeiten. Zudem ist ein Trakt mit Sanitäranlagen, Büro- und Lagerräumen geplant.

Der Neubau der Werkstätten ist dringend notwendig, weil die Arbeitsbedingungen in den alten Gebäuden nicht mehr tragbar sind und auch den Anforderungen an den Arbeitsschutz nicht entsprechen. Außerdem werden sich mit dem Neubau auch wirtschaftliche Synergien ergeben.

Im Rahmen des Theaterpaktes wurde 2018 zwischen dem Land M-V und den Gesellschaftern der TOG ein Zuschuss vom Land in Höhe von einer Millionen Euro vereinbart. Innenminister Torsten Renz übergab heute dafür den Zuwendungsbescheid.

„Mit dem Theaterpakt gibt es ein klares Bekenntnis des Landes zur Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz als Kulturträger für die Region. Wie bereichernd Kultur für unser Leben ist und wie sehr wir sie vermissen, erleben wird gerade besonders schmerzlich in diesen Corona-Zeiten, denn die Pandemie belastet die Kulturszene besonders. Schritt für Schritt startet das kulturelle Leben in Mecklenburg-Vorpommern nun wieder und auch der Werkstatt-Neubau ist ein positives Zeichen.“

IPCEI-Förderung

Vier Wasserstoff-Projekte aus MV für IPCEI-Förderung ausgewählt

Schwerin – Vier zentrale Wasserstoffprojekte aus Mecklenburg-Vorpommern sind im Rahmen einer Vorauswahl durch das BMWI und das BMVI für eine europäische Antragstellung im Rahmen des sogenannten IPCEI (Important Projects of Common European Interest) ausgewählt worden.

„Die Wasserstofftechnologie ist eine große Zukunftschance für Mecklenburg-Vorpommern. Es geht um wirtschaftliches Wachstum und zukünftige Arbeitsplätze, aber auch um die Entwicklung sauberer Technologien, die uns helfen, das Klima zu schützen. Ich freue mich deshalb, dass Mecklenburg-Vorpommern mit vier Projekten in der großen Wasserstoff-Allianz vertreten ist. Das zeigt, dass unser Land bei diesem Thema vorangeht“ erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

„Es sind tolle Projekte, die im Zusammenspiel enorm dazu beitragen können, dass die Wasserstoffbranche für Mecklenburg-Vorpommern ähnlich bedeutsam wird wie die Wind-Branche – mit neuen Produktionsstandorten und vielen guten Arbeitsplätzen“, freut sich Energieminister Christian Pegel, der sich seit Beginn seiner Amtszeit dafür einsetzt, bei der Energiewende die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität einzubeziehen und zu verknüpfen.

„Die Nordländer sind Vorreiter beim Produzieren von sauberem Strom. Insbesondere wir in Mecklenburg-Vorpommern erzeugen seit vielen Jahren deutlich mehr als wir verbrauchen. Dieser saubere Strom muss auch für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, für die Industrie nutz- und anwendbar gemacht werden. Dazu zählt die Umwandlung dieses Stroms in Wasserstoff und andere klimaneutrale Rohstoffe, die etwa als Treibstoff genutzt werden können. In Mecklenburg-Vorpommern können wir bereits auf eine Tradition in der Erforschung und Entwicklung solcher Verfahren zurückblicken. Ich bin froh, dass jetzt auch der Bund erkannt hat, wie wichtig sie für das Erreichen seiner und der europäischen Klimaziele sind und ihre Weiterentwicklung und breite Anwendung fördert.“

Wirtschaftsminister Harry Glawe betont: „Mit der Unterstützung können innovative Vorhaben aus Mecklenburg-Vorpommern weiter voran gebracht und umgesetzt werden. Der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft ist eine wirtschafts- und strukturpolitische Chance für unser Land. Entscheidend ist es, den Wasserstoff beispielsweise für Industrie und Verkehr nutzbar zu machen. Hier liegt Potential für mehr Wertschöpfung und auch für zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Aus Mecklenburg-Vorpommern hatten sich bis zum Bewerbungsschluss am 19. Februar Unternehmen einzeln oder im Verbund mit insgesamt sieben Projekten am Interessenbekundungsverfahren teilgenommen.

Diese vier Projekte aus M-V gehören zu den 62 vom Bund für die EU-Förderung ausgewählten Projekte:

HYTechHafen Rostock – Pilotprojekt der Strategie „Energiehafen“

Aus Rostock hat sich der Überseehafen um 303 Millionen Euro aus dem Programm beworben. Damit soll bis 2025 ein Elektrolyseur mit einer Leistung von 100 Megawatt errichtet werden, die bis 2030 auf ein Gigawatt ausgebaut werden soll. Er soll On- und Offshore-Windstrom vor allem in grünen Ammoniak für das Düngemittelwerk Yara bei Rostock sowie in Fernwärme für die Stadtwerke Rostock umwandeln. Gesamtinvestition: 380 Millionen Euro.

Doing Hydrogen – ein Wasserstoff-Hub für den Osten

Der Pipelinebauer und-betreiber Gascade will mit Partnern aus verschiedenen Bereichen der Energiebranche – unter anderem dem Gastransporteur Ontras, dem Wasserstoffhersteller Apex, dem Windenergieunternehmen Enertrag, – eine Wasserstoffleitung zwischen Rostock und Güstrow bauen und eine bestehende Erdgaspipeline für den Wasserstofftransport bis Berlin, Brandenburg und Sachsen umwidmen. Diese Leitung soll ins deutsche und europäische Wasserstoffnetz integriert werden und bis in die deutschen Nachbarländer erweiterbar sein.

Grüner Wasserstoff aus Rostock

Der Wasserstoffproduzent Apex Energy Teterow will in seinem Werk in Rostock-Laage ein weiteres Elektrolyse-System errichten, das ab 2026 Wasserstoff vor allem für die „Doing Hydrogene-Pipeline“ produziert – längerfristig bis zu 7000 Tonnen jährlich. Die Projektkosten belaufen sich auf 80 Millionen Euro. Integriert werden soll die Speicherung in Blockheizkraftwerken, Brennstoffzellen und/oder Wasserstofftankstellen (Wasserstoff-Parks)

Elektrolysekorridor Ostdeutschland

Die Firma Enertrag will die großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff an vier Elektrolyseurstandorten (Rostock, Sperenberg und Treuenbrietzen in Brandenburg sowie Bobbau in Sachsen-Anhalt) mit einer Gesamtelektrolyseurleistung von rund 210 Megawatt starten. Die Elektrolyseure werden in unmittelbarer Nähe der H2-Leitung installiert und einen bundesländerübergreifenden Korridor bilden. Vier Wasserstofftankstellen in unmittelbarer Nähe der Elektrolyseure (800 t/a gesamt) sollen errichtet werden. In Rostock Süd ist der Bau eines 55-Megawatt-Elektrolyseurs inklusive einer H2-Tankstelle geplant.

Die Notifizierung der Projekte bei der EU-Kommission soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden, so dass die Projektförderungen Anfang 2022 starten sollen.

Lockerungen auch für die Hochschulen

Martin: Erste Schritte in Richtung Präsenz wichtiges Signal

Schwerin – Bei den gestrigen Beratungen der Landesregierung über weitere Öffnungsschritte angesichts der positiven Entwicklung der Infektionszahlen wurden auch für die Hochschulen Rahmenbedingungen für mehr Präsenz im Lehrbetrieb beschlossen. Diese geben den Hochschulen für die kommenden Wochen und Monate Planungssicherheit.

Ab dem 1. Juni 2021 sind prüfungsvorbereitende Veranstaltungen, Seminare (reflexive Lernformate), ausgewählte Lehrveranstaltungen für das 1. und 2. Semester sowie Veranstaltungen und Kurse am Studienkolleg wieder in Präsenz möglich. Sie können mit den Hygienekonzepten und Teststrategie der Hochschule stattfinden. Die Hochschulbibliotheken und -archive werden wieder geöffnet, Lesesäle können unter Vorlage eines negativen Tests benutzt werden. Auch die Mensen können unter Auflagen wieder öffnen. Präsenzveranstaltungen in der Medizin sind ebenso wie Lehrveranstaltungen, die spezielle Labor- und Arbeitsräume erfordern, weiterhin möglich. Grundsätzlich wird das Sommersemester 2021 digital zu Ende geführt.

Bereits ab dem 21. Juni sind in Ausnahmefällen und für bestimmte Fachgebiete auch wieder Prüfungen in Präsenz möglich. Dabei gelten selbstverständlich die Hygienekonzepte der Hochschulen sowie entsprechende Teststrategien.

Für den Beginn des Wintersemesters 2021/22 sieht der MV-Plan die Rückkehr zum Regelbetrieb vor. Auch dann müssen allerdings die Hygienekonzepte der Hochschulen Beachtung finden.

„Die Hochschulen haben in den vergangenen Monaten enorme Anstrengungen unternommen, um den digitalen Lehrbetrieb zu organisieren. Es ist eine große Leistung aller Lehrenden, dass die Studierenden trotz dieser schwierigen Pandemie ihr Studium weiterführen konnten. Dafür gilt ihnen mein aufrichtiger Dank“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

„Für viele Studierenden waren die vergangenen 14 Monate des überwiegend digitalen Studierens schwer. Es ist für sie deshalb eine gute Nachricht, dass in den kommenden Wochen erste Schritte in die Präsenzlehre wieder möglich sind. Gerade für die Erstsemester ist das wichtig, denn viele von ihnen haben die Hochschule bisher noch kaum persönlich erleben können. Das Sommersemester ist nicht mehr lang, es wird grundsätzlich digital zu Ende geführt. Ich freue mich aber sehr, dass jetzt auch die Hochschulen ein Signal für mehr Normalität in Präsenz setzen können. Wenn die Entwicklung der Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern weiter so positiv verläuft, stellen sich nun die Hochschulen und Universitäten auf ein Wintersemester 2021/22 im Regelbetrieb ein. Diese Planungsperspektive ist wichtig für alle“, so Martin.

Mehr Wohnheimplätze für Studierende

M-V startet im Bundesrat Initiative für Wohnheimprogramm

Berlin – Mecklenburg-Vorpommern hat sich auf Bundesebene für mehr Mittel zum Bau von Wohnheimen für Studierende eingesetzt. Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Freitag auf der Bundesratssitzung in Berlin ein entsprechendes Wohnheimprogramm gefordert, damit Studierenden künftig mehr bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.

„Laut Angaben der Studierendenwerke werden 25.000 zusätzliche preisgünstige und bezahlbare Wohnheimplätze benötigt“, so Martin. „Das erfordert Investitionen von mindestens zwei Milliarden Euro. Diese sollten grundsätzlich zu 50%, mindestens aber mit 800 Mio. Euro, öffentlich gefördert werden. Nur mit öffentlicher Förderung können die Studierendenwerke in den Wohnheimen Mieten anbieten, die für einkommensschwache Studierende bezahlbar sind. Eine bezahlbare Bleibe zu finden, wird für viele Studierende zu Beginn ihres Studiums zunehmend zu einer hohen Hürde. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Die Möglichkeit zu studieren darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.“

In den vergangenen 15 Jahren hat die Zahl der Studierenden bundesweit um 48 Prozent zugenommen. Die Zahl öffentlich geförderter Wohnheime jedoch nur um acht Prozent. Zusätzlicher Handlungsdruck entsteht durch die weiter wachsende Zahl von Studienanfängern. Nach einer Prognose der Kultusministerkonferenz wird bis 2030 jährlich mit etwa 500.000 Studienanfängerinnen und -anfängern gerechnet. Die 25 Prozent der Studierenden mit den niedrigsten monatlichen Einnahmen (unter 700 Euro) wenden durchschnittlich 46 Prozent ihrer Einnahmen für die Miete auf.

„Die Mietpreisentwicklung vieler Städte bringt Studierende in immer größere Nöte bei der Wohnungssuche“, sagte Ministerin Martin. „Studierende stehen zunehmend in Konkurrenz mit anderen einkommensschwachen Gruppen um den immer knapper werdenden bezahlbaren Wohnraum. Die in diesem Zusammenhang weiter steigenden Mieten stellen gerade für Studierende als Mitglieder einer einkommensschwachen Gruppe ein großes Problem dar.“

Die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt für Studierende sei zudem dadurch gekennzeichnet, dass in vielen Wohnheimen dringender Sanierungsbedarf bestehe. Digitale Ausstattung und hygienische Zustände seien nicht in allen Wohnheimen so, wie man sie erwarten könne.

Die Wissenschaftsministerin machte deutlich, dass die geforderten zusätzlichen Wohnheimplätze für viele Studierende unerlässlich sind, um ihr Studium realistisch finanzieren zu können. Gleichzeitig entlaste ein Wohnheimprogramm die kommunalen Wohnungsmärkte und führe zu gesellschaftlicher Gleichberechtigung.

Konsolidierungshilfe für Burg Stargard

Schwerin – Die Stadt Burg Stargard erhält vom Innenministerium auch in diesem Jahr wieder eine Konsolidierungszuweisung aus dem Kommunalen Entschuldungsfonds. Mit der Zuweisung in Höhe von rund 1,2 Mio. Euro kann die Stadt in absehbarer Zeit schuldenfrei werden.

Die Hilfen des Landes können alle Kommunen beantragen, die selbst einen Überschuss zur Rückführung ihrer Altdefizite erwirtschaften. Für jeden Euro selbst erwirtschafteten Überschuss im Finanzhaushalt gibt das Land im Folgejahr – grundsätzlich – einen Euro dazu, bis das Haushaltsdefizit abgebaut ist. Davon kann die Stadt Burg Stargard erneut profitieren. Sie erhält als Anerkennung für die in 2020 selbst erwirtschafteten rund 1,2 Mio. Euro vom Land eine Zuweisung in selber Höhe.

„Die Fortschritte der Stadt Burg Stargard beim Abbau des Haushaltsdefizits sind beeindruckend“ so Innenminister Torsten Renz. „Während die Stadt im Jahr 2019 ihr Defizit noch um ca. 377.000 Euro abbauen konnte, waren es im vergangenen Jahr mit Unterstützung des Landes bereits ca. 2,3 Mio. Euro.

Davon trug die Stadt mehr als 1,2 Mio. Euro selbst bei. Sofern die Haushaltskonsolidierung so erfolgreich fortgeführt wird und Burg Stargard weiter jahresbezogen Überschüsse erwirtschaftet, könnte die Stadt bereits im nächsten Jahr den Haushaltsausgleich schaffen“, so Renz.

Kofinanzierungsmittel für Straßenbau

Stavenhagen – In der Reuterstadt Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wird die Goethestraße in 233m Länge verbreitert, saniert und mit Parkstreifen, Geh- und Radwegen ausgebaut.

Die Stadt hatte beim Innenministerium für ihre Straßenbaumaßnahmen Fördermittel aus dem Kofinanzierungsprogramm der Landesregierung beantragt, damit sie ihren Eigenanteil finanzieren kann. Über den Antrag hatte das Ministerium auf Grundlage des Votums des interministeriellen Vergaberates positiv entschieden und nun dem Bürgermeister einen Bewilligungsbescheid über 350.000 EUR zugesandt. Mit rund 494.000 EUR ist das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V Hauptzuwendungsgeber.

„Die Städte und Gemeinden zu erhalten und die Infrastruktur zu verbessern ist unser aller Anliegen. Mit der Erneuerung der Goethestraße wird die städtebauliche Entwicklung und auch die Verkehrssicherheit in der Stadt wesentlich verbessert, was mir als Innenminister besonders wichtig ist. Die durch Fördermittel unterstützten Investitionen helfen ebenso der klein- und mittelständischen Wirtschaft vor Ort“, so Minister Torsten Renz.