Ehemalige VEB Osmose Gelbensande

Gelbensande – Die Sanierungsarbeiten zum Austausch des belasteten Bodens auf dem Gelände „Ehemalige VEB Osmose Gelbensande“ haben begonnen. Nachdem Umweltminister Dr. Till Backhaus im April per Videokonferenz einen entsprechenden Förderbescheid übergab, holte er heute zum Beginn der Maßnahmen seinen persönlichen Besuch nach und machte sich selbst ein Bild.

„Gelbensande ist ein wunderschönes Fleckchen Erde, doch das Gelände der Altlast VEB Osmose war den Bewohnerinnen und Bewohnern zurecht ein Dorn im Auge. Ich bin erleichtert, dass wir die Fläche nun gemeinsam sanieren und dieses Kapitel schließen können,“ bekräftigt der Minister das Anliegen der Dorfgemeinde, das Gelände zu bereinigen.

Die Altlast gehört überwiegend dem Sondervermögen „Sanierung ökologischer Altlasten in Mecklenburg-Vorpommern“ und damit dem Land. Die Bewirtschaftung für das Land erfolgt durch die GAA – Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten M-V mbH. Ein kleiner, aber hoch belasteter Teil des ehemaligen Osmose-Betriebsgeländes befindet sich allerdings im Eigentum der Gemeinde und der Wohnungsgesellschaft Gelbensande. Dabei handelt es sich um Teile eines Walls aus Bodenmaterial, das in den 80er Jahren vom Betriebsgelände abgeschoben und an Ort und Stelle belassen wurde. Wie der Wall selbst, stellt auch der darunterliegende Boden einen Belastungsschwerpunkt innerhalb der Altlast dar. Im Rahmen der Sanierung des gesamten Standortes wird der kontaminierte Boden in diesem Bereich nun ausgebaut sowie ordnungsgemäß und schadlos entsorgt.

Warum sich das Verfahren zur Sanierung der Fläche als eine besondere Herausforderung darstellte, erklärte Dr. Backhaus in seinem Grußwort vor Ort: „Für jeden nachvollziehbar haben die Gemeinde und die Wohnungsgesellschaft angesichts ihrer geschätzten Sanierungskosten von rund 1 Mio. Euro versucht, das Land in die Pflicht zu nehmen. Doch wie Gemeinde und Wohnungsgesellschaft, ist auch das Land nur für seine eigenen Grundstücke in der Handlungs- und Sanierungspflicht. Das Land ist nicht Verursacher des Umweltschadens. Verantwortlich für die Entstehung sind die VEB Holzwerke Rövershagen, die es ebenso wie einen Rechtsnachfolger nicht mehr gibt.

Damit stehen wir vor einer leider typischen Situation in der Altlasten­bearbeitung. Das Land hat jedoch alle Anstrengungen ergriffen, um durch gezielte Einwerbung von Fördermitteln aus den passenden Fördertöpfen eine fast vollständige Förderung der notwendigen Maßnahmen und eine Minimierung des gemeindlichen Eigenanteils zu ermöglichen. Über die Förderung hat das Land eine rechtskonforme Lösung gesucht und gefunden, wie Gemeinde und Wohnungsgesellschaft bei der Umsetzung ihrer abfall- und bodenschutzrechtlich unstrittigen Verpflichtungen unterstützt werden können. Mit der Maßnahme werden wir nun hier eine der letzten großen Altlasten aus der DDR-Zeit in Mecklenburg-Vorpommern beseitigen und die seit der Wende brachliegende Flächen einer sinnvollen Nachnutzung zuführen. Mich freut es vor allem für die Gelbensandener, dass wir dieses Problem gelöst bekommen haben.“

„Für das Umweltministerium und die GAA war von Anfang an klar, dass wir die Gemeinde Gelbensande mit dieser gewaltigen Herausforderung nicht allein lassen,“ betont Minister Dr. Backhaus. „Deshalb hat die GAA mit tatkräftiger Unterstützung meines Hauses und des StALU Mittleres Mecklenburg frühzeitig darauf hingewirkt, die Altlast gemeinsam zu sanieren.“ Maßnahmen allein auf den Grundstücken des Landes wären nicht zielführend gewesen.

Als großen Erfolg und nicht selbstverständlich bezeichnet der Minister die Bewilligung von Fördermitteln in Höhe von fast 90 Prozent der Kosten, die für die Sanierung der kommunalen Flächen anfallen werden.

Über drei Förderrichtlinien wird das Vorhaben in Gelbensande unterstützt. Dabei handelt es sich um Zuwendungen nach LEFDRL M-V (Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen ländlichen Entwicklung, Wiedernutzbarmachung devastierter Flächen und Rekultivierung von Deponien, Förderbereich 2) zur Beseitigung der kommunalen Erdwall-Anteile,   Fördermittel für die Bodensanierung zum Schutz des Grundwassers nach der Richtlinie zur Förderung nachhaltiger wasserwirtschaftlicher Vorhaben (WasserFöRL M-V) und eine Zuwendung nach der Richtlinie für die Gewährung von Kofinanzierungsmitteln.

Für den Bodenaustausch auf den Flächen des Landes-Sondervermögens sind 2,5 Mio. Euro veranschlagt.

Die GAA hat Gemeinde und Wohnungsgesellschaft Gelbensande bei der erfolgreichen Einwerbung von Fördermitteln unterstützt. Seit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung im vergangenen Jahr ist sie außerdem für Gemeinde und Wohnungsgesellschaft hinsichtlich Sanierungsplanung und –durchführung tätig. Neben der Förderung stellt auch das eine wesentliche Entlastung für Gemeinde und Wohnungsgesellschaft dar. „Für das Land ist es ebenfalls von Vorteil, wenn die Durchführung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bei der GAA und damit in einer Hand liegt. Die GAA verfügt über spezielle Fachkunde und ist sehr erfahren bei der Durchführung von Altlastensanierungen“, so der Umweltminister Dr. Backhaus.

In der Gemeinde Gelbensande (Landkreis Rostock) befindet sich am östlichen Ortsausgang nahe der B105 das ehemalige Betriebsgelände „Osmose“ Gelbensande des VEB Holzwerke Rövershagen. Zwischen 1961 und 1990 wurden hier Holzstämme u. a. für Telefonmasten imprägniert. Während der Betriebszeit wurde außerhalb des Tränkbeckens auch ein Großteil der unversiegelten Fläche als Lager- und Abtropfbereich für die imprägnierten Stämme verwendet, so dass die zum Imprägnieren verwendeten Chemikalien (hauptsächlich Stoffe mit Fluorid, Chrom und Arsen) in den Boden und auch bis ins Grundwasser gelangten.

1999 wurden die aufstehenden Gebäude zurückgebaut. Nach der Zuordnung eines Großteils der ehemaligen Betriebsflächen in die Zuständigkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2003 hat die GAA M-V mbH den Standort umfassend untersucht und die Sanierung vorbereitet. Anfang 2021 wurde mit der Quellterm-Sanierung der insgesamt fast vier Hektar großen Flächen des Sondervermögens begonnen. Dabei werden die untertägigen Gebäudeteile entfernt, der kontaminierte Boden ausgebaut, entsorgt und durch sauberen zertifizierten Füllboden (Z0) ersetzt.

Bilanz: Das war die NØRD 2021

Schwerin – Mit der NØRD 2021 ist gestern der zweite Digitalisierungskongress des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu Ende gegangen. Sie stellt den Höhepunkt des Jahres dar, um die digitalen Entwicklungen Mecklenburg-Vorpommerns sichtbar zu machen. Wissen zu vermitteln, Impulse zu setzen und alle Akteure miteinander zu vernetzen.

„Rund 2.500 Zuschauer bei 176 Einzelveranstaltungen.an den 15 Kongresstagen – aufgrund der Pandemie alles digital bei Live Streams und in der Mediathek – sprechen für sich. Und dafür, dass wir mit der NØRD eine wichtige Tradition begründet haben, um die Digitalisierung bei uns im Land voranzutreiben“, bilanziert Mecklenburg-Vorpommerns Digitalisierungsminister Christian Pegel.

Um die Vernetzung der Akteure im Land wie auch über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinaus voranzutreiben, wurden auch in diesem Jahr wieder Digitalisierungsbotschafterinnen und -botschafter für M-V ernannt – zehn an der Zahl (siehe Auflistung ganz unten). Sie beraten, unterstützen und vernetzen dank ihrer ausgeprägten digitalen Kompetenz regionale Unternehmen, Initiativen und Projekte und repräsentieren damit Digitalisierungsstrategie des Landes in der Öffentlichkeit – national wie international.

„Auch nach der NØRD 2021 werden weitere Netzwerke und Bündnisse entstehen. Die Co-Working-Szene in M-V wächst und ist mit dem Kongress noch stärker in die digitalen Entwicklungen eingebunden worden. In den letzten Kongresstagen wurden erste Buchungen von Unternehmen, die außerhalb unseres Bundeslands angesiedelt sind, in den Co-Working-Spaces verzeichnet. Und einheimische  Start-ups haben neue Investoren gewinnen können“, sagte Christian Pegel und blickt voraus: „Auch unsere zweite NØRD hat gezeigt, wie gut und wie wichtig ein solcher Kongress für unser Bundesland ist. Ich gehe davon aus, dass es auch 2022 wieder eine NØRD geben wird.“

Alle Beiträge der NØRD sind weiterhin auf dem Portal www.digitalesmv.de nachzusehen.

Die zehn neuen Digi-Botschafterinnen und Digi-Botschafter aus M-V:

Dr. Robert Uhde, Spinx ET
Sebastian Megow, H2F Kommunikationsagentur
Martin Horst, 13 Grad Crossmedia Agentur
Maximilian Block, Advocado
Hartmann Schleifer Carugia
Thomas Murche, Wemag AG
Prof. Alke Martens, Universität Rostock
Jenny Havemann, Deutsch-Israelisches Innovationsnetzwerk
Tobias Gebhardt, CEO GWA Hygiene
Vera Hirte, Hotel Speicher am Ziegelsee

Die bereits seit 2019 aktiven Digi-Botschafter – die auch weiterhin als solche aktiv bleiben – finden Sie auf https://www.digitalesmv.de/digitalisierungsbotschafter.

Breitbandausbau im Landkreis Rostock

Kröpelin – Heute gibt Infrastrukturminister Christian Pegel in Kröpelin mit Romuald Bittl, Wirtschaftsdezernent des Landkreises Rostock, Wemacom-Geschäftsführer Volker Buck und Wemag-Vorstand Thomas Murche den Startschuss für den Glasfaserausbau in den letzten beiden der 16 Projektgebiete im Landkreis.

Die Zuwendungsverträge über knapp 46 Millionen Euro Fördermittel haben Landkreis und Wemag-Tochter Wemacom bereits im Frühjahr unterzeichnet. Wegen der pandemiebedingten Einschränkungen gab es dazu keinen öffentlichen Termin. Dieser wird nun mit dem symbolischen Startschuss nachgeholt.

Die Fördermittel für die beiden Projektgebiete setzen sich zusammen aus gut 30 Millionen Euro vom Bund, 11 Millionen Euro vom Land und knapp 5 Millionen Euro Eigenanteil. Ende 2023 soll der Ausbau abgeschlossen und schnelles Internet per Glasfaser verfügbar sein.

Um die Bundesrepublik Deutschland mit zukunftsfähigen Breitbandnetzen zu versorgen, hat der Bund seit dem ersten Förderaufruf im Jahr 2015 bisher fast 8,2 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Davon wurden bislang beinahe 1,2 Milliarden Euro für Anträge aus Mecklenburg-Vorpommern bewilligt – für den Breitbandausbau in Gebieten, die die Telekommunikationsunternehmen nicht eigenwirtschaftlich ausbauen. Das Land kofinanziert diesen Betrag mit fast 450 Millionen Euro.

Der Eigenanteil der Landkreise beträgt zehn Prozent und wird aus dem kommunalen Aufbaufonds finanziert. Insgesamt stehen also Stand heute mehr als 1,8 Milliarden Euro für den geförderten Breitbandausbau im Land zur Verfügung.