Normalität in den Schulen

Schwerin – Traditionell nimmt Ministerpräsidentin Schwesig an der Einschulungsfeier in der Schweriner Grundschule Lankow teil. So auch in diesem Jahr. „Für euch beginnt jetzt eine aufregende Zeit. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass der Start für euch alle gut klappt“, sagte die Ministerpräsidentin an die Erstklässlerinnen und Erstklässler gewandt.

„Wir wollen so viel Normalität in den Schulen wie möglich“, erklärte die Ministerpräsidentin. Das Land habe sich auf den Schulstart gründlich vorbereitet. „Aber wir müssen weiter aufpassen. Die Corona-Gefahr ist nicht vorbei.“ In den ersten zwei Wochen gebe es eine Maskenpflicht im Unterricht. Danach sei das Tragen einer Maske nur bei hohen Corona-Warnstufen vorgeschrieben. „Wir machen auch weiter mit unserer Teststrategie. Alle Kinder, alle Lehrerinnen und Lehrer testen sich zweimal in der Woche“, erläuterte die Ministerpräsidentin. „Wir wollen alles dafür tun, dass die Schulen offen bleiben.“

Schwesig rief dazu auf, sich jetzt impfen zu lassen: „Ich bitte alle Eltern: Wenn Sie noch nicht geimpft sind, kümmern Sie sich schnell darum! Es gibt genug Termine in den Impfzentren und bei den Ärzten, und es ist genug Impfstoff für alle da. Der beste Infektionsschutz für die Kinder ist ein guter Impfschutz der Eltern. Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger Infektionen gibt es. Und je weniger Infektionen es außerhalb der Schulen gibt, desto sicherer sind auch die Schulen.“

Die Ministerpräsidentin dankte den Lehrerinnen und Lehrern im Land. Sie verwies in ihrer Rede darauf, dass die Landesregierung die Besoldung für die Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer angehoben hat. „Ich bin davon überzeugt, dass Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer einen genauso wichtigen, genauso anspruchsvollen Beruf haben wie die Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Keine Kürzung des Chemieunterrichts

Schwerin – Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur weist die Kritik der Landtagsopposition an der angeblichen Kürzung des Chemieunterrichts oder von Stunden in den MINT-Fächern zurück. Die Ausführungen stimmen in keinem Punkt mit der Realität überein.

Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat weder die Stundetafel noch die Stundenzuweisung in den MINT-Fächern und auch nicht speziell im Fach Chemie gekürzt. Damit erfolgte auch keine Einsparung von Lehrerstellen.

Die Zuweisung der Lehrerwochenstunden erfolgt im üblichen Rahmen wie bisher auch und berücksichtigt den Bedarf für die erforderliche Klassenbildung.

Erfolgsstory: 20 Jahre Bundeslewitzerschau

Redefin – In Redefin eröffnet Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus am Sonnabend (31.07.2021) die traditionelle Bundeslewitzerschau. Zum Jubiläum schaut der Minister zurück auf eine erfolgreiche Entwicklung:

„2001 fand die Bundeslewitzerschau zum ersten Mal im Landgestüt statt. Damals konnten wir 30 Jahre Lewitzerzucht feiern und auch 2011 war die 10. Bundeslewitzerschau in Redefin ebenfalls eine Jübiläumsschau. In diesem Jahr feiern wir nun 50 Jahre Lewitzerzucht und das macht uns stolz“, so Backhaus.

Züchter und Halter aus ganz Deutschland präsentieren ihre Lewitzer in zwölf verschiedenen Bewertungsklassen und wetteifern um die Vergabe der FN-Bundesprämie.

„Die Lewitzer sind zahlenmäßig zwar eine kleine Rasse, für Mecklenburg-Vorpommern haben sie jedoch eine große Bedeutung, steht doch ihre Wiege in unserem Land. Unweit der Hechtstadt Teterow hat die Rasse ihren Ursprung. Es ist die einzige Ponyrasse mit Ursprung in Deutschland und das ist etwas Besonderes.

Dass sie sich besonderer Beliebtheit erfreuen, zeigt vor allem die Resonanz der Züchterinnen und Züchter, die mit ihren Schätzen teilnehmen werden und dafür teils von weither anreisen“, so Backhaus weiter.

60 Nennungen sind eingegangen, 60 Lewitzer wetteifern um Sieg und Platzierung in ihren jeweiligen Klassen, die Besten erhalten eine FN-Bundesprämie.

Die Anerkennung des Ursprungszuchtbuchs 1999 und die Schließung des Zuchtbuches im Jahr 2005 seien wesentliche Meilensteine in der Umsetzung des Zuchtprogramms, ein robustes, anspruchsloses, umgängliches geschecktes Pony mit einem freundlichen Temperament zu züchten, so der Minister.

Lewitzer sind nicht nur als Familienponys geeignet. Sporterfolgreiche Lewitzer finden sich bis Kl. M in Dressur und Springen und bis Klasse S im Fahren. Das Landgestüt Redefin unterstützt die Lewitzerzucht durch die Bereitstellung von Lewitzerhengsten für den Deck- und Besamungseinsatz. Aktuell befinden sich zwei Lewitzerhengste im Hengstlot des Landgestüts: der Prämienhengst Onyx und der fünfjährige Rudolphitals Omega, der 2019 Mitteldeutscher Körsieger war.

Spaziergang in den Baumkronen

Insel Usedom – Neue touristische Attraktion auf der Insel Usedom: Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Freitag den Baumwipfelpfad im Ostseebad Heringsdorf auf der Insel Usedom offiziell in Betrieb genommen.

„Ein Spaziergang auf Höhe der Baumkronen, den Blick in die beeindruckende Natur Usedoms genießen und dabei Wissenswertes zur heimischen Natur- und Tierwelt erfahren – das alles bietet der neue Baumwipfelpfad in Heringsdorf. Hier ist ein touristisches Highlight für die Region entstanden, das für Gäste und Einheimische ein spannendes Naturerlebnis bietet, ein Lehrpfad und Naturschutz pur. Zugleich entstehen mit dem Ausflugsziel 24 neue Arbeitsplätze. Auch so stärkt der Tourismus die wirtschaftliche Entwicklung“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Der Baumwipfelpfad ist seit dem 01. Juni 2021 für Besucher geöffnet; aufgrund der Corona-Pandemie haben sich die Betreiber (Erlebnis Akademie AG aus Bad Kötzting) entschieden, die Eröffnungsfeier jetzt nachzuholen.

Der Baumwipfelpfad im Ostseebad Heringsdorf liegt an der Landesstraße 266 unmittelbar am Waldrand hinter dem Heringsdorfer Bahnhof. Er führt auf einer Gesamtlänge von 1.350 Metern in bis zu 23 Metern Höhe durch den Heringsdorfer Wald mit inseltypischem Buchen- und Kiefernbestand, ergänzt mit Lern- und Erlebnisstationen zur heimischen Natur- und Tierwelt, der Geschichte und Geografie der Insel sowie zur Ostsee. Der 33 Meter hohe Aussichtsturm ist der ehemaligen „Bismarckwarte“ nachempfunden.

Diese stand im Zeitraum 1907 bis 1946 nur wenige Meter entfernt und war ein beliebtes Ausflugsziel in der Umgebung. Da der Aussichtsturm auf dem so genannten Präsidentenberg, einer natürlichen Erhebung, gebaut ist, liegt die genannte Turmplattform 75 Meter über dem Meeresspiegel und bildet nach Angaben der Betreiber damit den höchsten Punkt auf der Insel Usedom.

„Mit einer Steigung von maximal 6 Prozent ist für die Besucher ein barrierearmer Zugang bis zur obersten Aussichtsplattform möglich. So können Menschen mit Beeinträchtigungen oder junge Familien mit Kinderwagen dieses außergewöhnliche Ausflugsziel besuchen. Der Baumwipfelpfad Usedom bietet aufgrund seiner attraktiven Gestaltung sowie zahlreichen Mitmach- und Ausprobier-Stationen ein unvergessliches Urlaubserlebnis für Jedermann“, sagte Rudolph.

„Wir erleben derzeit aufgrund der Corona-Pandemie eine Rückbesinnung der Gäste auf Ziele in Deutschland. Nutzen wir diese Chance. Mecklenburg-Vorpommern hat viel zu bieten und punktet unter anderem mit Natur, Nachhaltigkeit und Nähe. Da sind Angebote wie der Baumwipfelpfad ein wichtiges Element, um Urlauber von dem Reiseziel Mecklenburg-Vorpommern zu überzeugen“, sagte Rudolph. Aus der 7. Deutschen Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen geht hervor, dass 7,6 Prozent aller Reisenden den Nordosten als Haupturlaubsziel wählten. Damit landete Mecklenburg-Vorpommern kurz hinter Bayern (10,8 Prozent) und Niedersachsen (8,9 Prozent).

Die Gesamtinvestition für die Errichtung des Baumwipfelpfades beträgt rund 7,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium hat das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro unterstützt.

OSTSEESTIFTUNG übergibt Jubiläumsbuch

Schwerin – Nach zehn Jahren engagierter Arbeit für den Naturschutz an der Ostseeküste bedankt sich die OSTSEESTIFTUNG zu ihrem runden Geburtstag in diesem Jahr mit einem Buch bei Personen, Behörden und Organisationen, die die Arbeit der Stiftung unterstützen. Die Stiftung ließ unter dem Titel „Vögel von vorn“ vom Rostocker Maler und Autor Rüdiger Fuchs ein grafisch gestaltetes Buch mit charakteristisch gezeichneten Vogelarten der Küste herstellen. Zu jedem Vogel gibt es persönliche Kommentare.

Heute nahm Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus das erste Exemplar entgegen.

Der Vorstandsvorsitzende Jochen Lamp würdigt aus diesem Anlass die enge und verlässliche Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium und den Umweltverbänden innerhalb der OSTSEESTIFTUNG:

„Nur die zielgerichtete und gelegentlich auch mutige Kooperation verschiedener Akteure hat Vorzeigepro­jekte wie die erfolgreiche Renaturierung in Drammendorf auf der Insel Rügen ermöglicht. So konnten die Stiftungsressourcen ganz praktisch für Pflanzen, Tiere und Landschaft an der Ostseeküste wirksam werden.“

Minister Backhaus hob hervor, dass die OSTSEESTIFTUNG eine Einrichtung ist, die aktiv und abgestimmt nach den besten Lösungen für die Natur im Land sucht.

„Diese Stiftung ist auch in der Lage, konkrete Ergebnisse zu liefern. Es wird wirklich draußen etwas umgesetzt. Danke für das Erreichte und bewahren Sie und das gesamte Team den Schwung und besser noch – stecken Sie andere damit an,“ freute sich Minister Backhaus über das Buch „Vögel von vorn“ mit den frischen Blicken auf unsere heimischen Küstenvögel.

Stiftungsgeschäftsführer Georg Nikelski resümierte: „Die OSTSEESTIFTUNG hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren vor allem an großen Renaturierungen von Fließgewässern und Deichrückverlegungen beteiligt. Insgesamt hat die Stiftung für abgeschlossene und laufende Projekte rund 9,5 Mio € eingesetzt. Möglich war dies, weil die Stiftung ihr Verbrauchskapital als Eigenanteil für große Projekte von EU, Bund und Land eingebracht und so zusätzliches Geld eingeworben hat. Der Geschäftsführer versprach: „Wir werden weiter konsequent Naturschutzprojekte umsetzen. Vor Ort in Gesprächen mit Bürgermeister*innen und Landwirt*innen wird immer deutlicher, dass mehr Menschen merken, wo etwas im Argen liegt und dass jede und jeder einen Beitrag leisten kann: Zur Bewahrung der Biologischen Vielfalt, für sauberes Wasser, saubere Luft und gesunde Böden, für ein lebensfreundliches Klima auf der Erde. Und das alles nicht nur hier und heute, sondern auch für die künftigen Generationen.“

11. Landeszootag

Schwerin – Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre ist an diesem 11. Landeszootag der Eintritt in den Tierparken des Landeszooverbandes frei. Im Schweriner Zoo begeht Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus den Zootag und überreicht dem Vorsitzenden des Landeszoo­verbandes, Tim Schikora, einen Zuwendungsbescheid über 250.000 Euro. Mit diesem Betrag unterstützt das Land den Tag für Kinder und Familien.

„Als Dankeschön für das Mitmachen beim Eindämmen der Corona-Pandemie hat die Landesregierung beschlossen, zum heutigen Landeszootag, wie schon im letzten Jahr, allen Kindern aus Mecklenburg-Vorpommern bis zum 14. Lebensjahr den Eintritt in eine der zoologischen Einrichtungen unseres Landes zu spendieren. Schön, dass zum Landeszootag auch in dieser Hinsicht wieder etwas Normalität einzieht und Kinder und Jugendliche wieder ihren Zoo besuchen können.

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, auch den Zoos Dankeschön zu sagen. Nicht nur, weil sie unsere Idee vom kostenfreien Eintritt und für besondere Angeboten für unsere Kinder am Landeszootag unterstützen. Mein Dankeschön gilt vor allem dem tapferen Durchhalten in der schweren Corona-Zeit. Denn auch unsere Zoos und Tierparks hatten unter den Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu leiden. Deshalb hatte ich mich dafür eingesetzt, dass auch die Zoos von den Soforthilfen für Wirtschaftsunternehmen profitieren.

Die Landesregierung hat zusätzlich zu den Soforthilfen des Bundes ein umfassendes Paket an Landeshilfen für Unternehmen, Vereine, gemeinnützige Organisationen, Kultur-, Erholungs- und Freizeiteinrichtungen sowie Einrichtungen der Daseinsvorsorge beschlossen. Das ist in dieser Form in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns einmalig und eine enorme Kraftan­strengung für unser Land.

Ich bin froh, dass auch unsere Zoos, Tiergärten und die Tierheime auf diesem Weg die dringend benötigte finanzielle Unterstützung erhielten, um diese schwierige Zeit zu überstehen. Schließlich mussten die Tiere versorgt werden – trotz fehlender Einnahmen aus den Zoobesuchen. Insgesamt haben wir bisher aus der Notbetriebshilfe Zoos des MV-Schutzfonds mehr als 2,3 Mio.  Euro an 26 Betreiber zoologischer Einrichtungen ausgezahlt.

Ich will nicht versäumen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen, für die überaus engagierte Arbeit sehr herzlich zu danken. Nur durch Ihren aufopferungsvollen Einsatz konnten trotz aller Einschränkungen und Schwierigkeiten die Versorgung und das Wohlergehen der Tiere weiter gewährleistet werden. Nicht zuletzt möchte ich zum Landeszootag auch auf die wichtige Rolle der Zoos in unserem Land hinweisen. Immerhin besuchen jährlich rund 3 Mio. Besucher die zoologischen Einrichtungen unseres Landes. Die zoologischen Einrichtungen sind aber längst nicht nur Touristenmagnete und Freizeitunterhaltung. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Auch im Rahmen der Natur- und Umweltbildung kommt ihnen eine herausragende Bedeutung zu. So nutzen 80.000 Schülerinnen und Schüler die zoologischen Einrichtungen als außerschulische Lernorte“, so Minister Backhaus.

Breitbandausbau

Erster Spatenstich für Breitbandausbau in Dersekow mit Christian Pegel

Dersekow – Am 02. August 2021 wird Infrastrukturminister Christian Pegel mit Vincent Kokert, Betriebsleiters der Stadtwerke Neustrelitz, und Michael Sack, Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, den symbolischen ersten Spatenstich zum Start des Breitbandausbaus in Dersekow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) und weiteren Gemeinden vornehmen.

Der Ausbau wird mit einer Bundesförderung in Höhe von 13,8 Millionen Euro und einer Landes-Kofinanzierung in Höhe von 3,96 Millionen Euro unterstützt.

Das Projektgebiet VG 24_38 umfasst den Breitbandausbau in den Gemeinden Behrenhoff, Dargelin, Dersekow, Diedrichshagen, Groß Kiesow, Kemnitz, Loissin und Weitenhagen. Dafür müssen 182 Kilometer Tiefbauarbeiten durchgeführt werden. Insgesamt werden 2.690 Anschlüsse an das schnelle Internet installiert, davon allein 2.510 Haushalte, 3 Schulen und 161 Unternehmen.

Um die Bundesrepublik Deutschland mit zukunftsfähigen Breitbandnetzen zu versorgen, hat der Bund seit dem ersten Förderaufruf im Jahr 2015 bisher fast 8,2 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Davon wurden bislang beinahe 1,2 Milliarden Euro für Anträge aus Mecklenburg-Vorpommern bewilligt – für den Breitbandausbau in Gebieten, die die Telekommunikationsunternehmen nicht eigenwirtschaftlich ausbauen.

Das Land kofinanziert diesen Betrag mit fast 450 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Landkreise beträgt zehn Prozent und wird aus dem kommunalen Aufbaufonds finanziert. Insgesamt stehen also Stand heute mehr als 1,8 Milliarden Euro für den geförderten Breitbandausbau im Land zur Verfügung.

500 Leih-Pedelecs bis 2023

Bund fördert Elektrofahrrad-Verleih auf Usedom

Insel Usedom – Die Insel Usedom wird um ein modernes und attraktives Highlight reicher: In den kommenden drei Jahren wird „Usedom-Rad“ auf der Insel ein Online-Pedelec-Verleihsystem errichten. Dafür erhielt Geschäftsführer Axel Bellinger heute in der Stadt Usedom im Beisein von Landesenergieminister Christian Pegel einen Zuwendungsbescheid des Bundesumweltministeriums aus den Händen von dessen Staatsekretär Jochen Flasbarth. Mit mehr als 2,42 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Klimaschutz durch Radverkehr“ der Nationalen Klimaschutzinitiative unterstützt der Bund das Vorhaben.

„Ständig zunehmender Autoverkehr zeigt auch auf der Sonneninsel Usedom seine Schattenseiten und führt zu verstopften Straßen. Umso wichtiger ist es, alternative, umweltfreundliche Verkehrsangebote zu schaffen. Der Fahrradverleih der Usedom-Rad GmbH ist dafür ein gutes Beispiel, das sich bereits großer Beliebtheit erfreut. Er soll nun mit unseren Fördermitteln um ein Pedelec-Verleihsystem erweitert werden. Davon profitieren nicht nur Touristinnen und Touristen, sondern auch Usedomerinnen und Usedomer. Denn weniger Autofahrten und mehr mit dem Rad heißt: Weniger Staus und Lärm, bessere Luft und weniger CO2.“, begründete Jochen Flasbarth die finanzielle Unterstützung aus Berlin.

„Ein Pedelec-Verleih in dieser Größenordnung mit komfortabler Onlinebuchung und über die ganze Insel verteilten Ausleih- und Ladestationen ist ein Alleinstellungsmerkmal für unser Land, das zudem Mobilität und Klimaschutz miteinander verbindet. Ich bin dem Bund sehr dankbar, dass er dieses Projekt mit 85 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten unterstützt“, sagte Energie- und Infrastrukturminister Christian Pegel.

„Nach einer intensiven Phase gemeinsamer Planung mit Bundes- und Landesministerium ist es uns gelungen, die Idee eines flächendeckenden Online-Pedelec-Verleihsystems in eine erfolgversprechende Konzeption zu übersetzen. Christian Pegel hat uns von Anfang an maßgeblich unterstützt und beim Bund für unser Vorhaben geworben. Ich bin sehr dankbar, dass es uns ermöglicht wird, unsere lang entwickelte Idee in die Tat umzusetzen“, sagte Usedom-Rad-Geschäftsführer Axel Bellinger.

Bis 2023 sollen sukzessive 500 Elektrofahrräder, so genannte Pedelecs, angeschafft werden. Diese können dann an 45 neu errichteten Verleihstationen abgeholt und wieder abgegeben und automatisch geladen werden. Auch zehn Wallbox-Ladestationen werden über die Insel verteilt installiert. Zudem wird das Online-Verleihsystem von Usedom-Rad an das erweiterte Angebot angepasst.

Ein wichtiges Ziel neben Entlastung der Straßen und klimafreundlicher Fortbewegung ist es, die Bewohner des Lieper Winkels im Achterland besser an den Öffentlichen Personennahverkehr anzubinden: Ein Teil der Einnahmen für den Verleih der Pedelecs wird dafür eingesetzt, dass sie die Pedelecs zu vergünstigten Preisen nutzen und damit zu den nächstgelegenen Haltestellen des Nahverkehrs radeln können.

Insgesamt wird das Projekt rund 2,87 Millionen Euro kosten.

Südamerikahaus im Zoo Stralsund eröffnet

Stralsund – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute das neu gestaltete Südamerikahaus im Zoo Stralsund im Rahmen des Landeszootages 2021 offiziell eröffnet.

„Der Stralsunder Zoo hat sich mit seinen rund 1.000 Tieren in über 150 Arten zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Im vergangenen Jahr haben knapp 143.000 Gäste die naturnah gestalteten Anlagen besucht. Mit dem neu gestalteten Südamerikahaus ist der Zoo um eine Attraktion reicher, so dass neue und wiederkehrende Gäste bei jedem Besuch etwas Neues entdecken können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Der ursprüngliche Bau des Südamerikahauses wurde 1988 begonnen und 1990 fertiggestellt und war als Kassenhaus vorgesehen. In den 1990er Jahren wurde es zu einem begehbaren „Warmhaus“ umgebaut. Eine veränderte Dachkonstruktion ermöglicht es nun, einen Pflanzenbestand im Haus zu kultivieren. Das Gebäude wurde in Teilbereichen barrierefrei. Zudem gab es eine Erneuerung der Ver- und Entsorgungssysteme. Im Rahmen eines Energielehrpfades wurde der Einbau einer Holzvergaserheizung vorgenommen.

„Das Südamerikahaus bereichert das Angebot im Zoo Stralsund. Mit einem attraktiven Tier- und Pflanzenbestand ausgestattet, werden gleichzeitig zoopädagogische und umweltbiologische Informationen vermittelt. Als begehbares Warmhaus ist das Gebäude zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und dient so der Saisonverlängerung“, sagte Glawe.

Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, ist für den Zoo Stralsund ein Entwicklungskonzept erarbeitet worden. Ziel der Überlegungen ist, verschiedene Aufgabenbereiche des Zoos zu analysieren, Handlungsbedarfe sowie mittel- bis langfristige Entwicklungsstrategien aufzuzeigen und daraus konkrete Umsetzungsmaßnahmen zur Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Zoos abzuleiten. Ergebnis des Masterplans ist unter anderem ein Investitionsplan im Sinne einer modernen tiergärtnerischen Weiterentwicklung für die kommenden zehn Jahre.

Künftig sollen die Aktivitäten auf das neue Leitthema: „Vom Bauernhof in die Wildnis“ mit der konzeptionellen Ergänzung „Zoo der wilden Pfade“ ausgerichtet sein. Zudem soll die Digitalisierung des Zoos vorangetrieben werden, beispielsweise durch ein neues Besucherinformationssystem sowie ein modernes Kassen- und Einlasssystem.

„Die Tiergärten und Zoos in Mecklenburg-Vorpommern haben gleich mehrere Funktionen. Sie vermitteln in anschaulicher Weise Wissenswertes zur Flora und Fauna. Zugleich sind sie für Ausflügler und Urlaubsgäste ein Anlaufpunkt, um die freie Zeit zu genießen. Wichtig ist, dass wir im ganzen Land eine gute ausgebaute touristische Infrastruktur haben. Deshalb unterstützen wir die Zoos und Tiergärten bei ihren Vorhaben“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow übergab den Masterplan beim Landeszootag an Minister Glawe.

Das Wirtschaftsministerium hat in den vergangenen Jahren drei Investitionsvorhaben im Zoo Stralsund unterstützt. Dabei handelte es sich um die Errichtung eines Spielplatzes mit Bühne und Steganlage (Gesamtinvestition rund 160.000 Euro, Förderung rund 96.000 Euro), die Erweiterung des Südamerikahauses sowie die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes (Masterplan).

Die Investition für die Modernisierung und Sanierung des Südamerikahauses beträgt rund 161.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 132.000 Euro. Die Eigenmittel in Höhe von knapp 29.000 Euro stammen aus Spendenmitteln des Zoofreunde Stralsund e.V. und aus einer vom Zoo angenommenen Erbschaft.

Die Investitionen für den Masterplan betragen 75.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium hat das Konzept aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Höhe von rund 56.000 Euro unterstützt.

Seit 2008 hat das Wirtschaftsministerium in verschiedenen Zoos und Tierparks des Landes insgesamt 34 Förderungen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), des ELER und EFRE sowie außerhalb der GRW für Gesamtinvestitionen in Höhe von 72,6 Millionen ausgereicht. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug 89,6 Millionen Euro. Die Unterstützung ging an den Zoologischen Garten Rostock, den Zoologischen Garten Schwerin, den Zoo Stralsund, die Bärenwald Müritz gGmbH, den Wildpark M-V, den Vogelpark Marlow, den Heimattierpark Greifswald sowie die Tierparks in Sassnitz, Grimmen, Wolgast, Ueckermünde und Wismar.

Fischereiausstellung im Stadthafen Sassnitz

Insel Rügen – Lange Jahre waren die Fischereiindustrie und der Stadthafen Sassnitz untrennbar miteinander verbunden. Heute halten hier nur noch eine Handvoll Fischer und Fischereibetriebe weiter die Stellung. Wie es zu diesem Rückgang der Fischereiwirtschaft kommen konnte und warum sie trotz allem bedeutend ist für die Region, beantwortet eine aktuelle Ausstellung im Stadthafen Sassnitz: „Im Netz der Zeit – Die Ostseefischerei im Wandel“ ist vom 1. August bis 10. Oktober 2021 im Alten Kühlhaus zu sehen.

„So wie die Ostseefischerei in stetigem Wandel begriffen ist, verändert sich im Laufe der Zeit auch die Sichtweise auf sie und ihre Darstellung in Medien oder Ausstellungen. Gerade deshalb kommt Museen die wichtige Aufgabe zu, das Wissen und das kulturelle Erbe dieses Berufszweiges für die Zukunft zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,“ sagt Markus Röhrbein, einer der Kuratoren der Ausstellung.

Die Ausstellung soll nicht zuletzt darauf aufmerksam machen, dass mit der Ostseefischerei ein Stück Identität, ein kulturelles Erbe und lange tradiertes Wissen verloren zu gehen droht. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mehrerer Partner, darunter das Kunstprojekt BAG NET, der Stadthafen Sassnitz / Hafenbetriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (HBEG), das Fischerei- und Hafenmuseum Sassnitz sowie das Deutsche Meeresmuseum Stralsund.

Thomas Langlotz, Geschäftsführer der HBEG: „Dass die deutsche Ostseefischerei seit einigen Jahren zurückgeht, merken wir hier im Stadthafen ganz deutlich. Bis vor Kurzem beherbergte das Alte Kühlhaus beispielsweise noch die Produktionshallen eines Fisch-Feinkostherstellers. Mit dem Kunstprojekt BAG NET und der Ausstellung ‚Im Netz der Zeit‘ erhalten die leerstehenden Räume nun einen wichtigen und interessanten neuen Inhalt.“

In der zentralen Halle, in der früher der Fisch für die Weiterverarbeitung angeliefert wurde, und in drei ehemaligen Kühllagerräumen werden Exponate verschiedener Künstlerinnen und Künstler gezeigt. Die Räume sind in die Themenwelten „tradiert“, „rationell“ und „konträr“ geteilt und beleuchten die Geschichte der Fischerei aus unterschiedlichen Blickwinkeln in Foto- und Videoinstallationen, Wort, Bild und Text. Unter anderem hat das Deutsche Meeresmuseum Stralsund Exponate aus seiner ehemaligen Fischereiausstellung beigesteuert.

Vom Thünen-Institut für Ostseefischerei stammt Informationsmaterial zur aktuellen Fischereiforschung. Der Tauchverein archaeomare e. V. hat sich mit audiovisuellem Material aus einem Projekt zum Thema „Geisternetze“ in der Ostsee beteiligt und es wird ein Auszug aus dem vielbeachteten Fotoprojekt „Seesucht – Porträts (fast) aller Ostseefischer“ von Franz Bischof und Jan Kuchenbecker zu sehen sein. Nicht vergessen werden dürfen die verschiedenen Privatpersonen, welche die Ausstellung mit Exponaten und Bildern unterstützt haben.

Fischerei-Erlebniszentrum im Stadthafen Sassnitz

 „Im Netz der Zeit“ ist auch als Vorschau auf die Zukunft des Sassnitzer Fischerei- und Hafenmuseums zu verstehen. Nachdem das Haus 2019 kurz vor der Schließung stand, haben mittlerweile die Stadtvertretung und der Stiftungsrat des Museums ihren Willen zum Erhalt und zur Modernisierung der Einrichtung bekräftigt. Voraussetzung hierfür war es, einen neuen Standort zu finden, der bessere Bedingungen und vor allem mehr Platz für eine überarbeitete Ausstellung bietet. Dieser neue Standort wurde nun mit dem Alten Kühlhaus gefunden. Künftig soll hier ein neuer Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische geschaffen werden.

„Dieses Vorhaben entwickelt das angedachte Fischerei-Erlebniszentrum im Stadthafen Sassnitz weiter. Hier können die Besucher nicht nur mehr zur Geschichte der Fischerei erfahren, sondern auch Einblicke in den heutigen Fischfang und die Fischverarbeitung erhalten,“ ergänzt Leon Kräusche von der Wirtschaftsförderung Sassnitz.

Die Exponate der Ausstellung

Zentrale Halle

Als Intro zur Ausstellung „Im Netz der Zeit“ werden in der zentralen Halle die BAG NET-Projekte LOGBUCH und NETZBODEN vorgestellt. Für LOGBUCH haben Künstler „Graphic Novels“ über die Geschichte und die aktuelle Krise der Ostseefischerei gestaltet. Das Projekt NETZBODEN zielt darauf, alle Museen und Vereine im südlichen Ostseeraum in einem Netzwerk zu vereinen, die sich mit der Fischereikultur der Region beschäftigen. Den Anfang macht eine interaktive Karte, auf der diese Einrichtungen für die Öffentlichkeit sichtbar werden und die in der Ausstellung vorgestellt wird. Den Mittelpunkt der Halle nimmt die Installation TREIBGUT / SPRACHGUT ein. Sie besteht aus Transportkisten voll mit den Überresten einer verschwundenen Fischereikultur und den Erinnerungen eines verstorbenen Fischereikapitäns. Die Sound- und Lichtinstallation stammt von Florian Schulz und Silvo Segeth.

Raum FISCHEREI TRADIERT

Großformatige schwarzweiß Fotos des Fotografen Karl Eschenburg aus dem Archiv der Universität Rostock dokumentieren den Fischeralltag an der Küste Mecklenburgs in den 1920er Jahren. Kolorierte Ansichtskarten geben einen Eindruck von den Fischereihäfen an der Ostseeküste vor etwa 100 Jahren. Exponate aus dem Magazin des Deutschen Meeresmuseums Stralsund zeigen die Vielfalt an Werkzeugen und Fanggeräten, welche die Fischer traditionell für die Ausübung ihres Berufs benötigten und selbst anfertigten – darunter viele verschiedene Formen von Netzen, die aus Naturmaterialen hergestellt wurden.

Raum FISCHEREI RATIONELL

Fotos in Schwarzweiß und Farbe zeigen Fischer im Porträt aber auch die technisierten Fangschiffe, die in der Nachkriegszeit entwickelt wurden. Die Bilder stammen vom Sassnitzer Fischerei- und Hafenmuseum sowie aus den Archiven von Privatpersonen, insbesondere von Dr. Frank-Roland Fließ. Hinzu kommen technische Zeichnungen und historisches Werbematerial aus der Sammlung von Karl-Heinz Voß. Darüber hinaus werden hier einige Elemente aus der ehemaligen Fischereiausstellung des Deutschen Meeresmuseums Stralsund gezeigt.

Raum FISCHEREI KONTRÄR

In diesem Raum wird vor allem mit ausdrucksstarken Farbfotos sowie Videomaterial gearbeitet. Drei Fotoreihen stehen für die teils konträren Ansichten über die heutige Fischerei. Auch wird die Arbeit des Thünen-Instituts für Ostseefischerei präsentiert, die sowohl im Sammeln von Daten für das Fischereimanagement als auch in der Entwicklung neuer nachhaltiger Fangmethoden besteht. Bilder des Fotografen Karsten Bartel zeigen den Sassnitzer Hafen in den 2010er Jahren, in denen die Fischerei schon im Rückgang begriffen ist.

Darüber hinaus veranschaulichen Auszüge aus einer Ausstellung des Tauchvereins archaeomare e. V. in Zusammenarbeit mit dem WWF zu sogenannten Geisternetzen, d. h. verloren gegangene oder im Meer entsorgte Fischernetze, welche Spuren die Fischerei im Laufe der Zeit in der Ostsee hinterlassen hat. Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist ein regionaler Ausschnitt aus dem Fotoprojekt „Seesucht – Porträts (fast) aller Ostseefischer“ von Franz Bischof und Jan Kuchenbecker – 45 der letzten Rügener Fischer stehen dem Besucher, als Zeugen eines aussterbenden Berufsstandes, im Porträt gegenüber.

Über den Stadthafen Sassnitz

Der Stadthafen Sassnitz präsentiert sich als eine attraktive Mischung aus Fischerei- und Tourismushafen. Wasserwanderer, die mit ihren Booten hier anlegen, erwartet eine Marina, die den höchstmöglichen Komfort bietet. Über kurze Wege erreicht man Schiffsausrüster, Segelmacher, Bunkerstation, Einkaufsmöglichkeiten sowie Gaststätten, die alle direkt im Stadthafen ansässig sind. In zwei Bäckereien werden frische Backwaren angeboten, auf ehemaligen Fischkuttern Räucherfisch und Fischbrötchen. Museen, Kunsthandwerker und lokale Händler bieten Kultur, Kunst und Kulinarisches aus der Region.

Achtung, Schulanfänger im Straßenverkehr

Schwerin – Nach den Sommerferien beginnt in Mecklenburg-Vorpommern mit der Einschulung am kommenden Samstag für die ABC-Schützen ein neuer Lebensabschnitt, der nun auch eine regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr mit sich bringt.

Innenminister Torsten Renz appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer: „Seien Sie bitte besonders aufmerksam im Straßenverkehr unterwegs, gehen Sie mit gutem Beispiel voran und nehmen Sie Rücksicht! Halten Sie sich strikt an die Tempolimits und schnallen Sie Ihre Kinder im Auto immer an!“

Die Landespolizei wird auch in diesem Jahr mit verstärkten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen gezielt im Umfeld von Schulen für die Sicherheit der Schulanfänger im Einsatz sein und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Schulanfänger auf ihrem täglichen Schulweg leisten.

Neben der Schulwegsicherung werden aber auch das richtige Angurten der Kinder in den Fahrzeugen sowie die Einhaltung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit im Mittelpunkt der landesweit stattfindenden themenorientierten Verkehrskontrollen sowie der begleitenden Kampagne „Fahren.Ankommen.LEBEN!“ stehen.

Dialogtour zur Zukunft des Wohnens

Schwerin – Mit der neunten und letzten Veranstaltung in Wismar ging heute die Dialogtour „Zukunft des Wohnens in M-V“ zu Ende.

„Nach der Kabinettsklausur im Mai 2019 und dem dort beschlossenen Maßnahmepakt zum guten und bezahlbaren Wohnen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Ministerien Vielfältiges auf den Weg gebracht: das Innen- und das Finanzministerium die Altschuldenhilfe für kleinere kommunale Wohnungsgesellschaften und deren Kommunen, nachdem die Bundesregierung diesen Webfehler des Einigungsvertrages trotz vehementen Werbens der ostdeutschen Bundesländer in den vergangenen beiden Jahren nicht ändern wollte. Das Wirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm für Mitarbeiterwohnungen für bauwillige Unternehmen aufgelegt.

Schon seit 2017 gibt es wieder eine Fördermöglichkeit für die Schaffung neuer bezahlbarer Wohnungen, die 2019 aufgrund der Hinweise und Wünsche der Wohnungsunternehmen im Land so angepasst wurde, dass heute im ersten und zweiten Förderweg bis weit in die mittleren Einkommensgruppen hinein geförderte Wohnungen geschaffen werden“, resümierte Infrastrukturminister Christian Pegel zum Abschluss der Dialogtur, die er im Ergebnis einer Kabinettsklausur zum Thema Wohnen im Mai 2019 ins Leben gerufen hatte.

„Ziel war, die konkreten Maßnahmen mit dem jeweiligen Bedarf vor Ort abzugleichen“, sagt Christian Pegel. Die neun Veranstaltungen hätten diese im Kabinettsbeschluss vorgesehenen Maßnahmen immer wieder bestätigt, aber auch wertvolle Hinweise für Konkretisierungen gebracht. „So war der Entwurf für das Zweckentfremdungsgesetz, das der Landtag im April dieses Jahres beschlossen hat, beim Stopp der Tour in Rerik vor einem Jahr sehr begrüßt und nachdrücklich gefordert worden“, erinnert sich der Minister.

Wichtiger Impuls für die Kabinettsklausur 2019 war nicht zuletzt eine Studie zur sozialen Durchmischung in ganz Deutschland, in der für Rostock und Schwerin ein besonders starkes Fortschreiten der Entmischung der verschiedenen Bevölkerungs- und Altersgruppen in den verschiedenen Stadtteilen festgestellt worden war. Das Infrastrukturministerium hatte darauf den Autoren Prof. Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin beauftragt, die Situation in M-V genauer zu untersuchen und diesen deutlichen Trend auch für Greifswald ermittelt.

„Im Ergebnis wurden diese drei Städte sowie das Ostseebad Heringsdorf als Modellregionen ausgewählt, um mit Mitteln der Wohnungsbaupolitik spürbare Impulse für eine soziale Durchmischung in den Stadtteilen zu initiieren. Ziel ist, dass unsere Wohnviertel von Menschen verschiedener Berufs- und Altersgruppen sowie Herkunft bewohnt werden, also gut durchmischt sind. Es muss deshalb für verschiedene Einkommen bezahlbaren und komfortablen Wohnraum geben. Und immer mehr Wohnungen müssen angesichts der demografischen Entwicklung barrierefrei sein“, so Pegel.

Erste Ideen der Dialogtour werden bereits umgesetzt: „In den Greifswalder Plattenbaugebieten Schönwalde I und II wird zurzeit mit Abrissnahmen Platz geschaffen für Hofhäuser, die eine neue Klientel anlocken sollen. In Heringsdorf werden mit Landesförderung bezahlbare Wohnungen für Tourismus-Mitarbeiter gebaut, für die es wegen der großen Nachfrage nach Ferienimmobilien kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Und wir haben den Kommunen mit unserem Zweckentfremdungsgesetz ein Instrument an die Hand gegeben, mit dem sie die Umwandlung von Dauer- in Ferienwohnungen verhindern können“, nennt der Minister Beispiele.

Sein Schlusswort: „Ich gehe davon aus, dass unsere gemeinsame Vorarbeit in den kommenden Jahren weitere Früchte tragen wird. Ich bedanke mich bei allen, die bis hierhin so engagiert und ideenreich mitgemacht haben und möchte ihnen ganz kurz mitgeben: ,Weiter so‘.“

Einen Überblick über die durchgeführten Veranstaltungen und weitere Infos zur Dialogtour finden Sie unter www.zukunft-wohnen-mv.de.

Backhaus: MV ist wild auf Wild

Schwerin – Im Jagdjahr 2020/21 ist Wildfleisch aus Mecklenburg-Vorpommern im Wert von 8,35 Mio. Euro verkauft worden. Dafür wurden rund 5.600 Tonnen Fleisch der Schalenwildarten Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild umgeschlagen. Dies seien beeindruckende Zahlen, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich seines Besuches beim Forstamt Schildfeld. Zentrales Thema des Besuches – die Wildbret­vermarktung.

„Wildfleisch ist ein hochwertiges und gesundes Nahrungsmittel direkt aus der Natur“, so der auch für die Forstämter zuständige Minister. „Diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern durch. Traditionell kommt Wild bei den Familien in den Wintermonaten an Feiertagen auf den Tisch. Dabei kann man Wildbret das ganze Jahr über genießen – besonders natürlich auch während der Grillsaison.“

Im Mittel der vergangenen 5 Jagdjahre wurden in M-V ca. 159.363 Stück Schalenwild (Reh-, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild) erlegt. Die größte Strecke wird beim Schwarzwild erzielt. So vielen im Jagdjahr 2020/21 mehr als 4.000 Tonnen Wildbret von dieser Tierart an.

„Es ist erfreulich, dass die Jägerinnen und Jäger der Aufforderung nachgekommen sind, vermehrt das Schwarzwild zu bejagen. Die Jagd ist ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Das Virus ist zwar für Menschen ungefährlich, endet aber bei Wild- und Hausschweinen fast immer tödlich. Mit dem jüngsten Fall der ASP im Landkreis Barnim in Brandenburg, ist die Seuche bereits sehr dicht an unser Land herangerückt. Deswegen dürfen wir jetzt nicht nachlassen, die Wildschwein-Bestände zu reduzieren, um das Einschleppungs- und Verbreitungsrisiko zu minimieren. Um die Jägerinnen und Jäger in ihren Bemühungen zu unterstützen und ihnen Anreize für die Jagd zu geben, haben wir die Pürzelprämie eingeführt. Die hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auf der anderen Seite habe ich – ebenso wie die private Jägerschaft, die für gut 87 Prozent des Wildbretaufkommens sorgt –  natürlich die Furcht, dass ein Überangebot an Wildbret die Preise kaputtmacht. Aber auch hier helfen wir.“

So wurde mit Mitteln aus der Jagdabgabe das Projekt „Verbesserung der Wildvermarktung für die Landesjägerschaft gemeinsam mit der Landesforstanstalt“ des Landesjagdverbandes unterstützt. Für das erste Projektjahr 2021 wurden 80.000 Euro bewilligt. Geplant ist eine Laufzeit von zunächst drei Jahren. Mit dem Projekt soll der Begriff „Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“ zu einer Marke weiterentwickelt werden.

„Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, den Verbraucherinnen und Verbrauchern für die Bereiche des Handels und der Gastronomie die Vorzüge des Produktes „Wild“ aus einheimischen Wäldern und hiesiger Jagd näher zu bringen. Die Wildvermarktung soll verbessert werden. Kommunikations- und Vertriebsstrukturen sollen ausgebaut und Synergien genutzt werden“, so Backhaus. „Wie mir berichtet wird, scheint die Werbestrategie für das Wildfleisch zumindest für die Jagdbezirke unter Landesregie zu funktionieren. Auf den Flächen der Landesforstanstalt und der Naturparkämter fallen rund 13 Prozent des Gesamtwildbretaufkommens an, nämlich rund 700 Tonnen. Deren Vermarktung in Eigenregie geschieht in den Forstämtern Torgelow und natürlich hier in Schildfeld. Und häufig ist die Nachfrage sogar größer als das Angebot. Die Menschen im Land sind offenbar endlich wild auf Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“, so der Minister abschließend.

Digitrans: Neue App für Polsterreinigung

Benz – Die Reinigungsfirma MattPro in Benz (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erhält vom Digitalisierungsministerium einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 50.000 Euro für eine App zur digitalen Auswertung ihrer Reinigungsvorgänge. Mit Hilfe der App sollen die Reinigungsprotokolle digital überwacht, ausgewertet und dargestellt werden. Die Mittel kommen aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz „Digitrans“. Die Gesamtkosten liegen bei rund 115.000 Euro.

Das Unternehmen reinigt unter anderem für Beherbergungsbetriebe und Krankenhäuser Matratzen, Polster und Teppiche. Um die sorgsame Reinigung insbesondere unter Hygieneaspekten nachweisen zu können, soll auf Basis eines bereits vorhandenen Prototyps eine App entwickelt werden. Die Idee für diese stammt von den Gründern der Reinigungsfirma und soll durch mehrere kleine IT-Firmen umgesetzt werden. Die App soll über Bluetooth mit den Reinigungsmaschinen kommunizieren und deren Daten sammeln und auswerten.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium das Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, aufgelegt.

Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen. Unterstützung in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse gibt es für den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Astronomische Uhr könnte Welterbe werden

Schwerin – Die Landesregierung will die Astronomische Uhr von 1472 in der St. Marien-Kirche Rostock als Weltkulturerbe vorschlagen und sie neben dem Historisch-Technischen Museum Peenemünde für die sogenannte deutsche Tentativliste benennen. Die Tentativliste ist eine von der Kultusministerkonferenz (KMK) zusammengeführte Vorschlagsliste, die als Grundlage für künftige Nominierungen zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes dient. Bis zum 31. Oktober 2021 sollen die Länder ihre Vorschläge für die Tentativliste dem Sekretariat der KMK vorlegen. Jedes Bundesland kann zwei Vorschläge machen.

Nach den UNESCO-Kriterien darf jeder Vertragsstaat pro Jahr dann eine potenzielle Welterbestätte benennen. Voraussetzung dafür ist unter anderem der Nachweis des außergewöhnlichen universellen Wertes (OUV). Zudem muss das potenzielle Welterbe eine Lücke in der Reihe der bereits als Welterbe benannten Stätten schließen.

„Die Idee zu einer Antragstellung geht auf die Initiative des 2009 entstandenen Initiativkreises ‚Weltkulturerbe Astronomische Uhr‛ der St. Marien-Kirche Rostock zurück. Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, der Stadt Rostock, der Universität Rostock und engagierten Bürgerinnen und Bürgern setzen sich seitdem engagiert für den Erhalt, die Pflege und die Wissensvermittlung rund um die Monumentaluhr ein. Die Entscheidung der Landesregierung unterstreicht einmal mehr die kulturhistorische Bedeutung Mecklenburg-Vorpommerns mit herausragenden Zeugnissen der Geschichte der Menschheit und der Natur“, betonte Kulturministerin Bettina Martin.

„Die Astronomische Uhr in St. Marien zeigt seit dem Jahr 1472 nicht nur die Tageszeit an, sondern viele andere Daten und Bilder unter Bezug auf den Tages-, Monats- und Jahreskreis. Sie ist nicht nur ein Original-Beleg für das damalige Wissen und die Kunstfertigkeit im Handwerk, sondern dokumentiert auch, dass es in all den Jahrhunderten immer Menschen gab, die sich der Bedeutung der Uhr bewusst waren, für ihr Funktionieren sorgten und sie vor Zerstörung durch Kriege bewahrten“, sagte Rostocks Vize-OB, Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski.

Mittelalterliche astronomische Uhren sind wissenschaftliche, technische, künstlerische und kulturgeschichtliche Spitzenleistungen des 14./15. Jahrhunderts. Die Uhren in Kirchen des Ostseeraumes – zu denen die Rostocker Uhr zählt – widerspiegeln christliche Weltsicht in einer besonderen Weise und sind der Ausstattung der Kirchen eingeordnet.

Durch sie wurden die Möglichkeiten genutzt mit den damals neuartigen, seltenen und teuren Uhrwerken durch öffentliche Zeitverkündung, mechanische Wiedergabe von Himmelsvorgängen, Figurenbewegungen und Musikwerken das christliche Weltbild bildhaft darzustellen, und für die kirchliche und städtische Repräsentation zu nutzen. Gleichzeitig zeigt die Kalenderscheibe den Ablauf der Tage und Jahre und für das Zusammenleben der Bürger wichtige Kalenderdaten an. Der Rostocker Uhr kommt dabei weltweit eine Sonderstellung zu, da sie in hohem Maße in ihrem Äußeren wie in ihren Werken original erhalten und voll in Funktion ist.

Die Benennungen finden im Rahmen eines neuen Bewerbungszyklus ab 2024 statt. Die Welterbe-Bewerbung „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ wird dadurch nicht tangiert.