Schwerin – Am Sonnabend ist im Schweriner Zoo das Rote Liste Zentrum (RLZ) feierlich eröffnet worden. Das Zentrum ist ein für Besucher begehbares Gebäude mit einsehbaren Tieranlagen sowie angrenzenden Außengehegen für weitere Tierarten. Thematischer Schwerpunkt des Komplexes ist die internationale Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN).
„Schwerin ist um eine spannende Attraktion reicher. Der Zoo entwickelt sich mit dem neuen Highlight zum Artenschutz-Zoo. Die Kombination aus Bildung, Unterhaltung und Erholung ist eine hervorragende Mischung, um auch neue Gäste zu gewinnen. Mit dem Rote Liste Zentrum wird auf gefährdete Tierarten in besonderer Weise aufmerksam gemacht“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe anlässlich der Eröffnung. Zur Roten Liste zählen vorwiegend jene Tierarten, die einer hohen Gefährdungskategorie angehören.
Das Gebäude des Rote Liste Zentrums ist unmittelbar hinter dem Eingangsbereich des Zoos gebaut worden. Es besteht aus einem begehbaren Hauptgebäude mit Einsichten unter anderem zu den Asiatischen Löwen sowie drei Terrarien für Amphibien sowie Reptilien. Im Außenbereich befindet sich eine Terrasse mit Blick auf die Außenanlagen für beispielsweise Giraffen und Strauße.
„Beispielhaft an den Tierarten wird der Schweriner Zoo den Zoobesucherinnen und -besuchern exemplarisch das entsprechende Wissen vermitteln, wie es um das Wohlergehen der gezeigten Art in der Wildbahn steht. Alle im Zoo bestehenden Informationstafeln zu den Tierarten nehmen das Thema darüber hinaus auf“, so Glawe weiter. Der Besucherbereich kann für geschlossene Veranstaltungen genutzt werden. Im Gebäude und auch in den Außenbereichen steht WLAN zur Verfügung.
Die Leitart ist der Asiatische Löwe. Er steht für die Gruppe der als stark gefährdet eingestuften Tierarten. Ebenfalls neu im Zoo werden Gelbrückenducker – eine potenziell gefährdete Antilopenart – einziehen.
„Damit ist der Schweriner Zoo einer von nur vier Tiergärten in Europa, der die Art hält und stark mit nordamerikanischen Zoos kooperiert“, sagte Glawe. Auch die Rothschild-Giraffen und Blauhals-Strauße werden endlich wieder zu sehen sein. Die kleinsten Bewohner des Zoos werden sich auch an einer großen Beliebtheit erfreuen. Der Himmelblaue Zwerggecko, der giftige Einpunkt-Pfeilgiftfrosch und die Polynesische Baumschnecke sind ebenfalls zu sehen. Sie komplementieren die Gefährdungskategorien.
Die Gesamtinvestition für die Maßnahme beträgt rund 4,7 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 4,1 Millionen Euro.
Das Wirtschaftsministerium hat seit 2008 insgesamt 34 Vorhaben für Fördermaßnahmen in Zoos und Tiergärten von Mecklenburg-Vorpommern mit 72,57 Millionen Euro bezuschusst. Die Gesamtausgaben für diese Maßnahmen belaufen sich auf knapp 89,57 Millionen Euro. Die Fördergelder stammen unter anderem aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) einschließlich Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER).
„Das Wirtschaftsministerium wird weiter in die wirtschaftsnahe Infrastruktur investieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.