Fritz-Reuter-Preis geht an Susanne Bliemel

Martin: Jahrzehntelanges Engagement hat die niederdeutsche Sprache in MV belebt

Schwerin – Die Pädagogin, Schriftstellerin und Moderatorin Susanne Bliemel aus Banzkow bei Schwerin wurde heute mit dem Fritz-Reuter-Preis der Carl-Töpfer-Stiftung ausgezeichnet. Anlässlich der feierlichen Übergabe im Kultursaal von Hof Medewege gratulierte Bildungsministerin Bettina Martin der Preisträgerin, sie habe sich über mehrere Jahrzehnte unermüdlich für die Sprache und die kulturelle Förderung des Plattdeutschen in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt.

„In ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit hat Susanne Bliemel sich als Lehrerin, Studienleiterin, Mentorin oder ehemals Landesbeauftragte für Niederdeutsch im Land Mecklenburg-Vorpommern, ganz der Vermittlung des Niederdeutschen verschrieben“, so Bettina Martin. „Ihrer Arbeit und der Arbeit ihres Teams haben wir zu verdanken, dass wir in unseren Schulen auf eine Vielzahl von ausgebildeten „Plattschnackern“ unter den Lehrerkollegen und -kolleginnen zurückgreifen, die sie in Sprachpraxiskursen und Fortbildungen zum Niederdeutschen aus- und weitergebildet hat“, sagte Martin.

Frau Biemel war maßgeblich an der Entwicklung des Landesprogramms „Meine Heimat – Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ beteiligt. Ziel des Programms ist es seit 2016, die Kenntnisse der Geschichte und der kulturellen Traditionen des Landes, insbesondere der niederdeutschen Sprache, vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu vertiefen. Das beginnt in der Kita mit der Heimatschatzkiste, die seit 2019 allen Kitas zur Verfügung steht. In der Grundschule zielt das Programm auf die stärkere Vermittlung von Heimatbewusstsein und die Grundlagen der niederdeutschen Sprache. Dafür wurden die Themenbereiche ausdrücklich in die Rahmenpläne mit aufgenommen. Einzigartig in der Bundesrepublik ist es, dass in Mecklenburg-Vorpommern an ausgewählten Profilschulen Niederdeutsch bis zum Abitur führt.

Für die Lehrerausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung im Bereich des Niederdeutschen gibt es an der Universität Greifswald das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik. „Andere Bundesländer beneiden uns über den großen Stellenwert, den das Plattdeutsche bei uns an den Schulen genießt und die Strukturen, die wir dafür vorhalten“, so Martin. “Plattdeutsch ist bei uns gelebte Kultur und Teil der eigenen Identität. Susanne Bliemels Wirken und ihre jahrelange Arbeit hat dazu beigetragen, die Sprache lebendig zu halten und auch für die junge Generation attraktiv zu machen. Dafür gebührt ihr der Dank des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“

Der Fritz-Reuter-Preis wird alle zwei Jahre von der Carl-Toepfer-Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Seit der ersten Verleihung im Jahr 1955 ist es erst zum dritten Mal, dass der Preis nach Mecklenburg-Vorpommern geht.

Neben ihrer pädagogischen Arbeit hat Susanne Bliemel in den vergangenen Jahrzehnten auch durch unzählige Auftritte als Hörfunkmoderatorin zur Pflege und Verbreitung des Plattdeutschen beigetragen. „Viele Menschen im Land verbinden ihre Stimme mit den Plappermoehl im Hörfunkprogramm des Norddeutschen Rundfunks. Der Fritz-Reuter-Preis ist die verdiente Anerkennung für Susanne Bliemel“, so Martin.

Bienenzuchtzentrum Bantin

Banthin – Die Bauarbeiten am Bienenzuchtzentrum Bantin (BZZ) sind abgeschlossen. Der Gebäudekomplex wurde zum Apineum umgestaltet („Api“ steht für westliche Honigbiene und „neum“ für moderne Darstellung). Mit finanziellen Mitteln aus der LEADER-Förderung und dem Strategiefonds Mecklenburg-Vorpommern wurde das Zentrum energetisch saniert, Büro- und Schulungsräume generalüberholt, eine Schauimkerei eingerichtet, ein Parkplatz gebaut und die Fassade erneuert.

Am kommenden Samstag, den 7. August 2021, ab 10 Uhr, nimmt Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich des Tag der offenen Tür den neuen Anlaufpunkt rund um die Honigbiene in Augenschein.

„Neben Zucht und Forschung können hier nunmehr verstärkt Schulungen und Beratungen angeboten sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Dies ist wichtig, schließlich gehört die Biene zu den wichtigsten Nutztieren überhaupt. Sie bestäubt achtzig Prozent unserer Nutzpflanzen und viele Wildpflanzen. Ohne sie, hätten wir nichts zu essen auf dem Teller“, sagte er im Vorfeld.

„Honigbienen sind ein Triumph der Evolution: Seit etwa 40 Millionen Jahren verrichten sie ihr Werk, und das immer nach dem gleichen Staatensystem. Wie der Mensch leben sie auf dichtem Raum zusammen mit strenger Arbeitsteilung. Sie sind Ingenieure, Architekten und Meister der Vorratswirtschaft. Eine einzelne Biene muss für ein 500 Gramm-Glas Honig dreimal um die Erde fliegen. Das Sammelgebiet eines Volkes ist fast 50 Quadratkilometer groß. Bei guten Bedingungen fliegen Arbeiterbienen täglich bis zu 30 Mal aus und besuchen pro Flug 200 bis 300 Blüten“, betonte Backhaus.

Das BZZ stellt die Faszination Honigbiene in allen ihren Facetten dar, lobte der Umweltminister: „Es ist in der Region und darüber hinaus in der Bevölkerung bekannt und wird jährlich von hunderten interessierten Besuchern frequentiert.“ Neben der Schulung von Imkern überregional, werden in Bantin auch Jugendgruppen, Lehrerund Erziehern empfangen. Ziel hierbei ist auch, potenzielle Jung- und Neuimker zu gewinnen. Speziell werden auch Bienensachverständige neu aus- und weitergebildet und auch für die Königinnenzucht gibt es jährliche Ausbildungen und Projekte.

Das Bienenzuchtzentrum ist Teil des Projektes „Mit Leib und Seele“ der Schaalseeregion. „Bantin ist dafür ein idealer Dreh- und Angelpunkt. Auf den Rad- und Wanderwege werden in den Frühjahr- und Sommermonaten viele Touristen erreicht, die in der Region des Biosphärenreservats Schaalsee Erholung suchen“, erläuterte Backhaus.

Vor der Wende wurde das BZZ vom Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter als Konsultations- und Zuchtzentrum für Bienenwirtschaft betrieben. Im Zuge der Auflösung des Verbandes wurde das BZZ dem Land MV kostenlos übertragen.

M. Succow versteht es, Menschen zu begeistern

Schwerin – Auf einer Festveranstaltung hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dem Alternativen Nobelpreisträger Professor Dr. Michael Succow zum 80. Geburtstag gratuliert.

„Michael Succow hat Weichen für die Zukunft unseres Landes gestellt“, sagte die Ministerpräsidentin den Jubilar. Das von ihm initiierte Nationalparkprogramm der DDR habe wesentlichen Anteil daran, dass die Natur in Mecklenburg-Vorpommern heute weitgehend intakt ist.

„Die friedliche Revolution eröffnete die Chance, Anliegen der Bürgerbewegung und Verbesserungen durchzusetzen, die sonst so schnell nicht möglich gewesen wären. Ein Neustart für ganz Deutschland. Michael Succow hat diese Chance genutzt.“ Auch dass Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem Jahr 2000 ein Moorschutzkonzept hat, das regelmäßig aktualisiert wird, sei ganz wesentlich Professor Succow zu verdanken.

In der von ihm aufgebauten Stiftung würden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit am Klima- und Naturschutz arbeiten. „Ob am „Faulen Ort“ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, auf der Insel Koos in Mecklenburg-Vorpommern, ob in Usbekistan oder Äthiopien: Überall auf der Welt hinterlässt das Wirken von Michael Succow seine Spuren. Überall gibt es Menschen, die von Spaziergängen mit Michael Succow erzählen, die ihnen die Augen geöffnet haben für die Schönheit und für den Wert der Natur, die uns umgibt. Michael Succow hat ein Anliegen, und er versteht es, Menschen für dieses Anliegen zu gewinnen und zu begeistern“, würdigte die Ministerpräsidentin den Jubilar.

Schwesig dankte Succow auch für seine Mitarbeit im Zukunftsrat Mecklenburg-Vorpommern. „Der Zukunftsrat empfiehlt uns, ökologische Verträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gemeinsam voranzubringen“, sagte Schwesig.

„Es wird darauf ankommen, Umwelt und Natur zu schützen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, dabei wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren. Der Zukunftsrat mit Michael Succow hat uns Ansatzpunkte und Ideen dafür mit auf den Weg gegeben. Es liegt an uns, sie gemeinsam zu verwirklichen.“

Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern

Breites Bündnis wendet sich an alle Jugendlichen

Schwerin – Bildungsministerin Bettina Martin hat vor Beginn des Ausbildungsjahres 2021/22 alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, dazu aufgerufen, sich jetzt schnell zu bewerben.

„Die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern suchen noch Auszubildende, jungen Menschen stehen noch alle Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung“, so Ministerin Martin. „Wer sich jetzt noch bewirbt, hat gute Aussichten, noch im Spätsommer mit der Ausbildung beginnen zu können.“

Die Bildungsministerin richtet den Aufruf #echtpraktisch gemeinsam mit den Partnern im Zukunftsbündnis – der Bundesagentur für Arbeit, den Sozialpartnern und den Kammern in Mecklenburg-Vorpommern – an die Jugendlichen, aber auch deren Eltern. In den kommenden Tagen und Wochen wird das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auf in den sozialen Medien unter dem Hashtag #echtpraktisch verstärkt auf Jugendliche zugehen und in einer Kampagne für die berufliche Ausbildung werben.

„Eine Berufsausbildung ist der erste Schritt in ein erfolgreiches Berufsleben und eine gesicherte Zukunft“, sagte Martin. „Die duale Ausbildung ist seit Jahren ein Erfolgsrezept. Alle Beteiligten haben im Zukunftsbündnis ein klares Bekenntnis dazu abgegeben. Die Stärkung der dualen Ausbildung sichert die Fachkräfte, die dringend gebraucht werden. Die duale Berufsausbildung ist und bleibt das Rückgrat der durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägten Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, betonte: „Der Endspurt am Ausbildungsmarkt hat begonnen! Ich möchte daher bei allen Ausbildungsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern für zwei Angebote werben, die ‚Ausbildungsprämie‘ und für ‚AsA flex‘. Mit einer ‚Ausbildungsprämie‘ werden – unter bestimmten Fördervoraussetzungen – die Betriebe finanziell unterstützt, die die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze erhalten oder sogar erhöhen. Das zweite Angebot, ‚AsA flex‘, richtet sich speziell an die Betriebe, die bereit sind, auch den jungen Menschen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht ganz ihren Erwartungen entsprechen. Ich bezeichne diese Jugendlichen gerne als ‚Rohdiamanten‘, in die man ‚investieren‘ muss, um sie zu entwickeln. Speziell hierbei können wir – die Arbeitsagenturen und Jobcenter – Betriebe und ihre Auszubildenden durch bedarfsgerechte und breit gefächerte Unterstützungsleistungen fördern. Über beide Angebote erhalten Interessierte ausführliche Informationen in ihrer regionalen Arbeitsagentur (Arbeitgeberservice-Hotline: 0800-4 5555 20) und auf der Webseite #Ausbildungklarmachen.“

Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Mecklenburg-Vorpommern machte deutlich, dass Jugendliche bei den Firmen im Land willkommen sind. „Wir als Arbeitgeber freuen uns auch weiterhin und dringender denn je über Bewerbungen aller Jugendlichen für einen Ausbildungsplatz mit Start noch in diesem Sommer“ sagt Joyce Müller-Harms, Geschäftsführerin Berufsbildung bei der Vereinigung der Unternehmensverbände. „Wir verstehen, dass die Entscheidung für einen bestimmten Beruf, einen bestimmten Betrieb oder eine bestimmte Branche in diesem Jahr umso schwerer fällt, da in den vergangenen Monaten leider nicht viel an Berufsorientierung stattgefunden hat. Deshalb unser Appell: Liebe Jugendliche, wenn ihr noch nicht genau wisst, in welche berufliche Richtung ihr gehen möchtet, greift auch jetzt direkt vor Ausbildungsstart noch zum Telefonhörer und fragt bei den Betrieben nach Praktikumsmöglichkeiten. Ausprobieren und bewusstes Entscheiden sind uns wichtig!“

Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Nord, stellte klar, dass das Land jede und jeden Jugendlichen braucht. „Mein Appell richtet sich an alle Jugendlichen: Bitte nutzt die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit, checkt die vielfältigen Berufsorientierungsangebote und Lehrstellenbörsen, besonders online. Das ist Ausbildungsjahr beginnt gerade, aber der Einstieg in Ausbildung ist auch in den kommenden Wochen jederzeit möglich. Bewerbt Euch jetzt auf eine berufliche Ausbildung im Ausbildungsjahr 2021!

Die Handwerkskammern im Land machen auf die Attraktivität und die hervorragenden Zukunftsaussichten im Handwerk aufmerksam. „Das Handwerk bietet mit seinen landesweit mehr als 20.000 Betrieben Jugendlichen mit unterschiedlichen schulischen Voraussetzungen berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten in der Region“, sagt Axel Hochschild, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern. „Derzeit gibt es 700 freie Ausbildungsplätze in allen handwerklichen Branchen und Regionen. Die Ausbildungsberater der Handwerkskammern informieren dazu gern die potenziellen Lehrstellenbewerber und deren Eltern. Die Lehrstellenbörsen sind unter http://www.hwk-schwerin.de und http://www.hwk-omv.de abrufbar.“

Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern teilt den Aufruf der Bildungsministerin und betont: „Auch in Zeiten von Corona ist eine gute Ausbildung Gold wert! Viele IHK-Ausbildungsunternehmen suchen auch jetzt noch nach Ausbildungswilligen, somit gibt es in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin gute Chancen auf den Wunschausbildungsplatz zum Ausbildungsstart am 1. September. Doch die Uhr tickt. Deshalb appellieren wir eindringlich an die Schulabgänger und Schulabgängerinnen sowie ihre Eltern: Nutzen Sie die nächsten Tage und lassen Sie sich informieren und beraten. Die IHKs in MV stehen bereit, auch kurzfristig bei der Suche zu unterstützen! Aktuelle Angebote hält die IHK-Lehrstellenbörse http://www.ihk-lehrstellenboerse.de bereit und dank ihrer guten Kontakte zu den Betrieben kennen die IHK-Ausbildungsberater die aktuell freien Plätze.“

Sail Sassnitz 2021

Traditionssegler und Festmeile im Stadthafen

Sassnitz – Vom 13. bis 15. August 2021 sind gleich drei Groß- und Traditionssegler im Stadthafen Sassnitz zu Gast. Im Rahmen der „Sail Sassnitz“ laden die „Roald Amundsen“, die „Loth Lorien“ und die „Santa Barbara Anna“ Einheimische und Touristen zum Flanieren an die Kaikante und zum Mitsegeln an Bord ein. Die Sail Sassnitz ist Teil der Baltic-Sail-Reihe, die in mehreren Ostseehäfen maritime Veranstaltungen organisiert.

 Auch an Land wird es zur „Sail Sassnitz“ viel zu entdecken geben. An allen drei Tagen verwandelt sich der Hafenbereich in eine Festmeile für Groß und Klein — mit Musik, abwechslungsreichem Tagesprogramm und kulinarischen Spezialitäten. Am Samstag steht das Thema Sicherheit im Vordergrund. Verschiedene Einsatzkräfte, darunter die Rügener Hundestaffel, präsentieren ihre Arbeit und Technik, inkl. Schiffen, auf dem 10. Rügener Sicherheitstag.

Am Sonntag wartet mit dem „Hafentag für Jedermann“ ein weiteres Highlight auf die Besucher. Präsentiert durch Sassnitzer Vereine gibt es unter anderem Vorführungen der Jugendfeuerwehr Sassnitz, des Jugendblasorchesters Sassnitz und der Jasmunder Plattdänzer. Mitmachen heißt es außerdem bei der Knotenschule oder, auf Anmeldung, bei einer Schlauchbootregatta am Schwimmsteg.

Erst im November 2020 war die Hafenbetriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (HBEG) Mitglied in der Baltic Sail Association geworden. Frühere Veranstaltungen fanden vor allem auf dem Gelände des Mukran Port statt. „Es war uns ein großes Anliegen, die Sail Sassnitz wieder in den Stadthafen zu holen, um eine weitere Attraktion für Anwohner und Gäste zu schaffen“, sagt Thomas Langlotz, Geschäftsführer der HBEG.

Mehr zu Programm und Anmeldemöglichkeiten auf: www.sail-sassnitz.de.

Um Programm und Ausfahrten möglich zu machen, gelten entsprechende Hygienevorschriften.

Wiedervernässung der Lüttwisch

Dargun – Am Montag, den 9. August 2021, um 14 Uhr, wird Umweltminister Dr. Till Backhaus im Forstamt Dargun/Revier Fürstenhof (Anfahrtsskizze im Anhang) den Startschuss für die Wiedervernässung des Moores Lüttwisch geben. Finanziert wird das Projekt von der Shopping- und Vergleichsplattform idealo Internet GmbH im Rahmen des Öko-Sponsorings mit 500.000 Euro.

Die damit erreichte Emissionsminderung beträgt rund 12.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid (berechnet auf 50 Jahre). Das entspricht der jährlichen Emission von rund 1.000 Bundesbürgern und Bundesbürgerinnen.

„Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume und völlig unterschätzte Klimaschützer“, betonte Backhaus im Vorfeld. Wie viele andere deutsche Moore sei das etwa 22 ha große Moor nordwestlich Lüttwisch nahe Dargun in der Vergangenheit allerdings trockengelegt worden, um darauf Landwirtschaft betreiben zu können. „Durch die Wiedervernässung wird es in einen naturnahen Zustand zurückversetzt und kann seine Speicherfunktionen wieder übernehmen“, sagte er weiter.

Folgt man Rechnungen des Umweltbundesamtes, so Backhaus, können damit zudem Schadenskosten – die entstehen würden, wenn diese Emissionen ungehindert in die Atmosphäre gelangen – von zwei Millionen Euro verhindert werden.

Das Unternehmen ideal nutzt diese Einsparung, um die Emissionen aller Mitarbeiter eines Jahres auszugleichen und nennt dies „Überlebensversicherung“. Das Unternehmen will so seiner Verantwortung gerecht werden und seiner Belegschaft eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.

„Ich finde das eine großartige Idee und hoffe, dass andere Unternehmen diesem Beispiel folgen. Denn um gestörte Biotope weltweit und die damit verbundenen positiven Effekte auf die Gesellschaft dauerhaft wiederherzustellen, werden künftig Investitionen von bis zu 18 Billionen Euro notwendig. Diese Summe kann nicht allein durch die öffentliche Hand aufgebracht werden, sondern verlangt nach privaten Investitionen Der zu erwartende Mehrwert an Ökosystemleistungen liegt bei knapp 8 Billionen Euro pro Jahr. Das heißt, nach zwei Jahren hätte sich die Investition bereits amortisiert“, unterstrich Backhaus.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat bereits vor mehr als 10 Jahren damit begonnen, für diese Art der Inwertsetzung Instrumente zu entwickeln: die Waldaktie (2008), die MoorFutures (2011) und der Streuobstgenussschein (2015).

„Nun wollen wir unsere Aktivitäten weiter ausbauen und haben dazu in meinem Ressort eine eigene Geschäftsstelle Öko-Wertpapiere eingerichtet“, verkündete der Minister. Mittels attraktiver Investitionsinstrumente sollen perspektivisch auch andere Biotope, wie zum Beispiel Hecken oder Totholzinseln, gepflanzt, gerettet und erhalten werden.

Generationenhaus für modernes Wohnprojekt

Loitz – Die Stadtwerke Loitz haben für die Errichtung eines Generationenhauses in der Altstadt 360.000 Euro aus dem Fonds für die Ländlichen Gestaltungsräume erhalten; die Gesamtkosten werden rund 450.000 Euro betragen.

Auf dem Grundstück Breite Straße 145 in Loitz soll ein Mehrgenerationenhaus mit drei Etagen entstehen. Vier großzügige Zimmer mit jeweils eigenem Bad werden durch Gemeinschaftsräume, Küche und Dachterrasse sowie einen Garten ergänzt. Auch ein Ladepunkt für Elektroautos ist in Planung. Mieter des Hauses sollen nach Vorstellung des Trägers generationenübergreifend Alleinerziehende, Patchwork-Familien, Senioren oder Singles sein.

„Das Amt Peenetal/Loitz ist ein Paradebeispiel für die Verzahnung verschiedener Förderansätze im ländlichen Raum“, sagt Landesentwicklungs- und Bauminister Christian Pegel und erläutert: „Beispielsweise fließen seit 1991 Mittel aus der Städtebauförderung in die durch Leerstand und Baulücken geprägte Stadt an der Peene. Seit 2012 ist das Amt darüber hinaus in mehreren bundesweiten Modellprojekten aktiv, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen. Weil Loitz als Grundzentrum über Hausärzte, Zahnärzte, eine Psychologin, Lebensmittelmärkte, Apotheke, Gaststätten und soziale Einrichtungen verfügt, ist es für Ältere aus den umliegenden Gemeinden und Ortsteilen interessant. Daraus resultiert ein Bedarf an Wohnraum mit Betreuungsangeboten. Das Generationenhaus wird diesen Wunsch bedienen und gleichzeitig zur Stadterneuerung beitragen“, so Pegel.

Das Amt Peenetal/Loitz ist – neben Tribsees, der Region Stettiner Haff und Goldberg/Mildenitz – eine der vier Modellregionen der Landesinitiative Ländliche Gestaltungsräume. Bereits 2015 ist für ein generationengerechtes Quartier in der Loitzer Altstadt ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt worden, dessen Gewinnerentwurf nun Stück für Stück umgesetzt wird. Auf dem Grundstück Breite Straße 141-146 finden derzeit Rückbauarbeiten statt. Mit dem Bau des Generationenhauses soll im zweiten oder dritten Quartal 2022 begonnen werden, die Fertigstellung ist für Ende 2023 vorgesehen.