Schwerin – Der heute veröffentlichte Bildungsmonitor 2021 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt sowohl die positiven Entwicklungen als auch die Herausforderungen für das Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern auf. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Landesregierung die richtigen bildungspolitischen Schwerpunkte setzt, um das Bildungssystem weiter voranzubringen. Mit diesen Schwerpunkten geht die Landesregierung die Herausforderungen konsequent an:
1. Deckung des Lehrkräftebedarfs
Die Gewinnung von gut ausgebildeten Fachkräften für unsere Schulen ist aufgrund der Altersstruktur bei den Lehrerinnen und Lehrern eine der größten Herausforderungen jetzt und in den kommenden Jahren. Nach der Lehrerbedarfsprognose aus dem Jahr 2017 werden bis 2030 rund 8.000 neue Lehrerinnen und Lehrer benötigt. Wir konnten seit dem Schuljahr 2017/18 davon bereits 3.500 neue Lehrkräfte – also rund ein Drittel – in den Schuldienst in MV einstellen. Der Generationenwechsel innerhalb des Lehrkörpers ist also in vollem Gange und wird auch weiter fortgesetzt.
Zu Beginn dieses Schuljahrs hat das Land mit 657 Lehrkräften sogar so viele neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt wie noch nie in Mecklenburg-Vorpommern und damit einen Rekord bei den Neueinstellungen von Lehrkräften erreicht.
2. Steigende Investitionen in die Bildung
Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren massiv zusätzlich in die Bildung investiert. Mit dem 200-Millionen-Euro-Schulpaket setzt sie einen Schwerpunkt auf die Gewinnung, die Ausbildung und das Halten von Lehrkräften. Mecklenburg-Vorpommern setzt auf intensivere Lehrerausbildung im Land, um den Bedarf stärker aus eigener Kraft decken zu können. Dafür wurde seit dem Wintersemester 2020 ein neuer Studiengang für die Grundschullehrerausbildung an der Universität Greifswald eingerichtet. Auch an der Universität Rostock wurden zusätzliche Studienplätze im Grundschulbereich eingerichtet. Damit wurde die Anzahl der Plätze für Studienanfänger mehr als verdoppelt. Zusätzliche Studienplätze wurden auch für angehende Berufsschullehrkräfte eingerichtet.
Auch Maßnahmen wie z.B. die Erhöhung der Vergütung für die Grundschullehrkräfte auf A13/E13 zum Schuljahr 2020/21 tragen dazu bei, den Lehrerberuf in MV weiter attraktiver zu machen.
Auch im Bereich des Schulbaus und der Schulsanierung sind in dieser Legislaturperiode enorme Anstrengungen unternommen worden: Mehr als eine halbe Milliarde Euro für Investitionen wurden bereitgestellt, von denen seit 2016 398 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern profitiert haben.
3. Digitalisierung
Die Digitalisierung der Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit dem Beginn der Corona-Pandemie Meilenschritte vorangekommen. 82,5 % der Schulen nehmen inzwischen an der landesweiten Lernmanagementplattform itslearning teil, die im Frühjahr 2020 eingeführt wurde. Endgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler aus dem DigitalPakt stehen den Schulen zur Verfügung. Der DigitalPakt wird konsequent umgesetzt. Die Landesregierung investiert außerdem neben dem Bund-Länder-DigitalPakt im Rahmen der Corona-Krise zusätzlich rund 80 Mio. Euro in die digitale Bildung in Mecklenburg-Vorpommern.
In Bezug auf die zu hohe Quote der Ausbildungsabbrecher ist anzumerken, dass in der Studie nicht spezifisch Branchen beobachtet und ausgewertet werden. Traditionell sind die Abbrecherquoten im Hotel- und Gaststättengewerbe höher als in der Industrie. Mecklenburg-Vorpommern als Tourismusland hat einen sehr hohen Anteil an Hotel- und Gaststättenbetrieben.