Sommerreise Ökolandbau

Trend zur Umstellung nutzen

Schwerin – Chancen, Möglichkeiten und Hindernisse bei der Umstellung landwirtschaftlicher Betriebe auf den ökologischen Landbau ist das Thema der diesjährigen politischen Sommerreise am 11.08., zu der die ökologischen Anbauverbände Mecklenburg-Vorpommerns eingeladen haben. Zwei bio­zertifizierte Höfe werden dabei etwa 30 Teilnehmern ihre Erfahrungen darlegen.

„Mecklenburg-Vorpommern rangiert weiter an der Spitze im ökologischen Landbau in Deutschland. Jeder vierte Betrieb hierzulande wirtschaftet nach ökologischen Grundsätzen. Damit liegen wir auf Platz drei im Bundesvergleich. Gemäß den Vorgaben der EU ist es unser erklärtes Ziel, dass bis 2030 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökolo­gisch bewirtschaf­tet wird. Derzeit liegen wir bei 14 Pro­zent“, sagt Agrarminister Dr. Till Backhaus im Vorfeld der Reise.

Backhaus warb dafür, dass sich noch mehr Betriebe mit den Chancen und Möglichkeiten der ökologischen Wirtschafts­weise auseinandersetzten, da die Nachfrage nach Bio-Produkten weiter steigen werde. Das habe zuletzt auch die Corona-Pandemie gezeigt, so der Minister. „Wie Markt­experten ermittelten, sorgten Kundinnen und Kunden zwischen März und November 2020 für rund 24 Prozent mehr Umsatz bei Bio-Frischeprodukten. Das liegt zum einen daran, dass der Lebensmittelhandel vielerorts die einzige Möglichkeit bot, um sich überhaupt mit Lebensmitteln zu versorgen. Anderseits hat die Pandemie den Wunsch nach gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit noch einmal ge­steigert. Dieser Trend hat sich auch schon in Jahren zuvor durch Klimaschutz-Bewegungen wie Fridays for Future abgezeichnet.“

Von der Sommerreise erhoffe er sich Anregungen, wie das Land Betriebe bei der Umstellung noch umfassender unter­stützen kann. In der Übergangsperiode bis zum Beginn der GAP 2023 erhalten die biozertifizierten Betriebe weiterhin die bis­herige Förderung nach der Extensivierungsrichtlinie. Für Um­stellungsbetriebe werden dabei höhere Prämien gewährt. Denn während der zweijährigen Umstellung haben sie höhere Aufwendungen. So können Betriebe für den biozertifizierten Ackerbau 200 Euro je Hektar beantragen, Umstellungsbetriebe 260 Euro. Die gleichen Fördersätze gibt es bei der Grünlandbewirtschaftung. Der Anbau von Bio­gemüse wird mit 330 Euro je Hektar unterstützt, Um­stellungs­betrieb können hier 835 Euro je Hektar beantragen.  Bei Dauerkulturen beträgt die Umstellungsprämie 1.150 Euro/ha, danach werden 675 Euro/ha gewährt.

Mit der neuen GAP ist eine Förderung der Anlage von Agro­forstsystemen als Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahme geplant. „Mit Interesse habe ich deshalb wahrgenommen, dass auf der Reise recht frühzeitig auch die Möglichkeiten des Ökolandbaus erörtert werden sollen, an dieser Maß­nahme teilhaben zu können“, sagt Backhaus.

Bei den bisher geplanten Öko-Regelungen der neuen GAP, die ab 2023 bei der Ökologisierung der Landwirtschaft unterstützen sollen, befürchten die ökologischen Anbau­verbände in einigen Maßnahmen eine Benachteiligung der Ökobetriebe. „Noch sind dabei zu viele Details offen und in der Diskussion, um etwas Konkretes dazu versprechen zu können“, so Backhaus. „Aber ich kann sagen, dass unser Ziel bei den Verhandlungen zur GAP die Honorierung ökologi­scher Leistungen ist, und dies gleich­berechtigt für konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe.“

Um den Ökolandbau aber ökonomisch nachhaltig zu entwickeln, sei es jedoch auch notwendig, den Markt für heimische Bioprodukte weiter auszubauen und die regionale Verarbeitung sowie Vermarktung zu stärken. „In diesem Zusammenhang erinnere ich an unseren Wettbewerb, der gerade dazu Lösungsvorschläge anregen soll“, sagte Backhaus.

Jugendeinrichtung „Leuchtturm“ wird eröffnet

Güstrow – Bauminister Christian Pegel wird am 11. August  an der Eröffnung der erweiterten Jugendeinrichtung „Leuchtturm“ der Landeskirchlichen Gemeinschaft auf dem Distelberg in Güstrow teilnehmen.

Das Bauministerium Mecklenburg-Vorpommern hat den Neubau des Nebengebäudes zum Kinder- und Jugendtreff „Leuchtturm“ mit Finanzhilfen des Landes in Höhe von 33.000 Euro aus Mitteln der Städtebauförderung unterstützt. Die Gesamtausgaben betragen knapp 50.000 Euro.

Das bestehende Gebäude wurde um einen Neubau mit Gruppenraum und Lager erweitert. Eine vorgelagerte überdachte Terrasse verbindet Bestandsbau und Neubau.

Mit dem Neubau wird dem steigenden Bedarf an Angeboten zur Kinder- und Jugendbetreuung auf dem Distelberg, der auch durch einen hohen Migrantenanteil mit vielen sozialen Spannungen geprägt ist, entsprochen. Mit dem Vorhaben wird die Anforderung aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2015 erfüllt, insbesondere im Stadtteil Distelberg/Nordstadt die soziale Infrastruktur zu verbessern.

Finanzamtsschreiben werden verständlicher

Schwerin – Bescheide und Schreiben der Finanzämter sollen verständlicher werden. Die von den Ländern entwickelten Grundregeln sind seit Beginn des Jahres im Rahmen einer Pilotstudie von Bürgerinnen und Bürgern getestet worden – mit großem Erfolg.

Kürzere Sätze, persönliche Ansprache, Verben statt Substantive – oft reichen schon kleine Veränderungen, um Behördenschreiben deutlich verständlicher zu machen. Auf Fachsprache muss nicht gänzlich verzichtet werden, allerdings sollte diese nicht Überhand nehmen und – wenn möglich – erläutert und durch Beispiele veranschaulicht werden.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Pilotstudie, die die Steuerverwaltungen der Länder zusammen mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache zu Beginn dieses Jahres durchgeführt hatte. Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen im Rahmen einer anonymen Befragung, die Verständlichkeit von Behördentexten zu bewerten. Ergebnis: Die überarbeiteten steuerlichen Fachtexte wurden in den allermeisten Fällen als „signifikant besser“ bewertet als die Ursprungstexte.

Fachleute der Länder hatten zuvor in Arbeitsgruppen Grundregeln für Fachtexte und Behördenschreiben entwickelt. Mit der Pilotstudie erfolgte nun der erste – sehr erfolgreiche – Praxistest. Die Befragung der Bürgerinnen und Bürger brachte zudem noch weitere hilfreiche Hinweise, die die „Sprache der Finanzverwaltung“ verständlicher und damit bürgernäher machen.

Finanzminister Reinhard Meyer: „Nicht nur beim Sport kommt es auf die B-Note an. Auch in der Steuerverwaltung ist es wichtig, dass neben der formalen Richtigkeit auch die Verständlichkeit eine tragende Rolle spielt. Die Finanzverwaltung ist dabei auf dem richtigen Weg, das hat die Pilotstudie gezeigt. Jetzt müssen wir diese Erkenntnisse schnellstmöglich auch in die Praxis umsetzen.“

Kulturpreis M-V vergeben

Schwerin – Das Künstlerduo Lars Scheibner und Dr. Marcus Doering ist heute von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet worden. Lars Scheibner ist Chefchoreograph der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz, Dr. Marcus Doering Physiker und Interaktionschoreograph.

„Die Jury hat sich für Sie als Preisträger entschieden, weil Sie innovativ sind, weil Sie herausragende Arbeit leisten und weil Sie damit dazu beitragen, Mecklenburg-Vorpommern als Kulturland weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen“, sagte die Ministerpräsidentin in ihrer Rede.

Das Duo verbinde auf einzigartige Weise Tanz- und Lichtkunst und schaffe damit spektakuläre Inszenierungen, die weit über die Grenzen des Landes hinaus Beachtung finden. Dabei sei das Digitale kein Ersatz für körperliche Präsenz.

„Im Gegenteil: Es sind die Tänzerinnen und Tänzer, die auf der Bühne den Rhythmus angeben. Digitale Möglichkeiten ergänzen und erweitern die tänzerischen Ausdrucksformen auf ganz besondere Weise.“

Den Kulturförderpreis erhielt in diesem Jahre Dörte Kiehn „Sie sind Gründerin des Tandera-Theaters, eines Tourneetheaters, das seine Produktionen aus Puppenspiel, Schauspiel und Musik in ganz Deutschland zur Aufführung bringt. Doch Sie leben in Mecklenburg-Vorpommern und sind unserem Land besonders verbunden: als Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied des Landesverbandes Freier Theater. Auch an der Erarbeitung und Umsetzung der kulturpolitischen Leitlinien unseres Landes waren sie beteiligt. Mit Ihrem Einsatz prägen Sie die Kulturlandschaft unseres Landes wesentlich mit“, würdigte die Ministerpräsidentin die Preisträgerin.

Der Kulturpreis und der Kulturförderpreis werden jährlich durch die Ministerpräsidentin verliehen.

Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz

Schwerin – Mecklenburg Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe hat die Beschlüsse der heutigen Gesundheitsministerkonferenz (GMK) begrüßt. „Die Länder haben sich darauf verständigt die bundesweite Impfkampagne weiter voranzutreiben. Gleichzeitig wurde sich auf einen Plan für die Auffrischungsimpfungen verständigt. Die Impfangebote werden die Länder ab September einführen. In den kommenden Tagen werden wir die entsprechenden Details der Umsetzung für Mecklenburg-Vorpommern erarbeiten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag. Die Gesundheitsminister der Länder beobachten mit Sorge, dass die Impfbereitschaft in Deutschland stark nachlässt. Gleichzeitig nehmen die Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 stetig zu.

Mit den Auffrischungsimpfungen soll in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen sowie für Personen mit Immunschwäche oder Immunsuppression sowie Pflegebedürftige in ihrer eigenen Häuslichkeit und Höchstbetagte (ab 80 Jahren) gestartet werden.

„Entscheidend ist, dass der Abschluss der ersten Impfserie mindestens sechs Monate zurückliegt. Die Auffrischungsimpfungen werden dazu beitragen, die Pandemie weiter einzudämmen. Das ist der wirksamste Schutz, die Menschen vor dem Corona-Virus zu schützen“, so Gesundheitsminister Glawe weiter.

Das Bundesministerium für Gesundheit wurde gebeten, schnellstmöglich die Aufklärungsbögen für Auffrischungs-impfungen anzupassen sowie die technischen Voraussetzungen für Meldungen der Auffrischungsimpfungen an das DIM-Register (Digitales Impfquotenmonitoring) des Robert-Koch-Institutes und die Ausstellung eines entsprechenden digitalen Impfzertifikats zu schaffen.

Ebenfalls kann Personen, die eine vollständige Impfserie mit Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca oder Johnson&Johnson beziehungsweise  nach einer Genesung von COVID-19 einen dieser Vektor-Impfstoffe erhalten haben, eine Auffrischungsimpfung mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie mit einem mRNA-Impfstoff angeboten werden.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) 1.806.923 Impfungen durchgeführt, davon 974.416 Erstimpfungen;  876.247 sind vollständig geimpft. „Neben Auffrischungsimpfungen ist es vor allem wichtig, den Fokus darauf zu richten, dass sich weiter mehr Menschen Erst- und Zweitimpfen lassen“, sagte Glawe.

Darüber hinaus haben sich die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder sich vor dem Hintergrund, dass eine Fortführung von Infektionsschutzmaßnahmen  auch nach dem 11. September 2021 absehbar ist, dafür ausgesprochen, dass der Deutsche Bundestag die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite über diesen Zeitpunkt hinaus verlängert.

„Auch in den kommenden Monaten wird es darum gehen, die Belastung für das Gesundheitswesen und die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe so gering wie möglich zu halten“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Spezialeinheiten des LKA M-V

Schwerin – Innenminister Torsten Renz hatte im Februar festgelegt, dass die Spezialeinheiten Mobiles Einsatzkommando (MEK) und Spezialeinsatzkommando (SEK) weiterhin zusammen unter dem organisatorischen Dach des Landeskriminalamtes angesiedelt bleiben. Gleichzeitig wurden gravierende Veränderungen in der Führungsstruktur der Spezialeinheiten angekündigt, um unter anderem auch das Entstehen rechtsgerichteter Tendenzen schon im Keim zu ersticken.

„Unser Ziel ist eine bessere und direktere Mitarbeiterführung. Führungspersonal soll von administrativen und organisatorischen Aufgaben entlastet werden. Dabei orientieren wir uns auch an in der Wirtschaft erprobten Modellen und setzten auf die sogenannte Matrixorganisation, die auf Transparenz und Mitsprache abzielt“, so Innenminister Renz.

Innenminister Renz hat sich heute im Landeskriminalamt über den gegenwärtigen Stand informiert. Erste Workshops wurden bereits durchgeführt, in denen die Erwartungshaltungen der Einsatz- und Funktionsbereiche erhoben und Vereinbarungen für die Zusammenarbeit in der Matrix getroffen wurden. Das erste Führungskräfteseminar fand statt, in dem die Teilnehmer sich mit den neuen Prozessen in der Matrixorganisation, insbesondere auch mit dem neuen Rollenverständnis auseinandergesetzt haben.

Innenminister Torsten Renz: „Damit diese Struktur Erfolg haben kann, müssen wir alle am Prozess der Umstellung Beteiligten mitnehmen. Gemeinsam wollen wir die Fehler der Vergangenheit abstellen und keinen Raum mehr für derartiges Fehlverhalten zulassen. Bei der Umsetzung des Projektes zählt Qualität vor Quantität. Ich habe das Gefühl, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Aufgabe angenommen haben und hoch motiviert an der Umsetzung arbeiten.“

Kampf gegen Waldbrände

Deutschland unterstützt Griechenland beim Kampf gegen Waldbrände

Brüssel – Deutschland unterstützt Griechenland über das EU-Katastrophenschutzverfahren bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände. Insgesamt hat Deutschland am Wochenende 216 Einsatzkräfte und 44 Fahrzeuge mobilisiert, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bekannt gab(link is external). Auch andere europäische Länder unterstützen die von den Bränden betroffenen Regionen über das EU-Katastrophenschutzprogramm. So hat die Europäische Union auf Ersuchen Griechenlands, Nordmazedoniens, Albaniens, Italiens und der Türkei inzwischen 14 Löschflugzeuge, 3 Hubschrauber, rund 1.300 Rettungskräfte und 250 Fahrzeuge mobilisiert.

Der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarčič sagte: „Wir mobilisieren einen der größten gemeinsamen Feuerwehreinsätze in Europa, da mehrere Länder gleichzeitig von Bränden betroffen sind. Dies zeigt, dass der Krisenbewältigung auch auf europäischer Ebene Vorrang eingeräumt werden muss. Die EU steht in dieser schwierigen Zeit in voller Solidarität mit Griechenland, Nordmazedonien, Albanien, Italien und der Türkei. Ich bin allen Ländern, die Hilfe angeboten haben, für ihre spürbare Solidarität sehr dankbar. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei den Ersthelfern, die ihr Leben im Kampf gegen die Brände riskieren.“

Allein in Griechenland sind derzeit 9 Flugzeuge, fast 1.000 Feuerwehrleute und 200 Fahrzeuge im Einsatz. Die jüngsten Angebote kamen am Wochenende aus Deutschland, Frankreich, Polen, Österreich und der Slowakei, die Bodenlöschkräfte entsenden. Sie werden sich den bereits im Land tätigen Kräften anschließen: Bodenfeuerwehreinheiten aus Zypern, Frankreich, der Tschechischen Republik und Rumänien sowie Flugzeuge aus Zypern, Schweden, Frankreich, Kroatien und Spanien.

Bereits letzte Woche wurde zur Bekämpfung der Waldbrände in Italien, Albanien und Nordmazedonien europäische Hilfe mobilisiert:

  • Zwei Canadair-Brandbekämpfungsflugzeuge aus Frankreich, die in die betroffenen Gebiete in Italien geschickt wurden.
  • Zwei Hubschrauber zur Unterstützung Albaniens, die aus Tschechien und den Niederlanden entsandt wurden.
  • Teams am Boden aus Slowenien, Bulgarien und Österreich, die zur Unterstützung Nordmazedoniens entsandt wurden. Am Samstag entsandte Rumänien ein weiteres Flugzeug.
  • Laufende EU-koordinierte Brandbekämpfungsmaßnahmen in der Türkei.

Der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarčič sagte: „Wir mobilisieren einen der größten gemeinsamen Feuerwehreinsätze in Europa, da mehrere Länder gleichzeitig von Bränden betroffen sind. Dies zeigt, dass der Krisenbewältigung auch auf europäischer Ebene Vorrang eingeräumt werden muss. Die EU steht in dieser schwierigen Zeit in voller Solidarität mit Griechenland, Nordmazedonien, Albanien, Italien und der Türkei. Ich bin allen Ländern, die Hilfe angeboten haben, für ihre spürbare Solidarität sehr dankbar. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei den Ersthelfern, die ihr Leben im Kampf gegen die Brände riskieren.“

Das EU-Katastrophenschutzverfahren stärkt die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und den sechs weiteren teilnehmenden Staaten im Bereich des Katastrophenschutzes, um die Prävention, die Vorsorge und die Reaktion auf Katastrophen zu verbessern. Wenn das Ausmaß eines Notfalls die Reaktionsfähigkeit eines Landes übersteigt, kann es über das Verfahren um Hilfe bitten. Die Kommission kofinanziert dabei mindestens 75 Prozent der Transportkosten.

Darüber hinaus hilft der Copernicus-Satellit der EU bei der Erstellung von Karten zur Bewertung der Schäden in den betroffenen Gebieten in Nordmazedonien und Griechenland.

Das EU-Koordinierungszentrum für Notfallmaßnahmen, das rund um die Uhr besetzt ist, steht in regelmäßigem Kontakt mit den zuständigen nationalen Behörden, um die Lage genau zu beobachten und die EU-Hilfe zu kanalisieren.

Doppelhaushalt 2021/2022 der Landeshauptstadt

Schwerin – Das Ministerium für Inneres und Europa hat über den Doppelhaushalt 2021/2022 der Landeshauptstadt Schwerin entschieden. Mit der Teilgenehmigung der veranschlagten Investitionskredite in Höhe von rund 27,5 Mio. Euro kann die Stadt auch mit Unterstützung durch Fördermittel des Landes und des Bundes trotz weggefallener dauernder Leistungsfähigkeit Investitionsvorhaben in Höhe von rund 132 Mio. Euro umsetzen.

Geplant sind u.a. erhebliche Investitionen für die Digitalisierung und Sanierung von Schulen, Straßenbaumaßnahmen, die Errichtung und Sanierung von Sportanlagen und die Revitalisierung des Freilichtmuseums in Mueß als Außenstandort der geplanten BUGA in Rostock.

Die Landeshauptstadt muss jedoch auch Einsparungen erbringen, um das Haushaltsdefizit in Höhe von rund 147,5 Mio. Euro weiter abzutragen. Insgesamt hat die Landeshauptstadt bisher 32,8 Mio. Euro Konsolidierungshilfen vom Land erhalten. Weitere 9 Mio. Euro Unterstützung könnte die Stadt jährlich ab 2021 aus dem Kommunalen Entschuldungsfonds erhalten, hierfür muss sie aber vorgegebene Konsolidierungsziele erreichen.

Dies gelingt Schwerin in 2021 und 2022 voraussichtlich nur durch die Verhängung von Haushaltssperren. Auf diese haben sich das Ministerium und der Oberbürgermeister im Anhörungsgespräch verständigt.

„Die Landeshauptstadt ist gut beraten, trotz der gegenwärtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen am eingeschlagenen Konsolidierungskurs festzuhalten und die gerade erzielten Erfolge nicht wieder zu gefährden. Eine solide Haushaltswirtschaft bildet die Grundlage dafür, dass die Landeshauptstadt künftig kommunalpolitisch handlungsfähig bleibt“, macht Innenminister Torsten Renz deutlich.

Jüdisches Leben in M-V

Justizministerin Hoffmeister: „Jüdisches Leben gehört zu unserer DNA“

Schwerin – Die gemeinsame Erklärung des Landes M-V und dem Landesverband der jüdischen Gemeinden in M-V aus dem Jahr 1996 wird fortgeschrieben

„Es hätte kaum ein besserer Zeitpunkt für die Fortschreibung der gemeinsamen Erklärung geben können als dieses Jahr. Wir feiern 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und gedenken der guten wie auch dunklen Zeiten. Die Zeit heute ist für das Zusammenleben mit den jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern definitiv eine helle Zeit. Es ist wunderbar, dass die beiden jüdischen Gemeinden in Rostock und Schwerin wieder zur Normalität im Leben unseres Landes gehören. 1.200 Mitglieder sind es. Und jedes einzelne ist bei uns willkommen. Das drücken wir heute auch dadurch aus, dass die gemeinsame Erklärung vom 14. Juni 1996, die alle fünf Jahre überprüft wird, heute fortgeführt wird“, sagt Justizministerin Katy Hoffmeister zur Unterzeichnung der fortgeschriebenen gemeinsamen Erklärung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in M-V. Die Ministerin ist zuständig für Religionsangelegenheiten.

„Unsere Demokratie braucht starke Partner. Die Partner brauchen unsere demokratische Kraftanstrengung. Jüdisches Leben gehört zu unserer DNA. Wieder zunehmende antisemitische Straftaten sind nicht hinnehmbar und müssen sowohl juristisch als auch gesellschaftlich verfolgt werden. Daher ist es folgerichtig, die jüdischen Gemeinden weiter zu unterstützen. Die jährlichen Beiträge sollen in den nächsten fünf Jahren stufenweise von jetzt 440.000 Euro auf 650.000 Euro im Jahr 2026 steigen. Mit den Zuschüssen werden das Leben der Gemeinden, ihre Sicherheit und die Integration in die Gesellschaft unterstützt. Nicht nur im Festjahr ‚321-2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ ist uns das ein Herzensanliegen“, sagt Ministerin Hoffmeister.

Neues Tanklöschfahrzeug für Bad Sülze

Bad Sülze – Am Sonntag ist durch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe feierlich das neue Löschfahrzeug (TLF 4000) an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Sülze (Landkreis Vorpommern-Rügen) offiziell übergeben und in Betrieb genommen worden.

„Mit dem Fahrzeug wird eine erste Brandbekämpfung beispielsweise auch an schwierigen Orten weiter ermöglicht. Aufgrund des großen Wassertanks kann der Einsatz über einen bestimmten Zeitraum ohne eine Löschwasserversorgung über Hydranten oder offene Löschwasserentnahmestellen ermöglicht werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Sülze ist unter anderem neben dem Brandschutz in der Region und bei technischen Hilfeleistungen auch auf der Autobahn A 20 im Einsatz. „Die Wehren sind heutzutage vielseitige Eingreiftruppen mit universellen Einsatzaufgaben. Oft zählt dabei jede Sekunde. Deshalb ist eine moderne Ausstattung der Wehren im Land unerlässlich. Hierbei geht es darum, die größtmögliche Sicherheit für die Einsatzkräfte zu gewährleisten“, betonte Glawe weiter.

Der Minister dankte den Kameradinnen und Kameraden für ihre hohe Einsatzbereitschaft. „Wenn sie gerufen werden, sind die Kameradinnen und Kameraden zu jeder Tag- und Nachtzeit freiwillig zur Stelle. Jedem einzelnen gebührt unser aller gesellschaftlicher Dank“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die Gesamtinvestition für die Anschaffung des Löschfahrzeuges beträgt 383.000 Euro. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Sonderbedarfszuweisungsförderrichtlinie in Höhe von 235.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt beträgt 148.000 Euro.

Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“

Schaprode erhält 1. Fahrzeug aus Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ für kleine Feuerwehren

Insel Rügen – Bei der bisher größten Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen in Mecklenburg-Vorpommern ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Das erste neue Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser (TSF-W) erhält heute die Gemeinde Schaprode (Landkreis Vorpommern-Rügen) für ihre Freiwillige Feuerwehr.

Innenminister Torsten Renz: „Wir stärken die Brandbekämpfung und das Ehrenamt. Wenn wir junge Leute für den Dienst bei der Feuerwehr gewinnen und langjährige Mitglieder halten wollen, dann müssen wir unseren Helfern auch eine technische Ausstattung an die Hand geben, mit der sie vernünftig arbeiten können.“

Ermöglicht wurde diese Neuanschaffung durch das 50 Millionen Euro große Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“, das 2019 für Investitionen in die Feuerwehren aufgelegt wurde. Über dieses bisher größte Beschaffungsprogramm von Feuerwehrfahrzeugen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten u.a. 265 zumeist kleinere Wehren in den Jahren 2021 bis 2023 ein neues TSF-W. Je nach finanzieller Lage erhält die Gemeinde eine Förderung zwischen 70 und 90 Prozent.

Den Zuschlag für die Lieferungen erhielt die Firma Rosenbauer. Die zur Grundausstattung von Feuerwehren zählenden Fahrzeuge verfügen über einen 1.000-Liter-Wassertank und versetzen die Feuerwehr so in die Lage, schnell und wirksam kleinere Brände zu löschen.

Saubere Industrie in M-V

Rostock – Die Hanse Sail wird traditionell dazu genutzt, um im Rahmen von Wirtschaftsforen für den Standort Mecklenburg-Vorpommern zu werben. In diesem Jahr war der Sail Brunch am Sonnabend der Hanse Sail auf das Thema „Neue Energie – Mecklenburg-Vorpommerns Chance für nachhaltiges Wachstum“ ausgerichtet.

„Mecklenburg-Vorpommern ist heute ein moderner Wirtschaftsstandort mit leistungsstarker Infrastruktur. Wir bieten Investoren moderne, gute erschlossene Gewerbeflächen, auch in den Seehäfen unseres Landes, direkt an der Kaikante. Bei uns finden Unternehmen gut ausgebildete und hoch motivierte Fachkräfte“, warb Schwesig vor den Wirtschaftsvertretern um Ansiedlungen in Mecklenburg-Vorpommern. In der Landesregierung und bei den Wirtschaftsfördergesellschaften gebe es kompetente Ansprechpartner. „Bei uns spüren die Unternehmen, dass für die Landesregierung das wichtigste politische Ziel ist, die Wirtschaft zu stärken, damit Arbeitsplätze entstehen.

„Es geht uns um die Entwicklung und Ansiedlung sauberer und nachhaltiger Industrien“, betonte die Ministerpräsidentin. „Umwelt- und Klimaschutz schaffen schon heute Arbeitsplätze bei uns in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte die Ministerpräsidentin. Das Land erzeuge heute doppelt so viel Strom, wie es selbst verbrauche. „Uns ist auch wichtig, dass wir die Windräder nicht nur aufstellen. Die Windkraftwerke sollen bei uns produziert werden. Das schafft Arbeitsplätze. Rund 15.000 Menschen in M-V arbeiten heute direkt im Bereich erneuerbare Energien.“

Mit Blick auf die Zukunft setze das Land stark auf die Wasserstofftechnologie. „Die Wasserstofftechnologie bietet uns die Chance, Strom aus erneuerbaren Energien in größerem Umfang zu speichern. Außerdem setzen wir darauf, dass mit Hilfe der Wasserstofftechnologie neue umwelt- und klimafreundliche Antriebe und Motoren entstehen“, sagte die Ministerpräsidentin.

In Laage sei bei APEX ein erstes Wasserstoffkraftwerk entstanden, das einen benachbarten Automobilzulieferer mit Energie versorgen wird. In Schwerin arbeiten die WEMAG und der Schweriner Nahverkehr daran, Wasserstoff für den Nahverkehr nutzbar zu machen. „Wir als Land wollen eine wirtschaftsnahe Forschungsfabrik Wasserstoff MV aufbauen. Dabei arbeiten wir mit dem Hafen Rostock ebenso zusammen wie mit dem Düngemittelhersteller Yara in Poppendorf, der sein Ammoniak mit Hilfe von Wasserstoff sauberer und nachhaltiger herstellen will.“ Ziel sei es, Verfahren und Produkte zur Marktreife zu führen.

„Wir laden alle Unternehmen ein, die auf erneuerbare Energien, auf Wasserstoff und saubere Industrie setzen, sich bei uns in Mecklenburg-Vorpommern anzusiedeln“, sagte die Ministerpräsidentin zum Abschluss ihrer Rede. „Kommen Sie zu uns nach MV!“

Fritz-Reuter-Preis geht an Susanne Bliemel

Martin: Jahrzehntelanges Engagement hat die niederdeutsche Sprache in MV belebt

Schwerin – Die Pädagogin, Schriftstellerin und Moderatorin Susanne Bliemel aus Banzkow bei Schwerin wurde heute mit dem Fritz-Reuter-Preis der Carl-Töpfer-Stiftung ausgezeichnet. Anlässlich der feierlichen Übergabe im Kultursaal von Hof Medewege gratulierte Bildungsministerin Bettina Martin der Preisträgerin, sie habe sich über mehrere Jahrzehnte unermüdlich für die Sprache und die kulturelle Förderung des Plattdeutschen in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt.

„In ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit hat Susanne Bliemel sich als Lehrerin, Studienleiterin, Mentorin oder ehemals Landesbeauftragte für Niederdeutsch im Land Mecklenburg-Vorpommern, ganz der Vermittlung des Niederdeutschen verschrieben“, so Bettina Martin. „Ihrer Arbeit und der Arbeit ihres Teams haben wir zu verdanken, dass wir in unseren Schulen auf eine Vielzahl von ausgebildeten „Plattschnackern“ unter den Lehrerkollegen und -kolleginnen zurückgreifen, die sie in Sprachpraxiskursen und Fortbildungen zum Niederdeutschen aus- und weitergebildet hat“, sagte Martin.

Frau Biemel war maßgeblich an der Entwicklung des Landesprogramms „Meine Heimat – Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ beteiligt. Ziel des Programms ist es seit 2016, die Kenntnisse der Geschichte und der kulturellen Traditionen des Landes, insbesondere der niederdeutschen Sprache, vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu vertiefen. Das beginnt in der Kita mit der Heimatschatzkiste, die seit 2019 allen Kitas zur Verfügung steht. In der Grundschule zielt das Programm auf die stärkere Vermittlung von Heimatbewusstsein und die Grundlagen der niederdeutschen Sprache. Dafür wurden die Themenbereiche ausdrücklich in die Rahmenpläne mit aufgenommen. Einzigartig in der Bundesrepublik ist es, dass in Mecklenburg-Vorpommern an ausgewählten Profilschulen Niederdeutsch bis zum Abitur führt.

Für die Lehrerausbildung sowie die Fort- und Weiterbildung im Bereich des Niederdeutschen gibt es an der Universität Greifswald das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik. „Andere Bundesländer beneiden uns über den großen Stellenwert, den das Plattdeutsche bei uns an den Schulen genießt und die Strukturen, die wir dafür vorhalten“, so Martin. “Plattdeutsch ist bei uns gelebte Kultur und Teil der eigenen Identität. Susanne Bliemels Wirken und ihre jahrelange Arbeit hat dazu beigetragen, die Sprache lebendig zu halten und auch für die junge Generation attraktiv zu machen. Dafür gebührt ihr der Dank des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“

Der Fritz-Reuter-Preis wird alle zwei Jahre von der Carl-Toepfer-Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Seit der ersten Verleihung im Jahr 1955 ist es erst zum dritten Mal, dass der Preis nach Mecklenburg-Vorpommern geht.

Neben ihrer pädagogischen Arbeit hat Susanne Bliemel in den vergangenen Jahrzehnten auch durch unzählige Auftritte als Hörfunkmoderatorin zur Pflege und Verbreitung des Plattdeutschen beigetragen. „Viele Menschen im Land verbinden ihre Stimme mit den Plappermoehl im Hörfunkprogramm des Norddeutschen Rundfunks. Der Fritz-Reuter-Preis ist die verdiente Anerkennung für Susanne Bliemel“, so Martin.

Bienenzuchtzentrum Bantin

Banthin – Die Bauarbeiten am Bienenzuchtzentrum Bantin (BZZ) sind abgeschlossen. Der Gebäudekomplex wurde zum Apineum umgestaltet („Api“ steht für westliche Honigbiene und „neum“ für moderne Darstellung). Mit finanziellen Mitteln aus der LEADER-Förderung und dem Strategiefonds Mecklenburg-Vorpommern wurde das Zentrum energetisch saniert, Büro- und Schulungsräume generalüberholt, eine Schauimkerei eingerichtet, ein Parkplatz gebaut und die Fassade erneuert.

Am kommenden Samstag, den 7. August 2021, ab 10 Uhr, nimmt Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich des Tag der offenen Tür den neuen Anlaufpunkt rund um die Honigbiene in Augenschein.

„Neben Zucht und Forschung können hier nunmehr verstärkt Schulungen und Beratungen angeboten sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Dies ist wichtig, schließlich gehört die Biene zu den wichtigsten Nutztieren überhaupt. Sie bestäubt achtzig Prozent unserer Nutzpflanzen und viele Wildpflanzen. Ohne sie, hätten wir nichts zu essen auf dem Teller“, sagte er im Vorfeld.

„Honigbienen sind ein Triumph der Evolution: Seit etwa 40 Millionen Jahren verrichten sie ihr Werk, und das immer nach dem gleichen Staatensystem. Wie der Mensch leben sie auf dichtem Raum zusammen mit strenger Arbeitsteilung. Sie sind Ingenieure, Architekten und Meister der Vorratswirtschaft. Eine einzelne Biene muss für ein 500 Gramm-Glas Honig dreimal um die Erde fliegen. Das Sammelgebiet eines Volkes ist fast 50 Quadratkilometer groß. Bei guten Bedingungen fliegen Arbeiterbienen täglich bis zu 30 Mal aus und besuchen pro Flug 200 bis 300 Blüten“, betonte Backhaus.

Das BZZ stellt die Faszination Honigbiene in allen ihren Facetten dar, lobte der Umweltminister: „Es ist in der Region und darüber hinaus in der Bevölkerung bekannt und wird jährlich von hunderten interessierten Besuchern frequentiert.“ Neben der Schulung von Imkern überregional, werden in Bantin auch Jugendgruppen, Lehrerund Erziehern empfangen. Ziel hierbei ist auch, potenzielle Jung- und Neuimker zu gewinnen. Speziell werden auch Bienensachverständige neu aus- und weitergebildet und auch für die Königinnenzucht gibt es jährliche Ausbildungen und Projekte.

Das Bienenzuchtzentrum ist Teil des Projektes „Mit Leib und Seele“ der Schaalseeregion. „Bantin ist dafür ein idealer Dreh- und Angelpunkt. Auf den Rad- und Wanderwege werden in den Frühjahr- und Sommermonaten viele Touristen erreicht, die in der Region des Biosphärenreservats Schaalsee Erholung suchen“, erläuterte Backhaus.

Vor der Wende wurde das BZZ vom Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter als Konsultations- und Zuchtzentrum für Bienenwirtschaft betrieben. Im Zuge der Auflösung des Verbandes wurde das BZZ dem Land MV kostenlos übertragen.

M. Succow versteht es, Menschen zu begeistern

Schwerin – Auf einer Festveranstaltung hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dem Alternativen Nobelpreisträger Professor Dr. Michael Succow zum 80. Geburtstag gratuliert.

„Michael Succow hat Weichen für die Zukunft unseres Landes gestellt“, sagte die Ministerpräsidentin den Jubilar. Das von ihm initiierte Nationalparkprogramm der DDR habe wesentlichen Anteil daran, dass die Natur in Mecklenburg-Vorpommern heute weitgehend intakt ist.

„Die friedliche Revolution eröffnete die Chance, Anliegen der Bürgerbewegung und Verbesserungen durchzusetzen, die sonst so schnell nicht möglich gewesen wären. Ein Neustart für ganz Deutschland. Michael Succow hat diese Chance genutzt.“ Auch dass Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem Jahr 2000 ein Moorschutzkonzept hat, das regelmäßig aktualisiert wird, sei ganz wesentlich Professor Succow zu verdanken.

In der von ihm aufgebauten Stiftung würden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit am Klima- und Naturschutz arbeiten. „Ob am „Faulen Ort“ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, auf der Insel Koos in Mecklenburg-Vorpommern, ob in Usbekistan oder Äthiopien: Überall auf der Welt hinterlässt das Wirken von Michael Succow seine Spuren. Überall gibt es Menschen, die von Spaziergängen mit Michael Succow erzählen, die ihnen die Augen geöffnet haben für die Schönheit und für den Wert der Natur, die uns umgibt. Michael Succow hat ein Anliegen, und er versteht es, Menschen für dieses Anliegen zu gewinnen und zu begeistern“, würdigte die Ministerpräsidentin den Jubilar.

Schwesig dankte Succow auch für seine Mitarbeit im Zukunftsrat Mecklenburg-Vorpommern. „Der Zukunftsrat empfiehlt uns, ökologische Verträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gemeinsam voranzubringen“, sagte Schwesig.

„Es wird darauf ankommen, Umwelt und Natur zu schützen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, dabei wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren. Der Zukunftsrat mit Michael Succow hat uns Ansatzpunkte und Ideen dafür mit auf den Weg gegeben. Es liegt an uns, sie gemeinsam zu verwirklichen.“