Schwerin – Im Rahmen der vom Verein Tutmonde organisierten Veranstaltung „SDGs – diesmal spektakulär“ wurden heute in Schwerin drei Kinderbücher vorgestellt, die zum Großteil von Mädchen bzw. jungen Frauen im Alter von 13 bis 22 Jahren mit Migrationsbiografie oder Fluchterfahrung geschrieben wurden.
Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Reem Alabali-Radovan, stellte in ihrem Grußwort den innovativen Ansatz heraus. „Die Geschichten in den Büchern laden dazu ein, die Perspektive zu wechseln und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Dabei gelingt es den jungen Autorinnen individuelle Erfahrungen mit aktuellen Fragen der nachhaltigen Entwicklung zu verbinden“, so Alabali-Radovan.
Um global nachhaltige Strukturen zu schaffen, haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sich 17 Ziele bis 2030 gesetzt, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung festgehalten sind: die UN-Nachhaltigkeitsziele oder Sustainable Development Goals (kurz SDGs).
Diese 17 Ziele sollen bis 2030 von allen Entwicklungs-, Schwellen- und Industriestaaten erreicht werden, sind unteilbar und bedingen einander. Die SDGs richten den Fokus auf besonders benachteiligte und diskriminierte Bevölkerungsgruppen. Hierdurch soll die Welt gerechter, gesünder, friedlicher und sozialer gestaltet werden.
Der Stralsunder Verein Tutmonde setzt sich seit Jahren für die Umsetzung der SDGs auf kommunaler, regionaler und Landes- und Bundesebene ein und versucht die migrantische Perspektive auf die SDGs in Deutschland deutlich zu machen.
Alabali-Radovan: „Mit den Kinderbüchern schafft Tutmonde einen ganz anderen Zugang zu diesem oft abstrakt dargestellten Zielen. Ohne erhobenen Zeigefinger werden Diversität und Toleranz als ganz normale Alltagswirklichkeit wahrgenommen. Ich hoffe, dass die toll und authentisch geschriebenen Kinderbücher eine große Fangemeinde finden und noch mehr pädagogisches Fachpersonal für die SDGs begeistern.“
Insgesamt haben 16 Mädchen und junge Frauen an den Kinderbüchern mitgewirkt. Sie wurden von einer Schreib-Trainerin begleitet und angeleitet. Sieben Autorinnen haben eine Fluchtgeschichte, drei eine Migrationsbiographie und zwei eine Spätaussiedlerbiographie.
Die Geschichten der Autorinnen sind unter besonderer Atmosphäre entstanden, weil private Probleme, die Migration und Flucht mit sich bringen, stark die Arbeit beeinflusst haben. So haben sie z.B. Selbstmordversuche von Freundinnen als Folge von Traumata während der Flucht erlebt, Abschiebungen von nahestehenden Personen, geschlossene Grenzen zu ihren Heimatländern, Ermordung und Folter der Familie in ihren Heimatländern, genauso wie die Auswirkungen von Corona in Deutschland verarbeitet. Trotz dieser Momente sind die Kinderbücher nicht düster, sondern beinhalten kraftvolle, persönliche und auch witzige Geschichten, die Lust auf SDGs machen.
Dieser Pressemitteilung ist „Das große SDGs Abenteuerbuch“ für Kinder im Alter von 7-12 Jahren beigefügt. Darüber hinaus gibt es für kleinere Kinder die Bücher „Mo und Sophie – Die Zauberfee und Das Baustellenfrühstrück“ (0 – 3 Jahre) und „Das kleine SDGs Abenteuerbuch“ (4 – 6 Jahre). Alle Bücher können über Tutmonde e.V. erworben werden.