Kein ASP-Geschehen rund um den Ausbruchsbetrieb bei Güstrow
Güstrow – In Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine Hinweise auf ein aktives ASP-Geschehen in der Wildschweinpopulation rund um den von ASP betroffenen Betrieb im Landkreis Rostock. Das ist das Ergebnis von einer intensiven Suche am Wochenende in diesem Gebiet, bei denen Suchhunde und eine mit Spezialtechnik ausgestattete Drohne zum Einsatz kamen.
„Damit gehen wir davon aus, dass wir es nach wie mit einem Punkteintrag zu tun haben. Für den betroffenen Betrieb ist dies eine dramatische Situation. Für uns als Land bzw. für die Branche insgesamt ist die aktuelle Konstellation aber ein Silberstreif am Horizont“, fasste Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die aktuelle ASP-Situation in Mecklenburg-Vorpommern heute im Rahmen eines digitalen Pressegesprächs zusammen.
„Dass wir bislang keine Nachweise bei Wildschweinen haben, ist für mich ein Zeichen dafür, dass unsere bisher getroffenen Maßnahmen im Bereich Forst und Jagd sowie im Veterinärwesen Wirkung entfalten. Das ist kein Ergebnis, das vom Himmel gefallen ist, sondern ist den Anstrengungen aller Beteiligten zu verdanken“, sagte er weiter.
Nun komme es darauf an, die Wildschweinpopulation im Land und insbesondere in der Sperrzone weiterhin engmaschig zu überwachen, betonte Backhaus. Auf den Gesellschaftsjagden in bzw. am Rande der Überwachungszone (314 km²) wurden allein am vergangenen Wochenende ca. 40 Proben von Wildschweinen genommen und im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) untersucht, berichtete er. Sechs weitere Jagden in der Überwachungszone seien in den kommenden Wochen geplant. Landesweit betrachtet seien im LALLF in der vergangenen Woche (KW 46) rund 600 Proben von Haus- und Wildschweinen untersucht worden – alle mit negativem Ergebnis.
Noch am Freitag (19.11.) hat das Landwirtschaftsministerium einen Erlass zur Entschädigung der Jagdausübungsberechtigten für Drückjagden in Restriktionsgebiet erstellt. „Auf diese Weise können wir im großen Stil Proben nehmen, um auch künftig einen Überblick darüber zu behalten, ob möglicherweise das Virus bereits in die Wildschweinbestände eingetragen wurde. Da den Jagdausübungsberechtigten jedoch wertvolles Wildbret verloren geht, werden wir ihnen pro erlegtem und beprobtem Stück 100 Euro zahlen“, so Backhaus.
Der ASP-Ausbruchsbetrieb in Lalendorf sei noch am Freitag vollständig beräumt worden, berichtete Backhaus. Am Samstag seien die technischen Anlagen gereinigt und desinfiziert worden. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sei das Gelände durch die Landesforstanstalt und das Technische Hilfswerk mit einem 6,4 Kilometer langen Elektrozaun vollständig eingezäunt worden. Das zuständige Veterinäramt- und Lebensmittelüberwachungsamt sei weiterhin vor Ort und überwacht die Gesamtsituation.
Zur Eintragsquelle gibt es aktuell noch kein abschließendes Ergebnis: „Was wir inzwischen wissen ist, dass die hierzulande aufgetretene Virusvariante der Variante entspricht, die unter anderem im Norden Brandenburgs bzw. in Westpolen vorkommt. Der umfassende epidemiologische Bericht des Friedrich-Loeffler-Instituts steht derzeit noch aus, wird aber zeitnah erwartet“, informierte der Minister. Auch werde noch geprüft, inwieweit menschliches Handeln für eine Einschleppung verantwortlich ist.