Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern steht angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens nach Worten von Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese in den kommenden Wochen und Monaten vor einer großen Kraftanstrengung, die nur gemeinsam gemeistert werden kann.
In den vergangenen Tagen hätten die maßgeblichen Kriterien zur Einstufung des Infektionsgeschehens teils dramatische Rekordwerte erreicht. „Mein besonderer Blick gilt dabei den Intensivstationen in den Krankenhäusern“, sagte die Ministerin am Wochenende mit Blick auf die Corona-Entwicklung. Dort gebe es zunehmend Kapazitätsengpässe und viele Beschäftigte seien erschöpft. Von gut 600 betreibbaren Intensivbetten in Mecklenburg-Vorpommern stünden nur noch etwa 80 zur Verfügung. Fast 100 sind mit COVID-19-Patientinnen und Patienten belegt. 55 von ihnen werden invasiv beatmet, so Drese.
Als wesentliche Maßnahme zur Entlastung des Gesundheitssystems sieht Drese die Ausweitungen der Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen.
Drese: „Als neue Gesundheitsministerin sehe ich meine wichtigste Aufgabe darin, die Impfungen im Land voranzutreiben und dafür die Voraussetzungen zu schaffen.“ Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den Landkreisen und kreisfreien Städten, den Gemeinden, den Wohlfahrtsverbänden, der Bundeswehr und mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern seit einigen Wochen daran, die Impfangebote massiv auszuweiten. „Wir eröffnen zusätzliche Impfstützpunkte, erweitern die Öffnungszeiten, richten zusätzliche Impfstrecken ein oder schaffen mit kreativen Impfangeboten in der Fläche zusätzliche, niedrigschwellige Angebote“, verdeutlichte die Ministerin.
Dieser Weg werde weiter fortgesetzt. „Ich möchte beispielsweise auch Reha-Kliniken, Betriebsärzte und Zahnärzte für die Durchführung von Impfungen gewinnen“, so Drese. Zudem werde am Montag das Online-Portal zur Terminbuchung freigeschaltet. Drese: „Damit besteht zusätzlich zur Telefon-Hotline die Möglichkeit, Impftermine zu vereinbaren. Wir entlasten dadurch die Impfstrukturen zusätzlich und vermeiden unnötige Wartezeiten insbesondere für ältere oder eingeschränkte Menschen.“
„Vom Bund erwarte ich, dass dafür ausreichend Impfstoff zur Verfügung gestellt wird. Ich setze große Hoffnung auf den neuen Krisenstab im zukünftigen Bundeskanzleramt und hoffe sehr, dass aus Berlin jetzt Rückenwind und kein Gegenwind mehr für unsere Impf-Kampagne kommt.“
Die Ministerin hob hervor, dass die Impf-Kampagne bereits jetzt deutlich sichtbare Erfolge zeigt. In der Woche vom 26. November bis zum 3. Dezember sind über 97.100 Erst-, Zweit- und Drittimpfungen in MV durchgeführt worden. Damit habe sich die Zahl der Impfungen gegenüber Mitte November verdoppelt. „Sehr erfreulich ist, dass auch verstärkt bislang Ungeimpfte sich dazu entschließen, ein Impfangebot anzunehmen – wir haben dadurch die Quote der Erstimpfungen auf nunmehr 70 Prozent erhöht“, so Drese.