Nandu- Herbstzählung

Schwerin – Im Rahmen des Herbstmonitorings am 12. November 2021 wurden insgesamt 121 Nandus gezählt. Die Arbeitsgruppe Nandumonitoring, Landwirte sowie Mitarbeitende des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, bestimmten insgesamt 70 Altvögel (30 Hähne und 40 Hennen), 28 Jungvögel aus diesem Jahr und weitere 23 Tiere, deren Alter und Geschlecht nicht differenziert werden konnte.

Zum Vergleich: Während der Frühjahrszählung am 19. März 2021 wurden insgesamt 157 Tiere ermittelt.

„Es ist davon auszugehen, dass der Rückgang der gezählten Tiere auch auf die zulässige Bejagung des Nandus zurückzuführen ist,“ erklärt Minister Dr. Till Backhaus. „Es ist richtig, dass die Nandu-Population eng begleitet und ihre Ausbreitung begrenzt wird“, so Backhaus weiter.

Seit dem 3. April 2020 ist die Jagdzeitenverordnung des Landes MV in Kraft getreten, nach der die Art Nandu in das Jagdrecht aufgenommen und eine Jagdzeit für Küken und Jährlinge ganzjährig sowie für Hähne und Hennen ab dem Alter von 2 Jahren vom 1. November bis 31. März festgelegt wurde.

Insgesamt sei festzustellen, dass die Tiere deutlich scheuer geworden sind und sich die Fluchtdistanz vergrößert habe, sagt Minister Backhaus. „Damit ist das Nandumonitoring deutlich erschwert. Dies kann ein weiterer Grund für den Rückgang der gezählten Tiere im Vergleich zu den Zählungen der Vorjahre sein“, so der Minister abschließend.

Im Zeitraum von 1999 bis 2001 sind mehrere Nandus (Rhea americana) aus einem unzureichend gesicherten Freigehege bei Groß Grönau, in Schleswig-Holstein, nördlich des Ratzeburger Sees ausgebrochen und in den Nordbereich des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee (zwischen Utecht und Schattin) gelangt. Zweimal im Jahr werden die Tiere in einer Synchronzählung erfasst. Ursprünglich stammen Nandus aus Südamerika. Nordwestmecklenburg ähnelt mit seinen weitläufigen Ackerflächen der baumfreien Pampa in ihrer angestammten Heimat.

Der Nandu ist eine von vielen Arten auf der Liste der Neozoen, übersetzt „Neue Lebewesen“. Als solche werden Arten bezeichnet, die nach dem Jahr 1492 durch direkte oder indirekte Aktivitäten der Menschen in Deutschland angesiedelt wurden. In Deutschland geht man von mehr als 1000 Neozoenarten aus. Unter anderem gehören Damwild, Fasan und Regenbogenforelle dazu.

Nach einer Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz gilt der Nandu zurzeit nicht als invasiv, da bislang nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Art negative Auswirkungen auf heimische Arten hat. Der Nandu wird daher auf einer sogenannten „Grauen Liste“ geführt. Das bedeutet, dass die Art besonders intensiv zu beobachten ist, um Entscheidungen, etwa zur Bestandsregulierung, auf fachlich fundierter Grundlage treffen zu können.

Kita- und Schulverpflegung

Schwerin – Per Onlinekonferenz erörterten heute Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die Bedeutung einer nachhaltigen Ernährung für Kinder und Jugendliche. Anlässlich des 12. Aktionstages hatte die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung in Mecklenburg-Vorpommern zu der Konferenz geladen.  Im Fokus der Veranstaltung standen dabei die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie die Nachhaltigkeit in der Essensversorgung an Kitas und Schulen. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betonte in einem digitalen Grußwort, wie wichtig der enge Austausch von Wissenschaft und praktischer Verpflegung für eine ausgewogene Ernährung, gerade für Kinder ist:

„Eine gut konzipierte Kita- und Schulverpflegung kann einen gewichtigen, nachhaltigen Beitrag zur geistigen und körperlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen leisten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung steigert nicht nur die allgemeine Lebensqualität sondern zeigt sich auch später in deren Beziehung zu Lebensmitteln. Deshalb haben wir 2009 die Vernetzungsstelle Schulverpflegung und 2010 die Vernetzungsstelle Kitaverpflegung geschaffen, auch um einen effektiveren Austausch zwischen Einrichtungen und Wissenschaft herzustellen. Angegliedert sind diese bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., die Fachgesellschaft im Bereich der Ernährung. “

Die Vernetzungsstelle für Kita- und Schulverpflegung bietet zahlreiche Beratungs- und Schulungsangebote zur Umsetzbarkeit von Qualität und gesundheitlichen Standards und unterstützt damit zahlreiche Fachkräfte und Leitungen bei der Gestaltung einer nachhaltigen Verpflegung. Bei der heute stattfindenden Tagung soll gesondert erörtert werden, wie Kindern und Jugendlichen neben einer gesunden Ernährung in diesem Rahmen auch der Stellenwert von Nachhaltigkeit nahegebracht werden kann.

Minister Backhaus stellte in seinem Grußwort heraus: „Eine gesunde und ausgewogene Ernährung von Kindern und Jugendlichen muss mit der Nachhaltigkeitsbildung einhergehen. Denn Nachhaltigkeit spielt gerade bei der heutigen Jugend eine wichtige Rolle und wenn wir  den Kindern und Jugendlichen beibringen, hochwertige und nachhaltige Lebensmittel und deren Quellen zu schätzen, werden sie diese Güter auch schützen.“

Um das zu erreichen, hat das Land nach der Einrichtung der Vernetzungsstellen diese kontinuierlich gefördert und in 2020 um die Vernetzungsstelle Seniorenernährung in MV erweitert. Wir haben es geschafft, analog zum Gesetz zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege (Kindertagesförderungsgesetz – KiföG M-V), den DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung in das Schulgesetz des Landes zu verankern. Somit ist eine Orientierung an den DGE-Qualitätsstandard für die Kita- und Schulverpflegung gesetzlich empfohlen.  Eine weitere Unterstützung und die besonders wichtige Rolle wurde zudem im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung vereinbart.

Tiefstwert bei Unfalltoten

Schwerin – Nach elf Monaten im Jahr 2021 kündigt sich an, dass auch in diesem Jahr die Zahl der Unfalltoten auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen weiter sinkt.

„Laut vorläufiger Verkehrsunfallstatistik der Landespolizei verunglückten von Januar bis Ende November dieses Jahres 60 Menschen tödlich. Das sind fünf weniger als im Vorjahreszeitraum“, sagt Innenminister Christian Pegel und führt weiter aus: „Das weckt in mir einen vorsichtigen Optimismus, dass wir in diesem Jahr einen neuen Tiefstwert bei den Unfalltoten erreichen können. Dieser lag bislang bei 70 Todesfällen im gesamten Jahr 2020.“

Der Innenminister sagt aber auch: „Jeder einzelne Tote auf unseren Straßen ist einer zu viel. Wir wollen diese Zahl weiter deutlich absenken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind erhebliche weitere Anstrengungen aller erforderlich, die sich in der Verkehrssicherheitsarbeit engagieren.“

Christian Pegel, der in der vergangenen Legislatur bereits als Verkehrsminister das Thema Verkehrssicherheit im Blick hatte, bedankt sich zugleich bei allen, die sich dieses Themas annehmen. Und: „Mein besonderer Dank gilt unseren Polizeikolleginnen und -kollegen sowie den Kräften der Rettungsdienste und Feuerwehren in unserem gesamten Bundesland. Sie, liebe Helferinnen und Helfer, müssen bei den Unfällen auf unseren Straßen, die leider immer noch viel zu oft passieren, zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei Wind und Wetter ausrücken, um Hilfe zu leisten. Sie erfüllen diese Aufgabe hervorragend und sind insbesondere den Unfallopfern und ihren Angehörigen eine große Unterstützung.“

Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden sowie der Verunglückten insgesamt sind rückläufig, während die Zahl der Schwerverletzten von Januar bis November 2021 um 33 Menschen höher lag als im Vorjahreszeitraum.

Neuauflage der Neustart-Prämie

Schwerin – Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit auch in Mecklenburg-Vorpommern ansteigen lassen. „Kurzarbeit ist ein wichtiges Mittel, um Arbeitsplätze zu sichern. Sie ist aber für die betroffenen Beschäftigten mit Einkommensverlusten verbunden. Um einen Teil der Einkommensverluste zu kompensieren, legt das Land Mecklenburg-Vorpommern die Neustart-Prämie ab 01. Januar 2022 neu auf. Mit der Neustart-Prämie beteiligt sich das Land an Sonderzahlungen, die Arbeitgeber ihren besonders von Kurzarbeit betroffenen Beschäftigten zahlen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Dienstag in Schwerin. Gleichzeitig mahnte der Minister den Bund an, auch die in der Corona-Krise erhöhten Fördersätze von 70/77 Prozent und 80/87 Prozent bis 31. März 2022 fortzuführen. „Corona endet nicht am 31. Dezember 2021, nur weil die Verwaltung dies so festlegt. Wir brauchen die volle Unterstützung, so lange die Krise da ist.“

In der Neuauflage sollen für Kurzarbeit von mindestens 50 Prozent im Zeitraum Januar bis März 2022 200 Euro pro Monat gezahlt werden. „Das ist konkrete Unterstützung für die Beschäftigten in den Unternehmen. Die Prämie ist auch ein Beitrag, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen“, betonte Wirtschaftsminister Meyer. Die erste Auflage des Programms betraf die Kurzarbeit im Zeitraum April 2020 bis März 2021 und von April bis Juni 2021. Die Antragsfrist ist am 31.Oktober 2021 abgelaufen. Es sind rund 1.590 Anträge im Rahmen der Neustart-Prämie gestellt worden. „Bisher haben mehr als 11.600 Beschäftigte profitiert – vor allem im Gastgewerbe. Mit den geplanten Beträgen wird insbesondere bei geringen Einkommen eine deutliche prozentuale Aufstockung erreicht“, so Meyer weiter. Im Bereich Gastgewerbe (rund 2,5 Millionen Euro für knapp 6.000 Beschäftigte), verarbeitendes Gewerbe (0,37 Millionen Euro für rund 1.400 Beschäftigte) und Handel inklusive Instandhaltung (rund 0,35 Millionen Euro für rund 930 Beschäftige) wurden bisher die meisten Prämien ausgezahlt.

Die Anträge sind bei der GSA – Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH, Schulstraße 1 – 3, 19055 Schwerin, unter Nutzung des dafür vorgesehenen Formulars sowie ergänzend schriftlich im Original einzureichen. Anträge können ab dem 01. März 2022 rückwirkend für abgelaufene Unterstützungsmonate gestellt werden. Die Antragsunterlagen und weitergehende Informationen können bei der GSA im Internet unter www.gsa-schwerin.de abgerufen werden.

Bei der vom Bund eingeführten Überbrückungshilfe IV ab dem 01. Januar 2022 ist es wichtig, dass die Gelder schnell bei den betroffenen Unternehmen ankommen. „Für die Unternehmen ist entscheidend, dass die Hilfe dann ankommt, wenn sie gebraucht wird“, so Meyer. „Da dies durch den Bund in der Vergangenheit nicht immer zeitnah gewährleistet werden konnte, werden wir als Land den Unternehmen anbieten, die Fördersumme teilweise vorzufinanzieren, damit sie mehr Sicherheit gewinnen.“ Auch hier wird die Antragstellung über die GSA erfolgen.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer machte auch auf bereits bestehende Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam. Hierzu zählt der Härtefallfonds. Um Unternehmen zu unterstützen, die trotz der umfangreichen Hilfsprogramme in wirtschaftlicher Not sind, haben Bund und Länder Härtefallhilfen aufgelegt, mit denen betriebliche Ausgaben bezuschusst werden. „Das Programm ist offen für Unternehmen, die keinen Zugang zu regulären Bundes- oder Landeshilfen haben und für Unternehmen, die zwar Zugang zu regulären Bundes- oder Landeshilfen haben, bei denen diese aufgrund spezieller, atypischer Fallkonstellationen aber nicht ausreichen. Voraussetzung ist das Vorliegen einer besonderen Härte“, so Wirtschaftsminister Meyer weiter. Darüber hinaus wurde vom Wirtschaftsministerium bereits die Zins- und Tilgungsfreiheit der Corona-Liquiditätshilfe um drei Monate bis mindestens zum 31. März 2022 verlängert.

Darüber hinaus soll Kurzarbeit bei Auszubildenden vermieden werden. Aktuell bezuschusst der Bund im Rahmen des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ bei Betrieben mit erheblichem Arbeitsausfall die Ausbildungsvergütung. Nach derzeitigem Stand endet die Förderung am 31. Dezember 2021. „Für den Fall, dass der Bund seine Förderung nicht verlängert, prüft das Land seinerseits eine Neuauflage der Zuschüsse zur Vermeidung von Kurzarbeit ab dem 01. Januar 2022“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer abschließend.

12. Aktionstag Kita- und Schulverpflegung

Verbraucherschutzministerin Bernhardt: „Kitas und Schulen wichtig bei gesunder Ernährung“

Schwerin – „Die Verpflegung im Kita- und Schulalltag wird immer bedeutender. Als Verbraucherschutzministerin lege ich großen Wert darauf, dass alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern, egal ob in kommunal oder frei getragenen Einrichtungen, unabhängig vom Einkommen der Eltern, eine qualitativ hohe Verpflegung erhalten. Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist dabei besonders relevant. Gerade in einem landwirtschaftlich so stark geprägten Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern wird es immer wichtiger, dass Nahrungsmittel klimafreundlich erzeugt werden. Darum sollte der Anteil der regionalen und ökologischen Produkte erhöht und Lebensmittelabfälle reduziert werden. Um es mit einer Zahl deutlich zu machen: Weltweit landet ein Drittel der produzierten Lebensmittel im Müll. Eine Halbierung der Lebensmittelabfälle hätte den gleichen Effekt bezüglich des Klimaschutzes wie die Abschaffung jedes zweiten Autos. Das zeigt, dass auf uns alle bei diesem Thema eine besondere Verantwortung zukommt“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Bernhardt in ihrem Online-Grußwort zum 12. Aktionstag Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern.

„Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, welch wichtige Rolle Kitas und Schulen bei der ausgewogenen Ernährung spielen. Die Kinder und Jugendlichen waren nicht in den Einrichtungen, verbrachten einen Großteil ihrer Zeit vor dem Computer. Infolgedessen nahm das Übergewicht bei vielen Kindern zu. Die Zahl der Mädchen und Jungen, die wegen Fettleibigkeit behandelt werden mussten, ist im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 60 Prozent angestiegen. Daher brauchen wir eine langfristig angelegte bundesweite Strategie zur Kindergesundheit. Das sollte die neue Bundesregierung zügig angehen“, so Ministerin Bernhardt.