„DANKE“ den Einsatzkräften

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dankt allen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern und allen anderen Einsatz- und Rettungskräften, die am Wochenende im Einsatz waren, herzlich für ihr Engagement.

„Ich bin sehr beeindruckt vom entschlossenen Handeln jeder einzelnen und jedes einzelnen in diesen stürmischen Stunden. Sie alle haben mit großem Verantwortungsbewusstsein und professionellem Können dafür gesorgt, dass entstandene Schäden möglichst schnell beseitigt werden konnten. Bei den rund 2.500 Einsätzen wurde erneut unter Beweise gestellt, welch große Rolle sie alle in unserem Land spielen. Einen großen Dank an alle, die ihr Amt so eindrucksvoll mit Leben erfüllt haben.“

Die Ministerpräsidentin ging in diesem Zusammenhang auf die besondere Rolle der Freiwilligen Feuerwehren ein: „Mit dem Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2020 bis 2023 insgesamt 50 Mio. Euro zur Verbesserung des flächendeckenden Brandschutzes bereit. Mit dem Geld wird insbesondere die Beschaffung moderner Feuerwehrfahrzeuge durch die Gemeinden als Träger des gemeindlichen Brandschutzes gefördert. Ereignisse wie die vom Wochenende zeigen, dass die Freiwilligen Feuerwehren unverzichtbar für unsere Gemeinschaft sind. Sie tragen wesentlich zum Zusammenhalt in unserem Land bei.“

Mathematik-Abiturtraining

Erstes Modul der allgemein bildenden Digitalen Landesschule erarbeitet

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern können sich Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe in diesem Jahr gezielter auf die Abiturprüfungen im Fach Mathematik vorbereiten. Das Land hat einen E-Learning-Kurs erarbeitet, mit dem die Jugendlichen trainieren können, wie sie die Mathe-Abituraufgaben besser lösen. Im vergangenen Jahr waren die Ergebnisse der schriftlichen Mathe-Prüfungen zum Abitur auch in Mecklenburg-Vorpommern unterdurchschnittlich. Der E-Learning-Kurs ist Teil einer Gesamtstrategie für eine bessere Mathematik-Förderung. Mit dem Abitur-Trainingsangebot nimmt zugleich die Digitale Landesschule für den allgemein bildenden Bereich Form an.

„Wir gehen mit dem E-Learning-Kurs neue Wege bei der individuellen Förderung“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Digitalisierung eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten. Es ist ein echter Gewinn, dass die Jugendlichen das Training ortsungebunden und jederzeit nutzen können. Die Ergebnisse des Mathe-Abiturs im vergangenen Jahr haben uns gezeigt, dass wir etwas tun müssen. Wir unterbreiten ganz konkrete Angebote für Schülerinnen und Schüler, mit denen sie ihre Kompetenzen schulen können, Prüfungsaufgaben zu verstehen und besser zu lösen“, betonte Oldenburg.

Der E-Learning-Kurs „Mathematik-Abiturtraining“ zeigt eine Zusammenfassung aller mathematischen Themen, die aus dem Unterricht bekannt sind und die in den Abiturprüfungen relevant sind. Anhand von Musteraufgaben können Schülerinnen und Schüler sich auf die Abiturprüfungen vorbereiten. Entwickelt wurde das digitale Angebot in Zusammenarbeit des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) mit dem Medienpädagogischen Zentrum des Bildungsministeriums. Schülerinnen und Schüler können den E-Learning-Kurs über das landesweite Lernmanagementsystem „itslearning“ aufrufen und nutzen.

„Der E-Learning-Kurs ist das erste inhaltliche Modul der allgemein bildenden Digitalen Landesschule und zeigt exemplarisch, wie diese Schule ohne eigenes Schulhaus funktionieren wird. Bis 2026 sollen Schritt für Schritt weitere Angebote aufgelegt und landesweit zur Verfügung stehen“, kündigte Bildungsministerin Oldenburg an. „Beim Mathematik-Abiturtraining gibt es neben Selbstlern-Tools wie Erklärvideos auch ein Live-Online-Angebot, bei dem eine Lehrkraft Aufgaben erklärt und löst. Die Schülerinnen und Schüler können direkt Fragen stellen. Digitale Medien sind wichtige Hilfsmittel, sie sollen den persönlichen Kontakt aber nicht vollständig ersetzen“, betonte die Ministerin.

Außerdem stehen Erklärvideos von zwei mathematikbegeisterten Schülern in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Eric Bonack, 17, und Fabian Schwenk, 18, besuchen die 12. Klasse des Gymnasiums Teterow und widmen sich in den kurzen Filmen den Stoffgebieten analytische Geometrie, Analysis und Stochastik. Sie erklären darin Schritt für Schritt, wie selbst komplizierte Prüfungsaufgaben leicht zu lösen sind. Die Videos wurden vom IQ M-V in Zusammenarbeit mit dem Digitalen Informationszentrum Rostock produziert und sind über den E-Learning-Kurs aufrufbar. Sie können auch auf dem Bildungsserver MV gestreamt werden.

Strukturwandel der Fischerei

Schwerin – Unter Leitung von Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind vergangene Woche die Amtschefs der Fischereiressorts der Küstenländer sowie Vertreter der Organisationen der Fischerei an der deutschen Ostseeküste, der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sowie der Thünen-Institute für Fischerei zu einem Runden Tisch „Zukunft der Ostseefischerei“ zusammengekommen.

Dazu stellt Mecklenburg-Vorpommerns Fischereiminister Dr. Till Backhaus fest: „Die Beratungen waren insbesondere von der katastrophalen Quotensituation bei Hering und Dorsch geprägt. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass wir sowohl kurzfristige Maßnahmen zur Überbrückung der akuten Problemlage brauchen, als auch langfristige Maßnahmen, mit denen wir dem Berufsstand eine echte Zukunftsperspektive geben können.“

Ein zentrales Ergebnis des Runden Tisches: eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von BMEL, Küstenländer, Verbänden und Fachinstituten soll nun kurzfristig die Arbeit aufnehmen und alle erforderlichen Vorkehrungen treffen, um die zeitweilige und endgültige Stilllegung sowie begleitende Maßnahmen weiterhin effektiv umsetzen zu können.

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben herausgestellt, dass Maßnahmen, wie die zeitweilige Stilllegung, die aus dem neuen Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds begleitet werden sollen, bereits mit der Einreichung des Programms bei der Kommission in Angriff genommen werden müssen. „Das Ziel sollte sein, dass alle Fischereien mit erheblichen Heringsfängen oder Beifängen an Heringen in die Maßnahme eingebunden werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Bestände tatsächlich geschont werden und sich in Größenordnungen reproduzieren können“, sagte Backhaus.

Für die 2021 aus dem Vorgängerfonds EMFF geförderte Abwrackmaßnahme werde es voraussichtlich einen zweiten Aufruf geben, erläuterte Backhaus. Darüber hinaus gehende Maßnahmen sollen gemäß der weiteren Branchenentwicklung angeboten werden.

Der Minister äußerte Verständnis dafür, dass die Fischerei ein hohes Interesse daran hat, dass Bund und Länder die möglichen Maßnahmen und deren Konditionen nun schnell und verständlich darlegen, damit die Betriebe Planungssicherheit haben und ihre Entscheidungen abwägen können.

Er sagte abschließend: „Es ist unbestritten, dass es in der Fischerei zu einem Strukturwandel kommt. Wichtig ist, dass wir diesen begleiten und die Branche damit nicht allein lassen. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass BMEL bis Ende 2022 ein Leitbild für und vor allem mit dem Sektor entwickeln möchte – vergleichbar mit der Zukunftskommission Landwirtschaft. Aus dem Leitbild sollen dann konkrete Strukturentwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden. Das ist ambitioniert, aber notwendig – für die Fischerei, aber auch für die hieran anknüpfenden Bereiche Hafenwirtschaft, Tourismus und Umweltschutz.“

Backhaus sicherte dem Bund für diesen Prozess die volle Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu. Im April soll der Runde Tisch voraussichtlich erneut tagen.

Riesenschaden durch Sturmtief „Nadia“

Schwerin – Das Sturmtief „Nadia“ hat auch in den Wäldern des Landes Mecklenburg-Vorpommern Spuren hinterlassen.

Nach einer ersten Schätzung der Landesforstanstalt wird im Gesamtwald gegenwärtig von einer Schadholzmenge von 300.000 bis 500.000 Festmeter ausgegangen. „Auch wenn wir die Anzahl der Bäume, die zu Boden gegangen sind, nicht ganz verlässlich schätzen können, so sind es doch deutlich über 100.000 Bäume. Das ist keine Katastrophe, aber doch eine beachtliche Menge“, resümierte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt.

Beim Schadholz handele es sich überwiegend um Einzelwürfe und kleinflächige Würfe, betonte Backhaus. Vorrangig betroffen seien Fichten und Buchen. „Offensichtlich wirken sich hier auch noch die Schädigungen der vergangenen Trockenjahre im Wurzelbereich aus, so dass die Standfestigkeit beeinträchtigt ist “, sagte er weiter. Auch seien die östlichen Landesteile stärker von Sturmschäden im Wald betroffen als der Rest des Landes. Für die Beseitigung der Schäden sei der jeweilige Waldbesitzer zuständig.

„Mit dem geworfenen Holz kann ist ein erheblicher betriebswirtschaftlicher Schaden für unsere Forstbetriebe entstanden. Dieser begründet sich im Wesentlichen in höheren Aufarbeitungsaufwand“, schätzte der Minister die Lage ein. Die geworfenen Bäume werden in den kommenden Wochen je nach Sortiment als Sägeholz, Industrieholz oder Brennholz weitergenutzt.

Der Minister wies darauf hin, dass beim Betreten der Wälder besondere Vorsicht notwendig ist, da weiterhin hängende Bäume und Äste herunterfallen können. Das Freischneiden und Beräumen der Waldwege werde noch einige Wochen dauern.

Auch in den Wäldern der drei Nationalparke und den sieben Biosphärenreservaten des Landes hat „Nadia“ nur mäßige Schäden angerichtet. Es gab überwiegend Einzelwürfe oder Brüche an Bäumen, zum Beispiel im Darßwald oder im Bereich Osterwald/Sundische Wiese. Der Zingster Osterwald bleibt noch gesperrt bis die akuten Gefahren durch den technischen Dienst beseitigt sind.

„Verletzt wurde zum Glück niemand und auch die Schäden an der bestehenden Infrastruktur halten sich in Grenzen“, fasste Backhaus zusammen. Teilweise fielen Bäume auf Straßen, Wanderwege und Leitungen. In Lohme im Nationalpark Jasmund wurde zudem ein Teilabschnitt eines Bohlensteges durch umstürzende Bäume zerstört.

Durch Feuerwehr, örtliche Einsatzkräfte und Personal der Nationalparkämter sowie der Biosphärenreservate wurden die Straßen zwischenzeitlich beräumt, die Telefon- und Stromleitungen instandgesetzt sowie ein Teil der Wander- und Radwege wieder für Besucher zugänglich gemacht. Die vollständige Beräumung aller Wander- und Radwege wird aber noch einige Tage andauern, sagte Backhaus abschließend.

Eigenes Hoheitszeichen

Damshagen – Die Gemeinde Damshagen im Landkreis Nordwestmecklenburg erhält ein eigenes Wappen. Die Urkunde für das Hoheitszeichen mit der Wappengenehmigung und dem Eintragungsnachweis für die amtliche Wappensammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde vom Innenministerium an Damshagens Bürgermeisterin Mandy Krüger versandt.

„Der Wunsch nach einem eigenen Wappen zeigt das Interesse der Gemeinde, ihre kulturhistorischen Traditionen zu bewahren und den deutlichen Willen der Gemeindevertretung, die Selbstverwaltung auch in einem eigenen Symbol sichtbar zu machen“, lobt Innenminister Christian Pegel die Damshäger für Ihre Initiative und fügt hinzu: „Wappen spiegeln die Besonderheiten einer Gemeinschaft anschaulich wider und können ein repräsentatives Aushängeschild für die Aktivitäten der Gemeinde sein. Sie fördern Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein.“

Das Damshäger Wappen zeigt in der oberen Hälfte einen schwarzen Stier auf goldfarbenem Untergrund. In der unteren sind eine mit einer Lanze gekreuzte Hacke und vier Rapsblüten dargestellt, alles in Gold auf blauem Grund. (siehe Bild im Anhang).

Die Gemeinde greift in ihrem Wappen frühere Besitzverhältnisse auf. Der schwarze Stier bezieht sich auf das Wappen der Adelsfamilie von Plessen, die die Gemeinde entscheidend geprägt hat. Die Rodehacke versinnbildlicht die Entstehung der Gemeinde als Rodungsdorf, was durch den Namensteil „Hagen“ belegt ist. Durch diese Symbolik werden auch die Namen der Ortsteile Stellshagen und Reppenhagen berücksichtigt.

Die Lanze kommt als Attribut des Kirchenheiligen Thomas in das Wappen. Der Heilige Thomas war Namenspatron des Orts, der ursprünglich als „Thomashagen“ bezeichnet wurde. Die Rapsblüten stehen für die Landwirtschaft als Haupterwerbszweig der Damshäger. Raps ist neben Getreide das Hauptanbauprodukt.

Zur Gemeinde gehören der Hauptort Damshagen sowie die Ortsteile Dorf Gutow, Dorf Reppenhagen, Hof Gutow, Hof Reppenhagen, Kussow, Moor, Parin, Pohnstorf, Rolofshagen, Stellshagen und Welzin.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 378 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Seit 1990 wurden 290 Wappen für Gemeinden, Städte und Landkreise genehmigt (einschließlich Wappen, die zum Beispiel wegen Gemeindezusammenlegungen inzwischen erloschen sind). Pro Jahr werden etwa fünf bis acht Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Den Antrag für ein Hoheitszeichen – das sind neben Wappen auch Flaggen und Siegel – muss die Gemeinde in Papierform beim Innenministerium einreichen. Das Verfahren für die Annahme eines Wappens ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben.

Digitaler Fachtag „Medienbildung 0 bis 10“

Medien und digitale Bildung in der Kindertagesförderung

Schwerin  – Am Montag, 31. Januar 2022, beteiligen sich 130 Erzieherinnen, Erzieher, Tagespflegepersonen und weitere pädagogische Fachkräfte an der digitalen Fachtagung „Medienbildung 0 bis 10“. Die Veranstaltung wird in Kooperation der Universität Greifswald mit dem Medienzentrum Greifswald e. V., der Fachhochschule Neubrandenburg, dem Kinderkanal von ARD und ZDF KiKa durchgeführt. Beginn ist 10:00 Uhr. Das Land unterstützt die Fachtagung mit rund 8.600 Euro. Ziel ist es, den pädagogischen Fachkräften ein kostenfreies Angebot zum Thema Medienbildung zu machen und sich mit der digitalen Bildung in der Kindertagesförderung auseinanderzusetzen.

„Unser Alltag ist ohne Digitalisierung nicht mehr zu denken“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Insbesondere die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig digitale Medien sind. Folglich stellen sich Fragen, welche Medien an Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren vermittelt werden können, welche Medien weniger gut geeignet sind und wie digitale Medien die kindliche Entwicklung beeinflussen. Antworten darauf erhalten die pädagogischen Fachkräfte beim Fachtag. Zugleich bietet er eine gute Gelegenheit, sich mit dem neuen Kapitel der Bildungskonzeption ‚Medien und digitale Bildung‛ auseinanderzusetzen. Ich freue mich über das große Interesse.“

„Kinder lernen die digitale Welt heute schon mit 3 Jahren kennen,“ beschreibt Prof. Roland Rosenstock von der Uni Greifswald die Veränderungen beim Aufwachsen mit Medien, „da junge Eltern Tablets nutzen und ihre Kinder in die Welt der Apps einführen. Welche Rolle spielen die Medienerfahrungen der Heranwachsenden und wie kann aktive Medienarbeit gelingen? Unsere Tagung vermittelt Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und gibt wichtige Hinweise für die Praxis.“

In den Vorträgen geht es um zusätzliche Möglichkeiten, aber auch um Risiken der Medienbildung in der Kita, um digitale Medien in der Lebenswelt von Kleinkindern und um die Lerneffekte bei Kindern. Am Nachmittag sind Workshops geplant, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frage nachgehen, wie Medienerziehung anhand von konkreten Beispielen in der Kita verankert werden und wie die Medienkompetenz von 0- bis 10-Jährigen gefördert werden kann.

Mit dem neuen Kindertagesförderungsgesetz, das zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, hat das Land die Medienkompetenz gestärkt und verbindlich verankert. Die „Bildungskonzeption für 0- bis 10-Jährige“ wurde im Anschluss um das Kapitel „Medien und digitale Bildung“ erweitert. Ein erster Fachtag zum Thema Anfang 2020 fand großen Anklang bei den pädagogischen Fachkräften.

50 % der Menschen in M-V sind geboostert

Schwerin – Über die Hälfte der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Auffrischimpfung erhalten. Mit Stand 27. Januar sind 807.550 Personen dreifach geimpft, informierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute im Landtag. Das entspricht einer Quote von 50,1 Prozent.

Die Ministerin warb im Rahmen der Landtagsdebatte zum Thema Auffrischimpfungen für unter 18-Jährige dafür, die zahlreich vorhandenen Impfangebote wahrzunehmen.

„Wir erleben gerade die starke Ausbreitung der Omikron-Variante und haben im Land ein Rekordwert an Neuinfektionen erreicht – vor allem auch bei den jungen Menschen“, betonte Drese. Corona-Impfungen seien die beste Präventionsmaßnahme in der Pandemie, um eine hohe Immunabwehr und einen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen in allen Altersgruppen aufzubauen.

Drese betonte, dass inzwischen über 53 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren in MV einmal und knapp 48 Prozent bereits zweimal geimpft sind.

Nachdem die Ständige Impfkommission am 20. Januar eine allgemeine Booster-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech veröffentlicht hat, steige auch hier die Quote, so die Ministerin.

„Mittlerweile haben in unserem Land auch bereits 12,3 Prozent eine Booster-Impfung erhalten“, sagte Drese im Landtag. Die dritte Impfstoffdosis soll in einem Abstand von drei Monaten zur vorherigen Impfung verabreicht werden

Die Ministerin verdeutlichte, dass es an Impfangeboten und verfügbaren Impfstoffen nicht mangelt. „Ob mit oder ohne Termin: Wartezeiten sind an keinem Standort zu befürchten“, so Drese.

Zusätzlich habe die Landesregierung in der vergangenen Woche über die Schulen alle Eltern von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren angeschrieben, um Angebote für Erst-, Zweit- oder Booster-Impfungen zu unterbreiten. Drese: „Dort, wo Bedarf angemeldet wurde, werden jetzt mobile Impf-Teams Impfungen an und im Umfeld von Schulen meist noch vor den Winterferien vornehmen.“

Treibhausgasbericht 2019/20 in Arbeit

Schwerin – Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern kündigte Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin einen umfassenden Treibhausgasbericht für die Jahre 2019 und 2020 an. Das Land MV gibt den Bericht in einem Turnus von zwei Jahren aus. Er weist die landesweiten Treibhausgasemissionen aus und beleuchtet einzelne Sektoren. Grundlage dafür bilden bundesweit einheitliche Berechnungsmethode. An dieser Vorgehensweise möchte Backhaus, der seit November 2021 als Klimaschutzminister für M-V in der Verantwortung steht, festhalten. Gleichwohl soll der Bericht um weitere Sektoren, wie Moore und Wälder, ergänzt werden und eine entscheidende Grundlage für die Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes darstellen.

„Um sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen festlegen und deren Wirksamkeit objektiv beurteilen zu können, brauchen wir zunächst ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring. Wir müssen wissen, wo und wie Emissionen hier im Land entstehen, um dann Sektorenziele festlegen zu können. Der konkrete Auftrag für den neuen Bericht wird aktuell zwischen meinem Haus und dem Wirtschaftsministerium abgestimmt und kann hoffentlich noch im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung ausgelöst werden.“

Zur Bilanzierung der Treibhausgase von 1990 bis 2018 wurde 2021 ein Energie- und CO2-Bericht veröffentlicht. Dieser berücksichtigt neben den energiebedingten Emissionen, auch die nicht-energiebedingte Emissionen aus Industrie, Land- und Forstwirtschaft oder der Abfallwirtschaft. Im Zehnjahreszeitraum von 2009 bis 2018 betrugen die Treibhausgasemissionen des Landes demnach insgesamt durchschnittlich 19,1 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Die niedrigsten Gesamtemissionen wurden mit 18,5 bzw. 17,9 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente für die Jahre 2017 und 2018 ermittelt.

„Das ist also die Menge, die Mecklenburg-Vorpommern nach aktuellem Kenntnisstand einsparen muss, um bis 2040 klimaneutral zu sein. Das ist eine Herkulesaufgabe, die nur zu erreichen ist, wenn wir die Klimaschutzmaßnahmen deutlich intensivieren“, bilanzierte Backhaus. Seit 1990 – damals waren es 27,4 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente – konnten die landesweiten Treibhausgasemissionen um etwa 35 Prozent gesenkt werden.

Backhaus sieht aber weiteres Entwicklungspotenzial: „MV hat insbesondere durch seine weiten Moorflächen sehr gute Voraussetzungen, um Treibhausgase langfristig zu senken.  Dieser Bereich – aber auch die Klimaschutzpotenziale unserer Wälder – müssen in bestehenden Berichten künftig berücksichtigt werden. Mit dem Moorschutzzentrum Greifswald und anderen renommierten Einrichtungen haben wir hier im Land die notwendige Expertise, um diesen Prozess zu begleiten.“

Dem Vorschlag der Opposition, für die Berechnung der Emissionen den UBA-CO2-Rechner zu nutzen, erteilt der Minister eine Absage:

„Wir müssen vergleichbare Berechnungsmethoden nutzen, um den Erfolg der Maßnahmen einschätzen und fundierte Maßnahmen ableiten zu können. Der UBA-CO2 Rechner ist sehr gut geeignet, um das persönliche Verhalten der Verbraucher und die eigenen Einflussmöglichkeiten zu prüfen. Für die vergleichbare Berechnung der Emissionen im Land stellt er hingegen keine Option dar.“

Künftig soll sich der Agrarausschuss des Landtages mit der Ausweitung und der Ausdefinierung weiterer Betrachtungsaspekte des Berichtes beschäftigen.

Wertholzverkauf mit Spitzenwerten

Malchin – Den Spitzenwert bei der am 27. Januar 2022 durchgeführten Wertholz-Submission des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Malchin erzielte eine Stieleiche aus dem Forstamt Schlemmin mit 2.407 Euro pro Festmeter. Den Zuschlag für den Stamm erhielt eine Holzagentur aus Nordrhein-Westfalen.

„Insgesamt wurden bei dem diesjährigen, mittlerweile 31. Wertholztermin unseres Landes, 595 Festmeter Laubwertholz von 10 Baumarten nach schriftlichem Meistgebot verkauft. Die Ergebnisse zeigen, dass sich erstklassige Qualität weiterhin gut verkaufen lässt und bundesweit nachgefragt ist. Ich würde mich freuen, wenn sich künftig noch mehr Waldeigentümer unseres Landes an dem Wertholztermin beteiligen“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt.

Neben der Landesforstanstalt als Hauptanbieter (472 Festmeter) beteiligten sich auch fünf kommunale und private Waldbesitzer des Landes mit 123 Festmeter. Den Hauptanteil des Holzes stellte mit 488 Festmeter die Baumart Eiche.

Auf die Angebotsmenge sind Gebote von insgesamt 23 Bietern eingegangen. Unternehmen der Furnier- und Sägeindustrie sowie des Holzhandels aus der gesamten Bundesrepublik sowie dem Ausland (Dänemark, Polen) erhielten Zuschläge. Bis auf einen Stamm konnte die gesamte Angebotsmenge verkauft werden. Die beteiligten Waldbesitzer des Landes erzielten einen Erlös von insgesamt ca. 527.000 Euro.

„Sehr gut beboten wurde in diesem Jahr erneut die Eiche. Viele Einzelstämme erzielten hervorragende Preise. Mit rund 1.042 Euro pro Festmeter wurde bei der Eiche in diesem Jahr der höchste Durchschnittspreis aller bisherigen Meistgebotsverkäufe im Land erreicht. Der preisliche Aufwärtstrend aus den Vorjahren wurde somit eindrucksvoll bestätigt“, kommentierte Backhaus

Aber auch einzelne Stämme anderer Baumarten brachten beachtliche Preise für die Anbieter. So wurde zum Beispiel eine Ulme für 733, eine Vogelkirsche für 679 und eine Roteiche aus dem Forstamt Bad Doberan für 456 Euro pro Festmeter verkauft. Dieser Preis wurde bei den bisherigen Wertholzterminen in Mecklenburg-Vorpommern für die Roteiche noch nicht erreicht. Bei fast allen angebotenen Baumarten konnten die Anbieter teilweise deutlich höhere Durchschnittspreise als im Vorjahr erzielen.

Die an der Submission beteiligten Waldbesitzer waren mit dem Ergebnis insgesamt sehr zufrieden und bedanken sich bei den Bietern für das große Interesse und die abgegebenen Gebote. Auch die Landesforst M-V als Ausrichter und Hauptanbieter zeigte sich mit den Ergebnissen und der Käuferbeteiligung sehr zufrieden. Die angebotenen Hölzer werden aufgrund der guten Qualitäten überwiegend in der Furnier- und Möbelindustrie Verwendung finden.

„Zeugnissorgentelefon“ landesweit geschaltet

Oldenburg: Professionelle Beratung bei psychologischen Problemen im Schulalltag wichtiger denn je

Schwerin – Erstmals in diesem Jahr wird es in Mecklenburg-Vorpommern ein landesweit erreichbares „Zeugnissorgentelefon“ geben. Es ist jeweils werktags in der Woche vor dem letzten Unterrichtstag und in der Woche danach geschaltet. Das bedeutet für die Halbjahreszeugnisse des Schuljahrs 2021/22 vom 31. Januar bis zum 4. Februar sowie vom 7. bis zum 11. Februar.

Das „Zeugnissorgentelefon“ ist ein Angebot des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS). Die Telefonnummer 0385 – 588 7987 ist in der Zeit von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

„Kinder und Jugendliche, die sich wegen ihrer Leistungen sorgen, finden dort ein offenes Ohr, aber auch Eltern, die einen Rat brauchen, um ihre Kinder in einer problematischen Situation gut zu unterstützen“, erklärt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Ich freue mich ganz besonders, dass wir 36 zusätzliche Stellen für den ZDS schaffen konnten. Wir alle wissen, dass schulpsychologische Beratung für Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der nun schon so lange andauernden Pandemie, wichtiger denn je ist“, so Oldenburg.

Neu sind beim ZDS zudem regionale Beratungsteams, die direkt an den Schulen beraten und mobile Teams, die bei schulischen Krisen unmittelbar vor Ort sein können. Auch berufliche Schulen werden durch Beratungsangebote unterstützt. Ebenso wurde das Gesundheitsmanagement für Lehrkräfte, Schulleitungen und anderes pädagogisches Personal ausgeweitet.

Ein Flyer, der über alle Angebote des ZDS informiert, wird noch vor den Winterferien an alle öffentlichen Schulen sowie an die Schulen in freier Trägerschaft verschickt.

Gemeinsames Forschungsvorhaben

Ostseestaal Stralsund, Universität Rostock und Fraunhofer-Institut IGP initiieren gemeinsames Forschungsvorhaben

Stralsund – Das Stralsunder Unternehmen Ostseestaal GmbH & Co. KG, das Rostocker Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP und die Universität Rostock (Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Lehrstuhl für Technische Mechanik/Dynamik) forschen und entwickeln derzeit an einer Metallpresse zur automatisierten Umformung von Stahlplatten.

„Im Zusammenwirken von wissenschaftlicher Expertise aus unserem Land sowie der vielfältigen praktischen Erfahrung der Firma Ostseestaal im Umsetzen großer Industrie- und Schiffbauprojekte wird eine zukunftsweisende Automatikpresse entwickelt, die zu einer effektiveren Umformung von Stahlplatten eingesetzt werden kann“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Unser Land braucht noch mehr gemeinsame Vorhaben von Wirtschaft und Wissenschaft, um innovative Produkte bis zur Marktreife zu entwickeln. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Arbeitsplätze werden gesichert und neue Jobs können entstehen.“

In vielen Industriebereichen werden großflächige dreidimensionale umgeformte Platten benötigt. Zur Umformung von Platten mit Abmessungen bis zu 16 Metern Länge werden bislang vorrangig Rollenbiegepressen und Biegepressen mit hydraulischem Antrieb benötigt. Das bislang gängige Verfahren samt der notwendigen mechanischen Nachfolgearbeiten birgt unter anderem den Nachteil, dass die Genauigkeit nicht immer exakt eingehalten werden kann und die Produktivität geringer ist.

Um unter anderem für die automatisierte Fertigung komplexer mehrdimensionaler Plattenbauteile einen höheren technischen Grad zu erreichen und zugleich die Arbeitsbedingungen der an der Umformanlage tätigen Mitarbeiter zu verbessern, ist das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben initiiert worden. Das Stralsunder Unternehmen Ostseestaal GmbH & Co. KG, das Rostocker Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP und die Universität Rostock (Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik, Lehrstuhl für Technische Mechanik/Dynamik) haben sich zusammengeschlossen, um eine neue, intelligente und robuste Pressengeneration zur kaltplastischen Umformung von Blechen großer Abmaße zu entwickeln.

„Das Vorhaben verspricht eine höhere Wertschöpfung in der Produktion. Durch die automatisierte Fertigung komplexer Plattenbauteile kann weniger Materialausschuss entstehen. Zugleich wird der Einsatzbereich des Grundmaterials Stahl erweitert, da präziser und komplexer gearbeitet werden kann. Das ermöglicht neue Einsatzbereiche für die angefertigten Stahlplatten“, sagte Wirtschaftsminister Meyer. Hierzu zählen neben dem Schiffbau auch die Gebäudegestaltung, industrielle Großstrukturen wie Brückentragwerke oder im Formbau für die Luftfahrt und Umwelttechnik.

Die Gesamtinvestition für das Verbundforschungsprojekt beläuft sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einem Zuschuss in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro.

Jung sein in M-V

Drese: Beteiligung junger Menschen hat großen gesellschaftlichen Mehrwert

Schwerin – Jugendministerin Stefanie Drese hat sich im Landtag für mehr Kinder- und Jugendbeteiligung ausgesprochen. Die heute vom Landtag beschlossene Einrichtung einer Enquete-Kommission „Jung sein in MV“ sei eine wichtige Maßnahme, um junge Menschen als Expertinnen und Experten für ihre eigenen Lebenswelten anzuhören und einzubinden.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass eine bessere Beteiligung junger Menschen einen großen gesellschaftlichen Mehrwert hat“, sagte die Ministerin. „Ihre Ideen und Erfahrungen in politische Prozesse einzubeziehen, bereichert die Diskussionen mit zukunftsweisenden Themen und Sichtweisen und ehrlichen Rückmeldungen, wie die aktuelle Politik im Alltag ankommt“, so Drese.

Besonders wichtig ist für Ministerin Drese, dass junge Menschen in der Enquete-Kommission des Landtages durchgehend eingebunden werden. Mit dem vorgesehenen Jugendforum könnten ganz unterschiedliche junge Menschen sich jugendgerecht austauschen. Durch dieses eigene Format bestehe die Chance, wichtige Aspekte und Erfahrungen einzubringen und ungefiltert in Form eines „Kinder- und Jugendgutachtens“ in die Ergebnisse der Enquete-Kommission einfließen zu lassen.

Drese: „Wenn wir wollen, dass junge Menschen in unserem Land gute Rahmenbedingungen vorfinden und sich selbst demokratisch mit ihren Ideen in unsere Gesellschaft einbringen, müssen wir junge Menschen als Expertinnen und Experten für ihre Lebensrealität fördern und sie mitentscheiden lassen. Das ist meine Hoffnung und Erwartung an eine Enquete-Kommission ‚Jung sein in Mecklenburg-Vorpommern‘.“

Präsenzpflicht an den Schulen bleibt bestehen

Oldenburg: Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick nehmen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hält ein Aussetzen der Präsenzpflicht nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern nicht für sinnvoll. Sie verweist auf das „Drei-Phasen-Modell“, mit dem die Schulen Freiräume erhalten und flexibel agieren können. Ziel ist es, den Schulbetrieb auch bei steigenden Infektionszahlen aufrecht zu erhalten, so lange der Gesundheitsschutz für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte gewährleistet werden kann. Das Land hatte zuvor das „Drei-Phasen-Modell“ mit den Verbänden der Schularten und weiteren Interessenvertretungen intensiv beraten.

„Eigentlich sind wir uns doch alle einig, dass es das Beste für Schülerinnen und Schüler ist, gemeinsam zu lernen, dass Lernrückstände der vergangenen Schuljahre verringert und nicht erneut vergrößert werden“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, welche weiteren Auswirkungen Distanzunterricht haben kann. Soziale Vereinsamung und psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen sind Folgen, um die wir uns heute kümmern müssen“, führte sie aus.

Die Ministerin verwies zudem auf den Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 5. Januar 2022. „Darin haben alle Länder bekräftigt, dass das Präsenzlernen weiterhin höchste Priorität hat. Das Offenhalten von Bildungseinrichtungen ist wichtig, weil wir den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Bildung, ihr soziales Miteinander und ihr Recht auf Teilhabe sichern wollen. Auch wenn die Omikron-Variante uns vor eine neue Herausforderung stellt und sich die Pandemie verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Deswegen haben wir das ‚Drei-Phasen-Modell‛ entwickelt, mit dem Schülerinnen und Schüler so viel Präsenzunterricht wie möglich erhalten“, betonte Oldenburg.

Wenn es an einer Schule in Mecklenburg-Vorpommern zu einer Corona-Infektion kommt, schätzt das zuständige Gesundheitsamt das Infektionsrisiko ein und ordnet entsprechende Maßnahmen an. „Vorteil der Präsenzpflicht in der Schule ist zudem, dass alle Schülerinnen und Schüler an der Teststrategie teilnehmen, mit der eine weitere Ausbreitung des Virus verhindert werden soll. Darauf hat auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in seiner Stellungnahme hingewiesen. Bei einer Aufhebung der Präsenzpflicht für alle wäre das nicht der Fall. Die Testfrequenz haben wir zu Beginn des Jahres auf drei Mal pro Woche erhöht, um einen höheren Schutz zu bieten“, erklärte die Ministerin. „Wenngleich die Infektionszahlen derzeit steigen, haben sich die Teststrategie, die Hygienekonzepte und die Maskenpflicht an unseren Schulen bewährt. Nicht zuletzt deshalb, weil sich alle Beteiligten an diese Regelungen halten. Dafür bedanke ich mich herzlich.“

Liberalisierung der Beflaggungsordnung

Schwerin – Schon bald könnten vor Rathäusern in Mecklenburg-Vorpommern auch Regenbogenflaggen gehisst werden. Die Landesregierung plant eine Liberalisierung der Beflaggungsordnung, so wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Der Landtag hat heute das Innenministerium per Beschluss damit beauftragt.

„Dafür bin ich dem Landtag sehr dankbar“, sagt Innenminister Christian Pegel und begründet: „Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt müssen auch durch Flaggen an Dienstgebäuden zum Ausdruck gebracht werden können. Unsere Idee ist es, den Bürgermeistern und Kommunalvertretern in den Kommunen mehr Selbstverantwortung zu überlassen, ob und welche Fahnen sie zu gesellschaftspolitischen Fragen an den Fahnenmasten vor den Rathäusern, beispielsweise am Christopher-Street-Day hissen möchten. Wir wollen dies schnell, bereits in diesem Jahr, ermöglichen. Dafür wollen wir die Beflaggungsverordnung unseres Bundeslands zügig ändern.“

Vor allem zum Christopher Street Day haben Kommunen in der Vergangenheit oft beim Innenministerium Ausnahmegenehmigungen zum Hissen der Regenbogenflagge beantragt, denen nicht stattgegeben wurde. „Anträge aus Schwerin, Greifswald, Neubrandenburg oder auch Neustrelitz haben aber gezeigt: Die Bürgerinnen und Bürger, Gemeindevertreter und -verwaltungen wollen ihre Weltoffenheit zeigen. Sie wollen signalisieren: ,Egal, wer du bist, bei uns bist du willkommen. Für Diskriminierung, ob aus religiösen, ethischen, gesellschaftlichen, politischen, weltanschaulichen Gründen oder wegen der sexuellen Orientierung ist in unserer Gesellschaft kein Platz.‘ Wir in der Landesregierung begrüßen und teilen diese Haltung“, so Christian Pegel.

Weiter führt der Minister aus: „Es ist schwer erklärbar, weshalb die Kommunen ihre Fahnenmasten, die ja nicht jeden Tag für die offiziellen Hoheitszeichen genutzt werden, nicht einsetzen dürfen, wenn sie dies möchten.“ An den gesetzlich vorgegebenen Beflaggungstagen blieben die Fahnenmasten den offiziellen Hoheitszeichen vorbehalten. „An allen anderen Tagen sollen die Fahnenmasten künftig flexibler nach den Entscheidungen vor Ort eingesetzt werden können“, so der Minister.

Bislang müssen Städte, Gemeinden und andere Dienststellen sonstiger Träger öffentlicher Verwaltung für das Hissen solcher nicht hoheitlicher Flaggen vor ihren Dienststellen gemäß der Beflaggungsverordnung M-V beim Innenministerium eine Ausnahmegenehmigung beantragen, wie etwa zum Christopher Street Day, zum internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, zur Anti-Gewalt-Woche oder Bürgermeister für den Frieden. Der Universität der Hansestadt Greifswald wurde anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen bereits das Hissen der orangefarbenen Flagge am Hauptgebäude per Ausnahmegenehmigung gestattet.

Abrissmaßnahme am Hochufer Sellin

Insel Rügen – Mit rund 126.000 Euro per Sonderbedarfszuweisung unterstützt das Innenministerium den Abriss des ehemaligen Militärbunkers am Hochufer der Gemeinde Sellin im Landkreis Vorpommern-Rügen. Der Bescheid wurde an den Bürgermeister, Reinhard Liedtke übersandt.

Bereits im November letzten Jahres drohte der Hang im Strand- und Hochuferbereich witterungsbedingt abzurutschen. Auch das Gelände, auf dem der ehemalige Militärbunker steht, ist dem Risiko einer Hangrutschung ausgesetzt. Die Gemeinde und Sachverständige hatten daher vor Ort entschieden, den Militärbunker abreißen zu lassen, um eine Gefahr für Mensch und Leben abzuwenden.

Deshalb sind die Abrissarbeiten bereits im Gange.