Beitragsfreier Ferienhort kommt

Ministerin Oldenburg: Mehr Betreuung für die Kleinen, mehr Entlastung für die Großen

Schwerin – „Ich freue mich, dass wir heute im Kabinett die Weichen gestellt haben, um zügig zum beitragsfreien Ferienhort zu kommen. Mehr Betreuung für die Kleinen, mehr Entlastung für die Großen“, erklärt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die Hortbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern ist für Eltern bisher bis zu sechs Stunden (ganztags) und bis zu drei Stunden (halbtags) frei. In den Ferienzeiten mussten Eltern regulär weitere Betreuungszeit kostenpflichtig dazu buchen.

Zur Entlastung der Eltern während der Corona-Pandemie wurden vom Land bereits bis zu vier Stunden für eine Ganztags-Hortbetreuung zusätzlich und bis zu drei Stunden für eine Halbtags-Hortbetreuung kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Dieses Angebot wollen wir jetzt dauerhaft an die Eltern richten und diesen Anspruch gesetzlich verankern. Die Gespräche mit der LIGA, den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege, haben bereits begonnen. Wir hoffen, dass alle Träger, die Hortbetreuung anbieten, mit uns an einem Strang ziehen“, so Simone Oldenburg.

Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes

Schwerin – Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat in ihrer heutigen Kabinettssitzung der Einrichtung einer Interministeriellen Arbeitsgruppe Klimaschutz zur Erarbeitung eines Klimaschutzgesetzes zugestimmt. Die Initiative kam vom Minister Dr. Till Backhaus, der seit November 2021 für den Klimaschutz im Land zuständig ist.

„Der Beschluss ist für mich der Startschuss in einen öffentlichen Beteiligungsprozess, den es in Mecklenburg-Vorpommern so noch nicht gegeben hat. Auch wenn uns die weltpolitische Lage derzeit vor andere große Herausforderungen stellt, bleibt der Klimaschutz eine der drängendsten Aufgaben weltweit. Mecklenburg-Vorpommern will seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und für die Verbindlichkeit ein Klimaschutzgesetz verabschieden, das sowohl konkrete Ziele u.a. für die Sektoren Energie, Verkehr, Gebäude, Industrie sowie Land- und Abfallwirtschaft umfasst, als auch die Vorbildwirkung der Landesregierung einschließt. Im aktuellen Koalitionsvertrag haben wir uns das Ziel gesetzt, das Land MV bis 2040 und die Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu machen“, sagte der für den Klimaschutz zuständige Minister Dr. Till Backhaus.

Ziel der interministeriellen Arbeitsgruppe zum Klimaschutz sei zunächst einmal, alle Ressorts an einen Tisch zu holen, um Zuständigkeiten und Kompetenzen zu bündeln und das weitere Vorgehen festzulegen, sagte er weiter.

Backhaus informierte, dass sein Ressort den Beteiligungsprozess, der dem Gesetzgebungsverfahren vorausgehen soll, derzeit mit Hochdruck vorbereite. „Bereits im Sommer werden meine Fachleute sowohl mit der Fachöffentlichkeit als auch mit interessierten Bürgerinnen und Bürgerinnen in einen intensiven Austausch treten, um belastbare und vor allem realistische Klimaschutzziele zu formulieren. Erste Ergebnisse sollen im November vorliegen und auf mehreren Regionalkonferenzen im ganzen Land diskutiert werden“, sagte er weiter. Geplant seien auch alternative Beteiligungsformate, zum Beispiel über Befragungen oder Barcamps (offene Tagungen mit offenen Workshops).

„Ich sehe es als unsere Pflicht an, möglichst viele Menschen, Interessen und Ideen in diesen Prozess einzubeziehen, um eine große Akzeptanz für das Gesetz und den Klimaschutz insgesamt zu erreichen“, betonte Backhaus.

Ständige Mitglieder der IMAG Klimaschutz sind der Chef der Staatskanzlei und die Staatssekretärinnen und Staatssekretäre der Ressorts der Landesregierung sowie der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg. Die IMAG Klimaschutz wird vom Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt geleitet.

Dahlemann weist OZ-Bericht zurück

Schwerin – Die Ostsee-Zeitung hat in ihrer heutigen Ausgabe unter der Überschrift „Wo ist Manuela Schwesig?“ den Gesundheitszustand der Ministerpräsidentin thematisiert.

„Wir haben am 15. Februar in einer Erklärung darüber informiert, dass die Ministerpräsidentin aufgrund eines an diesem Tag anstehenden operativen Eingriffs in den nächsten Wochen keine Termine wahrnehmen kann. Von unserer Seite ist niemals ein Zeitraum von 3 Wochen bis zur Genesung genannt worden. Das ist vom Regierungssprecher gegenüber der Ostsee-Zeitung am Montag noch einmal ausdrücklich klargestellt worden. Wir sind entsetzt darüber, dass die Ostsee-Zeitung mit ihrer Berichterstattung die Ernsthaftigkeit der Erkrankung von Ministerpräsidentin Schwesig in Frage stellt“, erklärte der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann.

Die Ministerpräsidentin hat sich insgesamt zwei Operationen unterzogen. Der erste Eingriff dauerte allein 10 Stunden. Inzwischen ist die Ministerpräsidentin wieder zuhause. Dahlemann: „Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Die Genesung wird aber noch in einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Ärztinnen und Ärzte haben eine Genesungszeit von 6 Wochen empfohlen.“ Beide Eingriffe sind auf Grund der Corona-Pandemie mehrfach verschoben worden.

„Die Mutmaßung, die Ministerpräsidentin würde die Phase ihrer Genesung nutzen, um schwierigen Themen in der politischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, entbehrt jeder Grundlage. Die Art und Weise, wie die Abwesenheit der Ministerpräsidentin aufgrund der Folgebehandlung ihrer überstandenen Krebserkrankung genutzt wird, um sie medial und politisch anzugreifen, stellt für uns einen Tiefpunkt dar. Jeder und jede weiß, dass die Ministerpräsidentin unser Land vor ihre eigene Gesundheit stellt“, sagte Dahlemann weiter.

„Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Ministerpräsidentin tief bewegt. Sie hat sich deshalb vom Krankenbett aus über die sozialen Medien klar zu diesem Thema geäußert und Änderungen in der Landespolitik angekündigt. Dies ist vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Franz-Robert Liskow als Missachtung des Parlamentes kritisiert worden, obwohl ihm klar sein musste, dass die Ministerpräsidentin nicht an der Sondersitzung des Landestags teilnehmen konnte. Wenn der CDU-Fraktionsvorsitzende nun der Ministerpräsidentin vorhält, dass sie sich im Moment nicht äußert, verrät das viel darüber, auf welchem Niveau die CDU-Fraktion die Auseinandersetzung in diesem Land führt.“

„Stadtradeln“ 2022

Schwerin – Ab morgen, 9. März, 10 Uhr, können sich Kommunen in ganz Deutschland für das „Stadtradeln 2022“ anmelden. Nachdem die Kommune freigeschaltet wurde, können sich Radelnde für Ihre Kommune anmelden. Bei dem Wettbewerb geht es darum, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Jeder Kilometer zählt – erst recht wenn dieser sonst mit dem Auto zurückgelegt worden wäre. Damit auch möglichst viele aus Mecklenburg-Vorpommern dabei sind, übernimmt das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt die Anmeldegebühr für einen Großteil der Kommunen aus dem Nordosten.

„In Mecklenburg-Vorpommern werden bereits 13 Prozent der alltäglichen Wege mit dem Rad zurückgelegt – bundesweit im Vergleich der Flächenländer ein Spitzenwert. Unser Land als Fahrradland für Einheimische und Gäste noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen aufs Rad bringen – das ist unser erklärtes Ziel. Davon profitiert nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch das Klima, für dessen Schutz ich seit November 2021 offiziell zuständig bin.

Ich freue mich deshalb sehr, dass ich die Unterstützung der Stadtradeln-Kampagne weiter fortsetzen darf. Auch in diesem Jahr stellt das Land 18.000 Euro zur Übernahme von Teilnahmegebühren zur Verfügung. Damit wollen wir erreichen, dass möglichst viele Kommunen teilnehmen und der Radverkehr in MV weiter Fahrt aufnimmt“, sagte Minister Dr. Till Backhaus.

Beim Stadtradeln kann jede Stadt, jede Gemeinde, jeder Landkreis und jede Region mitmachen. Ein Gemeindebeschluss oder ähnliches ist für eine Teilnahme nicht zwingend erforderlich. Das Einverständnis der Kommune etwa durch den Bürgermeister/die Bürgermeisterin oder die Verwaltung, muss jedoch gegeben sein. Bei der Anmeldung muss zudem mindestens eine Ansprechperson vor Ort für das Stadtradeln in der Kommune genannt werden.

Der Aktionszeitraum, in dem alle Teilnehmer aus der Kommune mit dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer sammeln, muss drei zusammenhängende Wochen nach Wahl zwischen dem 1. Mai und dem 30. September betragen. Kommunen können sich bis kurz vor dem letztmöglichen Starttermin anmelden unter https://www.stadtradeln.de/anmelden.

Neben „Wiederholungstätern“ wie Rostock, Greifswald und dem Landkreis Vorpommern-Rügen hatten 2021 auch Neulinge wie Wittenburg und der Landkreis Nordwestmecklenburg das Land Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Zusammen haben die beinahe 9.000 Teilnehmer aus 14 Kommunen in ihrem Aktionszeitraum mehr als 1,5 Millionen Kilometer mit dem Rad zurückgelegt und damit rund 226.000 Kilogramm Kohlendioxid vermieden, die beim Zurücklegen derselben Strecke mit dem Auto angefallen wären.

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt übernimmt die Anmeldegebühr für die sich anmeldenden Kommunen so lange, bis der Fördertopf ausgeschöpft ist. Die Gebühren variieren je nach Einwohnerzahl. Das Geld wird entsprechend der zeitlichen Reihenfolge der Anmeldung vergeben. Dies erfolgt direkt bei Anmeldung auf www.stadtradeln.de – die Kommune muss nicht in Vorleistung gehen.

Karriereportal für den Schuldienst

Lehrer-in-MV.de: Karriereportal für den Schuldienst wirbt in neuem Design und mit verbesserter Struktur um Lehrkräfte

Schwerin – Das von Bewerberinnen und Bewerbern gelobte Karriereportal für den Schuldienst in Mecklenburg-Vorpommern wurde neugestaltet und ist jetzt nochmals verbessert an den Start gegangen: Pünktlich zur aktuellen Lehrkräfte-Ausschreibung zum Schuljahresstart ist damit die Umstellung auf das neue, frische Design der bundesweiten Lehrerwerbekampagne erfolgt. Diese wirbt mit emotionalen Motiven von authentischen Schauplätzen in Mecklenburg-Vorpommern um gut ausgebildete Lehrkräfte und Lehramtsabsolventinnen und -absolventen.

„Mit Schlagzeilen wie ‚Klassen leiten und auf Wellen reiten‘ oder ‚Schule gestalten und im Grünen leben‘ möchten wir noch deutlicher all diejenigen erreichen, die sich ein Leben auf dem Lande und an der Ostsee vorstellen können“, erläutert Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung. „Die weichen Standortfaktoren, die junge Lehrkräfte und Familien an Mecklenburg-Vorpommern schätzen, werden durch gute Verdienstmöglichkeiten für alle Lehreinnen und Lehrer gestützt.“

Einfach zu finden sind jetzt auch die Porträts von Lehrerinnen und Lehrern, die als Filme oder kleine Reportagen Lust machen, in unserem Land zu arbeiten.

„Von anderen Bundesländern unterscheidet uns auch die Möglichkeit, sich in drei Schritten auf Stellen direkt an den Schulen bewerben zu können – und dazu alle Schulen des Landes transparent und vergleichbar online vorzufinden. Auch die Schulporträts machen Lust auf das Lehrersein in MV“, sagt Bildungsministerin Oldenburg, „Das halte ich für besonders wichtig, weil die Schulen die Orte sind, an denen die Bewerberinnen und Bewerber später arbeiten werden.“

Durch die Neugestaltung und Überarbeitung des Karriereportals sind jetzt die Onlinebewerbungsmöglichkeiten und Informationen besser gebündelt. Gleichzeitig bleibt die hohe Funktionalität und Nutzer-Freundlichkeit der Stellenbörse beibehalten. Die beliebte Möglichkeit, einen Stellenalarm passend zu den eigenen Suchkriterien einzurichten, ist ebenfalls für alle Zielgruppen weiterhin gegeben.

Im Karriereportal www.Lehrer-in-MV.de werden laufend alle Stellen an öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen des Landes ausgeschrieben. Aktuell veröffentlicht sind über 400 Stellen für Lehrkräfte zum Schuljahresbeginn am 1. August 2022 – hier ist am 24. März Bewerbungsschluss.

Besonders zu beachten sind außerdem die vier Referendariats-Starts (der nächste Eintrittstermin ist der 1. August 2022, für den die Bewerbungsphase voraussichtlich Mitte März beginnt).

Beliebtes Familienreiseziel in Deutschland

Qualitätsoffensive: 88 Anbieter landesweit mit Siegel „Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität“ zertifiziert – neuer Film macht Lust auf Naturerlebniszentren im Urlaubsland MV

Schwerin – Das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern will sich mit einer Qualitätsoffensive als beliebtestes Familienreiseziel der Deutschen behaupten. Bisher zieht es nach Angaben der Reiseanalyse der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen mehr Familien nach Mecklenburg-Vorpommern als in jedes andere Bundesland. Der Nordosten rangiert bei der Frage der Beliebtheit sogar vor Italien, Spanien oder Österreich.

„Mecklenburg-Vorpommern setzt in diesem Jahr einen Schwerpunkt beim Familienurlaub. Familien schätzen Urlaub und Aktivität in der Natur am, auf und im Wasser. In der Pandemie hat sich dieser Trend noch verstärkt. Eine gemeinsame Zeit mit vielen Erlebnissen wird dabei zur echten Genuss- und auch Auszeit vom Alltag. Familien als Urlauber zu gewinnen, bedeutet eine Investition in die Zukunft unserer Tourismusbranche. Gemessen werden wir an den Angeboten, die wir unseren Gästen im Land anbieten.

Die Qualität und die Vielfalt müssen stimmen. Hier müssen wir uns stetig weiterentwickeln. Familien, die wir neu als Gäste gewinnen können, wollen wir auch halten. Kinder und Jugendliche, die heute mit ihren Eltern in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen, sind unsere Gäste von morgen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer.

Mit dem 2008 gestarteten Qualitätssiegel „Familienland MV – Geprüfte Qualität“ legt der Landestourismusverband den Fokus auf qualitativ hochwertige Angebote und will damit eine Orientierungshilfe anbieten. Aktuell tragen 88 Anbieter, darunter 45 Beherberger, 34 Erlebnispartner, acht Tourismusorte sowie eine gastronomische Einrichtung das Siegel.

Dazu Verbandspräsidentin Birgit Hesse: „Ziel ist es, weitere Anbieter im Land davon zu überzeugen, ihr Profil für Familien zu schärfen, denn in dem Segment liegt viel Potenzial. Bis 2023 interessieren sich nach Angaben der Reiseanalyse 41,3 Prozent der deutschen Familien für das Reiseziel Mecklenburg-Vorpommern. Das sind rund 5,5 Millionen Menschen.“

Laut der Studie „GfK DestinationMonitor“, die das Reiseverhalten der Deutschen ab einer Übernachtung untersucht, schätzen Familien bei ihren Aktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern besonders den Aufenthalt in der Natur (77 Prozent), den Besuch von kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten (51 Prozent) sowie Aktivitäten am, im und auf dem Wasser (50 Prozent).

In der Saison 2022 können sich Besucher und insbesondere Familien auf ein facettenreiches Programm im Nordosten Deutschlands freuen. So ist beispielsweise im Nationalpark Jasmund für den Sommer 2022 die Eröffnung des so genannten Königsweges geplant, einer barrierefreien, schwebenden Aussichtsplattform, die Gästen einen faszinierenden Blick auf die Kreideküste der Insel Rügen ermöglicht.

Weiterhin werden im Müritz-Nationalpark von Juni bis September Familienführungen mit zertifizierten Natur- und Landschaftsführern und Wildnispädagogen angeboten. Unter www.auf-nach-mv.de/familie finden Interessierte weitere Familienangebote, angefangen bei Schwimmkursen in Klarwasserseen der Mecklenburgischen Seenplatte über Reiterferien an der Mecklenburgischen Ostseeküste bis hin zu Erlebniswanderungen im Bärenwald.

Einen Zugang zur Natur bieten auch die mehr als 30 Naturerlebniszentren im Land, darunter der Rostocker Zoo, das Müritzeum in Waren (Müritz) oder das Ozeaneum in Stralsund, in denen Flora und Fauna des Landes kindgerecht erklärt werden. Mit einem neuen Kurzfilm macht der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern in den sozialen Medien auf diese besonderen Ausflugsziele aufmerksam.

„Die Naturerlebniszentren sind besonders wichtig, denn bekanntlich sieht man ja nur, was man weiß. Sie geben Orientierung und sensibilisieren für den bewussten Umgang mit der und das wertschätzende Bewegen in der Natur“, sagte Birgit Hesse.

Andreas Tanschus, Direktor Deutsches Meeresmuseum Stralsund, ergänzte: „Den größten Anteil unserer Museumsgäste bilden Familien mit Kindern. Umso wichtiger ist es, mit anschaulichen und breit aufgestellten Vermittlungsangeboten über die Schönheit und die Probleme unserer Meeresumwelt zu informieren.“

Digitaler ITB Berlin Kongress

Rückblick: Vier Prozent weniger Übernachtungen 2021 – Ausblick: Zahlreiche Jubiläen und neue Unterkünfte – Reiseanalyse 2022: MV bleibt zweitbeliebtestes Reiseland der Deutschen

Schwerin – Heute startet der ITB Berlin Kongress, der als Digitalformat vom 8. bis 10. März der weltgrößten Reisebörse ausgetragen wird. Er ist der weltweit größte Fachkongress der Branche. Anders als in den Jahren vor der Pandemie, als sich Mecklenburg-Vorpommern mit einem großen Messestand in Berlin präsentierte, nutzt das Urlaubsland in diesem Jahr die Möglichkeit, Fachleute, darunter Reiseveranstalter und Journalisten, im Rahmen einer Pressekonferenz über Neues zu informieren.

„Wir sind ein attraktives Urlaubsland und müssen weiter intensiv auf unsere Vorzüge aufmerksam machen. Die Messe ist mit ihrer internationalen Reichweite und Bedeutung für die Tourismusbranche auch digital ein hervorragendes Instrument dafür. Ziel ist es, unser Land weiter als eine der beliebtesten Urlaubs- und Reiseregionen in Deutschland zu entwickeln. Wir brauchen neue, vielfältige und spannende Angebote für unsere Gäste, um im Wettbewerb mit anderen weiter mithalten zu können“, erläuterte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern.

Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Wir nutzen die Messe weiterhin als digitale Kontaktbörse. Wir wollen in diesem Jahr vor allem Aufmerksamkeit auf das Thema Familienurlaub lenken, denn in dem Segment ist MV als beliebtestes Familienreiseziel der Deutschen Spitzenreiter. Darüber hinaus steht der Paradigmenwechsel im Urlaubsland, sprich die Hinwendung zum qualitativen, nachhaltigen Ausbau unseres Angebotes, im Fokus.“

Von Januar bis Dezember 2021 wurden rund 5,5 Millionen Gäste (-9,9 Prozent) an das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern gemeldet, die etwa 26,6 Millionen Übernachtungen (-4,4 Prozent) im Urlaubsland verbracht haben. Somit mussten nach den deutlichen Rückgängen im Jahr 2021 – knapp ein Fünftel weniger Übernachtungen – noch einmal weitere Rückgänge verkraftet werden. Bundesweit sind die Übernachtungszahlen im Jahr 2021 allerdings um 2,6 Prozent gestiegen; gegenüber 2019 jedoch um 37,4 Prozent zurückgegangen.

„Die Corona-Pandemie hat insbesondere den Tourismus auch im vergangenen Jahr hart getroffen. 2021 war ein schwieriges Jahr mit Wechselbädern zwischen langem Lockdown und Rekordansturm – zwischen Leerstand und Überlastung. Wir hatten herausragende Zahlen im August und im Oktober 2021. Neben der stark nachgefragten Hauptsaison geht es auch darum, insbesondere die Vor- und Nachsaison weiter zu stärken. Hier liegt noch Potential. Die weitere Entwicklung der Tourismusbranche hin zu einer Ganzjahresdestination stärkt die Branche insgesamt“, betonte Meyer weiter.

„Die Branche steht vor neuen Herausforderungen. Nach einer langen Zeit der Pandemie rechnen wird in diesem Jahr mit einer deutlich wachsenden touristischen Nachfrage. Der bundesweite Nachholbedarf nach Urlaub ist groß. Gleichzeitig gilt es, die Qualität im Tourismus weiter zu verbessern. Das ist unser Ziel“, forderte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.

„Für 2022 gehen wir von einer weiteren Erholung des Reisemarktes aus und erwarten rund 31 Millionen Übernachtungen. Beachtet man, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 praktisch kein Tourismus stattfinden konnte, ist das restliche Jahr unter den gegebenen schwierigen Bedingungen noch gut verlaufen. Mecklenburg-Vorpommern ist weniger von Geschäftsreisen sowie von internationalem Tourismus geprägt und damit von Bereichen, deren Erholung länger andauern wird“, ergänzte Birgit Hesse.

Ein Blick auf die Reiseregionen zeigt, dass besonders Fischland-Darß-Zingst (-0,3 Prozent), Usedom (-0,8 Prozent), das Vorpommersches Festland (-1,4 Prozent) und Westmecklenburg (-1,0 Prozent) hinsichtlich der Übernachtungen fast auf Vorjahresniveau lagen. Deutlichere Verluste gegenüber 2020 mussten die Insel Rügen (-8,7 Prozent) und die Mecklenburgische Seenplatte und Schweiz (-10,8 Prozent) hinnehmen.

Ein Blick auf die Städte des Landes zeigt nach deutlichen Rückgängen im Jahr 2020 die ersten Erholungstendenzen. Greifswald (+6,8 Prozent) und Wismar (+3,5 Prozent) können ihre Übernachtungen gegenüber 2020 wieder steigern. Stralsund (-8,3 Prozent), Schwerin (-6,1 Prozent) und Rostock (-5,8 Prozent) müssen jedoch im MV-Vergleich auch in diesem Jahr nochmal überdurchschnittliche Übernachtungsrückgänge verzeichnen.

Besonders starke Einbußen gab es auch in diesem Jahr wieder beim internationalen Reisegeschäft. Nur 153.000 Gästeankünfte (2020: -8,4 Prozent; 2019: -61,2 Prozent) und 445.000 Übernachtungen (2020: -14,4 Prozent; 2019: -59,7 Prozent) wurden gemeldet.

Die internationalen Hauptquellmärkte verzeichnen alle, bis auf Schweden, Einbußen. Nach überdurchschnittlich starken Rückgängen im Jahr 2020 konnten die Übernachtungszahlen aus Schweden 2021 um 12,9 Prozent gesteigert werden. Bei den Quellmärkten Niederlande (-15,4 Prozent), Schweiz (-15,7 Prozent), Polen (-34,7 Prozent), Dänemark (-32,5 Prozent) und Österreich (-5,9 Prozent) scheint die Talsohle erst im Jahr 2021 erreicht worden zu sein.

„Der internationale Tourismus hat im letzten Jahr noch später als der Inlandstourismus wieder an Fahrt aufgenommen und uns auf das Niveau von 2000 zurückgeworfen“, sagte Hesse.“

Das Urlaubsland begrüßt Gäste 2022 mit zahlreichen Neuigkeiten. Die Hansestädte Wismar und Stralsund halten seit 20 Jahren ihre Stellung auf der UNESCO-Welterbeliste, der Stummfilmklassiker Nosferatu, der zu großen Teilen in Wismar gedreht wurde, begeisterte vor 100 Jahren erstmals das Publikum, der weltbekannte Archäologe Heinrich Schliemann wäre 200 Jahre alt geworden, und die Künstlerkolonie Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst blickt auf 130 Jahre Kunstgeschehen zurück. Ein Meilenstein der Musikgeschichte des Landes wird zweifelsohne die Exklusivresidenz des New York Philharmonic vom 20. bis 22. Mai auf der Insel Usedom sein.

Darüber hinaus wird im Sommer der „Skywalk Königsstuhl“, eine barrierefreie und schwebende Aussichtsplattform, auf der Insel Rügen eröffnet. In der Hansestadt Greifswald entsteht ein neues Hotel der AMEDIA Hotel GmbH mit 123 Zimmern, und am Stettiner Haff nimmt das gleichnamige Resort am Hafen in Altwarp Gestalt an, das auf einem 18.000 Quadratmeter großen Areal Barrierefreiheit in aller Konsequenz verspricht. Zudem lockt die 18-Loch-Golfanlage an der Wismarbucht zum Abschlag mit Meerblick und in Zarrentin entsteht ein Seehotel direkt am Kloster in unmittelbarer Nähe zum Schaalsee.

Am Tag vor dem digitalen Format ITB Berlin Kongress ist die Reiseanalyse 2022 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) vorgestellt worden. Demnach kann Mecklenburg-Vorpommern seinen Platz als das zweitbeliebteste Reiseland der Deutschen behaupten. 2021 konnte Mecklenburg-Vorpommern 3,5 Millionen Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer auf dem Konto verbuchen. 2020 waren es noch etwas mehr gewesen (3,8 Millionen Reisen). An der Spitze behauptet sich Bayern (2021: 3,8 Millionen Reisen).

„Wer Zweiter ist, möchte am Ende doch lieber wieder Erster werden. Insofern ist das Ergebnis Ansporn für uns alle. Wir brauchen Gäste, die unser Land neu entdecken – genauso wie Gäste, die gern wiederkommen. Hier brauchen wir weiter Anreize, um kreative und innovative Ideen in die Praxis umzusetzen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt beispielsweise touristische Investitionen, die für mehr Saisonunabhängigkeit im Land sorgen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer abschließend.

M-V: Frau des Jahres 2022

Insel Rügen – „Herzlich willkommen zum Empfang anlässlich des Internationalen Frauentags. Meine Gedanken sind heute in der Ukraine. Bei den Bildern von Frauen, die sich in U-Bahn-Stationen geflüchtet haben, manche davon mit Säuglingen im Arm. Bei den Frauen, Männern und Kindern auf der Flucht. Und bei denen, die ihr Land gegen den russischen Angriff verteidigen. Ich wünsche mir, dass von diesem Empfang ein gemeinsames Zeichen der Solidarität ausgeht. Ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und ein Zeichen des Wunsches nach Frieden“, betonte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zu Beginn des digitalen Festempfangs der Landesregierung anlässlich des Internationalen Frauentages. Es gebe viele engagierte Frauen und Männer, die Hilfe für die Menschen in der Ukraine und für die Flüchtlinge, die es nach Mecklenburg-Vorpommern geschafft haben, organisieren. „Dafür gilt ihnen allen herzlicher Dank und große Anerkennung.“

Seit mehr als 100 Jahren sei der 8. März der Tag, an dem Frauen auf der ganzen Welt ihre Rechte und Anliegen stark machen. Frieden habe dabei immer eine zentrale Rolle gespielt. Bernhardt: „Der Internationale Frauentag ist ein Tag, an dem wir stolz zurückschauen auf das, was wir erreicht haben: vom Wahlrecht über den Mutterschutz bis zum Familien- und Eherecht. Unsere ganze Gesellschaft ist durch den Einsatz der Frauen gerechter geworden.“

Bei der Übergabe des Preises Frau des Jahres 2022 an Nadine Förster lobte die Justizministerin das Engagement der Ausgezeichneten: „Wir brauchen Frauen wie Nadine Förster. Sie bereichern unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben, unseren Alltag. Nadine Förster verbindet gesellschaftliches Engagement mit Heimatverbundenheit. Auf der Insel Rügen hat sie als Mitbegründerin der Bürgerinitiative ‚Lebenswertes Göhren‘ dazu beigetragen, dass die Menschen vor Ort gewichtige Stimmen erhalten, um Natur und Landschaft zu bewahren sowie die Entwicklung der Region als Gemeinschaftsprojekt mitzugestalten. Darüber hinaus setzt sie sich für die lebendige Demokratie ein. Dieses ehrenamtliche Engagement ist gar nicht hoch genug zu werten. Nadine Förster hat viel mehr für ihre Gemeinschaft getan als es die Auszeichnung würdigen kann. Sie füllt Worte wie Demokratie, Transparenz und Bürgernähe in beeindruckender Weise mit Taten. Sie ist das beste Beispiel, dass man mit Mut, Engagement und Durchhaltevermögen eben doch etwas bewirken kann. Daher gratuliere ich als Gleichstellungsministerin herzlich, Sie sind zu Recht Frau des Jahres“, so Ministerin Bernhardt in ihrer Rede.

Die Beauftragte der Landesregierung für Frauen und Gleichstellung Wenke Brüdgam sagte: „Zwei Jahre Pandemie haben Spuren vor allem bei den Frauen hinterlassen. Oft schlecht bezahlte Arbeit unter schwierigen Bedingungen und großen Gefahren ausgesetzt in den Krankenhäusern. Supermärkten, Kitas und Schulen. Diese zwei Jahre haben aufgezeigt, dass wir unsere Ziele in der Gleichstellung der Geschlechter noch lange nicht erreicht haben. Doch dafür streiten wir gemeinsam am 8. März, in diesem wie in allen anderen Jahren. Mecklenburg-Vorpommern macht den Frauentag zum Feiertag und das ist gut so. Wir wollen die Erfolge der Frauenbewegung feiern, aber wir wollen diesen Tag auch nutzen um gemeinsam für die Umsetzung tatsächlicher Gleichstellung, eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben und gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu streiten.“