Senkung von Stickstoffausträgen

Schwerin – Im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP-AGRI) konnte sich bei einem im Herbst 2021 durchgeführten Wettbewerb das Projekt der ratiodomo Ing.-GmbH durchsetzen. Die Firma erhält nun für die „Optimierung der Stickstoffbilanzen auf drainierten Flächen mittels supraleitender SQUID-Technologie“ einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 300.000 €. Insgesamt hatten sich 14 Beiträge beteiligt. Vier wurden für eine Förderung ausgewählt.

Bei dem Projekt soll die SQUID-TECHNOLOGIE in der Landwirtschaft getestet werden, um daraus ein Verfahren für die Erstellung eines messwertbasierten digitalen betrieblichen Meliorationskatasters zu entwickeln. Ziel ist es, die Stickstoffausträge zu minimieren.

Bisher wurde die SQUID-TECHNOLOGIE in der Geoexploration und in archäologischen bzw. baugrundtechnischen Bereichen eingesetzt. Erste Untersuchungen ergaben, dass auch Drainagesysteme mit dieser Technologie erkannt und charakterisiert werden können.

Mit Umsetzung der Projektidee soll nunmehr eine Kartierung von ganzen Drainagesystemen und eine Charakterisierung der Zustandsverteilung im untersuchten System sowie die Möglichkeit der Identifizierung von funktionalen Problemstellen möglich sein.

Die Laufzeit des Projektes ist auf 2 Jahre ausgelegt.

Land-/Ernährungswirtschaft sind systemrelevant

Schwerin – Anlässlich des Bauerntages des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern unterstreicht der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die Bedeutung der Land- und Ernährungwirtschaft für die Versorgungssicherheit in Deutschland.

„Putins durch nichts zu rechtfertigender Angriffskrieg auf die Ukraine erzeugt täglich tausendfaches menschliches Leid. Unsere Anteilnahme gilt den Toten und Verletzten, die Opfer eines völlig unsinnigen Konfliktes geworden sind. Der Kriegsverbrecher Putin richtet mit seinem Amoklauf aber auch Kollateral­schäden in der ganzen Welt an. Darum stehen die Landwirtschaft und die Ernährungswirtschaft hierzulande erneut im Auge des Orkans.

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind noch längst nicht gemeistert und doch hat die Branche immer geliefert. Das war und ist nicht selbstverständlich, deswegen bedanke ich mich aufrichtig dafür. Und nun ruft der Ukraine-Krieg die nächste Krise auf den Plan und verstärkt den bereits gewaltigen Druck auf alle Marktteilnehmer vom Produzenten bis zum Endverbraucher. Steigende Energiekosten, unterbrochene Handelsketten, unkluges Verbraucherverhalten und Hamsterkäufe – eine Mischung, die toxisch auf die Stimmung der Mensch wirkt.

Aber ich sage ganz deutlich: Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern bei uns ist gesichert. Dank der klugen Führung in den Betrieben der Land- und Ernährungswirtschaft.

Diese brauchen aber ihrerseits Sicherheit für ihre weiteren Planungen. Deswegen erwarte ich von der Bundespolitik, dass sie umsetzt, was wir in den Koalitionsvertrag hineinverhandelt haben. Wir brauchen schnellstens klare Ansagen dazu, wie die Tierhaltungs­systeme der Zukunft aussehen sollen, wie das verbindliche staatliche Tierwohllabel ausgestaltet werden wird und  einen Plan, wie das alles finanziert werden soll.

Die Verabredungen dazu haben wir nicht getroffen, um die Branche zu schikanieren, sondern weil wir eine Krise haben, die nicht durch einen Impfstoff oder einen Friedensplan beendet werden kann. Die Klimakrise wird uns über Generationen beschäftigen und jeder wird seinen Beitrag leisten müssen, um sie zu meistern.

Dazu werden wir noch vor dem Sommer die Eckpunkte für eine Klimaschutzgesetz des Landes vorlegen und im Anschluss unter einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit diskutieren, wie wir Zukunft gestalten wollen.

Ebenso werden wir mit dem Landeswassergesetz verfahren.  Wasser ist Leben und wir können es uns nicht leisten, mit dieser wichtigsten Ressource weiterhin gedankenlos umzugehen.

Die Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes für die Landwirtschaft sind erheblich. Das ist uns allen bewusst. Doch angesichts der aktuellen Krise das Rad zurückzudrehen, wird es nicht geben.

Dennoch bin ich bereit, für einen kurzen Zeitraum die Bewirtschaftung der ökologischen Vorrangflächen zu gestatten, um die Tierhaltung zu unterstützen und für Ernährungssicherheit zu sorgen. Das ist kein Einknicken, sondern eine differenzierte Maßnahme in einer Krisensituation.

Das betrifft auch die Ausgestaltung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik. An dem Prinzip „öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ halte ich fest. Daran gibt es nichts zu rütteln. Aber es werden Nach­justierungen nötig sein. Daran arbeiten wir und ich lade die Branche ein, konstruktiv daran mitzuwirken“, so Minister Backhaus.

Arbeitsmarkt März 2022 in M-V

Meyer: Frühjahrsbelebung stützt den Arbeitsmarkt – Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9.600 Arbeitslose gesunken (-13,8 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 (-3,1 Prozent) gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,3 Prozent. Insgesamt sind aktuell 60.100 Menschen arbeitslos.

„Die Frühjahrsbelebung ist deutlich spürbar. Unternehmen bieten mehr Stellen an und versuchen, weiter Personal zu halten. Sorgen bereitet uns aber weiterhin der mögliche Abbau von Arbeitsplätzen bei größeren Industrieunternehmen, die von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen sind. Dies betrifft den wirtschaftlichen Kern des Landes. Die Fachkräfte werden dringend benötigt, auch für die Bewältigung des anstehenden Strukturwandels im Land. Das Land unterstützt die Findung von Lösungen für die betroffenen Beschäftigten und die Unternehmen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Donnerstag.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – aktuellste Daten aus dem Januar 2022 – im Vorjahresvergleich um 6.200 (+1,1 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten liegt aktuell bei 574.900.

„Der Anstieg in der Wintersaison ist erfreulich und verdeutlicht die große Nachfrage nach Fachkräften im Land“, so Meyer. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.500), im Gastgewerbe (+1.100) und im Handel (+800) sind neue Arbeitsplätze entstanden.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten übersteigt auch den Wert aus dem Januar 2020, dem Vor-Corona-Vergleichsmonat.

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hat das Kabinett in seiner Sitzung am 30. März 2022 ein 9-Punkte-Programm zur Unterstützung ukrainischer Kriegsflüchtlinge und zur Entlastung bei den Energiepreisen beschlossen. Dabei geht es auch um die Integration geflüchteter Personen in den Arbeitsmarkt.

Zur Unterstützung von Schutz und Integration über Beschäftigung will das Land über die Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit hinaus fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen. Finanziert wird daraus ein Paket zur fairen Arbeitsmarktintegration, insbesondere durch gezielte Beratung, Sensibilisierung und Information von Unternehmen und Geflüchteten.

Überall im Land sind Fachkräfte gefragt und viele der geflüchteten Frauen wollen arbeiten. Die Möglichkeiten für eine gelingende Arbeitsmarktintegration sind gut, wenn Arbeitsmarkt, Schule und Kita integriert organisiert werden. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, eine Erwerbstätigkeit entsprechend des jeweiligen Bildungs- und Berufsabschlusses zu ermöglichen und von vornherein präventiv Ausbeutung und unterwertiger Beschäftigung entgegenzuwirken.

Hilfe in der Flüchtlingskrise

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich heute mit Vertretern der polnischen Botschaft über die Flüchtlingssituation in Polen und Mecklenburg-Vorpommern ausgetauscht.

Bei einem Treffen in der Staatskanzlei mit dem amtierenden Geschäftsträger der Botschaft, Paweł Gronow, betonte die Ministerpräsidentin, sie habe größten Respekt vor den Leistungen des Nachbarlandes. Polen hat bislang über 2 Millionen Menschen aufgenommen, welche vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind.

Die Ministerpräsidentin kündigte konkrete Hilfen für die Partnerregionen Pommern und Westpommern an. Westpommern hat nach Schätzungen des dortigen Marschallamtes zwischen 60.000 und 100.000 Menschen aufgenommen, 30.000 davon sind allein in Stettin. Pommern spricht von 45.000 offiziell registrierten Flüchtlingen. „Angesichts dieser Zahlen möchten wir fest an der Seite unserer polnischen Partner stehen“, so die Ministerpräsidentin. „Beide Regionen wollen uns ihre konkreten Bedarfe an Hilfsleistungen übermitteln. Dabei geht es besonders um Hygieneartikel und Lebensmittel.“

Mecklenburg-Vorpommern pflegt traditionell gute Kontakte nach Polen. Die Entwicklung der grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin ist seit Jahren strategisches Ziel der Landesregierung. Seit 2019 betreibt sie gemeinsam mit Brandenburg die Geschäftsstelle Metropolregion Stettin in Anklam. Die Regionalpartnerschaft mit Westpommern besteht seit 22 Jahren. Zweimal jährlich finden im Rahmen gegenseitiger Besuche politische Treffen der Ministerpräsidentin mit dem Marschall der Wojewodschaft Westpommern statt. Das nächste Treffen ist für den 5. Mai 2022 in Stettin geplant.

Der durch Landesregierung und Wirtschaftskammern in Mecklenburg-Vorpommern am 22. September 2022 geplante „Baltic Sea Business Day – Unternehmertag“ soll unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin ebenfalls einen Beitrag zu Festigung und Ausbau, insbesondere der wirtschaftlichen Verbindungen mit Polen und im Ostseeraum leisten.

135 junge Lehrkräfte bleiben in M-V

Oldenburg: Übernahmegarantie vom Referendariat in den Schuldienst wirkt

Schwerin – Heute haben 102 Referendarinnen und 62 Referendare offiziell ihren Vorbereitungsdienst an den Schulen beendet. Ihre Zeugnisse der Zweiten Staatsprüfung erhalten sie auf dem Postweg. Aufgrund der Corona-Pandemie hat eine feierliche Verabschiedung bereits in dieser Woche per Videokonferenz stattgefunden. Nach der Gratulation durch Bildungsministerin Simone Oldenburg haben die Absolventinnen und Absolventen auch aktuelle Informationen zur Digitalen Landesschule sowie zum Padlet mit Unterrichtsmaterialien über den Krieg gegen die Ukraine erhalten.

Insgesamt haben 164 Nachwuchskräfte ihren Vorbereitungsdienst beendet. Davon haben 13 das Lehramt für Sonderpädagogik, 30 das Lehramt an Grundschulen, 16 das Lehramt an Regionalen Schulen, 100 das Lehramt an Gymnasien und fünf das Lehramt an Beruflichen Schulen erworben.

135 der Absolventinnen und Absolventen werden ohne ein Bewerbungsverfahren nahtlos zum 1. April 2022 unbefristet in den Schuldienst des Landes übernommen. 13 Lehrkräfte starten an beruflichen Schulen und 122 an allgemein bildenden Schulen (davon 25 an einer Grundschule, 27 an einer Regionalen Schule, 33 an einer Gesamtschule, 29 an einem Gymnasium und acht an einer Förderschule).

„Ich freue mich, dass so viele Nachwuchslehrkräfte nach ihrem Referendariat an unseren Schulen entschieden haben, in Mecklenburg-Vorpommern zu bleiben“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Das zeigt nicht nur, dass die Übernahmegarantie ein richtiges Programm ist. Für die Referendarinnen und Referendare bedeutet es einen nahtlosen Übergang in den Beruf, für die Schulen zählen Bürokratieabbau und erhöhte Planungssicherheit. Die hohe Übernahmequote zeigt auch, dass das Land mit seinen Schulen ein attraktiver Arbeitgeber ist. Ich wünsche allen jungen Lehrkräften einen guten Start“, sagte Oldenburg.

Aktuell können sich Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen mit der Ersten Staatsprüfung noch für den Vorbereitungsdienst bewerben. Mit der Doppelqualifikation bietet er eine weitere attraktive Möglichkeit an: mehr Flexibilität im Einsatz für die Lehrämter an Regionalen Schulen und an Gymnasien. Das Referendariat beginnt am 1. August 2022. Bewerbungsschluss ist der 11. April 2022. Zeugnisse können bis 20. Juli nachgereicht werden.

Neuer Löschwasserbrunnen

Rom – Die Gemeinde Rom im Landkreis Ludwigslust-Parchim erhält per Sonderbedarfszuweisung 98.000 Euro Zuschuss vom Innenministerium. Der Bescheid wurde an Bürgermeister Volker Toparkus versandt.

Aufgrund der fehlenden Niederschläge in den extrem trockenen Sommermonaten der letzten vier Jahre, sind im Landkreis mehrere Löschwasserteiche versiegt und führen größtenteils kein Wasser mehr. Deshalb hat sich die Gemeinde Rom für den Bau von mehreren Löschwasserbrunnen entschieden, um den Brandschutz großflächig gewährleisten und sicherstellen zu können.

Bei Gesamtkosten von rund 131.000 Euro verringert sich mit dieser Zuwendung der Eigenanteil der Gemeinde erheblich.

Arbeitsmarkt im März weiter günstig

Nürnberg – „Der Arbeitsmarkt erholt sich weiter. Durch die Lockerungen und die beginnende Frühjahrsbelebung sinkt die Arbeitslosigkeit und steigt die Beschäftigung. Folgen des Krieges in der Ukraine zeigen sich in den Arbeitsmarktdaten momentan nur vereinzelt. Die Gefahren, die von einer weiteren Eskalation und beispielsweise Lieferstopps fossiler Rohstoffe ausgehen, belasten jedoch die weitere wirtschaftliche Entwicklung“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im März: -66.000 auf 2.362.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -465.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März 2022 im Zuge der einsetzenden Frühjahrsbelebung gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 66.000 auf 2.362.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 18.000 abgenommen. Verglichen mit dem März des vorigen Jahres ist sie um 465.000 geringer. Im Vergleich zum März 2020 liegt sie nur noch um 27.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank von Februar auf März um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent und liegt damit 1,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Februar auf 3,0 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 23.000 gesunken. Sie lag im März 2022 bei 3.110.000 Personen. Das waren 479.000 weniger als vor einem Jahr und 138.000 weniger als im März 2020.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 27. März für 113.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Allerdings sind diese Daten aufgrund des kurzfristigen Inkrafttretens der gesetzlichen Sonderregelungen erheblich untererfasst.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Januar 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 654.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 34.000 gestiegen. Mit 45,10 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 678.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Dezember auf Januar 2022 um 71.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Januar nach Hochrechnungen der BA um 656.000 auf 34,17 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,12 Millionen Personen hatten im Januar 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 235.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,05 Millionen ausschließlich und 3,07 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im März weiter auf hohem Niveau. So waren 839.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 229.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 4.000 erhöht. Die neu gemeldeten Stellen haben dagegen saisonbereinigt um 12.000 abgenommen. Dies könnte wirtschaftliche Unsicherheiten vor allem in Folge des Ukraine-Kriegs widerspiegeln. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im März 2022 um 1 Punkt auf 135 Punkte.

744.000 Personen erhielten im März 2022 Arbeitslosengeld, 282.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im März bei 3.579.000. Gegenüber März 2021 war dies ein Rückgang von 355.000 Personen. 6,6 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2021 bis März 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 313.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 9.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im März noch 188.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 443.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 28.000 mehr als vor einem Jahr. 298.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im März aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Interviewerinnen und Interviewer gesucht

Schwerin – Mehr als 300 000 Bürgerinnen und Bürger Mecklenburg-Vorpommerns werden in diesem Jahr für den Zensus 2022 – Deutschlands größte statistische amtliche Erhebung – befragt. Dafür werden etwa 2000 Erhebungsbeauftrage benötigt. Die 19 Erhebungsstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten im Land suchen für diese Aufgabe interessierte Frauen und Männer als Interviewerinnen und Interviewer, sogenannte Erhebungsbeauftragte.

„Bisher konnten wir 1162 Bürgerinnen und Bürger als Interviewende für Mecklenburg-Vorpommern gewinnen. Während die kreisfreien Städte schon gut aufgestellt sind, brauchen wir noch weitere Unterstützung in den Landkreisen“, appelliert Innenminister Christian Pegel und ergänzt: „Vor allem in unseren großflächigen Landkreisen brauchen wir noch Freiwillige, die auch in den ländlichen Regionen die Befragungen vornehmen.“ So konnten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bisher nur 22 Prozent der notwenigen Interviewenden gewonnen werden, gefolgt von Nordwestmecklenburg (27 Prozent), Ludwigslust-Parchim (39 Prozent), dem Landkreis Rostock (53 Prozent), Vorpommern-Greifswald (55 Prozent) sowie Vorpommern-Rügen (81 Prozent).

Die Kommunen sind wichtige Partner für das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern, da sie für die Organisation und Koordination der Befragungen der Bürgerinnen und Bürger zuständig sind. Die örtlichen Erhebungsstellen sind während der Vorbereitung und Durchführung der Haushaltebefragung und der Befragung an Anschriften mit Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften tätig. Für die persönlichen Interviews, die bei Haushalten und in Wohnheimen durchzuführen sind, werden sogenannte Erhebungsbeauftragte gesucht. Die Befragungen beginnen am 16. Mai 2022.

Die Interviewerinnen und Interviewer können sich ihre Termine mit den zu Befragenden unter Berücksichtigung bestimmter Vorgaben der Erhebungsstelle selbstständig einteilen und organisieren. Es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit für die eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird. Je nach Anzahl der befragten Personen sowie dem Befragungsergebnis sind zirka 1 000 bis 1 500 Euro möglich.

Der Zensus 2022, eine bedeutende Datengrundlage für die Gesellschaft

Mit dem Zensus wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Um verlässliche
Basiszahlen für Planungen zu haben, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme notwendig. In erster Linie werden hierfür Daten aus Verwaltungsregistern genutzt. In Deutschland ist der Zensus eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch eine Stichprobe ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wird.

Weitere Informationen zum Zensus 2022 finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes (www.zensus2022.de) sowie des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern (https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zensus).

Bei Interesse, als Erhebungsbeauftragte/Erhebungsbeauftragter beim Zensus 2022 in Mecklenburg-Vorpommern die Erhebungsstellen zu unterstützen, melden Sie sich unter folgendem Link an: https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zensus/Zensus-2022/Erhebungsstellen/

Weitere Auskünfte erteilt Dr. Henry Lewerentz, Telefon 0385 588-56423.