Kampf gegen den Klimawandel

Backhaus: Länder einig – Wald braucht Hilfe

Schwerin – Im Rahmen ihrer Sonderkonferenz zum Thema Wald haben sich die Agrarminister der Länder heute auf zahlreiche Maßnahmen verständigt, die deutschen Wälder widerstandfähiger im Kampf gegen den Klimawandel zu machen.

Auf Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern wird der Bund aufgefordert Mechanismen zur Vergütung der Klimaschutz und anderer Ökosystemleistungen des Waldes voranzutreiben. Minister Dr. Till Backhaus betont, die dramatische Situation in der sich die heimischen Wälder befinden.

„Es ist nicht übertrieben, wenn ich von einem Waldsterben 2.0 spreche. Seit 2018 wurden in Deutschland 400.000 ha Waldfläche durch die Folgewirkung zunehmender Temperaturen und Trockenheit zerstört. Laut dem Deutschen Forstwirtschaftsrat ist dadurch ein Schaden von rund 12,5 Mrd. Euro entstanden. Die Kosten für den Wiederaufforstung und Waldumbau schätzt er auf ca. 50 Mrd. Euro.

Manche privaten Waldbesitzer können sich aufgrund veränderter Bedingungen die Kosten für die Waldbewirtschaftung und den nötigen Umbau jedoch nur noch schwerlich leisten. Dabei brauchen wir jeden Hektar Wald, um unsere Klimaziele (CO2-Neutralität bis 2045) zu erreichen. Und wir brauchen den Bund, um einen Plan zu entwickeln, wie wir die Ökosystemleistungen des Waldes endlich angemessen honorieren können.

Was wir dabei nicht vergessen dürfen ist, dass der Wald nicht nur wichtig für die Artenvielfalt, den Klimaschutz und für sauberes Wasser ist. Er ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Cluster Forst und Holz sind eine Million Menschen beschäftigt, die mit 187 Mrd. Euro pro Jahr mehr umsetzen als die inländische Automobilindustrie.

Dieses Potential wollen wir weiter nutzen und setzen verstärkt auf den nachhaltigen Baustoff Holz. Gebäude aus Holz speichern Kohlenstoff und entziehen der Atmosphäre langfristig CO2. Reste aus der Holzver- und Bearbeitung wie Hackschnitzel, Pellets oder Briketts können wir zur klimaverträglichen Energieerzeugung nutzen. Sie sind die Energieträger mit dem größten Klimaneutralitätspotential.

Was aber gar nicht geht, ist das Holz bereits im Wald verbrennen zu lassen. Leider kommt es in diesem trockenen Frühjahr bereits immer wieder zu Waldbränden. Zum Glück konnten die bisher immer schnell bekämpft werden. 95 Prozent aller Waldbrände werden durch den Menschen ausgelöst. Ursache ist oft Leichtsinn, Unachtsamkeit oder Unkenntnis.

Dem wollen wir mit einer bundesweiten Kampagne entgegenwirken. Viele Menschen suchen den Wald auf, um Ruhe und Erholung zu finden. Wir wollen sie dafür sensibilisieren, zu schützen was sie lieben und nicht durch Fahrlässigkeit zu gefährden“, so Backhaus abschließend.

Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen

Sozialministerium hisst Regenbogenflagge

Schwerin – Am morgigen Internationalen Tag gegen Homo,-Bi-, Inter- und Transphobie (am 17. Mai) wird vor dem Sozialministerium erstmals die Regenbogenflagge gehisst.

„Ich freue mich sehr, dass auch wir als Ministerium auf diese Art ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen und die Regenbogenflagge hissen“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese im Vorfeld des Aktionstages.

Seit dem 10. Mai 2022 können Regenbogenflaggen ohne Einzel-Genehmigung von Dienststellen des Landes, Gemeinden und anderer Behörden genutzt werden. Ministerin Drese begrüßte diesen Schritt und machte deutlich, dass die Rechte der LSBTI*-Menschen weiter mehr Öffentlichkeit benötigen.

„Noch immer werden sie im Alltag diskriminiert und erfahren Ausgrenzung. Dabei sollten wir alle gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit einstehen und unsere Haltung sichtbar machen“, so Drese.

Weltweit machen Organisationen mit zahlreichen Aktionen auf den sogenannten IDAHOBIT (Abkürzung) aufmerksam. Auch in Mecklenburg-Vorpommern finden Events statt: u.a. in Greifswald und Neubrandenburg.

Der internationale Aktionstag erinnert daran, dass am 17. Mai 1990 Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen worden ist. Aus diesem Anlass werden Veranstaltungen und Demonstrationen organisiert, die auf die Diskriminierung und Bestrafung von LSBTI*-Menschen aufmerksam machen sollen.

Komfortabler und jetzt mit WLAN

Mecklenburg-Vorpommern und Deutsche Bahn modernisieren Züge des RE1 zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg

Schwerin – Zugreisende zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg können sich auf mehr Komfort und WLAN freuen: Die Deutsche Bahn (DB) modernisiert im Auftrag der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (VMV) die Wagen der Linie RE1 zwischen Rostock, Schwerin und Hamburg. Heute wurde der erste komplett fertig gestellte Zug in Schwerin vorgestellt.

Insgesamt wurde bereits ein Drittel der insgesamt 38 Wagen der Frischekur unterzogen, alle weiteren folgen bis zum Herbst. Der RE1 – auch Hanse-Express genannt – verbindet Rostock mit Schwerin und Hamburg im Zwei-Stunden-Takt, in den Hauptverkehrszeiten von montags bis freitags fährt der RE1 zwischen Schwerin und Hamburg einmal pro Stunde.

Im Vergabeverfahren zum Verkehrsvertrag „Ostseeküste West“ des Landes hat die DB Regio AG Ende vergangenen Jahres den Zuschlag für fünf Jahre bis Dezember 2026 erhalten.

„Der RE1 ist ein wichtiges Bindeglied für unser Land mit der Metropolregion Hamburg. Es ist die Strecke mit dem höchsten Passagieraufkommen, die gleichermaßen wichtig für Pendlerinnen und Pendler sowie für Gäste ist, die unser Urlaubsland entdecken. Umso bedeutender ist es, dass die Züge deutlich an Attraktivität gewinnen. Die modernisierten Doppelstockwagen des ´Hanse-Express´ sind nicht nur optisch ein Zugewinn für alle Gäste – mehr Komfort und auch mehr Service wie das kostenlose WLAN machen das Reisen mit der Bahn noch angenehmer. Nachhaltige Investitionen in die Ausstattung sind gute Gründe für potenzielle Kunden, mehr Anreize zu liefern, um auf klimafreundliches Reisen umzusteigen“, machte Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit deutlich.

Berthold Witting, Geschäftsführer Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV), betont: „Ich freue mich über all diese neuen Features gerade auf dieser Strecke – eine der stark frequentiertesten Linien in Mecklenburg-Vorpommern überhaupt. Die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern arbeitet derzeit schon an einem neuen Folgevertrag für die SPNV-Leistungen zwischen Rostock-Schwerin-Hamburg. In diesem Verkehrsvertrag (ab 2027) hat das Land neue Fahrzeuge eingeplant.“

Carsten Moll, Chef von DB Regio Nordost, ergänzt: „Gut verbunden: Das sind mit dem Hanse-Express nicht nur die Regionen zwischen Hamburg, Schwerin und Rostock, sondern nun auch die Fahrgäste digital mit WLAN und dem Zugportal. Wir freuen uns, dass wir die Länder mit unserem Angebot überzeugen konnten und die Linie RE1 nach Abschluss der ‚Frischekur‘ für Pendler und Ausflügler noch attraktiver sein wird.“

Die Modernisierung der 38 Doppelstockwagen wurde im Januar 2022 begonnen. Dafür werden einzelne Wagen aus dem laufenden Betrieb herausgelöst und dann modernisiert direkt wieder in den Einsatz gebracht. So wird etwa jede Woche ein Wagen durch einen modernisierten ersetzt. Bis zum Herbst dieses Jahres werden alle Wagen fertig sein.

Neu für die Fahrgäste sind neben der Auffrischung der Innenräume die Ausstattung mit WLAN. Das darin integrierte Infoportal bietet regionale Nachrichten, Podcasts und sogar Sprachkurse für eine kurzweilige und unterhaltsame Fahrt. Für eine angenehmere Reise werden auch die Toilettenräume renoviert. Das kombinierte Design aus Ostseestrand und Badezimmer-Optik lässt Urlaubsvorfreude aufkommen.