Forderung der CDU-Fraktion verprellt Lehrkräfte
Oldenburg: Ausfallerfassung darf nicht zum bürokratischen Monster für Lehrkräfte werden
Schwerin – Die Forderung, den Unterrichtsausfall in den MINT-Fächern separat zu erheben, weist Bildungsministerin Oldenburg als bürokratischen Irrsinn zurück.
Wie in den vergangenen Jahrzehnten auch, wird zweimal im Jahr die Ausfallstatistik an den öffentlichen allgemeinbildenden und Beruflichen Schulen erhoben.
Die Daten werden anschließend plausibilisiert und veröffentlicht. Alle Ausfallstatistiken der vergangenen Jahre sind öffentlich zugänglich.
„Ich bin mir sicher, dass der Bildungspolitiker Renz diese Forderung nicht erheben würde, wenn er sich mit der Erstellung der Ausfallstatistik in der Praxis auskennen würde.
Denn seine Erwartungen gehen komplett an der Realität vorbei und würden ein ganzes statistisches Buch, das die Lehrkräfte wöchentlich zu schreiben hätten, zur Folge haben.
Die Statistik ist so aufgebaut, dass der Unterrichtsaufall je Fach erhoben wird – unabhängig davon, ob er fachgerecht oder fachfremd vertreten wird oder ob die Stunden absolut ausfallen.
Ein Beispiel: in einer Woche fallen in einer Klasse vier Stunden Mathematik aus, zwei Stunden werden fachgerecht mit Mathematik vertreten und zwei Stunden werden fachfremd, also durch ein anderes Fach, vertreten.
Die Forderung von Herrn Renz hätte nunmehr zur Folge, dass bei dem fachfremd erteilten Unterricht in der Statistik nochmal nach allen 16 Unterrichtsfächern differenziert werden müsste, die zum Beispiel in der Jahrgangsstufe 10 unterrichtet werden. Wir lehnen diese bürokratische und in der Realität untaugliche Erwartung ab.
Durch die jetzige Erfassung des Unterrichtsausfalls werden alle erforderlichen Daten erhoben – ohne daraus ein bürokratisches Monster für die Lehrkräfte zu erschaffen“, betont Bildungsministerin Simone Oldenburg.
„Solch ein bürokratisches Monster würde keine Stunde Unterrichtsausfall verhindern, keine zusätzliche Lehrkraft an die Schulen bringen. Das Einzige, was hier erreicht wird, ist ein Verprellen der Lehrkräfte“, so die Ministerin.