Perspektive am Werftstandort Wismar

Mindestens 400 Beschäftigte für den Umbau und die Fertigstellung der Global 1 gebraucht

Wismar – In Wismar haben das Unternehmen MEYER WISMAR und die Gewerkschaft IG Metall am Donnerstag über Perspektiven für Mitglieder der Transfergesellschaft der ehemaligen MV Werften informiert. Im November hatte die Disney Cruise Line (DCL) das Kreuzfahrtschiff Global 1 gekauft. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgt nun durch die Meyer Werft Papenburg – konkret durch das Unternehmen MEYER WISMAR.

„Wir sind in der Hansestadt einen großen Schritt vorangekommen. Es ist gut, dass viele Beschäftigte vor Ort konkret informiert worden sind. Mit dem Angebot erhält ein großer Teil der Beschäftigten in der Transfergesellschaft eine Perspektive.

Das ist auch für die weitere Entwicklung des maritimen Standortes Wismar von Bedeutung, denn Fachkräfte werden gebraucht und müssen im Land gehalten werden. Es bedeutet Arbeit für die Menschen vor Ort“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Donnerstag. Mindestens 400 Beschäftigte der Transfergesellschaft werden eingestellt.

Das Land hat die Ende November auslaufende Transfergesellschaft bis Ende Januar in gemeinsamer Finanzverantwortung von Land, Insolvenzverwalter und Bundesagentur für Arbeit verlängert. „Die maritime Wirtschaft ist im Umbruch. Dafür werden Fachkräfte gebraucht, die diesen Wandel aktiv begleiten.

Mit der Verlängerung werden vor allem die weitere Vorbereitung und Qualifizierung sowie auch die Umorientierung für neue Beschäftigungsverhältnisse ermöglicht“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer weiter.

Rund 900 ehemalige Beschäftigte der MV Werften Wismar GmbH, der MV Werften Rostock GmbH, der MV Werften Stralsund GmbH und der MV Werften Fertigmodule GmbH in der Transfergesellschaft Küste mbH werden noch in der Transfergesellschaft betreut.

Welt-AIDS-Tag: Wenig Neuinfektionen in M-V

Schwerin – Zum heutigen Welt-AIDS-Tag informiert Gesundheitsministerin Drese über die aktuelle Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern.

„Es ist erfreulich, dass gesundheitliche Aufklärung und eine gute medizinische Versorgung im Land dazu beitragen, dass die Zahlen der Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern gering ausfallen“, so Drese. Gleichzeitig sei der Welt-AIDS-Tag ein wichtiger Anlass, um entschieden gegen weiterhin verbreitete Stigmatisierungen von HIV-positiven Menschen vorzugehen.

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) leben in Mecklenburg-Vorpommern derzeit rund 1.500 Menschen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), wobei ca. 200 Infektionen davon noch nicht diagnostiziert worden sind. Im vergangenen Jahr sind 55 Neuinfektionen dazu gekommen. „Damit liegt Mecklenburg-Vorpommern erfreulicherweise unter dem bundesdeutschen Durchschnitt“, betont die Ministerin.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes liegt die Zahl der Menschen mit einer HIV-Infektion in Deutschland schätzungsweise bei 91.000 (Stand Ende 2021). Von diesen sind etwa 8.600 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert.

Drese: „Vor 30 Jahren war eine HIV-Infektion meist tödlich. HIV ist heute gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund und erkranken nicht mehr an AIDS.“

Wichtig ist daher nach Aussage von Drese, die Bevölkerung für das Thema HIV/AIDS immer wieder neu zu sensibilisieren und das Wissen zu verbessern. Dazu gehöre auch ein gutes Beratungsnetz.

So fördert das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport die Landesfachstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung MV – inteam jährlich mit 210.000 Euro. Ferner stehen Betroffenen und Ratsuchenden weitere spezialisierte Anlaufstellen zur Seite, darunter die Centren für sexuelle Gesundheit in Rostock und in Neubrandenburg, die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung in Westmecklenburg (Standorte in Schwerin und Wismar) und das Queere Zentrum Westmecklenburg e.V. in Wismar.

Viele dieser Beratungsstellen, wie auch die Gesundheitsämter und das Landesamt für Gesundheit und Soziales, bieten auch die Möglichkeit, sich anonym und vertraulich auf eine HIV-Infektion testen zu lassen.

In Mecklenburg-Vorpommern informiert die Internetseite www.sexuelle-gesundheit-mv.de umfassend über Informations-, Weiterbildungs- und Beratungsstellen zu den verschiedenen Themen der sexuellen Gesundheit und die entsprechenden Ansprechpartner.

Nachwuchs für die Justiz

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Wir brauchen permanent Nachwuchs, um auch im Vollzug die Altersabgänge zu kompensieren.“

Güstrow – 13 Justizvollzugsanwärterinnen und –anwärter haben heute an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege ihren Eid abgelegt. Sie sind für die nächsten zwei Jahre im Beamtenverhältnis auf Widerruf.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt wünschte den fünf Frauen und sieben Männern viel Erfolg: „Nachwuchsgewinnung ist auch im Justizvollzug äußerst wichtig, denn wir müssen wie überall eine drohende demografische Lücke ausgleichen. Viele der heute Vereidigten bringen einen wichtigen Erfahrungsschatz aus ihrem früheren beruflichen Leben mit.

So sind eine Sozialassistentin, eine Einzelhandelskauffrau, aber auch ein Konstruktionsmechaniker, ein Busfahrer, ein Automobilkaufmann und ein Bachelor of Science unter den neuen Anwärterinnen und Anwärtern. Das zeigt, wie bunt und vielfältig das Team hinter den Mauern einer Justizvollzugsanstalt ist. Wir brauchen Köpfe, die sich ihrer Verantwortung bei der Arbeit mit Menschen bewusst sind und Einsatzbereitschaft zeigen.

Denn oberstes Ziel ist es mit dem ersten Tag der Inhaftierung, auf die Resozialisierung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft hinzuarbeiten“, sagt Justizministerin Bernhardt zur Vereidigung der 13 neuen Kolleginnen und Kollegen für die vier Justizvollzugsanstalten.

Die Justizvollzugsanwärterinnen und –anwärter sind zwischen 20 und 35 Jahren alt, kommen aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Sie werden in den nächsten zwei Jahren eine duale Ausbildung durchlaufen in der Bildungsstätte Justizvollzug an der FH Güstrow sowie in den Justizvollzugsanstalten. Für den Justizvollzug in Mecklenburg-Vorpommern werden Frauen und Männer ausgebildet, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Medienkompetenz in Familien

Schwerin – Mit der Postkarten- und Social Media-Kampagne „Foto gemacht – Moment verpasst“ wirbt die Arbeitsgemeinschaft „Medien-Familie-Verantwortung“ für mehr Bewusstsein bei der Mediennutzung in Familien.

Mit der Aktion wollen die Initiatoren, darunter das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport, Eltern dazu anregen, die schönen Momente mit ihrem Kind nicht nur auf dem Smartphone festzuhalten, sondern diese auch bewusst mit den Kindern zu genießen.

„Besonders das frühe Kindesalter ist geprägt von vielen ersten Meilensteinen. Der Reflex liegt nahe, diese festhalten zu wollen – und dabei den eigentlichen Moment zu verpassen. Die Kampagne soll hierauf aufmerksam machen und Eltern darin bestärken, ihr Mediennutzungsverhalten zu reflektieren“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zum Kampagnenstart am (heutigen) 1. Dezember.

„Gleichzeitig unterstützt die Kampagne das Anliegen der Frühen Hilfen, die Eltern-Kind-Bindung zu fördern sowie die Erziehungs- und Versorgungskompetenz zu stärken“, verdeutlichte Drese. Die online stattfindende Kommunikation wird dabei auch im direkten Kontakt durch eine Postkartenaktion ergänzt. Bei der Übergabe dieser werde den Familien bei Bedarf ein Beratungsgespräch angeboten. Sofern dies gewünscht ist, kann auch an weiterführende Angebote der Frühen Hilfen oder andere adäquate Angebote vermittelt werden.

Die Kampagne schließt an eine ähnliche Aktion aus dem Jahr 2016 an, die unter dem Titel „Heute schon mit Ihrem Kind gesprochen?“ bundesweit großen Anklang und viel Zustimmung gefunden hat.

„Vor dem Hintergrund steigender Nutzungszeiten digitaler Medien, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ist es außerordentlich wichtig, Familien bei einem achtsamen Mediengebrauch zu unterstützen. Der elterliche Blick ist durch das Smartphone gefiltert. Das Kind selbst sieht oft das Gerät und weniger das Gesicht und die Reaktion der Eltern. Die Kommunikation erfolgt häufig mit abwesenden Dritten und nicht direkt mit dem Kind,“ erklärt Christian Krieg von der vom Sozialministerium geförderten Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST).

Auch die im Sozialministerium angesiedelte Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen ist Mitglied der AG „Medien-Familie-Verantwortung“ und hat sich aktiv in die Entwicklung der neuen Kampagne eingebracht. Die Kampagne wird aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen durch die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen MV unterstützt.

Drese: „Die Mediensozialisation beginnt in der Familie. Ein erster Schritt besteht darin, von Anfang an mit gutem Beispiel voranzugehen, denn schon die Kleinsten erleben, wie Eltern als ihre engsten Bezugspersonen mit digitalen Medien umgehen. Wenn das auf so kreative Weise wie durch die Kampagne geschieht, erreichen wir hoffentlich viele Familien mit Kindern.“

Die Kampagne „Foto gemacht – Moment verpasst“ wird auch am Stand der Frühen Hilfen beim von der Sportjugend MV organisierten Nikolaussportfest am 03.12.2022 in der Schweriner Palmberg-Arena präsentiert.

Zu den Initiatoren der Kampagne „Foto gemacht – Moment verpasst“ zählen die Mitglieder der Landesarbeitsgruppe „Medien-Familie-Verantwortung“:

  • Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport MV (u. a. Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen)
  • Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV
  • Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit MV
  • Landesfachstelle Familienhebammen in MV
  • Kompetenzzentrum und Beratungsstelle für exzessiven Mediengebrauch und Medienabhängigkeit
  • Beratungs- und Therapiezentrum Ludwigslust/Parchim
  • Frühe Hilfen, Hansestadt Rostock
  • Frühe Hilfen, Landkreis Ludwigslust-Parchim
  • Verband der Ersatzkassen e.V.

Sowohl über die Postkarten als auch über Social Media werden Eltern auf die Webseite der www.familieninfo-mv.de weitergeleitet. Hier finden sie zusätzliche Informationen und Ansprechpartner*innen zu Fragen rund um Angebote für Kinder, Jugendliche, Eltern – für die gesamte Familie. Hier geht es um Gesundheit, Bildung, Beratung, um Hilfen und Kurse, aber auch um Tipps für die Freizeit.

Starker Anstieg bei Atemwegsinfektionen

Drese rät zu Grippeschutzimpfung und Hygienemaßnahmen

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese zeigt sich besorgt über die momentane Entwicklung von Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege.

„Wir beobachten derzeit vor allem bei Kindern sowie Menschen ab 60 Jahren einen starken Anstieg bei den Atemwegsinfekten. Einen solch deutlichen Zuwachs Ende November hat es in den vergangenen fünf Jahren, in denen der Bericht in dieser Form erstellt wird, noch nicht gegeben“, sagte Drese zum aktuellen Wochenbericht über Akute Respiratorische Erkrankungen (ARE).

Der Bericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales erfasst Fälle, die nachgewiesenermaßen auf einen ARE-Erreger zurückzuführen sind. Hierzu zählen unter anderem Influenza-Viren, RS-Viren (RSV), Rhinoviren und seit diesem Jahr auch das Corona-Virus.

Drese. „Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Zahl der Arztkonsultationen aufgrund von ARE-Erkrankungen fast verdoppelt. Auch bei den positiven Befunden in den Kindertagestätten sehen wir einen Zuwachs. Besonders deutlich ist dieser beim Grippevirus.“ Einen sichtlichen Zuwachs gebe es darüber hinaus bei Erkrankungen, die auf RSV zurückzuführen sind – auch hier hätten sich die Fälle nahezu verdoppelt, so Drese.

Drese: „Jetzt ist es deshalb wichtig, die Ausbreitung von ARE-Erreger durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen zu erschweren. Dazu gehören Abstand halten, das Vermeiden von Händegeben und Anhusten, die intensive Raumlüftung und das gründliche Händewaschen nach Personenkontakten und vor der Nahrungsaufnahme.“

Die Ministerin sprach sich erneut eindringlich dafür aus, den Grippe-Impfempfehlungen der STIKO für Menschen ab 60 Jahren sowie besonders gefährdeten Personengruppen zu folgen und darüber hinaus individuell zu prüfen, wann eine Impfung sinnvoll sein kann.

„Angesichts der hohen Zahlen von Atemwegsinfektionen, die teils schwere Krankheitsverläufe auslösen, können auch Eltern mit ihren Kindern in Rücksprache mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin klären, ob eine Impfung mit einem speziellen Impfstoff für Kinder empfehlenswert ist.“

Bereits zu Beginn des Monats hatten Gesundheitsexperten und -expertinnen des Landes vor einer schweren Grippewelle gewarnt. Als Gründe hierfür führten sie unter anderem einen abnehmenden Immunschutz in dieser Herbst-/ Winter-Saison im Vergleich zu den Vorjahren an.

Die Beobachtung und Bewertung der Ausbreitung Akuter Respiratorischer Erkrankungen (ARE, umgangssprachlich: Erkältungskrankheiten) ist ein wichtiger Bestandteil des Infektionsschutzes. Zu diesem Zweck werden in Mecklenburg-Vorpommern (MV) in der Erkältungszeit (Oktober bis Mitte April) anonymisierte Daten von über 50 Arztpraxen (Sentinelpraxen) aus den Berufsgruppen der Kinder-, Allgemein- und HNO-Ärzte durch das LAGuS analysiert.

Von der 40. Kalenderwoche (KW) eines Jahres bis zur 15. KW des Folgejahres werden die Daten wöchentlich dargestellt. Hinzu kommen die Meldungen aus mehr rund 70 Kindertageseinrichtungen über die Anzahl der Kinder, die an ARE erkrankt sind.