Lehrkräfte werden schneller eingestellt

„Bildungspakt für Gute Schule 2030“ wird weiter umgesetzt

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern sollen vom 1. Februar 2023 an Lehrkräfte und unterstützende pädagogische Fachkräfte (upF) schneller an Schulen eingestellt werden. Darauf haben sich die Partnerinnen und Partner des „Bildungspaktes für Gute Schule 2030“ in ihrer jüngsten Verhandlungsrunde geeinigt. Das Bewerbungs- und Einstellungsverfahren wird gestrafft und beschleunigt, damit freie Stellen schneller besetzt werden können. Vom Z

eitpunkt der Bewerbung bis zum Arbeitsvertrag ist ein Zeitraum von sechs Wochen vorgesehen. Damit verkürzt das Land die Verfahrensdauer um mehr als die Hälfte. Das Land unterstützt Schulleitungen zudem mit einer praktikablen Handreichung, die ein ordnungsgemäßes und rechtssicheres Verfahren gewährleisten soll.

„Wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer in den Klassen, die gut ausgebildet sind und guten Unterricht für die Mädchen und Jungen gestalten. Lehrkräfte und unterstützende pädagogische Fachkräfte sind Goldstaub. Deshalb müssen wir im bundesweiten Wettbewerb die Nase vorn haben. Wir setzen alles daran, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte schneller zu gewinnen und an unseren Schulen zu halten.

Ich danke den Partnerinnen und Partnern des Bildungspaktes für die konstruktiven Verhandlungen. Mit den Änderungen kann das Land zügiger freie Stellen besetzen und Bewerberinnen und Bewerber erhalten schneller eine Stelle. Das hilft beiden Seiten“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Für uns, die GEW MV, sind zwei Aspekte besonders wichtig, die wir hervorheben wollen: Mit den Veränderungen für die Einstellung von Lehrer:innen im Seiteneinstieg stellen wir eine hohe Bildungsqualität auch dann sicher, wenn es sich nicht um grundständig ausgebildete Lehrkräfte handelt. Insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl von Seiteneinsteiger:innen muss der Zugang in die Schulen transparent und nachvollziehbar geregelt sein.

Wir wollen damit auch sicherstellen, dass die Lehrkräfte im Seiteneinstieg auch die Voraussetzungen erfüllen, die es braucht, um durch die berufsbegleitende Qualifikation den Weg in den regulären Beruf zu gehen. Der zweite, uns wichtige Aspekt ist der Bildungspakt selbst, der sich nun, nach einem Jahr auch in der rot-roten Landesregierung als stabil und verlässlich erweist. Dafür danken wir allen Partner:innen.

Die GEW hat im Jahr 2019 mit ihrer resPEKt-Kampagne und knapp 80 Punkten, die sich für eine gute Schule 2030 ändern müssen, dafür den Anstoß gegeben. Darunter waren so ‚altbekannte‛ Forderungen wie die Pflichtstundensenkung genauso wie die heute vorgestellten Verbesserungen für das Einstellungsverfahren. Alle Themen finden an diesem Verhandlungstisch im respektvollen Austausch auf Augenhöhe nach und nach ihren Raum.

Bundesweit ist dies einmalig! Wir sind davon überzeugt, dass dieses Miteinander der richtige Weg ist, um nachhaltige Verbesserungen in der Bildung zu erreichen. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass sich alle Partner:innen immer einig sind. Auch Kritik muss nach wie vor möglich sein und ausgehalten werden“, so die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner.

„Wichtig wird sein, dass wir viele Lehrkräfte durch schnelle und sichere Stellenbesetzungsverfahren in die Schulen bekommen. Deshalb geht es jetzt darum, die vorliegende Handreichung mit Leben zu füllen. Uns war es wichtig, dass bereits für September eine Evaluierung vereinbart wurde. Dann kann bei Bedarf schnell nachgesteuert werden“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des dbb MV und Landesvorsitzender des VBE MV, Michael Blanck.

„Mit der neuen Handreichung zum Einstellungsverfahren verbindet der BvLB die Erwartung, dass das bisher schon zügige Einstellungsverfahren an Beruflichen Schulen für Lehrkräfte auch in anderen Schularten umgesetzt werden kann. Gleichzeitig hoffen wir, dass sie zu einer besseren Steuerung der Bewerber innerhalb des Landes MV führt.

Wir wünschen uns, dass mit dem neuen Einstellungsverfahren mehr Lehrkräfte an Schulen ankommen, damit die Unterrichtsversorgung verbessert wird und sich die enorm hohe Belastung für die Lehrkräfte insgesamt verringert“, sagte der Landesvorsitzende des BvLB, Hans-Joachim Prakesch.

Mit dem „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ gehen die Landesregierung, Gewerkschaften und Verbände gemeinsam neue Wege bei der Lehrergewinnung. Das Bildungsministerium, der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft MV (GEW MV) und der Deutsche Beamtenbund MV (dbb MV) mit dem Verband Bildung und Erziehung MV (VBE MV), dem Philologenverband MV und dem Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung, Landesverband MV (BvLB MV), haben sich darauf verständigt, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, ausreichend Lehrkräfte für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zu finden, zu halten und auszubilden.

Ergebnisse der Verhandlungen im Überblick:

  • genaue und eindeutige Beschreibung des Bewerbungs- und Einstellungsverfahrens
  • präzise Festlegung der zeitlichen Abläufe des Verfahrens
  • klar definierte Gruppenzuordnung der Bewerberinnen und Bewerber für die Auswahl
  • Festschreibung der praxisorientierten Grundsätze für die Bewerbung und Auswahl von Personen mit ausländischer Qualifikation als Lehrkraft
  • Bei Ausschreibungen zum 1. August oder 1. Februar eines jeden Jahres kann den Lehrkräften, die nicht ausgewählt worden, jedoch grundsätzlich geeignet sind, eine andere Stelle ohne weitere Ausschreibung angeboten werden.
  • Als unterstützende pädagogische Fachkräfte können auch Personen mit staatlich anerkannten Ausbildungsabschlüssen, die nicht im Kindertagesförderungsgesetz genannt sind, und pädagogisch geeignet sind, eingestellt werden.
  • Fortbildungsveranstaltungen für Schulleitungen, bevor die Regelungen in der Handreichung angewendet werden
  • Inkrafttreten in Form eines Erlasses zum 1. Februar 2023

Grundlegende Pflegereform notwendig

Drese: Steigende Eigenanteile verdeutlichen Notwendigkeit einer grundlegenden Pflegereform

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese spricht sich dafür aus, die Eigenanteile von Pflegebedürftigen in der stationären Pflege zu deckeln. „Der Eigenanteil muss derjenige sein, der fest und starr ist. Und der Teil, der über die Pflegekassen und Steuerzuschüsse kommt, muss dynamisch sein. Nur so werden Pflegebedürftige und ihre Angehörige dauerhaft entlastet und können die ständig steigenden Kosten in der vollstationären Pflege aufgefangen werden“, sagte Drese in Reaktion auf die erneut deutlich gestiegene finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner.

Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen stiegen die zu zahlenden Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen innerhalb der letzten zwölf Monate im Bundesdurchschnitt um 13 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern sogar um knapp 27 Prozent.

Der deutliche Anstieg in MV ist nach Ansicht von Drese vor allem auf die höheren Gehälter von Pflegebeschäftigten durch die seit dem 1. September 2022 geltende Tariftreueregelung zurückzuführen. Ein weiterer Grund sei die sukzessive Erhöhung der Pflegemindestlöhne. „Die überdurchschnittliche Steigerung zeigt damit auch, wie niedrig die Entlohnung in vielen Pflegereinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern war“, verdeutlichte die Ministerin.

„Die höhere Entlohnung für das Pflegepersonal ist deshalb absolut gerechtfertigt und begrüßenswert“, so Drese. „Im bestehenden System führt sie aber dazu, dass die Eigenanteile der Pflegebedürftigen exorbitant steigen. Dieser Mechanismus muss durch eine umfassende Pflegereform durchbrochen werden“, sagte Drese.

Die Ministerin erwartet von der eingesetzten Bund-Länder-Arbeitsgruppe in diesem Jahr belastbare Vorschläge, um die Eigenanteile in der stationären Pflege zu begrenzen und planbar zu machen. Auch ein Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung müsse in diesem Jahr vorgelegt werden, so die Ministerin.

Die eingeleiteten Maßnahmen, wie die gestaffelten Zuschüsse zu den pflegebedingten Aufwendungen in vollstationären Einrichtungen oder die höheren Steuerzuschüsse sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. „Sie reichen aber bei weitem nicht aus, um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen“, verdeutlichte Drese.

„Angesichts des demografischen Wandels wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten zehn Jahren weiter rasant steigen. Für eine gute, zukunftsfeste Pflege brauchen wir deshalb eine Reform der Pflegeversicherung und eine ehrliche Diskussion über die Finanzierung aller notwendigen Maßnahmen“, so Drese.

Wertholz-Submission des Landes am 26.01.2023

Malchin – Am 26. Januar findet in Malchin die diesjährige Wertholz-Submission des Landes Mecklenburg-Vorpommern statt. Bereits seit 1992 führt die Landesforstverwaltung jährlich diesen Wertholztermin durch, bei dem die besten Holzqualitäten unseres Landes meistbietend verkauft werden. Nach 28 Jahren als Versteigerung wird der Termin seit dem Jahr 2020 als Submission (Verkauf nach schriftlichem Meistgebot) ausgerichtet.

Das diesjährige Angebot umfasst insgesamt 531 Festmeter Laubwertholz von 12 verschiedenen Baumarten, davon stammen 104 Festmeter aus Kommunal- und Privatforsten des Landes. Den Hauptanteil des Holzes stellt mit 401 Festmeter erneut die Baumart Eiche.

Aber auch Esche, Buche, Ahorn, Erle und Vogelkirsche sind mit teils nennenswerten Mengen vertreten. Neben der Landesforstanstalt als Hauptan-bietender sowie zwei Bundesforstbetrieben beteiligen sich auch acht kommunale und private Waldbesitzende des Landes mit Werthölzern am diesjährigen Meistge-botstermin. Unter ihnen befinden sich die Städte Rostock und Greifswald.

„Die Spitzenpreise vieler Baumarten können sich auch bundesweit sehen lassen. Beim letztjährigen Wertholz­termin konnten die beteiligten Waldbesitzenden unseres Landes einen Erlös von insgesamt ca. 527.000 Euro erzielen. Ich würde mich freuen, wenn sich künftig noch mehr Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer unseres Landes an der Wertholz-Submission beteiligen“ so Forstminister Dr. Till Backhaus.

Die auf der Submission angebotenen Hölzer werden aufgrund der guten Qualitäten überwiegend in der Furnier- und Möbelindustrie Verwendung finden. Die Kaufinteressierten erwartet ein vielfältiges Angebot, welches zentral auf dem Wertholzplatz Nossentiner Heide lagert und seit dem 02. Januar 2023 besichtigt werden kann.

Der Submissionskatalog wurde an Kaufinteressierte aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland gesandt und steht zudem auf der Homepage der Landesforstanstalt unter www.wald-mv.de als Download zur Verfügung.

Die Öffnung der schriftlichen Gebote erfolgt am 26.01.2023 ab 09.00 Uhr in der Zentrale der Landes­forstanstalt. Bei einer beabsichtigten Teilnahme von Anbietenden bzw. Kaufinteressierten bittet die Submissionsleitung um eine vorherige Information (Tel. 03994 / 235 210).

Die Ergebnisse der Submission werden ab 27.01. vom Ministerium bekanntgegeben.

TUI bietet mehr Urlaubserlebnisse in M-V

Schwerin – Gute Nachrichten zu Jahresbeginn: TUI, Deutschlands führender Reiseveranstalter, weitet sein Engagement in Mecklenburg-Vorpommern aus und eröffnet das erste TUI Suneo Hotel in Deutschland. Dazu wurde das TUI Suneo Kinderresort Usedom in Trassenheide im Stil der Marke weiterentwickelt. Eigentümer bleibt der Partner Seetelhotels.

Damit ist Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit dem größten Angebot an TUI-Markenhotels. Dazu Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Einer der international führenden Tourismuskonzerne baut sein langjähriges Engagement in unserem Bundesland weiter aus. Das spricht für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Mecklenburg-Vorpommern.

Mit der Etablierung der frischen Marke auf Usedom wird ein abwechslungsreiches Angebot insbesondere für Familien weiter ausgebaut. Die Insel wird vor allem auch für Gäste mit Kindern noch attraktiver. Um im touristischen Wettbewerb mit anderen Bundesländern mithalten zu können, benötigt das Land vielfältige Angebote für unsere Gäste. Nicht Masse, sondern Klasse ist dabei die Devise im Tourismus.

Der weitere Ausbau des Qualitätstourismus hat große Bedeutung genauso wie die Schaffung nachhaltiger touristischer Angebote und Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist die Grundlage für die Steigerung der Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes“, betonte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

 „Von den TUI-Gästen, die in Deutschland Urlaub machen, wählt ein Drittel Mecklenburg-Vorpommern als Reiseziel. Das zeigt die hohe Attraktivität des Reiselandes Mecklenburg-Vorpommern, der Urlaubsorte im Land, der Ausflugsziele, der Gastfreundschaft.

Wir bauen unsere Präsenz an der Ostsee weiter aus – jetzt mit dem neuen TUI Suneo – und sind dann mit unseren Hotelmarken und Konzepten Robinson, TUI Blue, TUI Kids Club und TUI Suneo in Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Ein Wachstumssegment international und in Deutschland sind Aktivitäten und Ausflüge, die unsere Tochter TUI Musement vermittelt. Hier erweitern wir unser Angebot in Deutschland: vom Museumsbesuch bis zum Nachtwächter-Rundgang in Stralsund oder Sporterlebnisse an der Küste oder den Seen“, sagte Thomas Ellerbeck, Mitglied des Group Executive Committee der TUI Group.

Er wies darauf hin, dass die TUI auch ein wichtiges touristisches Ziel in Mecklenburg-Vorpommern seit vielen Jahren unterstützt: „Im Deutschen Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten befinden sich wertvolle Leihgaben der TUI-Sammlung. Dieses Museum ist ein bedeutender Ort zur Bernstein-Geschichte und eine international bekannte Touristen-Attraktion, für die TUI wesentliche Exponate zur Verfügung stellt.“

Mecklenburg-Vorpommern ist bei der TUI die beliebteste Urlaubsregion in Deutschland. Rund 30 Prozent aller Deutschlandurlauber der TUI verbringen ihre Ferien im Nordosten; Tendenz steigend. TUI engagiert sich seit Anbeginn im Urlaubsland und eröffnete 2000 den ersten Robinson Club Deutschlands in der Mecklenburgischen Seenplatte. 2008 folgten ein Dorfhotel sowie ein Iberotel in Boltenhagen.

2009 eröffnete ein weiteres Hotel am Fleesensee; das heutige TUI Blue Fleesensee. Das gesamte Angebot der TUI in Mecklenburg-Vorpommern umfasst acht Hotels eigener Marken und gesamthaft rund 150 Hotels in den Urlaubsregionen an der Ostseeküste, auf Rügen, Usedom und in der Mecklenburgischen Seenplatte.

 „Mecklenburg-Vorpommern ist seit langem die Nummer eins bei unseren Deutschlandurlaubern. Daher investieren wir seit vielen Jahren in den Ausbau und die Weiterentwicklung unseres Angebots. Wer das Besondere sucht, ist hier an der richtigen Adresse“, so Nicole Sohnrey, Leiterin Deutschlandreisen bei TUI. „In diesen Tagen öffnen wir zudem das erste TUI Suneo Hotel auf Usedom.

Das Hotelkonzept richtet sich generell an preissensible Qualitätsurlauber“, so Sohnrey weiter. Im TUI Suneo Kinderresort Usedom können sich Gäste auf eine weitläufige Anlage mit 120 modern ausgestatteten, Zimmern freuen, die auf die Bedürfnisse von Familien eingerichtet sind. Das All-Inclusive-Angebot mit hochwertiger regionaler Küche umfasst auch Kinderbetreuung ab zwei Jahren und ein vielfältiges Angebot für die ganze Familie.

Bis zum Ende des Jahres 2022 rechnet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) mit Blick auf das Ergebnis im Oktober mit mehr als 31 Millionen Übernachtungen. Das wäre ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das allerdings bis Juni von Einschränkungen im Reiseverhalten aufgrund des Lockdowns geprägt war.

Insgesamt teilten sich die Besucherströme per Oktober wie folgt auf die Reiseregionen auf: Die meisten Besucher zählten mit 8,5 Millionen Übernachtungen (+31 Prozent) die Mecklenburgische Ostseeküste und mit rund sechs Millionen Übernachtungen (+18 Prozent) die Insel Rügen.

Es folgen die Insel Usedom (5,2 Millionen Übernachtungen; +18 Prozent), die Mecklenburgische Seenplatte (4,0 Millionen Übernachtungen; +17 Prozent) und die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (2,9 Millionen Übernachtungen; +15 Prozent). Auf dem vorpommerschen Festland (rund 1,5 Millionen Übernachtungen; +16 Prozent) und in Westmecklenburg (rund 1,3 Millionen Übernachtungen; +14 Prozent) wurden die wenigsten Übernachtungen gezählt. Die hohen Zuwächse resultieren aus den Schließungen und Einschränkungen im Jahr 2021.

Bei den internationalen Gästen konnten per Oktober rund 707.000 Übernachtungen verbucht werden. Den größten Anteil stellen dabei Besucher aus den Niederlanden (rund 132.000 Übernachtungen) und der Schweiz (rund 117.000), gefolgt von Polen, Schweden, Österreich und Dänemark mit jeweils knapp über 60.000 Übernachtungen.

Ableitend aus den Zielvorgaben in der Landestourismuskonzeption, in der dem Qualitätstourismus ein hoher Stellenwert zugewiesen wird, engagiert sich der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau hochwertiger und inklusiver Angebote.

Ein Indikator für familienfreundlichen Urlaub beispielsweise ist das seit 2005 vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern vergebene Qualitätssiegel „Familienurlaub MV – Geprüfte Qualität“, das inzwischen 90 Beherbergungs-, Gastronomie- und Erlebnisbetriebe sowie Tourismusorte im Land tragen. Sechs Betriebe sind im letzten Jahr neu dabei, darunter das Kunstmuseum in Schwaan, das Familien- und Inklusionshotel Querleben in Mirow sowie das Beech Resort Fleesensee in Göhren-Lebbin.

Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/familie/zertifizierter-familienurlaub

Urlauber mit Einschränkungen finden zwischen Ostsee und Seenplatte 97 Betriebe mit dem Siegel „Reisen für Alle“, der bundesweit gültigen Kennzeichnung für Barrierefreiheit. Neu dabei sind unter anderem die Tourismusinformation im Ostseeheilbad Zingst sowie das Stadtmuseum in Güstrow. Ausblick: Güstrow wird noch im ersten Quartal dieses Jahres die erste barrierefreie Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern.

In der Barlachstadt gibt es elf Betriebe, die das Siegel „Reisen für Alle“ tragen. Höhepunkt im Bereich Barrierefreiheit wird auch die zweite Auflage des Inklusionsfestivals „all inklusiv“, das vom 24. bis 26. August 2023 in Rostock veranstaltet wird.

Erstmals hat Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen eines Pilotprojektes zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen im Rahmen der Exzellenzinitiative Nachhaltige Reiseziele den Klima-Fußabdruck der Urlauber*innen in MV messen lassen.

Demnach verursachten diese 2021 Treibhausgasemissionen (CO2e*) in Höhe von 1,94 Millionen Tonnen. Der Großteil der Emissionen entfiel auf die Mobilität (46 Prozent), und hier insbesondere auf die An- und Abreise mit PKW (89 Prozent aller Mobilitätsemissionen). Über ein Drittel der touristischen Emissionen entstanden aus Beherbergungsleistungen (36 Prozent), mit hohen Anteilen aus dem grauen Beherbergungsmarkt (32 Prozent), Ferienwohnungen (17 Prozent), Campingplätzen (17 Prozent) und Hotels (16 Prozent). Verpflegungsleistungen machten 14 Prozent aller touristischen Emissionen aus, und touristische Aktivitäten verursachten lediglich vier Prozent der Gesamtemissionen.

Was die täglichen Treibhausgasemissionen betrifft, schlägt ein touristischer Aufenthalt pro Tag im Durchschnitt um etwa sieben Prozent mehr zu Buche als die Bewegung im Alltag. „Es ist gut, dass wir jetzt eine Datengrundlage haben und dadurch wissen, wie hoch die gesamten Treibhausgasemissionen im touristischen System im Urlaubsland sind.

Nur so können wir gezielt Strategien für Lösungen entwickeln, die zu einer notwendigen Reduktion derer führen. Insbesondere bei der Mobilität besteht Handlungsbedarf“, sagte Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.

Nachdem der Landestourismusverband im November 2022 einen so genannten Nachhaltigkeitsleitfaden herausgegeben hatte, der ein ausgewogenes Energie-, Wasser- oder Abfall-Management, Mobilität sowie Fördermöglichkeiten für den Bau beziehungswiese die Renovierung von Unterkünften und Freizeiteinrichtungen im nachhaltigen Sinne beleuchtet, soll in diesem Jahr ein Qualitäts- und Nachhaltigkeitsleitbild für die Tourismusbranche entwickelt werden für ein gemeinschaftliches Verständnis für die Themen Qualität und Nachhaltigkeit in der gesamten Branche. Ziel ist es, basierend auf der Grundmaxime „Nachhaltigkeit ist unser Weg zur Qualität“ zukünftig alle Dimensionen der Nachhaltigkeit im Qualitätsverständnis mitzudenken.

Erlebnisreich kommt das Urlaubsland auch in der Saison 2023 daher. Dabei sind es vor allem imposante Bauprojekte wie der geplante Skywalk Königsstuhl auf der Insel Rügen oder die Seebrücke in Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die eröffnet werden und Besucher in den Bann ziehen sollen.

Darüber hinaus rückt der Landestourismusverband das Thema Radfahren – und hier speziell den Radfernweg Berlin-Kopenhagen – 2023 im Rahmen einer groß angelegten MV-Kampagne mittels Medienkooperationen oder auf Pressereisen in den Fokus. Des Weiteren setzt das Urlaubsland zum kulturellen Dreisprung an: Die Rostocker Kunsthalle eröffnet nach umfangreicher Sanierung im Frühjahr dieses Jahres und 2024 folgt der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich, der in der Hansestadt Greifswald das Licht der Welt erblickte.

Hier sind eine Reihe von Höhepunkten geplant, darunter die zwei Sonderausstellungen „Zeichenstunde“ und „Geburtstagsgäste“ im Pommerschen Landesmuseum, die lithurgische Einweihung des Kirchenfensters im Dom St. Nikolai, ein Jubiläumskonzert in Uraufführung im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und ein Konzert mit dem Pianisten und Produzenten Martin Kohlstedt in der von Friedrich gezeichneten Klosterruine Eldena.

Die feierliche Eröffnung des Jubiläumsjahres ist für den 20. Januar im Dom St. Nikolai angesetzt. Nicht zuletzt ist die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums Schwerin voraussichtlich für den Sommer 2025 geplant.

Portal FamilienInfo MV wertvoller Ratgeber

Drese: Portal FamilienInfo MV wertvoller Ratgeber für Eltern und Großeltern

Schwerin – Mit dem Beginn des neuen Jahres sind auch für Eltern und Familien weitere Entlastungen in Kraft getreten, darunter Neuerungen beim Kindergeld, ein höherer Kinderfreibeitrag, Sonderregelungen bei Kinderkrankentagen und Änderungen bei der Altersrente. Alle diese und viele weitere Informationen finden sich kompakt und gut aufbereitet auf dem Landes-Familienportal www.familieninfo-mv.de. Darauf wies Sozialministerin Stefanie Drese am Donnerstag in Schwerin hin.

„Das Web-Portal kann zentral und ohne große Suchwege dabei helfen, sich über die vielfältigen Neuerungen und insgesamt 46 Unterstützungsleistungen für Familien zu informieren“, erklärte die Ministerin. Ergänzt wird das Angebot durch einen Behördenfinder, der die Beantragung dieser Leistungen durch Auskünfte zu den benötigten Anträgen und entsprechenden Ansprechpartnerinnen und -Partnern vor Ort erleichtert.

Auch bei rechtlichen Fragen und der Suche nach Beratungsangeboten für Familien, Alleinerziehende und Pflegende könne das Portal beratend zur Seite stehen. Zudem seien Veranstaltungstipps sowie Ferien- und Freizeitangebote dort zu finden.

Drese: „Wir verfügen im Land über eine Vielzahl von Angeboten verschiedenster Träger, die den Familien nicht immer geläufig sind. Daher hält das Portal zu 44 Familienzentren, 26 Mehrgenerationenhäusern, 12 Familienferienstätten und zahlreichen lokalen Jugendclubs entsprechende Steckbriefe bereit“, erklärte die Ministerin.

Aber auch zu über 20 verschiedenen Lebenslagen, darunter auch schwierige Themen wie die plötzliche Pflege von Angehörigen oder Tod und Trauer, wisse die Plattform Rat. Ressourcen, Checklisten und eine Übersicht von Ansprechpartnerinnen und -Partnern können Eltern entlasten und dabei helfen, solch familiäre Notlagen zu navigieren.

Das Familienportal für Mecklenburg-Vorpommern sei daher für Eltern, Großeltern, Jugendliche und Familien ein umfassender Ratgeber zu sämtlichen Themen des Alltages geworden, betonte die Ministerin.

„Unser Anspruch ist es, die Menschen in allen Lebenssituationen zu unterstützen. Damit ist das Portal ein großer Zugewinn für die Familien im Land und für die Bewältigung des Alltages mit Kindern jeder Altersgruppe“, verdeutlichte Drese.

Die Plattform FamilienInfo MV stellt umfassende Informationen und Angebote für Familien in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Träger ist das Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung gGmbH Neustrelitz. Das Portal wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport mit gut 80.000 Euro jährlich gefördert. Sozialministerin Stefanie Drese ist Schirmfrau der FamilienInfo MV.