Anspruch auf Kinderzuschlag prüfen

Schwerin – Der Kinderzuschlag entlastet seit dem Jahr 2005 Familien mit besonders kleinem Einkommen. Zuletzt machten jedoch nur etwa ein Drittel der Anspruchsberechtigten in Deutschland von dieser Leistung auch Gebrauch. Das zeigen nun veröffentlichte Zahlen des Bundesfamilienministeriums.

„Der Kinderzuschlag ist eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für erwerbstätige Eltern, die genug für sich selbst verdienen, aber bei denen es nicht oder nur knapp reicht, um auch für den gesamten Bedarf der Familie aufzukommen“, erklärte Sozialministerin Drese. Die Unterstützung betrage monatlich bis zu 250 Euro und werde für jedes Kind einzeln berechnet.

Die Mindesteinkommensgrenze für den Bezug liege bei 600 Euro für Alleinerziehende und 900 Euro für verheiratete Eltern. Eine starre Höchsteinkommensgrenze gebe es nicht mehr, so dass auch Familien mit höheren Einkommen von dieser Leistung profitieren können, so Drese. Voraussetzung für den Bezug seien darüber hinaus die Inanspruchnahme des Kindergeldes, dass die ledigen Kinder im Haushalt der Eltern leben und dass sie jünger sind als 25 Jahre.

Drese appellierte angesichts der geringen Inanspruchnahme an Familien, Ihren gegebenenfalls bestehenden Anspruch zu prüfen. „Vielen Familien gerade auch hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern steht diese Leistung nach dem Gesetz zu. Besonders in den momentanen Zeiten der hohen Inflation wäre dieser Zuschlag für viele Familien sicherlich eine große Entlastung“, so Drese.

Auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit stehe ein sogenannter KiZ-Lotse zur Verfügung, mit dem Eltern ihren Anspruch prüfen können. Darüber hinaus böten auch die Familienkassen in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Stralsund dezidierte Beratungsangebote für Eltern.

Weitere Informationen zum Kinderzuschlag sowie zu weiteren finanziellen Unterstützungsleistungen finden Eltern zusätzlich auch auf den Seiten der FamilienInfo MV. „Das Landes-Familienportal hält für Eltern eine Übersicht zum Kinderzuschlag sowie zu 45 weiteren Leistungen bereit“, betonte die Ministerin. Dazu gehörten auch die Informationen zu den benötigten Anträgen und den jeweils zuständigen Ämtern, so Drese.

Drese: „So soll für Eltern im Land das Auffinden und Beantragen dieser Leistungen vereinfacht werden, damit jede und jeder die Leistungen in Anspruch nehmen kann, die ihr oder ihm auch zustehen.“

Bis 14. April für Präventionspreis bewerben

Schwerin – Den Startschuss zur Bewerbung um den Landespräventionspreis haben heute Innenminister Christian Pegel als Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung, Sportministerin Stefanie Drese und der Präsident des Landessportbundes (LSB) Andreas Bluhm in Schwerin gegeben. Ausgezeichnet werden sollen Vereine, die sich um das Thema „Sport statt Gewalt – Hass, Sexismus, Extremismus entgegentreten“ verdient gemacht haben.

„Der Sonderpreis ,Sport statt Gewalt‘ wird seit dem Jahr 2020 vom Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung und dem Landessportbund vergeben, denn Sportvereine stehen in unserem Land als gesellschaftlicher Integrationsfaktor – gerade auch für unsere Jugend – ganz oben“, sagt der Minister. Ausgezeichnet werden Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich über ihre eigentliche sportliche Tätigkeit hinaus in besonderer und nachahmenswerter Weise auch um die Vorbeugung und Verhinderung von Gewalt und Kriminalität verdient machen.

„Der Sport ist der Integrationsmotor unserer Gesellschaft“, betont Ministerin Drese. „Was im Alltag oft schwierig ist, gelingt im Sport – gerade der organisierte Sport mit seinen fast 1.900 Vereinen und über 270.000 Mitgliedern in Mecklenburg-Vorpommern überwindet Distanz und schafft Nähe und Gemeinsinn“, so Drese.

Dennoch müsse sich auch der Sport mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen: mit sexualisierter, physischer und psychischer Gewalt, mit Extremismus und Rassismus sowie mit Gewalt auf und neben dem Platz. Drese: „Deshalb ist es wichtig, unsere Sportvereine im Bereich der Gewaltprävention zu stärken und herausragendes Engagement zu würdigen.“

 Mit der Verleihung des Sonderpreises „Sport statt Gewalt“ beim 12. Landespräventionstag am 22. Juni 2023 im Ostseestadion erhält die Auszeichnung eine besondere Bedeutung.

Der Fokus liegt auf drei Schwerpunktthemen: sexualisierte Gewalt, Sport und Extremismus sowie Gewalt im Amateurfußball. „Jeder – ob Privatperson, Verein, Kommunaler Präventionsrat, um nur einige Beispiele zu nennen – kann Vorschläge zu einem der Schwerpunktthemen einreichen. Und hierzu möchte ich alle ermutigen“, appelliert Innenminister Christian Pegel und bedankt sich bei den Vereinen im Land: „Die Erfahrung der zurückliegenden Jahre hat mir gezeigt, dass gerade in unseren Sportvereinen unglaublich engagierte und gute Arbeit geleistet wird, sich viele aktiv in und mit ihren Vereinen für die Kriminalitätsvorbeugung – und dies oft ehrenamtlich – einsetzen.“

„Rund 274.000 Menschen sind in rund 1.850 Sportvereinen in Mecklenburg-Vorpommern sportlich aktiv. Für viele bedeutet die Mitgliedschaft im Sportverein aber mehr als ,nur‘ das reine Sportreiben. Der Verein ist ihnen ein Zuhause, gibt Halt und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, sorgt für eine sinnvolle Freizeitgestaltung, ermöglicht Integration und Freundschaften“, sagt Landessportbundpräsident Andreas Bluhm und zählt auf:

„Sportvereine leisten einen unbezahlbaren Beitrag zum Zusammenhalt und zur Gesundheit der Gesellschaft. Unter ihnen gibt es Sportvereine, die sich über das normale Maß hinaus verpflichtet fühlen. Sie entwickeln neue Ideen und Projekte, nehmen sich aktueller Problemlagen an und machen einfach.

Der LSB ist stolz auf dieses meist ehrenamtliche außerordentliche Engagement – und dankbar. Dankbar auch dafür, dass wir mit dem Sonderpreis des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung unsere große Anerkennung ausdrücken können.“

Die Preisträger erhalten beim 12. Landespräventionstag einen Pokal, Urkunden und – Geldprämien in Höhe von insgesamt 6.000 Euro. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury.

Vorschläge mit Namen, Anschrift des Vereins oder Gremiums (inkl. Telefonnummer und E-Mail-Adresse) und Begründung können per E-Mail an lfk@kriminalpraevention-mv.de gesendet werden. Wichtig sind für eine erfolgreiche Bewerbung auch die Absenderangaben (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail). Einsendeschluss ist der 14. April 2023.

Neue Serienproduktion für Windkraftanlage

Schulte: Fertigungsstart sichert Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Dienstag in Rostock gemeinsam mit dem Chief Executive Officer des Unternehmens Nordex SE, José Luis Blanco, offiziell den Beginn der Serienproduktion des neuen Windenergieanlagentyps „Nordex 6.X“ gestartet.

„Mit dem Beginn der Serienfertigung kann die gute Arbeit in Rostock fortgesetzt werden. Rund 1.200 hochspezialisierte Mitarbeitende sind derzeit in Mecklenburg-Vorpommern für Nordex im Einsatz. Der Fertigungsstart der Serienproduktion ist auch ein klares Bekenntnis für den Standort und sichert hochqualifizierte Arbeitsplätze“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Die Nordex SE mit Sitz in Hamburg fertigt, errichtet und wartet Windkraftanlagen. Das Unternehmen produziert an Standorten in Deutschland, Brasilien, Indien, Mexiko, Polen und Spanien. Die Hauptproduktionsstätte befindet sich am Stammsitz in Rostock.

Die Nordex SE hat nach eigenen Angaben in Mecklenburg-Vorpommern 1.200 Mitarbeitende, davon 121 am Standort Güterverkehrszentrum im Rostocker Osten sowie unter anderem 688 Mitarbeitende in der Gondelproduktion. Das Produktprogramm umfasst Onshore-Windenergieanlagen im Leistungsbereich von 2,5 Megawatt (MW) bis über sechs Megawatt.

„Nordex trägt mit der Produktion dazu bei, dass ein wichtiger Bestandteil der Energiewende vorangetrieben wird und gleichzeitig die industrielle Wertschöpfung in diesem Bereich in unserem Land gestärkt wird. Damit ist Nordex ein gutes Beispiel dafür, wie der Ausbau der erneuerbaren Energien genutzt werden kann, um die Wirtschaftsleistung in unserem Land zu stärken“, sagte Schulte.

Erstes pferdesportliches Highlight der Saison

Redefin – Die Pferdesportsaison wird in Mecklenburg-Vorpommern traditionell im Landgestüt Redefin eröffnet. Die Hallenchampionate erwarten die ersten Gäste und so werden vom 24. – 26.02.2023 die Wettbewerbe des Springsports bis zur schweren Klasse in der Portalhalle in Redefin den Anfang machen. Eine Woche später dann sind die Dressurreiter am Start und werden in harmonischer Weise die Grundgangarten ihrer Pferde präsentieren.

Am 22.02. sind dazu die jungen Pferde im Parcours. Pferde, die in ihre sportliche Karriere starten oder es auch bereits sind und von ihren Ausbildern in Springpferdeprüfungen auf ihre Eignung vorgestellt werden. Rundum ein Start nach Maß mit vielen Highlights für Besucher und Teilnehmer. Beginnen werden die Wettbewerbe jeweils ab 8:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das erwartete Zuchtjahr wird darüber hinaus mit einer Hengstschau von über 30 Hengsten am 25.02.2023 ab 18:00 Uhr gestartet. Die Redefiner Hengste des Jahres 2023 werden den Züchtern und interessierten Besuchern präsentiert. Ob Dressur- oder Springhengst, ob Pony oder Kaltblüter, lassen Sie sich von den Zuchthengsten des Landgestüts begeistern.

Moderiert und anschaulich kommentiert, werden die Hengste den Besuchern vorgestellt. Eine interessante Show mit tollen Pferden, begeisterten Reitern und einem interessierten Publikum. In der beheizten Reithalle erwartet Sie ein angenehmes Ambiente und auch für das leibliche Wohl ist durch unsere Partner gesorgt. Auch hier ist der Eintritt frei und wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Neben diesem Auftakt wird es weitere Highlights in diesem Jahr geben. So werden z.B. die Pferdebuch­autoren, Trainer und Pferdefachfrauen Anja Beran und Julie von Bismarck mit Ihren Programmen zum Umgang mit dem Pferd im Sport, der Freizeit und auch der Show die Besucher zu begeistern wissen. Informieren Sie sich gern unter   www.landgestuet-redefin.de.

Und nicht zu vergessen, der Höhepunkt der Saison am 26. und 27.08. sowie am 03.09.2023. Die Redefiner Pferdetage mit den klassischen Hengstparaden und vielem mehr, werden mit einem außergewöhnlichen Programm aufwarten. Von Westernpferden in Aktion, über die edelsten Pferde der Welt, den Arabern, oder dem pulsierenden Auftritt unserer Hengste in den verschiedensten Schaunummern. Es wird spannend, actiongeladen und emotional – Hengste des Landge­stüts bei der traditionellen Hengstparade. Sichern Sie sich bereits jetzt die Karten für Ihren Besuch bei den Redefiner Pferdetagen.

Neben den vielen hippologischen Themen und Veran­staltungen sind darüber hinaus aber auch weitere Termine im Landgestüt zu beachten. Ob die klassischen Konzerte der Musikfestspiele, der Messe Lebensart, dem SVZ-Firmenlauf oder dem in diesem Jahr einmal ganz anders gestalteten Weihnachtsmarkt vom 16. – 17.12.2023. Es wird ein spannendes Jahr mit unzähligen Terminen hier auf der wunderschönen Gestütsanlage in Redefin.

Und auch für die Caravanfreunde ist mit Saisonbeginn ab Mai 2023 gesorgt. Denn wir haben für Sie gebaut und verfügen über eine moderne Caravanstellplatz­anlage für bis zu 10 Fahrzeuge für einen kurzen Trip ins wunderschöne Landgestüt. Duschen und WC sind inklusive. Nähere Informationen erhalten Sie kurzfristig auf unserer Homepage.

Das Landgestüt begrüßt Sie und Ihre Angehörigen inmitten von historischer Architektur, wunderschönen Pferden und den Mitarbeitern des Landgestüts, in unberührter Natur am Rande des Nationalparks Lübtheener Heide.

Essen vor dem Müll zu retten

Schwerin – Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt plädierte im Landtag dafür, über eine Änderung der RiStBV hinaus an Lebensmittelrettung zu denken.

„Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und das sogenannte Containern sind schon länger in der öffentlichen Diskussion. Beides ist wichtig. Beide Themen hängen zusammen und zeigen: Essen gehört auf den Teller und nicht in die Tonne.

Daher danke ich den Fraktionen der FDP und Bündnis90/Die Grünen für diesen Antrag. Gefordert wird hier, eine Initiative der Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz zu unterstützen. Die Initiative sieht eine Änderung der Richtlinie für das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren – kurz RiStBV – vor. Sprich: Bei Diebstahl weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern soll eine regelmäßige Einstellung des Verfahrens nach § 153 Strafprozessordnung in Betracht kommen.

Das hieße aber: Containern bliebe strafbewehrt. Den Staatsanwaltschaften soll nur mitgegeben werden, dass sie regelmäßig das Verfahren einstellen sollten. Das ist zu wenig”, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt im Landtag zum Antrag der Fraktionen der FDP und Bündnis 90/Die Grünen, TOP 7 “Lebensmittelverschwendung entgegentreten”.

„Dem Vorschlag des Bundesjustizministers und des Bundesernährungsministers, den sie den Justizministerien der Länder per Brief mitgeteilt hatten, stehe ich positiv gegenüber. Ausgenommen ist der Fall, wenn es zu Hausfriedensbruch oder Sachbeschädigung kommt. Allerdings wird der Vorschlag des Bundes in den Ländern auch kritisch gesehen. Daher werden wir sicher noch einige Diskussionen führen.

Ein anderer Weg aus meiner Sicht wäre, dass die Strafbarkeit des Containerns im Strafgesetzbuch ausgeschlossen wird.  Diejenigen, die Lebensmittel vor der Verschwendung retten, sollten nicht mit Straftaten in Verbindung gebracht werden. Denn Essen vor dem Müll zu retten, sollte straffrei möglich sein. Deshalb müssen wir uns eher der Frage widmen, wie wir einen legalen Zugang zu weggeworfenen und dennoch genießbaren Lebensmitteln sichern können”, so Ministerin Bernhardt.

“Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung ist nicht nur auf eine Änderung der Richtlinie für das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren zu reduzieren. Wir müssen umfassender denken und handeln, die gesamte Wertschöpfungskette im Blick haben.

Das ist auch ein Ziel der rot-roten-Landesregierung im Koalitionsvertrag. Daraus folgend wurde beispielsweise auf der 18. Verbraucherschutzkonferenz im Juni 2022 in Weimar von Mecklenburg-Vorpommern der Beschlussvorschlag ‚Reduzierung der Lebensmittelverschwendung: Einführung einer gesetzlichen Überlassungspflicht des Einzelhandels für aus dem Verkauf genommene, aber einwandfreie Lebensmittel’ eingebracht und einstimmig beschlossen.

Gegenüber der Bundesregierung wurde zudem dafür plädiert, zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten auch die Lebensmittelproduktion zu betrachten. Auch die Diskussion über den Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum oder die einfachen Voraussetzungen für Lebensmittelspenden an die Tafeln spielen in das Thema hinein. Aktionen an Schulen wie ‘Check die Tellerreste’ der DGE-Vernetzungsstelle Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind wichtig.

Hier lernen Kinder, wie sie bewusst Lebensmittelverschwendung vorbeugen können. Das haben wir zusammen mit der Verbraucherzentrale und der DGE auf dem Plan. Ich werde die Aktionen weiterhin engagiert begleiten”, erklärt Verbraucherschutzministerin Jacqueline Bernhardt.

Fachkräftebedarf im medizinischen Bereich

Drese: Fachkräftebedarf im medizinischen Bereich besteht vor allem in ländlichen Regionen

Schwerin – Der Landtag debattierte in seiner heutigen Sitzung über eine Erhöhung der Studienplätze in der Humanmedizin. Um den künftigen Fachkräftebedarf bei den Ärztinnen und Ärzte decken zu können, sei die Einrichtung von mehr Studienplätzen ein Baustein, verdeutlichte Gesundheitsministerin Stefanie Drese, die für die Landesregierung in Vertretung der Wissenschaftsministerin Bettina Martin im Landtag sprach.

Drese verdeutlichte, dass Mecklenburg-Vorpommern jedoch weit überdurchschnittlich Studienplätze in der Humanmedizin zur Verfügung stellt: „Unsere Universitätsmedizinen bilden derzeit 3.385 angehende Humanmedizinerinnen und -mediziner aus. Hinzu kommen 520 angehende Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner. Das sind gemessen an unserer Einwohnerzahl fast doppelt so viel wie im Bundesdurchschnitt: Auf 1.000 Einwohner kommen in M-V 2,25 Medizinstudierende; im Bundesdurchschnitt sind es nur 1,26 Medizinstudierende.“

Wir würden in Deutschland bei der ärztlichen Versorgung insgesamt wesentlich besser dastehen, wenn Bundesländer wie Bayern, Sachsen oder Hessen ihre Kapazitäten erhöhen würden, so die Ministerin.

Drese verdeutlichte gleichzeitig, dass ein bloßes Mehr an Medizinstudienplätzen wenig helfen würde – vor allem mit Blick auf die Bedarfe eines dünn besiedelten Flächenlandes wie Mecklenburg-Vorpommern. „Unser Problem liegt vor allem in der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“, so die Ministerin.

Drese: „Auch hier setzen wir an, etwa mit der Landarztquote, die die Große Koalition in der vergangenen Legislatur eingeführt hat. Die Studierenden verpflichten sich dabei, nach dem Abschluss zehn Jahre im ländlichen Raum in MV zu praktizieren.

Zur Ergänzung und Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung gerade im ländlichen Bereich würden in MV zudem weitere Maßnahmen durchgeführt. So gewähre das Land Zuschüsse für den Bau von Gesundheitszentren und Haus- und Kinderarztpraxen.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) verfüge darüber hinaus über viele Instrumente, die zur Gewinnung und Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten beitragen können. „Nicht nur beim Landarztgesetz, sondern auch bei anderen Unterstützungsprojekten zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten arbeiten die KV und das Land zusammen, so bei Projekten, die darauf abzielen, junge Medizinstudierende frühzeitig mit Hausarztpraxen in Kontakt zu bringen“, betonte die Ministerin.

Gemeinsam seien Wissenschafts- und Gesundheitsseite in der Landesregierung aktuell zudem dabei, weitere Maßnahmen zu prüfen, um Absolventen und ausgebildete Fachärzte besser im Land halten zu können.

Drese: „Wir werden uns als Landesregierung dafür einsetzen, dass die sogenannte Vorab-Quote für den Bedarf an Landärzten erhöht werden kann. Es ist unser Ziel, dass – wenn die Quoten für die anderen Gruppen nicht ausgeschöpft sind – das Kontingent für die Landarztquote dementsprechend erhöht werden darf.“ Bisher ist das nicht möglich, da die Landarztquote auf einen bestimmten Schlüssel (7,8 % aller Medizinstudienplätze) in einem Staatsvertrag geregelt ist.

Auftakt zum „Maritimen Zukunftskonzept“

Rostock – Am Montag haben sich der Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus Dieter Janecek, Wirtschaftsminister Reinhard Meyer sowie der Industriebeauftragte und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft Jochen Schulte in Rostock zum Strukturwandel in der maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern ausgetauscht.

„Die maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern steckt mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Das wollen wir eng begleiten, denn die Branche ist ein wichtiger industrieller Kern im Land. Nachdem wir für die Werftstandorte in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund regionalspezifische Perspektiven gefunden haben, muss der Prozess weitergehen.

Gerade vor dem Hintergrund der Eignung der hiesigen Werftstandorte für den Bau von Offshore-Großstrukturen zur Umsetzung der Energiewende sowie für den Bau von Schiffen mit alternativen emissionsarmen oder sogar emissionsfreien Antriebstechnologien oder für den Großanlagenbau können die Werften einen zentralen Beitrag zu einem nachhaltigen Klimaschutz leisten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Anlass des Treffens war die Auftaktveranstaltung zum „Maritimen Zukunftskonzept“ mit rund 100 Teilnehmenden aus der gesamten maritimen Branche, darunter Vertreter und Vertreterinnen der Werften, der Zulieferindustrie, der Häfen, der Reedereien, der Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. In der Folge ist vorgesehen, einen „Maritimen Zukunftsbeirat“ zu gründen.

Kernthemen werden unter anderem sein: neue Aufgaben für die Häfen: Sicherung der Energieversorgung und Ausbau industrieller Wertschöpfung; wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung in der maritimen Industrie als innovativer Treiber zur Erreichung der Ziele des „Green Deals“; Wasserstoff und E-Fuels sowie Wertschöpfung der Offshore-Windenergie.

„Ziel ist es, die Zukunftsfragen der maritimen Industrie zu beantworten und notwendige Maßnahmen einzuleiten. Dabei wird künftig ein maritimer Zukunftsbeirat das Land unterstützen, der sich aus Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammensetzen wird“, sagte der Industriebeauftragte und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft Jochen Schulte.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer wies abschließend darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern wie alle norddeutschen Länder ein stärkeres finanzielles Engagement des Bundes bei den norddeutschen Seehäfen und eine starke Berücksichtigung der Länderinteressen bei der Entstehung der nationalen Hafenstrategie benötige. Die Senatoren und Minister der fünf Küstenländer hatten sich dazu im November 2022 abgestimmt.

„Die maritime Wirtschaft einschließlich der Zulieferer und Dienstleister müssen aufgrund ihrer Systemrelevanz unbedingt erhalten werden. Der Branche kommt bei den klimapolitischen Veränderungen eine Schlüsselrolle zu. Hier geht es um die Versorgungssicherheit Deutschlands mit Energie, Rohstoffen und Vorprodukten. Wir brauchen neben unserer eigenen Unterstützung weiter eine nachhaltige und intensive Unterstützung des Bundes und ein klares Bekenntnis, um die Umsetzung von maritimen Projekten zu ermöglichen“, sagte Meyer.

Die maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern ist mit dem Schiff- und Bootsbau sowie maritimen Zulieferern und Dienstleistern einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik weiterhin ein industrieller Kern von außerordentlicher wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Bedeutung. Vor der Corona-Pandemie erwirtschafteten in den rund 500 Unternehmen ca. 13.700 Beschäftigte einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro (Angaben laut Erhebungen IHK zu Rostock-Branchenmonitor Ausgabe 2020).

Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen ca. 85 Unternehmen mit ca. 5.300 Mitarbeitenden. Hinzu kommen die maritimen Zulieferer und Dienstleister einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik mit etwa 400 Unternehmen und rund 8.000 Arbeitsplätzen.

Letzte Arbeiten am Königsweg laufen

Insel Rügen – Nach seinem Rundgang über die Baustelle am neuen Skywalk auf Rügen zeigt sich Umweltminister Dr. Backhaus zufrieden über die Fortschritte an der neuen, schwebenden Besucherplattform:

„Der Skywalk hier am Königsstuhl wird ein Gewinn für die ganze Region, er ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einmalige Eindrücke an der wunderschönen Kreideküste im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen. Nach einem langen Planungs- und Genehmigungsprozess sowie Bauphasen mit extremen Herausforderungen, ist der erfolgreiche Abschluss des Projektes in Sicht! Sogar die Bäume auf dem historischen Königsstuhl konnten erhalten bleiben. Wenn uns in den nächsten Wochen kein strenger Wintereinbruch bevorsteht, werden schon im Laufe des Aprils die ersten Besucherinnen und Besucher den Skywalk erkunden können“, so Backhaus.

Der schwebende Königsweg über dem Königsstuhl wurde notwendig, um die Sicherheit der Gäste weiterhin zu gewährleisten und die einzigartige Kulisse der Kreideküste zu schützen. Minister Backhaus:

„Die eindrucksvolle Kreideküste ist ein Ergebnis stetiger Erosion. Jährlich gehen an der Küste des Nationalparks Jasmund durchschnittlich 30 Zentimeter Land verloren. Durch diesen natürlichen Prozess werden immer wieder neue Felsformationen am Ufer herausmodelliert, die dann einige Jahrzehnte und in Ausnahmefällen – wie beim Königsstuhl- mehrere Jahrhunderte Bestand haben. Aber auch der deutlich härtere Königsstuhl ist nicht von unbegrenzter Haltbarkeit und unterliegt einer stetigen  Erosion, die langfristig zu einem Ende der Begehbarkeit führt. Wir haben uns deshalb frühzeitig zusammengesetzt und einen Weg gefunden, den einzigartigen Punkt sowohl für die Menschen als auch die Natur zu erhalten.“

Nach dem Baubeginn im Februar 2021 befindet sich der Skywalk seit dem 18. Januar 2023 nun in seiner endgültigen Lage. Derzeit wird die Brücke mit dem Fundament verschweißt, es folgen Beschichtungsarbeiten und die Abrüstung temporärer Hilfskonstruktionen für den Vorschub. Der Handlauf sowie das Geländer sind in der Vorproduktion. Parallel wird der Zugang errichtet und barrierefrei ausgestaltet, so dass dieser bei der Eröffnung nutzbar ist.

Die endgültige Gestaltung der Freianlagen mit begleitenden Stationen zur Erklärung nationalparkspezifischer Themen wird nach der Eröffnung des Skywalk fertiggestellt.

Die Baukosten betragen netto ca. 7,9 Mio. €, und werden größtenteils durch das Land (Wirtschaftsförderung) getragen.

Ebenfalls gebaut wird am Gebäude des Nationalpark­zentrums. Hier wird die Ausstellung komplett erneuert und um weitere Inhalte ergänzt. Nach Fertigstellung soll das Zentrum barriereärmer, energieeffizient und um viele Lehrangebote reicher sein.

Minister Backhaus betont: „Die Schwerpunkte des neuen Konzepts orientieren sich an den Herausforderungen der Zeit, insbesondere werden der Klimaschutz und der Erhalt der Biodiversität thematisiert. Bei der Umsetzung wird auf energiesparende Technik geachtet und – passend zum Königsweg – der Barrierefreiheit ganz großer Stellenwert eingeräumt. Ebenso wird die Kinderfreundlichkeit noch weiter erhöht, mit speziellen Angeboten und Mitmach­stationen. Das Nationalparkamt bekommt mit dem neuen Rangertresen einen besonderen Platz im Zentrum, darüber wird die enge Verbindung beider Einrichtungen gelebt und deutlich. Mit Bezug auf den Wald im Nationalpark wird die natürliche Dynamik von Waldökosystemen besonders dargestellt. Über Audioguides wird die Ausstellung mehrsprachig erlebbar und die Internationalität des Standortes unterstützt.“

Kommt die Goalball-WM nach Rostock?

Startschuss für die Bewerbung um die WM 2026

Rostock – Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock hat sich gemeinsam mit dem Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport Mecklenburg-Vorpommern (VBRS M-V) und dem RGC Hansa als Zentrum des Goalballs in Deutschland und Europa etabliert. Nun soll mit der IBSA Goalball Weltmeisterschaft ein ganz großes Sportereignis nach Mecklenburg-Vorpommern geholt werden.

„Wir wollen die WM 2026 in Rostock“, sagte Sozial- und Sportministerin Stefanie Drese nach einem ersten konkreten Bewerbungsgespräch mit Oberbürgermeisterin Eva Maria Kröger, dem Landessportbund (LSB M-V), dem VBRS sowie Silke Schrader, Leiterin des staatlichen Schulamtes Rostock und Dr. Heiko Lex, Leiter des Amtes für Sport, Vereine und Ehrenamt.

„Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist ein hervorragend geeigneter Austragungsort, der über die notwendige Sportinfrastruktur verfügt“, so Drese. Der Standort Rostock sei bundesweit der einzige paralympische Bundesstützpunkt in der Sportart Goalball und wird von Bund, Land und Kommune sowie dem Olympia-Stützpunkt und dem LSB durch vielfältige Fördermaßnahmen unterstützt.

Bereits 2019 fand die Europameisterschaft im Goalball in Rostock statt. “Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und erntete viel internationales Lob. Die Stimmung war fantastisch und mitreißend“, verdeutlichte Drese, die mehrmals an den Spieltagen vor Ort war.

Tausende Zuschauer besuchten damals die OSPA-Arena und insbesondere die Rostocker StadtHalle. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erreichte die EM eine Einschaltquote von 3,9 Millionen Zuschauern. Highlight war natürlich der 13. Oktober, der Tag an dem die deutschen Frauen völlig überraschend die Bronzemedaille gewannen und wenige Stunden später die deutschen Männer, rund um den Rostocker Reno Tiede, den Titelgewinn feierten.

„Wenn man im Spielertunnel steht und merkt, dass die Fans in die Halle strömen und sogar der Oberrang geöffnet werden muss, dann weiß man, es ist ein ganz besonderer Tag für uns, die Sportart und den gesamten Para Sport.“ erinnert sich Tiede an die emotionalsten Momente seiner Karriere.

Der 32-Jährige ist seit Jahresbeginn kommissarischer Geschäftsführer des VBRS M-V und warb gemeinsam mit dem Landestrainer und LLZ-Leiter Mario Turloff sowie dem VBRS-Präsidenten Friedrich Wilhelm Bluschke für die WM 2026.

„Wir sind überwältigt von der Dynamik, den Ideenreichtum und der Kraft, die beim ersten Sondierungstreffen entstand. Alle Beteiligten haben sich sofort zur Bewerbung bekannt und sich mit Ideen eingebracht. Wir wollen die WM nutzen, um die Themen Sport mit Handicap, Inklusion im und durch Sport sowie den Para Sport insgesamt voranzubringen.“ so VBRS-Präsident Friedrich Wilhelm Bluschke.

Vereinbart wurde, dass eine Arbeitsgruppe die Bewerbung inhaltlich vorbereitet. Der VBRS wird diese dann noch in diesem Jahr beim Deutschen Behindertensportverband (DBS) einreichen. Der Spitzenverband entscheidet daraufhin, ob dieser beim Weltverband, der IBSA, eine entsprechende Bewerbung zur Ausrichtung der IBSA Goalball-WM 2026 in Rostock einreichen wird.

Hotspot 28 – Forum der Vielfalt

1,2 Millionen Euro für den Schutz von Lebensräumen an der Ostseeküste

Travemünde – Weiterhin großen Handlungsbedarf beim Schutz von Küstenlebensräumen als Brut- und Rastgebiete für Küsten- und Wiesenvögel sieht Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus. Heute nimmt er an der Auftaktveranstaltung des länderübergreifenden Naturschutzgroßprojekts „Hotspot 28 – Forum der Vielfalt“ in den Räumen der Naturwerkstatt Priwall in Travemünde teil.

Anhand bundesweit vorliegender Daten wurden für Deutschland 30 Hotspots der biologischen Vielfalt mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume ermittelt. Sie nehmen etwa 11 Prozent der Landesfläche ein.

Mecklenburg-Vorpommern hat insgesamt vier solcher Hotspot-Regionen, die ganz oder teilweise in MV liegen. Die Region „Hotspot 28“ umfasst rund 700 Quadratkilometer und erstreckt sich über die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Dazu Minister Backhaus: „Das Gebiet gehört zu den wichtigsten Naturschätzen Deutschlands und besitzt auch international Bedeutung als westlichster Ostseeküstenrastplatz der ostatlantischen Vogelzugroute. Von nationaler Bedeutung sind die Brut- und Rastgebiete für Küsten- und Wiesenvögel in der Wismar-Bucht sowie dem Trave-Ästuar. Diese bilden mit einem vielfältigen Mosaik von Küstenformationen sowie ausgedehnten Salzwiesen, Dünen, Windwatten und trockenrasen-geprägten Uferhängen der Untertrave eine vielfältige und artenreiche Landschaft.

Für den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz des Klimas ist es von zentraler Bedeutung, dass wir die naturschutzfachlichen Qualitäten dieser Regionen erhalten und optimieren. Im Projekt „Hotspot 28“ sind eine Vielzahl an Maßnahmen vorgesehen, zum Beispiel die Renaturierung von Dünenlandschaften und Waldmooren, das Habitatmangement auf Inseln, Salzwiesen und Trockenrasen, Flächensicherung am Grünen Band, integrierter Artenschutz in Agrarlandschaften sowie Bildungsprojekte zu Land und Wasser.

Der Schlüssel für das Gelingen solcher Vorhaben ist aus meiner Sicht, die Menschen aus der Region aktiv in diese Aufgaben einzubeziehen, denn was sie kennen und schätzen, sind sie bereit zu schützen. In den Hotspot-Regionen ist dieser Verbundgedanke zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit. Das begrüße ich sehr. Bei allen großen Naturschutzprojekten geht es aber auch darum, bereits laufende Maßnahmen zu verstetigen und nachhaltige Strukturen zu etablieren. Hierzu wird von Mecklenburg-Vorpommern im ‚Hotspot 28‘ u.a. die Einrichtung einer Naturschutzstation verfolgt.“

Verbundpartner im Projekt „Hotspot 28 – Forum der Vielfalt“ sind der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. als Koordinator, sowie die Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V , der BUND Mecklenburg-Vorpommern, die Gemeinde Ostseebad Insel Poel und die Hansestadt Lübeck. Im Fokus stehen Maßnahmen für die bedrohte Vielfalt im Agrarbereich innerhalb des Hotspot-Gebietes und die Flächensicherung am Grünen Band.

Das Vorhaben wird mit rund 950.000 Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt (besteht seit 2011) und jeweils 113.000 Euro Landesmitteln aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gefördert. Davon finanziert werden sollen u.a. Kommunikationskonzepte, Habitatverbesserungen und Personalstellen.

Betriebs- und Personalrätepreis 2023

Schwerin – Die Landesregierung vergibt im Jahr 2023 erstmals den Betriebs- und Personalrätepreis Mecklenburg-Vorpommern.

„Mit dem von der Landesregierung ins Leben gerufenen Betriebs- und Personalrätepreis wollen wir das Engagement und den Mut der vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würdigen, die sich mit ganzer Kraft für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen.

Die Beispiele sind vielfältig: Sie kämpfen für mehr Mitspracherecht, Geschlechtergerechtigkeit oder zeigen Wege auf, wie Arbeit zukünftig aussehen könnte. Auch soll dieser neue Preis all den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Mecklenburg-Vorpommern zeigen: Die Landesregierung steht fest an ihrer Seite“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute in Schwerin.

Der Preis richtet sich an Betriebsräte, Personalräte und Auszubildendenvertretungen. Dabei können Projekte von Einzelpersonen oder ein ganzes Gremium vorgeschlagen werden.

Ausgezeichnet werden Projekte bzw. Gremien,

  • die Mitbestimmung gestärkt oder erst neu in einem Betrieb etabliert haben
  • die Arbeitsbedingungen konkret verbessert haben, z.B. durch verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Arbeitssicherheit, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit
  • Innovationen im Betrieb oder der Dienststelle eingebracht und/oder etabliert haben, z.B. in Transformationsprozessen.

Weitere Informationen zum Preis gibt es auf der Internetseite www.mitbestimmung-mv.de. Dort findet sich auch das Anmeldeformular für den Preis. Bewerbungsschluss ist der 17. März.

Die Preise werden auf dem ArbeitnehmerInnen-Empfang der Ministerpräsidentin am 28. April in Schwerin verliehen.

Start ins zweite Schulhalbjahr 2022/23

Oldenburg: Pandemie-Ausnahmezustand gemeinsam gemeistert

Schwerin – Am Montag starten Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern in das zweite Schulhalbjahr 2022/23.

„Ich hoffe, dass alle die Winterferien genießen konnten und sich vor dem Beginn des zweiten Schulhalbjahres gut erholt haben. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass wir nach drei Jahren Ausnahmezustand die Herausforderungen der Covid-19 Pandemie gemeinsam gemeistert haben. Die Pandemie kann, nunmehr auch für den schulischen Bereich, als beendet angesehen werden. Vor allem möchte ich allen Lehrkräften danken; sie sind und waren für die Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Garant für Stabilität und Orientierung in diesen so unsicheren Zeiten. Ich freue mich sehr, dass wir uns in Zukunft wieder alle auf die eigentliche Aufgabe, die bestmögliche Bildung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, konzentrieren können“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres gilt weiterhin das Phasenmodell – zunächst bis zu den Osterferien.

Eine Testpflicht besteht für den Schulbereich nicht mehr. Wer Erkältungssymptome zeigt, sollte sich allerdings weiterhin zu Hause testen. Dafür werden die Schulen auch weiter mit Selbsttests zur eigenverantwortlichen Anwendung ausgestattet. So können sie Infektionsketten effektiv unterbrechen und Sicherheit im Schulalltag gewährleisten.

Eine Maskenpflicht besteht nicht. Grundsätzlich gilt, dass jede Person selbst für ihre Gesundheit verantwortlich ist und entscheidet, wie sie sich am besten schützt. Empfohlen wird das Tragen der Maske weiterhin bei Erkältungswellen, bei engem Kontakt zu anderen in Innenräumen und wenn man selbst Erkältungssymptome hat. Wie schon vor der Pandemie gilt der Grundsatz „Wer krank ist, bleibt zu Hause“.

Auch zum neuen Schulhalbjahr wird das Bildungsministerium in gewohnter Weise für Fragen rund um den Schulbetrieb per Telefon-Hotline zur Verfügung stehen. Hier können sich sowohl Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte sowie Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der obersten Schulaufsicht wenden.

Die Hotline wird Sonntag, den 19. Februar 2023, in der Zeit von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr unter der Rufnummer 0385 588 17174 zu erreichen sein.

25.000 Euro an Tafel Schwerin

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat eine Fördervereinbarung in Höhe von 25.000 Euro an den Vorsitzenden der Tafel Schwerin e.V. Peter Grosch für zehn Ausgabestellen übergeben. Im Anschluss unterstützten die Ministerpräsidentin und die Geschäftsführerin der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Adriana Lettrari, beim Packen von Tüten mit Lebensmitteln, die für die Ausgabe in der Petrusgemeinde auf dem Großen Dreesch in der Ziolkowski-Straße bestimmt waren.

„Heute war es für mich nicht nur wichtig, diese Fördervereinbarung zu übergeben, sondern auch wieder zu erleben, wie sich Ehrenamtliche Tag für Tag für andere engagieren. Deshalb habe ich sehr gern beim Einpacken der Lebensmittel mitgeholfen. Ich danke allen von Herzen, die hier mit dabei sind und anderen helfen“, sagte die Ministerpräsidentin, die zugleich Stiftungsratsvorsitzende der Ehrenamtsstiftung MV ist.

„Selbstverständlich unterstützen wir ehrenamtliches Engagement in Notlagen. Besonders die Tafeln in MV sind nicht nur ein Ort zur Erfüllung des Grundbedürfnisses, des Essens, sondern oftmals auch ein Ort einer Gemeinschaft, der Kontinuität im Leben bietet. Wie viele ehrenamtliche Projekte sind sie unverzichtbar in Mecklenburg-Vorpommern“, ergänzte Dr. Adriana Lettrari.

Der Landesregierung sei es von Anfang an wichtig gewesen, beim Härtefallfonds auch die Tafeln mit im Blick zu haben, die angesichts der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise ebenfalls zu kämpfen haben.

„Es ist wichtig, dass die Tafeln in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin handlungsfähig bleiben und Menschen in Not helfen können. Dafür gebührt vor allem den Ehrenamtlichen Respekt und Anerkennung. Ich danke auch der Ehrenamtsstiftung des Landes, die die Vorbereitung und Auszahlung der Fördervereinbarung übernommen hat. Mit Zusammenhalt und Zuversicht können wir die Krise gemeinsam meistern“, so die Regierungschefin.

Organspende-Zahlen weiter rückläufig

Organspende: Drese fordert erneuten Anlauf für Widerspruchslösung

Schwerin – Angesichts niedriger Organspende-Zahlen und langer Wartezeiten auf Spenderorgane begrüßt Gesundheitsministerin Stefanie Drese ausdrücklich den erneuten Vorstoß des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, eine Widerspruchslösung in der Organspende anzustreben.

Bei einer solchen Regelung würde in Deutschland automatisch jede Person als Organspenderin oder Organspender gelten, sofern zu Lebzeiten kein entsprechender Widerspruch kommuniziert werde, erklärte Drese. So können auch Menschen ohne Organspendeausweis zur Spenderin oder zum Spender werden.

„Momentan kommen viele Spenden nicht zustande, weil der Wille potentieller Spenderinnen und Spender nicht ausreichend dokumentiert ist“, hob Ministerin Drese hervor. So haben Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge nur 44 Prozent der Befragten ihre Entscheidung schriftlich festgehalten. Dennoch stünden 84 Prozent der Organspende prinzipiell positiv gegenüber.

Drese: „Es gibt also auch in Mecklenburg-Vorpommern viele Menschen, die potentiell zum Lebensretter werden könnten. Eine Widerspruchslösung schafft Klarheit bei den eigenen Wünschen, entlastet im Zweifel Angehörige in einer schwierigen Situation und hilft vor allem Menschen, die sehnlichst auf ein neues Organ warten.“

Eine neuerliche Debatte zu einer entsprechenden Reform sei daher überfällig, so Drese. In der Zwischenzeit appellierte sie an die Bürgerinnen und Bürger, sich mit dem Thema der Organspende auseinanderzusetzen. „Es ist für viele sicherlich kein einfaches Thema, aber mit einer auf einem Organspendeausweis vermerkten Entscheidung können Sie Leben retten.“

Zerbrechlichkeit der Natur

Glasarche 3 ankert in Schwerin

Schwerin – Ab 16. Februar erwartet Einheimische und Besucher Schwerins ein ganz besonderes Highlight: Das Kunstprojekt Glasarche 3 wird auf den Marstallwiesen gegenüber vom Schloss vor Anker gehen. Die Glasarche3 ist ein zweiteiliges Ensemble aus Holz und Glas. Ein gläsernes Boot ruht in einer fünf Meter großen Hand aus Eichenholz. Das Kunstprojekt wurde 2015/2016 vom Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal e.V. (Zeitz, Sachsen-Anhalt) ins Leben gerufen.

„An einem der schönsten Orte der Landeshauptstadt, den Marstallwiesen, gleich gegenüber vom Schloss, macht sie auf die Zerbrechlichkeit der Natur aufmerksam. Sie steht gleichzeitig für die Verantwortung eines jeden Menschen, sich für den Erhalt unseres Ökosystems einzusetzen. Denn aus meiner Sicht ist heutzutage der Schutz unserer Umwelt und der natürlichen Ressourcen eins der drängendsten Themen. Jeder kann und sollte etwas dafür tun, dass unsere Erde auch noch für die kommenden Generationen lebenswert bleibt“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV.

Mecklenburg-Vorpommern will seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und für die Verbindlichkeit ein Klimaschutzgesetz verabschieden, das sowohl konkrete Ziele, etwa für die Sektoren Energie, Verkehr, Gebäude, Industrie sowie Land- und Abfallwirtschaft umfasst, als auch die Vorbildwirkung der Landesregierung einschließt.

„Im aktuellen Koalitionsvertrag haben wir uns das Ziel gesetzt, das Land MV bis 2040 und die Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu machen. Das Gesetz entsteht im Rahmen eines Beteiligungsprozesses, den es so noch nie in MV gegeben hat. Er geht dem Gesetzgebungsverfahren voraus. Dafür stehen meine Fachleute mit der Fachöffentlichkeit und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in einem intensiven Austausch.

Ziel ist es, belastbare und vor allem realistische Klimaschutzziele zu formulieren. Erste Ergebnisse werden ab dem Frühjahr auf mehreren Regionalkonferenzen im ganzen Land diskutiert. Interessierte können unter Klimaschutzgesetz MV (mitdenken.online) konkrete Vorschläge und Ideen online einbringen. Ich sehe es als unsere Pflicht an, möglichst viele Menschen in diesen Prozess einzubeziehen, um eine große Akzeptanz für das Gesetz und den Klimaschutz insgesamt zu erreichen“, betonte Backhaus.

Ein weiteres zentrales Anliegen der Landesregierung ist die Wasserversorgung. Es geht darum, die Trinkwasserversorgung im Land zu erhalten und für nachfolgende Generationen zu sichern. MV entwickelt daher – parallel zur Nationalen Wasserstrategie des Bundes – eine spezifische Wasserstrategie für unser Land. Ziel ist es, diversen Problemlagen für die Zukunft zu begegnen, sei es Hochwasser, Starkregen oder Niedrigwasser durch Dürren.

Die Sicherung von ausreichendem und sauberem Wasser hat Priorität. Für die Trinkwasserversorgung hat die Landesregierung zusammen mit zahlreichen Akteuren in 2022 eine Trinkwasserschutzkonzeption entwickelt. Eine Änderung des Landeswassergesetzes wird in 2023 auf den Weg gebracht“, erklärte Backhaus. „Wasser ist Leben – Wasser ist das wichtigste Lebensmittel“, so der Minister. „Doch der wertvolle Rohstoff, steht nicht endlos zur Verfügung, das müssen wir verstehen.“

Vor diesem Hintergrund passe die Skulptur wirklich ausgenommen gut nach Schwerin. „Wir wollen mit diesem wunderbaren Kunstobjekt zum Nachdenken über die Nachhaltigkeit der eigenen Lebensweise anregen. Es geht dabei vor allem darum, die Natur aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und neu zu entdecken. Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher des Landes sind herzlich eingeladen, die Glasarche an Ort und Stelle auf sich wirken zu lassen“, wirbt Minister Backhaus für das Kunsterlebnis.