Einfuhr antibiotikahaltiger Kindersäfte

Schwerin – Vor dem Hintergrund der bundesweiten Lieferengpässe bei Antibiotikasäften für Kinder gestattet das Land Apotheken und pharmazeutischen Großhändlern deren Einfuhr nach Mecklenburg-Vorpommern. Eine entsprechende Allgemeinverfügung ist am Montag (8. Mai) vom Landesamt für Gesundheit und Soziales als zuständige Arzneimittelüberwachungsbehörde in Mecklenburg-Vorpommern erlassen worden, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese mit.

„Damit können Apotheken und Pharmagroßhändler unbürokratisch agieren, um unter bestimmten Voraussetzungen, Antibiotikasäfte für Kinder ohne zusätzliche Genehmigung nach Deutschland einzuführen und dort in den Verkehr zu bringen“, sagte Drese.

Dabei gehe es um den Import von Kindersäften, die in Deutschland eigentlich nicht zugelassen oder registriert sind. Nunmehr kann auf Grundlage der Allgemeinverfügung im Einzelfall von Vorgaben des Arzneimittelgesetzes befristet mit der Maßgabe abgewichen werden, dass bei der Abgabe in der Apotheke ein Begleitdokument in deutscher Sprache beigefügt wird.

„Wir reagieren damit pragmatisch und patientenorientiert auf den vom Bund festgestellten Mangel an antibiotikahaltigen Arzneimitteln für Kinder, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen“, verdeutlichte Drese.

„Mein großer Dank gilt unseren Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie Apotheken im Land für die Betreuung und Beratung betroffener Kinder und deren Eltern“, so die Ministerin. „Insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Apotheken leisten schon seit längerem einen ganz entscheidenden Beitrag, um möglichst alle Patientinnen und Patienten trotz Lieferengpässen in ausreichendem Maß mit den erforderlichen Arzneimitteln zu versorgen.“

Drese kündigte an, dass die Situation der Arzneimittelversorgung auch Thema beim Bund-Länder-Treffen der Gesundheitsministerinnen und -minister am 23.Mai sein wird. „Die Versäumnisse der Vergangenheit müssen klar analysiert und zügig die Weichen für die Entwicklung einer tragfähigen Strategie gestellt werden, um mittel- bis langfristig wieder mehr eigene Arzneimittelproduktion nach Europa zu bekommen“, so Ministerin Drese.