Deutschland-Index Digitalisierung

M-V steigt im Gesamtranking zwei Plätze auf

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern macht in Sachen Digitalisierung deutliche Fortschritte, zeigt der „Deutschland-Index der Digitalisierung 2023“ des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme (Fokus): In der Gesamtwertung hat sich M-V als eines von drei Bundesländern, die ihre Position verbessern konnten, gleich zwei Plätze von der Schlussposition in der Vergleichserhebung 2019 nach oben gearbeitet – nicht zuletzt dank des fortschreitenden Breitbandausbaus.

„Unser Bundesland als das am dünnsten besiedelte der Republik hat es am schwersten. Für Telekommunikationsunternehmen lohnen sich die Bauarbeiten umso mehr, je mehr Nutzer an eine möglichst kurze Leitung angeschlossen werden. Eine lange Leitung über viele kleine Dörfer ist nicht wirtschaftlich. Umso mehr freut mich, dass sich das Ergebnis unserer Anstrengungen, möglichst viel von den Bundesfördermitteln für Breitbandausbau nach M-V zu holen, deutlich in der neuen Studie niederschlägt“, sagt Digitalisierungsminister Christian Pegel.

Fünfter beim Glasfaserausbau

Laut dieser verzeichnet M-V nach Sachsen-Anhalt seit 2019 mit 5,7 Prozent die höchste Steigerung bei der Mindestversorgung mit 50 Megabit/Sekunde.

„Wir haben allerdings von Anfang an auf Glasfaser gesetzt. Deshalb entstehen überall, wo wir in unserem Land mit Fördermitteln ausbauen, die schnellen Leitungen für das Internet der Zukunft mit einem Gigabit pro Sekunde und mehr. Das zahlt sich zunehmend aus. Schon im Deutschland-Index 2021 wurden wir dafür gelobt – und erreichen jetzt Platz fünf beim Glasfaserausbau nach Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg“, zitiert der Minister aus der Studie­ – und die aktuellen Zahlen:

„Gut 2,35 Milliarden Euro Bundesfördermittel einschließlich Kofinanzierung vom Land stehen bisher für den flächendeckenden Glasfaserausbau in M-V bereit. Davon wurden bereits mehr als 30.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 91.000 Adressen ans schnelle Internet angeschlossen.“

Weite sagt er: „Wir, Landesregierung und Kommunen, haben sehr schnell, lange vor Corona, verstanden, dass in der Versorgung auch unserer ländlichen Räume mit schnellem Internet eine unserer größten Chancen für die Zukunft liegt. Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, dass wir richtigliegen: Das Interesse am Leben und Arbeiten in unseren landschaftlich so reizvollen Dörfern und Kleinstädten ist da. Wenn es dort alle Voraussetzungen dafür gibt, bleiben mehr junge Einheimische dort – und neue Menschen, häufig Familien aus der Großstadt, ziehen hin.“

Größter Zuwachs an IT-Start-ups

Hervorgehoben wird in der neuen Studie auch der Zuwachs an IT-Gründungen in M-V von 33 Prozent seit 2019.

„Das ist das Ergebnis vielseitiger Anstrengungen: der Breitbandausbau als technische Voraussetzung. Unsere digitalen Innovationszentren, die wir an allen Hochschulstandorten sowie in Schwerin aufgebaut haben, unterstützen Gründer wie alteingesessene Unternehmer. Unser Netzwerk ,Digitales M-V‘ bringt Akteure der Digitalisierung in ganz M-V, aber auch von außerhalb zusammen. Die Community wächst und es spricht sich herum, dass man hier nicht nur gut Urlaub machen, sondern auch gut leben und arbeiten kann“, fasst der Digitalisierungsminister zusammen.

Herausforderung IT-Fachkräftemangel

Im „Gesamtindex Wirtschaft“ des Reports schlägt sich das mit einer überdurchschnittlichen Steigerung um vier Prozent nieder. Dass M-V trotzdem den vorletzten Platz vor Sachsen-Anhalt innehat, liegt vor allem an den unbesetzten IT-Stellen – fast 43 pro 1.000 IT-Beschäftigte. Dazu Pegel:

„Eine der größten Herausforderungen nicht nur für unser Land ist der steigende Fachkräftemangel. Mein Dank gilt unseren Hochschulen und Unternehmen, die engagiert Nachwuchs ausbilden. Auch unser ,Digitales M-V‘ spielt hier als Multiplikator eine Rolle: Je mehr Menschen auch von außerhalb erfahren, dass M-V nicht nur wunderschön, sondern auch ein toller IT-Standort ist, desto mehr IT-Fachleute kommen auf die Idee, sich das mal anzuschauen.“

Verwaltungsdienstleistungen knapp unter Durchschnitt

Beim Thema Verwaltungsdienstleistungen konstatiert der Deutschland-Index für die Kommunen in M-V, dass sie durchschnittlich 4,7 von 10 untersuchten Verwaltungsdienstleistungen online zur Verfügung stellen. Damit liegt M-V knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 5 und vor Hessen, Brandenburg, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. In der Gesamtbewertung Verwaltungsdigitalisierung teilt sich M-V jedoch mit Sachsen-Anhalt und Brandenburg den letzten Platz.

Christian Pegel: „Nutzen Sie unser MV-Serviceportal“

„Hier fällt vor allem die Nutzung und Bewertung der Angebote durch die Bevölkerung ins Gewicht – sie ist laut der Studie unterdurchschnittlich. Wir können aber niemanden zwingen, seine Anträge online zu stellen. Hier könnte hineinspielen, dass unser Bundesland von allen 16 auch das lebenserfahrenste mit dem höchsten Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist“, stellt Christian Pegel eine mögliche Begründung in den Raum. Zugleich wirbt er erneut: „Über unser landesweites zentrales MV-Serviceportal können Sie rund um die Uhr viele verschiedene Verwaltungsangelegenheiten online erledigen.“

Zu guter Letzt nennt Christian Pegel ein weiteres Indiz für den respektablen Stand der Digitalisierung in M-V, das nicht in den Deutschland-Index eingeflossen ist: „Wir haben als eines der ersten Bundesländer unsere Hausaufgaben gemacht und den digitalen Bauantrag entwickelt, der als ,Einer-für Alle-Leistung‘ heute der ganzen Republik zur Verfügung steht.“

Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie

Schwesig für Verlängerung der abgesenkten Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich heute gegen Pläne gewandt, den reduzierten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie zum Jahresende auslaufen zu lassen. „Die Krise ist noch nicht vorbei. Es liegt im Interesse der Branche und auch der Bürgerinnen und Bürger, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz beibehalten wird“, erklärte die Ministerpräsidentin heute in Schwerin.

„Das Gastgewerbe gehört zu den Branchen, die am härtesten durch die Corona-Pandemie getroffen wurden. Wir mussten mehrfach Einschränkungen vornehmen oder Restaurants und Hotels sogar ganz schließen. Seit letztem Sommer hat die Branche mit den deutlich gestiegenen Energiepreisen zu kämpfen. Die gestiegenen Preise führen auch dazu, dass die Bürgerinnen und Bürger auf manchen Kurzurlaub und manchen Restaurantbesuch verzichten“, sagte Schwesig zur Begründung.

Mecklenburg-Vorpommern setze sich für eine dauerhafte Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes ein. „Der Tourismus und das Gastgewerbe brauchen auch in den nächsten Jahren verlässliche Unterstützung. Deshalb sollte die Mehrwertsteuersenkung dauerhaft sein.“ Im Gegenzug erwarte das Land, dass dafür ganzjährige Beschäftigung im Tourismus und gute Bezahlung umgesetzt wird.

Medizinische Versorgung in M-V

Drese: Patientennahe Modelle als Bereicherung für ländliche Versorgung

Neubrandenburg – Vom 22. bis 24. Juni 2023 findet der 18. Fachkongress und die Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Case und Care Management (DGCC) in Neubrandenburg statt. Gesundheitsministerin Stefanie Drese ging in ihrem Grußwort am Freitag auf die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum ein.

Das sogenannte Case Management habe für die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern als dünn besiedeltes Flächenland eine hohe Bedeutung, verdeutlichte die Ministerin. Abnehmende Bevölkerungszahlen würden zumeist auch eine geringere Zuweisung von Ärztinnen und Ärzten für eine Region bedeuten. Schon jetzt setze das Land deshalb auf patientennahe Lösungen und Modelle wie Nichtärztliche Praxisassistentinnen und -assistenten (NäPA) und Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis (VERAH).

„Diese erfahrenen und qualifizierten medizinischen Fachangestellten übernehmen arztentlastende Aufgaben. Sie kommen direkt zu den Patientinnen und Patienten nach Hause und unterstützen dadurch die Sicherstellung einer umfassenden Patientenbetreuung vor allem in ländlichen Regionen“, erklärte Drese.

Potential berge auch die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplante stärkere Einbindung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie die Einrichtung von Gesundheitskiosken. Dadurch könne die ambulante medizinische Versorgung vor Ort aber auch der Zugang zur gesundheitlichen Versorgung verbessert werden, hofft Drese.

Gesundheitskioske sollen insbesondere in sozial benachteiligten Regionen und Stadteilen niedrigschwellige Beratung anbieten und Leistungen der medizinischen Behandlung, Prävention und Gesundheitsförderung vermitteln.

„Besonders für unsere ländlichen Regionen sehe ich in diesem Ansatz die Chance, die Akteure im Gesundheitswesen besser zu vernetzen und die medizinische Versorgung zugänglicher im Sinne der Patientinnen und Patienten zu gestalten“, erklärte Drese. Das Angebot der Gesundheitskioske sollte deshalb in einem Flächenland mobil sein. Es gelte also die gesetzlichen Vorgaben so auszugestalten, dass das Projekt als aufsuchende Hilfe ermöglicht werden könne, so die Ministerin.

Tag der Architektur 2023 in M-V

Schwerin – Im Rahmen des Tages der Architektur findet in Mecklenburg-Vorpommern am 24.06. ein Tag der offenen Tür statt. Dieser ermöglicht einen Einblick in ausgewählte Gebäude in M-V, darunter auch interessante Holzbauprojekte. Des Weiteren wird in Stralsund an diesem Tag um 17:30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltigkeit und zirkuläres Bauen“ durchgeführt.

Ein Beispielprojekt ist das Lern-Duett „Kita Stadtspatzen“ + Pädagogisches Forum in Wismar. Der dreigeschossige Holzrahmenbau am Gerberhof 5 öffnet am Sonnabend in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr für alle Interessenten die Türen. Um 11:00 und um 14:00 Uhr findet zudem jeweils ein Fachvortrag von den Architekten und den Bauherren zu diesem Gebäude statt, bei einer Aktion für Kinder unter dem Motto „Mach Mit–Plane.Baue.Gestalte“ sind junge Gestalter gefragt, die Ideen für Bildungsbauten zusammentragen.

Dieser Verbundbau als Bildungsstätte in Wismar präsentiert sich als gelungenes Beispiel eines mehrgeschossigen Holzrahmenbauprojektes in M-V, der alle Aspekte des Wärme,- Schall- und Brandschutzes erfüllt. Das Gebäude erhielt zudem einen Sonderpreis beim Bundeswettbewerb „HolzbauPlus 2020“.

Der Landesbeirat Holz unterstützt die Beteiligung von Holzbauprojekten am Tag der Architektur. Im Rahmen der Holzbauoffensive unseres Landes wurde eine Broschüre zum modularen Holzbau entwickelt, die als Anregung und Vorlage für vielfältige Bauvorhaben in Holzmodulbauweise gedacht ist.

Der Holzbau punktet u. a. durch seine Klimafreundlichkeit. Aufgrund der langfristigen Bindung von Kohlenstoff in Holzprodukten ist dieser nachwachsende Rohstoff unverzichtbar für einen nachhaltig angelegten Klimaschutz. Darüber hinaus besitzt Holz hervorragende Baueigenschaften und konstruktive Vorteile.

Nähere Hinweise zum Tag der Architektur unter www.ak-mv.de

Weitere Informationen zum Landesbeirat Holz unter www.lbh-mv.de

Am 24. und 25.06.2023 findet der bundesweite „Tag der Architektur 2023“ unter dem Motto „Planen, Bauen, Leben: Architektur verwandelt“ statt.

Tür und Tor vielfältiger Bauten stehen an diesen Tagen auch in Mecklenburg-Vorpommern für interessierte Gäste offen. Die Gebäude werden zu diesem Anlass von Architektinnen und Architekten bei Führungen und Besichtigungen vorgestellt und viel Wissenswertes zur Planung, Baugeschichte und Umsetzung vermittelt.

Bessere Vernetzung im Rettungswesen

Schwerin – Das Gesundheitsministerium erprobt in Kooperation mit den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen sowie der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) ein Pilotprojekt für eine bessere Vernetzung im Rettungswesen. Sechs Wochen nach Einführung in der Praxis zieht Gesundheitsministerin Stefanie Drese eine erste Bilanz: „Es zeigt sich schon nach kurzer Zeit, dass das System ‚IVENA ehealth‘ einen echten Mehrwert für die Optimierung der Abläufe in der Notfallmedizin bringt.“

Im Zuge des Projekts tauschen die Integrierten Leitstellen der Landkreise, die Krankenhäuser sowie der Rettungsdienst über das System Informationen zu Versorgungressourcen in den einzelnen Krankenhäusern aus. „Das System funktioniert als Schnittstelle. Einerseits erhält der Rettungsdienst Echtzeit-Information über die aktuelle Verfügbarkeit klinischer Behandlungs- und Versorgungsressourcen in den Aufnahmekrankenhäusern, andererseits werden diese über die Anfahrt von Notfallpatienten vorab informiert“, erklärt Drese. Dies ermögliche den Krankenhäusern einen wichtigen Zeitvorsprung zur Vorbereitung auf den oder ggf. die Patientinnen bzw. Patienten, so Drese weiter.

Die Universitätsmedizin Greifswald hat bei der Implementierung von IVENA ehealth eine Vorreiterrolle übernommen. „Dort und in den anderen Krankenhäusern erleichtert das System erleichtert den Aufwand in der Abstimmung mit dem Rettungsdienst spürbar. So können sich die Krankenhäuser besser auf Notfälle vorbereiten und im Ernstfall somit noch zügiger die passende Behandlung vorhalten,“ verdeutlicht Drese.

Das Projekt wird mit 430.000 Euro aus Landesmitteln finanziert. Die für den Rettungsdienst verantwortlichen Landkreise haben es zur Einführung in der jeweiligen Leitstelle und dem Rettungsdienst implementiert und gemeinsam mit den jeweiligen Krankenhäusern den Start vorbereitet.

Die Optimierung der Patientenzuweisung sei laut Drese sowohl mit Blick auf die Sicherheit der Notfallpatientinnen und -patienten sowie die Arbeitslast der Fachkräfte ein Gewinn. Ziel sei es laut Drese das System im Laufe des Jahres auch in den anderen Landkreisen auszurollen und es perspektivisch als Standard einzuführen.

Auch andere Bundesländer, darunter Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin haben IVENA ehealth bereits eingeführt.

Ohne Barrieren im Urlaub

Die Wirtschaftsministerkonferenz fordert die Fortführung des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“

Schwerin – Die Wirtschaftsministerinnen und -minister sehen mit großer Sorge auf den noch immer ungeklärten Weiterbetrieb des Zertifizierungssystems „Reisen für Alle“ im Bereich des barrierefreien Tourismus.

„Barrierefreiheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Tourismus kann hierbei ein aktiver Treiber für die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft sein. Daher sollte darauf nicht verzichtet werden und auch über das Jahr 2023 hinausgehend vom Bund weiterhin maßgeblich mitfinanziert werden.

Optimal wäre eine dauerhafte finanzielle Sicherstellung und eine qualitativ noch bessere Fortführung des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“, so Ines Jesse Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern.

Über das Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ wurden in den vergangenen Jahren rund 100 Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert.

Zielstellung für Mecklenburg-Vorpommern im Bereich Ausbau der Barrierefreiheit ist die Zertifizierung von 20 weiteren Betrieben bis Ende 2023 sowie die zusätzliche Rezertifizierung von weiteren 10 Betrieben. Daneben sollen barrierefreie Angebotspakete wie z.B. eine Erlebnistour, Beratungsangebote für Regionen hinsichtlich der Entwicklung weiterer barrierefreier Angebote optimiert werden.

Das Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ stellt mit seinen geprüften, online abrufbaren und standardisierten Informationen zu den Verhältnissen vor Ort eine wichtige Planungsquelle für Menschen mit Behinderungen und Menschen, die Wert auf mehr Komfort legen, dar.