Arbeitsmarkt im September 2023

Nürnberg – „Die einsetzende Herbstbelebung fällt in diesem Jahr vergleichsweise gering aus. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen zwar ab, jedoch weniger als in einem September üblich. Grundsätzlich ist der deutsche Arbeitsmarkt aber nach wie vor stabil“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

  • Arbeitslosenzahl im September: -69.000 auf 2.627.000
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +141.000
  • Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im September 2023 im Zuge der einsetzenden Herbstbelebung auf 2.627.000 gesunken. Mit einem Minus von 69.000 fällt der Rückgang für einen September aber gering aus. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen im September gegenüber dem Vormonat um 10.000 zugenommen. Verglichen mit dem September des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 141.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank im September um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im August auf 3,2 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 gestiegen. Sie lag im September 2023 bei 3.440.000 Personen. Das waren 190.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung nur um 105.000 über dem Vorjahreswert gelegen.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 25. September für 50.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juli 2023 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 124.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 158.000 im Juni und 156.000 im Mai.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 35.000 gestiegen. Mit 45,99 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 347.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von Juni auf Juli 2023 saisonbereinigt geringfügig um 8.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im Juli nach Hochrechnungen der BA um 239.000 auf 34,56 Millionen Beschäftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf Ausländern beruht. 7,6 Millionen Personen hatten im Juli 2023 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 245.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,27 Millionen ausschließlich und 3,33 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im September waren 761.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 113.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im September 2023 um einen Punkt auf 115 Punkte. Damit lässt die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter nach. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 17 Punkten.

779.000 Personen erhielten im September 2023 Arbeitslosengeld, 81.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 3.925.000. Gegenüber September 2022 war dies ein Anstieg um 84.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Zusammenarbeit mit Finnland

Rostock – Unternehmen aus Deutschland und Finnland sowie Vertreter aus Regierungen, Parlamenten und anderen öffentlichen Institutionen trafen in Rostock zum gemeinsam von der Deutsch-Finnischen Handelskammer und der Staatkanzlei Mecklenburg-Vorpommern ausgerichteten Deutsch-Finnischen-Businessforum zusammen. Im Mittelpunkt der Tagung stand das Thema Cybersecurity. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern wurde durch den Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Christian Pegel und den Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann vertreten.

Digitalisierungsminister Christian Pegel warb für die engen Beziehungen beider Länder und vor allem den wertvollen Erfahrungsaustausch im Bereich Digitalisierung. „So werden wir auch in diesem Jahr als Land MV bei der größten Digitalisierungsmesse Slush in Helsinki mit einer Delegation vertreten sein. Wir machen das gemeinsam mit unserer Startup-Szene. Alle investieren hier viel Kraft“, freut sich der Minister über das große Interesse aus der Kammerfamilie und gratuliert den heutigen Gewinnern.

Vom 29. November bis 2. Dezember 2023 organisieren das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern des Landes MV eine Start-up-Unternehmensreise zur Slush. Von einer Jury ausgewählte Start-ups kommen mit auf die Reise. Passende Unternehmen konnten sich im Rahmen eines Wettbewerbs für die Start-up-Unternehmensreise bewerben.

Es sind 20 Bewerbungen von Start-ups aus MV eingegangen. Auf dem Deutsch-Finnischen Businessforum in Rostock wurden die Gewinner ausgewählt und verkündet: Guardio aus Rostock, Cell2Green GmbH aus Reddelich, Nord21 GmbH aus Boltenhagen, Psymeon aus Wismar, Project Bay Workation Hotel UG aus Lietzow, thermal Drones GmbH aus Greifswald.

Der Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann traf am Rande des Forums mit dem neuen finnischen Botschafter in Deutschland Kai Sauer zusammen, der erst gestern von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier akkreditiert wurde.

„Es ist eine besondere Ehre, dass der neue Botschafter gleich zu Beginn seiner Amtszeit Mecklenburg-Vorpommern besucht. Finnland ist ein wichtiger Handelspartner für uns. Unser Besuch von Ministerpräsidentin Schwesig und der Wirtschaftsdelegation in Finnland im Mai dieses Jahres hat gezeigt, dass es noch viele Felder gibt, auf denen wir noch enger zusammenarbeiten wollen.

Das gilt für die erneuerbaren Energien und die Wasserstoffwirtschaft, für die maritime Wirtschaft, aber beispielsweise auch für die Biotechnologie und die Gesundheitswirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern setzt auf eine enge Zusammenarbeit im demokratischen Ostseeraum.“

Erfreut zeigte sich Dahlemann darüber, dass Finnland im nächsten Jahr Partnerland der Hanse Sail sein wird. „Die Hanse Sail ist das größte Volksfest in unserem Land und zugleich das wichtigste Wirtschaftstreffen im Land. Wir freuen uns, dass Finnland 2024 mit dabei ist. Das wird die Zusammenarbeit im Ostseeraum, die für die Landesregierung höchste Priorität hat, noch stärker in den Fokus rücken. Und auch der 2. Baltic Sea Business Day spielt in den Planungen eine herausgehobene Rolle“, so der Chef der Staatskanzlei.

„Foren wie dieses sind Türöffner und Kontaktvermittler. Sie festigen Beziehungen und tragen zur gegenseitigen Wertschöpfung bei. All das sind wichtige Bausteine in der weiteren Stärkung der Außenwirtschaft MVs. Wir sind als Landesregierung dort präsent, wo unsere Unternehmen Märkte erschließen wollen“, unterstreicht Dahlemann die Bedeutung der Unternehmertage.

Finanzierung des Deutschlandtickets

Sonder-Verkehrsministerkonferenz zum Deutschlandticket / Meyer: MV ist bereit, seinen Anteil zu leisten

Schwerin – In einer Sonderkonferenz der Landesverkehrsminister, am 28.09.2023, wurde über die Finanzierung des Deutschlandtickets beraten und konkrete Finanzierungszusagen des Bundesverkehrsministers gefordert.

„Der Bundesverkehrsminister verweigert sich bisher einer solidarischen Lösung zur Fortführung des Deutschlandtickets. Damit gefährdet er das erfolgreiche Projekt. Dagegen haben alle Länder heute auf der Sonder-VMK eindeutig Position bezogen. Auch Mecklenburg-Vorpommern ist bereit seinen Anteil zur Finanzierung des Deutschlandtickets zu leisten, wenn der Bund seinen hälftigen Beitrag auch bei erhöhten Kosten weiter zahlt“, so Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer im Nachgang der Sonderkonferenz.

Die Verkehrsminister der Länder haben ihre Bereitschaft erklärt, einen hälftigen Nachschuss zu leisten, sofern die tatsächlichen Kosten des Deutschlandtickets höher sind als vom Bund angenommen und die Kosten nicht durch Erhöhung der Ticketeinnahmen ausgeglichen werden können. Konkret fordern die Länder einen vereinbarten Mechanismus ab dem Jahr 2024 um eventuelle Mehrkosten über den fixen Betrag hälftig aufzuteilen und einen bundesweit einheitlichen Preis kontinuierlich sichern.

Ohne eindeutiges Bekenntnis des Bundes zur Nachschusspflicht ist aus Sicht Verkehrsminister die Fortführung des Deutschlandtickets gefährdet.

Mit seiner bundesweiten Geltung und seinem einheitlichen Preis ist es für die Fahrgäste so einfach wie noch nie, mobil zu sein. Den Bürgerinnen und Bürgern konnte ein kostengünstiges Mobilitätsangebot gemacht werden, das auch einen großen Beitrag zur sozialen Teilhabe und zum Klimaschutz leistet. Das Deutschlandticket leistet einen Beitrag dazu, dass die Fahrgastzahlen im ÖPNV vielerorts das Vor-Corona-Niveau erreichen können.

Nothafen „Darßer Ort“

Backhaus: Tschüss Nothafen – willkommen Inselhafen

Prerow – Anlässlich der in dieser Woche angelaufenen Bauarbeiten zur Renaturierung des Nothafens „Darßer Ort“ hat sich Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus über den Baufortschritt im Bereich des Nothafens und des zukünftigen Inselhafens Prerow informiert. An dem Vor-Ort-Termin nahmen Vertreter und Vertreterinnen innen der Gemeinde Ostseebad Prerow, der Seenotretter sowie von Umweltverbänden und -vereinen teil.

„Mit der nun begonnenen Renaturierung des Nothafens Darßer Ort wird ein Teil des Nationalparkplans Realität. Zum Ende der Wassersportsaison – konkret zum 15. Oktober 2023 – wird der Nothafen in der Kernzone des Nationalparks geschlossen. Als Ersatz für den Nothafen wird in der nächsten Saison der neue Inselhafen verfügbar sein, der auch als kleiner Etappenhafen nutzbar ist und über entsprechende Infrastruktur verfügen wird,“ so der für den Inselhafenbau zuständige Minister Dr. Backhaus.

„Viele Menschen und Institutionen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten einerseits für eine Renaturierung am Darßer Ort und andererseits für einen langfristig nutzbaren Ersatz engagiert – insbesondere im Sinne der Sicherheit auf See. Mit dem Landesvorhaben Inselhafen Prerow werden wir dieses Ziel nun gemeinsam erreichen“, so Backhaus.

Nach den Planungen des Landes wird der neue Inselhafen am Kopf der Seebrücke vor Prerow zukünftig Liegeplätze für den Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Fischer und schutzsuchende Wasserfahrzeuge zur Verfügung stellen. Im Gegensatz zum bisherigen Nothafen werden mehr als 30 Liegeplätze auch für Gäste bereitstehen, die die Etappe auf dem Weg von und nach Rügen oder Barhöft planmäßig unterbrechen wollen. Erstmals wird es auch moderne sanitäre Anlagen und Wirtschafts- sowie Aufenthaltsräume für die DGzRS geben.

„Die Seenotretter begrüßen die Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausdrücklich“, sagt DGzRS-Geschäftsführer Kapitän Michael Ippich.

„Die Planungen des Landes für die Hafenschut­zbauwerke, den Liegeplatz und die Gebäude sind eng mit der DGzRS abgestimmt worden. Unser 2021 in Dienst gestellter moderner neuer Seenotrettungs­kreuzer Nis Randers der Station Darßer Ort/Prerow wird künftig im neuen Inselhafen liegen. Der Hafen Barhöft dient weiterhin zur Versorgung und als Ausweich­liegeplatz bei Eintritt von Extremereignissen wie Sturmfluten“, erläutert Ippich. Auch auf anderen Stationen der DGzRS nutzen Seenotrettungskreuzer neben ihrem eigentlichen Liegeplatz weitere Häfen zur Versorgung oder zum Besatzungswechsel.

Auch die Gemeinde Ostseebad Prerow sieht das Vorhaben insbesondere mit Blick auf die neue Seebrücke und die touristisch nutzbare Dachterrasse des Betriebsgebäudes des Inselhafens positiv. Sie unterstützt das Vorhaben des Landes mit einem eigenen Bauvorhaben zur Umgestaltung des Seebrückenvorplatzes, das derzeit parallel zum Bau der Seebrücke realisiert wird. Auch wirtschaftlich werden von der Gemeinde positive Effekte erwartet, insbesondere, weil auch ein Fahrgastschiffanleger Teil des Gesamtvorhabens ist. Somit wird es nach vielen Jahren der Abwesenheit auch wieder die Möglichkeit für einen Fahrgastschiffverkehr in benachbarte Ostseebäder, nach Stralsund oder sogar nach Dänemark geben.

Zum Standort des Nothafens gab es in den vergangenen Jahrzehnten viele Auseinandersetzungen. Ursache waren v.a. die Störungen in der Kernzone des Nationalparks durch die wiederkehrenden Baggerungen in der Zufahrt der Fahrrinne zum Nothafen. Die Baggerarbeiten und die Nutzungen im Nothafen wollten so gar nicht zu den in der Nationalparkverordnung verankerten Zielen einer weitgehend vom Menschen unbeeinflussten Entwicklung in der Kernzone passen. Dass dieser für die Nationalparkentwicklung ganz entscheidende Schritt nach mehr als drei Jahrzehnten jetzt erreicht werden konnte, ist für Nationalparkleiter Gernot Haffner auch von großer symbolischer Wirkung.

„Ich freue mich, dass es in einem beispielhaften Prozess gelungen ist, wachsende Unterstützung für dieses Projekt zu finden und danke Herrn Minister Dr. Backhaus, Projektleiter Dr. Frank Weichbrodt aber auch den Unterstützern vor Ort, wie den Bürgermeistern von Prerow und Born.“

Auch die anwendenden Vertreter und Vertreterinnen von Umweltverbänden und –vereinen zeigten sich zufrieden. Sie hatten sich im Genehmigungsverfahren grundsätzlich für den neuen Inselhafen und die neue Seebrücke ausgesprochen und Hinweise für eine möglichst umweltschonende Errichtung gegeben.

„Für mich war immer klar, dass die Sicherheit der Menschen auf See ein hohes Gut ist und eine Schließung des Nothafens nur dann erfolgen kann, wenn es einen Ersatz in der Nähe gibt. Ich freue mich, dass die Bauarbeiten vor Prerow bisher zügig vorangegangen sind und bedanke mich ausdrücklich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der bauausführenden Arbeitsgemeinschaft. Eine solche Baustelle auf See mit wenig Verzögerungen und innerhalb des Kostenrahmens zu realisieren, ist unter den gegebenen Herausforderungen eine anerkennenswerte Leistung“, so Backhaus im Anschluss an die Besichtigung.

Die Arbeiten zur Renaturierung, d.h. der Rückbau der baulichen Anlagen im Nothafen, werden bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme des Inselhafens und der Seebrücke ist zur Wassersportsaison 2024 vorgesehen. Da auch im Jahr 2024 noch Restarbeiten u.a. am Gebäude und an den Technischen Anlagen des Inselhafens zu erledigen sind und – wie bei jedem größeren komplexen Bauvorhaben – auch witterungsbedingte unvorhergesehene Verzögerungen möglich sind, kann derzeit noch kein genauer Termin für die Eröffnung genannt werden.

Beginn des Referendariats

Oldenburg: Zahl der Referendarinnen und Referendare hat sich leicht erhöht

Schwerin – Für 128 Referendarinnen und Referendare hat am Donnerstag, 28. September 2023, die zweite Phase ihrer Lehramtsausbildung begonnen. Sie starten in diesem Herbst mit ihrer schulpraktischen Ausbildung. Bei einer Feierstunde im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais in Schwerin haben sie ihre Ernennungsurkunden als Beamtinnen und Beamte auf Widerruf erhalten. Am 4. Oktober startet für die angehenden Lehrkräfte das Referendariat in den Schulen.

„Im Vergleich zum vergangenen Herbst hat sich die Zahl der Referendarinnen und Referendare von 112 auf 128 erhöht“, freute sich Bildungsministerin Simone Oldenburg anlässlich der Feierstunde. „Jede und jeder Lehramtsstudierende, die bzw. der die schulpraktische Ausbildung bei uns im Land absolviert, ist herzlich willkommen“, sagte Oldenburg.

Von den Referendarinnen und Referendaren beginnen 26 den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Grundschulen, elf das Referendariat für das Lehramt für Sonderpädagogik und vier das Referendariat für das Lehramt an beruflichen Schulen. 17 treten das Referendariat für das Lehramt an Regionalen Schulen an und 70 das Referendariat für das Lehramt an Gymnasien.

88 Prozent der zugelassenen Referendarinnen und Referendare haben ihr Erstes Staatsexamen in Mecklenburg-Vorpommern abgelegt. Weitere 15 Nachwuchslehrkräfte kommen aus anderen Bundesländern, unter anderem jeweils zwei aus Bayern, Berlin, Niedersachsen, Sachsen und drei aus Thüringen.

Für den nächsten Eintrittstermin, den 1. Februar 2024, endet die Bewerbungsfrist am 9. Oktober 2023 (Nachreichfrist für Zeugnisse: 19. Januar 2024).

Wer diese Frist nicht einhalten kann, erhält die nächste Chance auf einen Einstieg zum 1. April 2024. Dafür kann man sich im Zeitraum vom 20. November bis zum 11. Dezember 2023 bewerben.

Schulen können selbst ausgebildete Nachwuchslehrkräfte im eigenen Kollegium halten. Dazu hat das Land im Jahr 2020 eine Übernahmegarantie und ein vereinfachtes Bewerbungsverfahren eingeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Schulen die von ihnen ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer im Anschluss an den Vorbereitungsdienst ohne gesondertes Ausschreibungsverfahren übernehmen.

„Damit bieten wir den Nachwuchslehrkräften eine sichere Zukunftsperspektive und ein Stück Planungssicherheit für den Einstieg in den Beruf“, betonte Oldenburg. „Ich wünsche allen neuen Referendarinnen und Referendaren viel Erfolg. Ich hoffe, dass sie sich ihre Neugier bewahren und stets Freude haben, jungen Menschen Bildung und Wissen zu vermitteln“, sagte die Ministerin.

Mit den neu eingestellten Referendarinnen und Referendaren absolvieren insgesamt 626 Referendarinnen und Referendare ihren Vorbereitungsdienst an den Schulen. Die Ausbildungszeit beträgt in der Regel 18 Monate.

Weitere Informationen und Online-Bewerbung: www.Lehrer-in-MV.de/referendariat

Polizistinnen und Polizisten für M-V

Güstrow – Nachwuchs für die Landespolizei: Heute hat Landesinnenminister Christian Pegel 33 Absolventinnen und Absolventen der auf eine Tätigkeit im sogenannten mittleren Dienst angelegten Polizei-Ausbildung an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow ihre Zeugnisse überreicht. 97 weiteren Frauen und Männer wurde nach dem auf eine Tätigkeit im sogenannten gehobenen Dienst gerichteten Studium der akademische Grad „Bachelor of Arts – Polizeivollzugsdienst“ verliehen.

„Mit den jungen und gut ausgebildeten Polizistinnen und Polizisten bringen wir mehr Personal in die einzelnen Dienststellen in unserem Land – und gewährleisten so täglich mit großem Engagement und Innovationsfähigkeit die Sicherheit für die Menschen in unserem Land“, sagte Minister Christian Pegel bei der offiziellen Verabschiedung.

„Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landespolizei sind sie immer der erste Ansprechpartner für die Menschen in unserem Land, bieten ihnen Schutz und ein sicheres Gefühl. Ihr Gespür für gewissenhaftes und gesellschaftliches Engagement haben diese Absolventinnen und Absolventen in einer ganz besondere Weise zum Ausdruck gebracht: Die Seminargruppen haben während Ausbildung und Studium Patenschaften zur Ausstattung einer Wohneinheit für ukrainische Flüchtlinge auf dem Campus übernommen“, lobte der Innenminister.

Angefangen hatte das Studium für die Kommissaranwärter im Oktober 2020. 17 Personen müssen das Studium verlängern. Bisher sind somit 76 Prozent der Studierenden erfolgreich gewesen, wobei noch Wiederholungsprüfungen ausstehen und bei deren Bestehen bis zu 90 Prozent das Studium erfolgreich abschließen könnten. Im Oktober/November 2021 wurden für den mittleren Polizeidienst insgesamt 47 Männer und Frauen eingestellt. In der zweijährigen Ausbildung wurden sie sowohl praktisch als auch theoretisch auf ihre Arbeit im mittleren Polizeivollzugsdienst in MV vorbereitet. Drei Anwärterinnen und Anwärter haben das Ausbildungsziel nicht in der regulären Zeit geschafft. Für sie folgen nun Nachprüfungen. Elf haben aus unterschiedlichen Gründen die Ausbildung abgebrochen.

Der demografische Wandel wie auch der Fachkräftemangel machen sich wie in allen anderen Bereichen auch bei der Polizei bemerkbar. In diesem Jahr haben und werden aus Altersgründen insgesamt 180 Beamtinnen und Beamte (sowohl im Polizeivollzug als auch im allgemeinen Dienst) die Landespolizei verlassen, im nächsten Jahr werden es 189 sein.

Man brauche daher jede mögliche Bewerbung, um das Ziel des Koalitionsvertrags von knapp 6.200 Polizeikräften bis 2026 zu erreichen, betonte Innenminister Pegel: „Um das Angebotsportfolio in der Polizei-Ausbildung noch attraktiver zu gestalten haben wir schon im vorigen Jahr den Bachelor-Studiengang ,Polizeivollzugsdienst‘ mit den Schwerpunkten ,Kriminalpolizei‘ und ,Schutzpolizei‘ eingeführt.

Darüber hinaus waren die Einstellungsberater des Zentralen Auswahl- und Einstellungsdienstes der FH Güstrow 2022 an 132 Tagen zur Nachwuchsgewinnung sowohl in unserem Land als auch außerhalb unterwegs, um junge Menschen in persönlichen Gesprächen von einer Bewerbung bei der Polizei MV zu überzeugen. Diese Maßnahmen zeigen ersten Wirkungen, denn zum August und September dieses Jahres konnten wir 165 neue Polizeianwärterinnen und -anwärter für den mittleren Dienst in Güstrow begrüßen – statt der zunächst geplanten fünf Seminargruppen konnten aufgrund der gestiegenen Zahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber kurzfristig sieben Seminargruppen gefüllt werden.“

Bewerbungen für die Polizeiausbildung und das Polizeistudium im Jahr 2024 nimmt die Fachhochschule in Güstrow bis zum 31. Dezember 2023 entgegen. Weitere Informationen zu einer Laufbahn bei der Polizei MV finden Sie unter https://www.fh-guestrow.de/bewerbung/polizei/ueberblick.

Der heute verabschiedete Ausbildungsjahrgang 2021 bestand aus zwei Teiljahrgängen: Der A-Jahrgang wurde zum regulären Einstellungstermin (August/vereinzelt September) und der O-Jahrgang, der heute verabschiedet wurde, nach einer zweiten Bewerbungsrunde im Oktober/November 2021 eingestellt. Hintergrund der erneuten Einstellung war, dass nicht alle Plätze im ersten Anlauf besetzt werden konnten.

Aktuell absolvieren 1.126 junge Menschen ein Studium oder eine Ausbildung an der Fachhochschule in Güstrow. Davon entfallen 660 auf den Fachbereich Polizei. Die übrigen legen mit ihrem Studium oder ihrer Ausbildung den Grundstein für eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung und in der Rechtspflege. Weiterhin ist die Fachhochschule die zentrale Tagungs- und Fortbildungsstätte für den öffentlichen Dienst im Land, im Jahr 2022 zuletzt mit knapp 8.300 Teilnehmenden. Mit aktuell 219 Beschäftigten ist die Fachhochschule eine große Arbeitgeberin in der Region. Weitere Infos erhalten Sie auf den Webseiten der Fachhochschule in Güstrow.

Innovation und Genuss

Mecklenburg-Vorpommern präsentiert Vielfalt des Landes beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit 2023 in Hamburg

Schwerin – „Vielfalt ist unsere Natur“: Mit diesem Motto präsentiert sich Mecklenburg-Vorpommern zum Tag der Deutschen Einheit, der in diesem Jahr in der Freien und Hansestadt Hamburg gefeiert wird. Entsprechend des Slogans der gastgebenden Stadt „Horizonte öffnen“ lädt Mecklenburg-Vorpommern am 2. und 3. Oktober 2023 in die Mönckebergstrasse in den MV-Pavillon ein. Er besteht aus einer Erlebnisfläche, erkennbar durch einen gläsernen Cube und einen XXL-Strandkorb mit Terrasse.

Der Chef der Staatskanzlei, Parlamentarischer Staatssekretär, Patrick Dahlemann: „Wir präsentieren den Gästen des Bürgerfestes in diesem Jahr die Vielfalt und Schönheit unseres Landes auf digitale und spielerische Weise, aber auch durch Exponate zum Anfassen, mit Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern aus der wachsenden Start-Up-Szene des Landes und kulinarisch lecker – natürlich aus MV. Die MV-Präsentation ist unsere gemeinsame Einladung zu uns ins Land zum Leben und der zugleich erste Auftritt als Gastgeberland im nächsten Jahr 2024.“

Die barrierearme Landespräsentation bietet zahlreiche Mitmach-Aktionen und Innovationen zum Anfassen, insbesondere durch die Ausstellung von Exponaten zahlreicher Start-ups aus MV, wie ENTAVA (Roggentin), DeafVentures GbR (Ummanz), Cell2green (Reddelich), Osentec GmbH (Neubrandenburg), Frame works robotics (Rostock) und deeeper.technology GmbH (Rostock).

Musikalisch werden die Besucherinnen und Besucher am MV-Cube vom Shanty-Chor „Die Blowboys“ oder der Pop-Band „Brothers & Sisters“ (Ausgründungen aus der Hochschule für Musik und Theater in Rostock) sowie vom Klassikensemble „Klanggalerie Ahrenshoop“, den Pianisten Ulrike Mai und Lutz Gerlach zum Verweilen und Erleben eingeladen.

Kulinarisch wird das „Land zum Leben.“ von „Schluck&Happen aus der Hansestadt Stralsund präsentiert, die in einem Bar-Container, direkt an der Präsentation zu finden sind. Bei Fragen stehen den Gästen Hostessen und Hosts der Designschule Schwerin sowie des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern jederzeit für Verfügung.

Für die Umsetzung der Präsentation zeichnet die Agentur Pehnert & Hoffmann gemeinsam mit dem Stäbelower Unternehmen „Projekt rk“ verantwortlich. Inhaltlich wurde eng mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern und der „Gründungswerft MV“ zusammengearbeitet.

Weitere Informationen gibt es unter: http://www.mecklenburg-vorpommern.de/tag-der-deutschen-einheit-2023

Handball macht Schule

Oldenburg: Bewegungs- und Sportangebote fördern

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern sollen mehr Schülerinnen und Schüler für den Handballsport begeistert werden. Das Land und der Handballverband MV haben dazu eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für den Handball nach der Corona-Zeit zurückzugewinnen und neue Zielgruppen zu erschließen. Das Land unterstützt mit vielen Initiativen, Programmen und Projekten Sport- und Bewegungsangebote in den Schulen.

„Der Handballsport hat in Mecklenburg-Vorpommern eine lange Tradition. Mit seiner Dynamik und seinen technisch-taktischen Anforderungen ist er eine sehr attraktive Sportart“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Handball ist fester Bestandteil des Sportunterrichts und des Schulsports insgesamt. Mit der Kooperation wollen wir erreichen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche Handball spielen. Wir fördern aber nicht nur die Bewegungs- und Sportangebote in der Schule, sondern beginnen schon bei den Kindern in der Kita“, so Oldenburg.

In den Schuljahren 2023/2024, 2024/2025 und 2025/2026 finanzieren Land und Handballverband die Stelle eines Schulkoordinators mit dem Ziel, den Handballsport in Kitas und Schule auszubauen. Eine ähnliche, erfolgreiche Kooperation gibt es bereits mit dem Basketballverband MV.

Zu den Hauptaufgaben des/der Koordinatoren/in zählen:

  • die Qualifizierung des Lehrpersonals und der Vereinstrainer
  • Förderung der Zusammenarbeit von Schule-Verein und Kita-Verein
  • der Aufbau einer landesweiten Grundschulliga und regionaler Zweifelderballturniere
  • die Koordinierung, Organisation und Weiterentwicklung der Grundschulaktionstage MV
  • der Ausbau der Teilnehmerzahlen bei „Jugend trainiert für Olympia“ und des Beachhandballs auf Schulebene
  • die Durchführung von Kennenlernangeboten in Schulen und Kitas
  • die Schülermentorenausbildung
  • die Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit zum Handball an der Schule

 Die Kosten in den drei Schuljahren belaufen sich auf rund 60.000 Euro pro Jahr. Davon übernehmen der Deutsche Handballbund und der Handballverband MV jeweils 15.000 Euro und das Bildungsministerium 30.000 Euro jährlich.

 Das Konzept hat der Handballverband MV entwickelt. Generell soll die Zusammenarbeit zwischen Vereinen auf der einen Seite und Schule bzw. Kita auf der anderen Seite verstärkt werden. Zudem wird es Kennenlernangebote geben, Schülerinnen und Schüler agieren als Mentoren, Freiwilligendienste werden etabliert und auch Beachhandball soll angeboten werden. Der Präsident des Handballverbandes MV, Jan Holze, unterstrich: „Das Projekt Handball macht Schule ist ein Meilenstein für den Handball in Mecklenburg-Vorpommern. Hiermit werden wir ganz viele Kinder und Jugendliche neu für Bewegung im Allgemeinen und Handball im Speziellen begeistern. Davon werden unsere vielen Handballvereine im Land maßgeblich profitieren.“

Austausch zu Straßenbauprojekten

Schulte: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördert den Erfahrungsaustausch

Löcknitz – Straßenfachleute aus Polen sowie den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nahmen am Donnerstag, den 28.09.2023, in Löcknitz an einer Fachveranstaltung zum Straßenbau teil.

Wirtschafts- und Infrastrukturstaatssekretär Jochen Schulte hob vor der Veranstaltung die Potenziale der länderübergreifenden Zusammenarbeit hervor: „Dieses Treffen ist wichtig und zeigt das besondere Interesse Mecklenburg-Vorpommerns, die Zusammenarbeit auf allen Ebenen noch weiter auszubauen. Ob Erfahrungsaustausch oder die Abstimmung zu großen und grenzüberschreitenden Projekten – das Treffen hilft, die Kommunikation zu verbessern und vor allem voneinander zu lernen.“

An dem von Mecklenburg-Vorpommern initiierten Wissensaustausch waren beteiligt: das Marschallamt der Woiwodschaft Westpommern, die Generaldirektion für Autobahnen und Schnellstraßen Stettin, das Straßenbauamt Koszalin, die Stadtverwaltung Swinemünde, das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg, das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, das Straßenbauamt Neustrelitz und das Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Neben der Abstimmung und der Vorstellung der aktuellen Projekte diente das Treffen auch dazu, die gemachten Erfahrungen mit den Partnern zu teilen, damit diese davon profitieren können.

„Ziel der mehrstündigen Gespräche ist der gegenseitige Austausch zu laufenden und in der Zukunft geplanten größeren Straßenbauvorhaben, die einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Straßeninfrastruktur im deutsch-polnischen Grenzgebiet und darüber hinaus haben“, erklärt der Leiter des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr M-V, Dr. René Firgt.

Im Anschluss an das Treffen werden die Partner mögliche Projekte zur Fortentwicklung der Infrastruktur besprechen und gegebenenfalls gemeinsam vorantreiben. Es ist vorgesehen, dass der gemeinsame Austausch in einem Zeitraum von circa drei bis fünf Jahren regelmäßig wiederholt wird, um allen Beteiligten das notwendige Wissen bereitzustellen und die gemeinsame Entwicklung der Region zu fördern.

32. Landeserntedankfest

Neu Kaliß lädt am 1. Oktober zum 32. Landeserntedankfest

Neu Kaliß – „Das Landeserntedankfest wird in vielen Teilen der Welt mit unterschiedlichen Bräuchen zelebriert und symbolisiert den hohen Wert der Land- und Ernährungswirtschaft für die Menschen. Die Produktion hochwertiger Lebensmittel ist längst keine Selbstverständlichkeit. Der Welthunger-Index 2022 zeigt eine weltweit dramatische Entwicklung auf: Die Welt steht vor einem schweren Rückschlag bei den Bemühungen den Hunger zu beenden. Wesentliche Hungertreiber sind Konflikte, die Klimakrise und die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu machen, dass wir in einer Gunstregion leben und dankbar zu sein für das, was Landwirte und Veredlungswirtschaft das ganze Jahr über leisten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus im Vorgriff auf das Landeserntedankfest, das am Sonntag, den 1. Oktober 2023, in Neu Kaliß stattfindet.

In Mecklenburg-Vorpommern findet das Landeserntedankfest jedes Jahr in einer anderen Gemeinde statt: „Das ist nicht nur ein Ausdruck dafür, dass die Landwirtschaft im ganzen Land eine besondere Rolle spielt, es zeigt auch den Zusammenhalt der Menschen vor Ort. Denn die Organisation eines solches Ereignisses verlangt nach vielen freiwilligen Helfern“, sagte Backhaus weiter. In diesem Jahr sei die Herausforderung besonders groß, betonte er: „Nach Absage der Stadt Tessin haben wir mit der Gemeinde Neu Kaliß einen würdigen und erfahrenen Partner gefunden, der sofort bereit war, einzuspringen. Die Gemeinde hat vor bereits gut 10 Jahren ein beeindruckendes Landeserntedankfest auf die Beine gestellt und ist quasi ein Wiederholungstäter im positiven Sinne. Trotz aller Erfahrung war die Aufgabe groß. Statt der üblichen 12 Monate, blieben der Gemeinde für die Organisation des 32. Landeserntedankfestes nur knapp 5 Monate. Diese Leistung und dieses Engagement ist nicht hoch genug einzuschätzen. Vor allem für die Branche freut es mich, dass diese bedeutsame Tradition dadurch lückenlos fortgesetzt werden kann. Das zeigt: Landwirtschaft und ländlicher Raum gehören zusammen“, erläuterte der Minister.

Das Landeserntedankfest und die vielen anderen kleinen und großen Erntefeste in den Gemeinden unseres Landes sind der krönende Abschluss einer sehr arbeitsintensiven Phase, die trotz der großer Anstrengungen auch zu ernüchternden Ergebnissen führen kann: „Der wochenlange Regen hat den Bauern in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Sommer große Probleme bei der Getreideernte beschert und dazu geführt, dass sich die Ernte bis weit in den September hineingezogen hat“, erinnerte Minister Backhaus.

Der aktuelle Stand der Probenauswertung für die Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) bestätigt die bisherigen vorläufigen Schätzungen beim Wintergetreide. Demnach wird in MV beim Winterweizen mit 75,5 dt/ha der Durchschnittswert der letzten sechs Jahre erreicht. Die Wintergerste mit 82,8 dt/ha und der Winterraps mit 37,2 dt/ha bleiben deutlich und die Triticale mit 51,4 dt/ha leicht über dem Durchschnitt. Wintergerste (82,8 dt/ha, +8 dt/ha) und Winterraps (37,02 dt/ha, +2,3 dt/ha) verzeichnen ein überdurchschnittliches Ernteergebnis. Der Winterroggen hat sich mit 52,7 dt/ha unterdurchschnittlich (-3 dt/ha) verfestigt.

Dagegen zeichnen sich immer schlechtere Erträge beim Sommergetreide ab, bis zu 30 bis 35 % weniger als im Durchschnitt und sogar 40 bis 45 % weniger als 2022. Nicht zufrieden stellend waren in diesem Jahr die Qualitäten beim Getreide, das mit rel. hohen Feuchtegehalten und hohem Schwarzbesatz geerntet werden musste. Die erforderlichen Trocknungs- und Reinigungsleistungen schlugen sich neben den Qualitätsverlusten insbesondere beim Backweizen zusätzlich negativ auf die Einnahmen aus, denn die Preise für Getreide und Raps liegen weiterhin 25 bis 40 % unter denen des Vorjahres. Bei Kartoffeln werden die Erträge im Durchschnitt liegen. Die Zuckerrüben haben sich trotz der Trockenheit im Massenwachstum gut entwickelt und es werden Erträge im Bereich 778 dt/ha, d.h. über dem Durchschnitt, erwartet.

„Es gibt wohl kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der mehr abhängig vom Wetter ist. Daran können auch ein umfangreicher Erfahrungsschatz sowie moderne Technologien nichts ändern. Für mich gehört die Ernährungssicherung, die Antworten auf den Klimawandel hat und in ökologisch verträglichen Stoffkreisläufen wirtschaftet, deshalb zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, fasste Minister Backhaus zusammen.

Das Festwochenende anlässlich des Landeserntedankfestes beginnt am Freitag, den 29. September, mit dem Seniorennachmittag. Am Samstag sind alle zum Familien- und Kinderfest eingeladen. Der Ernteball wird am Samstagabend auf dem Festplatz gefeiert. Am Sonntag, den 1. Oktober, finden der Gottesdienst, der Festumzug, der Bauernmarkt, die Festreden und das Rahmenprogramm statt. Die schönste Erntekrone und der schönste Erntewagen werden am Sonntagnachmittag ausgezeichnet. Am gesamten Wochenende erwartet die Besuchenden ein reges Markttreiben mit einem Bauern- und Handwerksmarkt, Gastronomie und allerhand Kinderangebote.

Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtung erhöht

Parchim – Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterhält in Parchim einen Standort der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes, die bislang insbesondere für Infektionslagen in der Corona-Pandemie als Ausweichquartier für infektiöse Flüchtlinge genutzt wurde. Nach Ende der Pandemie wird diese ab der kommenden Woche zur Unterbringung gesunder Geflüchteter genutzt.

„Aufgrund der gestiegenen Zugangszahlen hilft uns dies insgesamt bei der Bewältigung der Unterbringung in unserer Erstaufnahmeeinrichtung. Während der Coronavirus-Pandemie wurde in enger Abstimmung mit dem Landkreis und der Stadt Parchim die dortige Ausweichunterkunft für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt.

Nach dem Ende der Pandemie hilft uns diese Unterbringungsmöglichkeit nunmehr, die Aufnahmefähigkeit der Erstaufnahmeeinrichtung an den Hauptstandorten weiterhin zu gewährleisten. Die absehbar für eine Verteilung auf die Landkreise und kreisfreien Städte vorgesehenen Bewohner werden nun vorübergehend in Parchim untergebracht.

Für die schon damals gezeigte Bereitschaft bedanke ich mich noch mal ganz herzlich bei der Stadt und den Verantwortlichen des Landkreises Ludwigslust-Parchim“, sagt Landesinnenminister Christian Pegel und: „Mit der Nutzung der Aufnahmekapazität in Parchim können wir dazu beitragen, dass die Geflüchteten mit Blick auf die Situation in den Landkreisen und kreisfreien Städten möglichst erst nach zwölf Wochen in die Gemeinschaftsunterkünfte der Kommunen weitergeleitet werden.“

Die notwendigen Vorbereitungen sind in Absprache mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, den kommunalen Stellen und den Vertragspartnern des Landes getroffen worden.

Vereinsverbot „Die Artgemeinschaft“

Innenminister Christian Pegel: „Mit heutigem Vereinsverbot schützen wir unsere Kinder“

Schwerin – Auch in Mecklenburg-Vorpommern kam es aufgrund des Verbots des Vereins „Die Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e. V“ durch die Bundesinnenministeriun zu einer Durchsuchung im östlichen Landesteil, um das Vereinsverbot durchzusetzen und mögliches Vereinsvermögen zu beschlagnahmen.

„Der Verein und alle seine Teilorganisationen wurden nach einem einjährigen Sammelprozess mit dem heutigen Tag durch die Bundesinnenministerin verboten und werden aufgelöst. Diese Gruppierungen vereinen Menschen, die ganz klaren rassistischen und antisemitischen Grundbildern folgen.

An dieser Organisation ist besonders, dass sie die Kinder- und Jugenderziehung auf klaren nationalsozialistischen Tugenden aufbaut. Das ist auch einer der wesentlichen Verbotsgründe. Ich bin erleichtert, dass wir diese Strukturen ab heute Einhalt gebieten können und so auch unsere Kinder und Jugendlichen schützen“, sagte Landesinnenminister Christian Pegel heute in Schwerin.

Etwa 30 Polizeibeamtinnen und –beamte unter anderem vom Landeskriminalamt waren an dem Einsatz beteiligt. In Mecklenburg-Vorpommern wurden zunächst mehrere Devotionalien mit Vereinsbezug sowie mit NS-Bezug und digitale Speichermedien beschlagnahmt. Zudem wurde das Vermögen des Vereins beschlagnahmt und zugunsten des Bundes eingezogen.

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hat heute eine Verbotsverfügung für den Verein einschließlich aller Teilorganisationen, genannt „Gefährtschaften“, „Gilden“ und „Freundeskreise“ und die Teilorganisation „Familienwerk e. V.“ erlassen.

Zukunftspreis Handwerk 2023

Schulte: Investitionen bilden das Fundament für die Zukunft des Handwerks

Schwerin – Heute wurde in Schwerin der von der Handwerkskammer Schwerin und der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin gemeinsam ausgelobte Zukunftspreis Handwerk 2023 verliehen.

Staatssekretär Jochen Schulte würdigte die Leistungen der ausgezeichneten Unternehmen: „Es freut mich sehr, wenn sich unsere Handwerksbetriebe in MV noch zukunftsfähiger aufstellen und dadurch bessere Produkte anbieten können, die dazu auch noch klimaschonender sind. Besonders freue ich mich, dass die Digitalisierung im Handwerk eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Prozesse im Handwerk zu digitalisieren ist eine Mammutaufgabe und gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, attraktivere Angebote zu schaffen sowie die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.“

Als Gewinner des mit 10.000 Euro dotierten Zukunftspreises wurde das Unternehmen Kähler Metallbau- und Umwelttechnik GmbH aus Bobzin ausgezeichnet. In dem Unternehmen werden Bleche mittels Laserschneidanlagen bearbeitet, die zum Schneiden Stickstoff benötigen, an dessen Qualität sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Kürzlich wurde die bisherige Stickstofftankanlage durch eine Stickstofferzeugungsanlage ausgetauscht.

Durch diesen Austausch wurde der CO2-Ausstoß reduziert und es kann jetzt bedarfsoptimiert produziert werden. Durch die Anbindung an die Photovoltaik-Anlage wird zudem kosten- und energiesparend produziert. Ein weiterer wichtiger Effekt dieser Erzeugungsanlage ist der Reinheitsgrad des produzierten Stickstoffes von 99,9999 Prozent, die eine gleichbleibend hohe Qualität der Laserergebnisse sicherstellt. Das Unternehmen macht sich unabhängig von externen Lieferproblemen. Durch die Eigenproduktion entfallen zudem die vorherigen Transportwege, was die Umwelt entlastet.

Der mit 1.500 Euro ausgestattete Sonderpreis Digitalisierung ging an das Unternehmen Beglau Wärmepumpen GmbH aus Rampe für die Weiterentwicklung einer Web-App zur zentralen Steuerung privater Heizsysteme. Die Beglau Wärmepumpen GmbH konzipiert und verbaut Wärmepumpen-Heizsysteme und bietet ihren Kunden eine Smart Home Web-App, die eine zentrale Steuerung des Heizsystems über den Browser auf diversen Endgeräten ermöglicht. Die App wurde u.a. in Zusammenarbeit mit der Hochschule Wismar und der Technischen Universität Berlin erheblich optimiert und ausgebaut.

Auch Handwerkskammerpräsident Uwe Lange zeigte sich von den prämierten Betrieben begeistert: „Solche zukunftsgerichteten Innovationen im Handwerk sind umso bemerkenswerter, da sie im laufenden Betriebsalltag entstehen. Im Handwerk sind Innovationen immer von unmittelbarer, praktischer Relevanz. Wir machen keine Grundlagenforschung, sondern finden Lösungen für den eigenen Betrieb und für unsere Kunden.“

Björn Mauch, Stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin sagte: „Wir sind wichtiger Partner und Hausbank für den handwerklichen Mittelstand der Region. Dieser bedeutende Kundenkreis lebt Traditionen und ist zugleich als zentrale Säule der mittelständischen Wirtschaft auf innovativen Wegen erfolgreich unterwegs. Das verdient unsere Anerkennung. Deshalb wollen wir diese Innovationskraft mit unserem umfangreichen Engagement für den Zukunftspreis würdigen und sichtbar machen.“

Der Zukunftspreis Handwerk wurde 2021 ins Leben gerufen und wird seitdem alle zwei Jahre gemeinsam von der Handwerkskammer Schwerin und der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin ausgelobt. Schirmherr des Preises ist der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Nachwuchs für die Verwaltung

Güstrow – Innenminister Christian Pegel hat heute in Güstrow 93 Absolventen ihre Bachelorurkunden nach Abschluss des Studiums „Öffentliche Verwaltung“ an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes MV überreicht sowie 43 neue Verwaltungswirte in das Berufsleben verabschiedet. Ab Oktober werden 82 Männer und Frauen ihre Arbeit in Behörden des Landes und 54 bei den Kommunen aufnehmen.

„Die öffentliche Verwaltung ist deshalb so spannend, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Arbeit direkten Einfluss auf das Leben der Bürgerinnen und Bürger haben. Sie werden für die Menschen das Gesicht des Staates sein. Das Tätigkeitsspektrum ist unglaublich vielfältig: Sie können künftig den Umwelt- und Naturschutz oder auch die Schulen im Land voranbringen“, sagte Innenminister Christian Pegel bei der Verleihung der Bachelor-Urkunden und Zeugnisse in Güstrow und:

„Während Ihrer Ausbildung bzw. Ihres Studiums hatten Sie die Herausforderungen, die die Coronavirus-Pandemie nach sich gezogen hatte, zu bewältigen. Sie haben sich teilweise nur digital gesehen oder konnten sich nur am Computer auf Prüfungen vorbereiten. Diese besondere Situation haben die jungen Männer und Frauen sehr gut gemeistert.“ Die Erfolgsquote beim Bachelorstudium liegt in diesem Jahrgang zunächst bei 78,6 Prozent, aufgrund von Nachprüfungen kann diese noch auf knapp 90 Prozent steigen. Insgesamt 43 Personen haben die Ausbildung erfolgreich absolviert. Die Erfolgsquote liegt in diesem Jahrgang zunächst bei 76 Prozent, kann aber noch auf 85 Prozent anwachsen.

Der Verwaltungsnachwuchs wird auch direkt die Digitalisierung der Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern mitbestimmen: „Mit ihrem frischen Blick werden Sie maßgeblich den digitalen Wandel beeinflussen und voranbringen. Damit werden Sie nicht nur der Verwaltung die Arbeit, sondern vor allem unseren Bürgerinnen und Bürgern den Kontakt zu uns erleichtern. Sie werden ab sofort der Antrieb der Verwaltungsdigitalisierung sein“, so Minister Christian Pegel.

Für ein Verwaltungsstudium oder eine Verwaltungsausbildung beim Land Mecklenburg-Vorpommern ab Oktober 2024 können Sie sich noch bis Oktober 2023 bewerben. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Fachhochschule.

Moorschutz

Backhaus vertritt Interessen von M-V in Brüssel

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, wirbt heute in Brüssel (Press Club Brussels, Rue Froissart 95) im Rahmen eines Fachforums zum Thema Moore und Klimaschutz, an dem auch Vertreter der EU-Kommision, des EU-Parlaments und des Greifswalder Moor Centrums teilnehmen, für zusätzliche EU-Mittel zur Umsetzung von Wiedervernässungsmaßnahmen und zur Etablierung alternativer Bewirtschaftungsformen.

„Moorschutz darf kein Nischenthema des Naturschutzes sein, sondern ist eine Frage der Landnutzung und in den meisten Fällen der Landwirtschaft. Mit reinen Naturschutzgroßprojekten, in denen große Flächen aus der Nutzung gehen, werden wir unsere Ziele nicht erreichen und keine Akzeptanz in der Bevölkerung erhalten.
Moorschutz funktioniert nur gemeinsam mit den Akteuren vor Ort.

Der Staat kann Moorschutz nicht von oben festlegen und durchsetzen. Wir müssen Angebote und Anreize schaffen. Die Landwirtschaft ist unser wichtigster Partner im Moorschutz und ich bin dankbar, dass der Bauernverband in MV uns hier so konstruktiv zur Seite steht und Moorschutz als Chance sieht. Dabei müssen wir uns auch von alten Denkmustern trennen. Landwirtschaftliche Produkte können auch Kohlenstoffzertifikate sein, die auf einer wiedervernässten Fläche quasi angebaut werden. Wir haben gezeigt, dass die Nachfrage aus der Gesellschaft hierfür sehr groß ist!“, sagte Minister Backhaus auf dem Podium.

Minister Backhaus machte unmissverständlich deutlich, was Mecklenburg-Vorpommern von der EU braucht, um einen besseren Moorschutz umsetzen zu können:

  • zusätzliche ELER- und EFRE Mittel, da es im investiven Moorschutz Kürzungen von 20 auf knapp 6 Millionen Euro gab, auf Grundlage der bereits geförderten Vorplanungen aber ein Mittelbedarf von über 40 Millionen Euro vorliegt;
  • zusätzliche technische Hilfe, um Personalengpässe in den Genehmigungsbehörden zu reduzieren,
  • einen Verzicht auf eigene Beratungs- und Bewilligungsstrukturen, die in den einzelnen Bundesländern schon längst vorhanden sind,
  • sowie eine Reduktion des Verwaltungsaufwandes im ELER, da rund 30 Prozent der Projektkosten in der administrativen Umsetzung versinken.

Backhaus betonte, dass Mecklenburg-Vorpommern mit dem Landesklimaschutzgesetz, der Erarbeitung einer Moorschutz- und Landnutzungsstrategie sowie dem Aufbau einer Moorschutzagentur und der Ausbildung von Moorschutzspezialisten aus Mitt des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) wichtige Weichen stellt, um die Moore im Land nass zu bekommen. In M-V gibt es 287.900 ha Moor. Das sind rund 12 Prozent der Landesfläche.

Von der gesamten Moorfläche werden 159.098 ha landwirtschaftlich genutzt (55 %); hiervon wiederum 139.980 ha als Dauergrünland und 19.118 ha als Acker. Weitere 49.509 ha der Moore sind in forstwirtschaftlicher Nutzung. Insgesamt verursachen die entwässerten Moore Treibhausgasemissionen in Höhe von über 6 Mio. Tonnen CO2-Äq pro Jahr und sind damit für rund 30 % der gesamten THG von Mecklenburg-Vorpommern verantwortlich.

Informationen zu Förderinstrumenten

  1. Moorschutzprojekte wurden bislang mit investiven ELER-Mitteln im Rahmen der Naturschutz-Förderrichtlinie gefördert. Diese Art der Förderung ist langwierig, weil es Vorhabenträger braucht, die mit wesentlichen Mitteln in Vorleistung gehen, bevor die Förderung ausgezahlt wird. Alle notwendigen Flächen müssen im Vorfeld gesichert sein und gingen bislang in der Regel aus der Nutzung. Die ELER-Mittel werden in der neuen Förderperiode von 21 Mio. Euro auf 5,85 Mio. Euro gekürzt
  2. Erstmalig werden investive Moorschutzmaßnahmen bald auch mit EFRE-Mitteln anhand einer Moorschutzpauschale mit insgesamt 18 Mio. Euro gefördert. Vorhabenträger erhalten für 20 Jahre 120 Euro je Tonne CO2-Äq, die aufgrund einer dauerhaften Wasserstandsanhebung nicht mehr emittiert wird.
  3. Neu ist ebenfalls die AUKM „Moorschonende Stauhaltung“ im Rahmen der zweiten Säule der GAP. Hier erhalten Bewirtschafter 450 Euro je ha für die Einstellung eines jahresdurchschnittlichen Zielwasserstands von 10 cm unter Flur und 150 Euro für 30 cm unter Flur. Die Förderung soll die Ertragsminderung infolge höherer Wasserstände kompensieren.
  4. Die Förderung des Bundes durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz im Umfang von 4 Mrd. Euro bleibt weiter hinter den Erwartungen zurück. Die Förderrichtlinien für das Handlungsfeld 1 „Moore“ ist in Abstimmung und sieht zahlreiche Verschlechterungen im Vergleich zur Landesförderung durch EU-Mittel vor. So sind Eigenanteile in Höhe von 30% durch die Vorhabenträger vorgesehen. Es ist nicht vorstellbar, dass dann Anträge gestellt werden.
  5. Neben den durch öffentliche Mittel gespeisten Förderprogrammen stehen auch die in Mecklenburg-Vorpommern entwickelten MoorFutures zur Verfügung. Mit diesen auf Moorwiedervernässung basierenden Kohlenstoffzertifikaten gelingt es, auch privates Kapital für Moorprojekte zu akquirieren. Derzeit werden Möglichkeiten abgestimmt, dies mit anderen Förderprogrammen zu koppeln, so das Synergien genutzt werden können. Der hochanerkannte MoorFutures-Standard soll als EU-weiter Standard angeboten und etabliert werden.