Ausbildungsmarktbilanz 2023

Meyer und Biercher: Großes Ausbildungsangebot für Bewerberinnen und Bewerber

Schwerin – Wie ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in MV und wo finden junge Menschen einen Ausbildungsplatz? In Mecklenburg-Vorpommern übersteigt das betriebliche Ausbildungsplatzangebot (10.115) die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber (6.251). Die Zahl der noch offenen betrieblichen Ausbildungsplätze (1.431) übersteigt dabei die noch bestehende Nachfrage nach einem Ausbildungsplatz (438).

Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer unterstrich die große Wahlfreiheit auf dem Ausbildungsmarkt auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Markus Biercher.

„Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist für Ausbildungssuchende sehr gut. Dies zeigen die von den Betrieben gemeldeten Ausbildungsstellen. Allerdings reichen die Bewerberinnen und Bewerber nicht aus, um alle Ausbildungsstellen zu besetzen.

Das Angebot an unterschiedlichen Ausbildungsplätzen ist sehr groß. Deshalb mein Appell an die Jugendlichen in unserem Land: Nutzen Sie das Angebot der Berufsberatung. Um sich für einen Beruf zu qualifizieren, müssen keine Jugendlichen mehr unser Land verlassen, denn die Wirtschaft stellt mehr Ausbildungsplätze bereit als Bewerber da sind.“

Markus Biercher betonte: „Erfreulich ist, dass die Zahl der jungen Menschen, die sich in Mecklenburg-Vorpommern auf Ausbildungsplätze bewerben, zugenommen hat. Dennoch befinden wir uns aktuell weiterhin unter dem Vor-Corona-Niveau.“

An die Betriebe gewandt sagte Biercher: „Ich möchte die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hervorheben. Sie wissen, dass sie sich über die duale Ausbildung die Fachkräfte sichern können, die sie angesichts der demografischen Entwicklung dringend benötigen. Insbesondere junge Menschen ‚mit Ecken und Kanten‘ bilden ein Potenzial, das für die duale Ausbildung ‚gehoben‘ und entwickelt werden muss.

Doch dafür benötigen diese Jugendlichen Einstiegschancen. Hier setze ich insbesondere auf die Kompromissbereitschaft der Betriebe bei der Bewerberauswahl. Unsere Unterstützungsangebote stehen bereit.“ Denn vor allem für diese Jugendlichen gebe es attraktive individuelle Förderangebote, etwa die „Assistierte Ausbildung“ (AsA).

Mit Blick auf die noch unversorgten Bewerber/innen appellierte Biercher an die Jugendlichen: „Gebt nicht auf! Viele Betriebe suchen aktuell noch Auszubildende. Deshalb möchte ich Euch bitten: Vereinbart schnellstmöglich einen Termin mit der Berufsberatung. Wir vermitteln – gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt – noch weiter bis in den Winter.“

Alle Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern, die im Jahr 2024 ihre Schulzeit beenden, forderte er auf, sich frühzeitig zu informieren. „Besucht unsere Website #AusbildungKlarmachen.

Hier sind alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung übersichtlich gebündelt. Noch wichtiger ist es allerdings, dass Ihr ebenfalls bereits jetzt einen Gesprächstermin mit der örtlichen Berufsberatung vereinbart.“

„Unternehmen, Branchen und Regionen stehen in immer stärkerem Wettbewerb um qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen zählt jede Besetzung einer freien Fachkraftstelle, da ein Mangel sich bei weniger Beschäftigen in einem Unternehmen schnell auf den Tagesbetrieb auswirken kann.

Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf das Thema Ausbildung zu setzen und in den eigenen Fachkräftenachwuchs zu investieren. Es geht darum, Abiturientinnen und Abiturienten, Studienabbrecher und auch leistungsschwächere Bewerberinnen und Bewerber sowie Spätstarter noch stärker für eine berufliche Ausbildung zu gewinnen.

Unser gemeinsames Ziel muss es sein, einer Fachkräfteknappheit entgegen zu wirken und die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der dualen Berufsausbildung in unserem Land zu stärken“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer im weiteren Verlauf der Pressekonferenz.

Gegenwärtig stellt sich die Ausbildungsmarktsituation in MV wie folgt dar:

  • Gemeldete Stellen: 10.566 (Vorjahr: 11.159, Rückgang um -593 Stellen oder -5,3 %)
  • Gemeldete Bewerber*innen: 251 (Vorjahr: 6.138; Steigerung um +113 oder +1,8 %);

 Top Ten der unbesetzten Ausbildungsplätze:

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 86
  • Verkäufer/in: 75
  • Koch/Köchin: 63
  • Handelsfachwirt/-in: 48
  • Restaurant-Fachmann/-frau: 44
  • Kaufmann/-frau Büromanagement: 44
  • Fachkraft – Lagerlogistik: 43
  • Hotelfachmann/-frau: 43
  • Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk – Bäckerei: 37
  • Berufskraftfahrer/-in: 34

Um im Handwerk eine hohe Ausbildungsbeteiligung der Betriebe zu gewährleisten und qualitätsvolle Ausbildung zu garantieren, fördert das Wirtschafts- und Arbeitsministerium Maßnahmen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) der Handwerkskammern und ihrer Partner aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung wird vom Bund und vom Land Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam gefördert. Der Finanzrahmen bis 2027 umfasst rund 19,95 Millionen Euro. Zudem erhalten Berufsschülerinnen und Berufsschüler eine finanzielle Unterstützung, wenn sie wegen langer Anfahrtswege zur Berufsschule Fahrt- und Übernachtungskosten begleichen müssen. Das AzubiTicket MV wurde in das Deutschland-Ticket überführt.

Die Website www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool Check-U bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.

Ehrung für nachhaltige Entwicklung

Herausragende Bildungsprojekte für nachhaltige Entwicklung geehrt

Schwerin – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Deutsche UNESCO-Kommission und die Geschäftsstelle der nun-Zertifizierung Mecklenburg-Vorpommern ehren am 8. November ab 17 Uhr im Wichernsaal Schwerin, Körnerstraße 27, 29 Initiativen, die sich beispielhaft für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einsetzen.

Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt innovative Lehr- und Lernangebote, die dazu beitragen, Nachhaltigkeit in der Bildungslandschaft zu verankern. Die Auszeichnung wird dreimal jährlich verliehen.

Im Rahmen einer Feierstunde erhalten zudem fünf Organisationen aus Mecklenburg-Vorpommern das Zertifikat „norddeutsch und nachhaltig“ (nun) für Zukunftsbildung.

Die Auszuzeichnenden für die nun-Zertifizierung aus Mecklenburg-Vorpommern sind:

  • Gemeinschaft für soziale Therapie und Pädagogik – Luisenstrasse e.V. – Erstzertifizierung
  • EAHA Europäische Akademie der Heilenden Künste – Re-Zertifizierung
  • Internationaler Bund e.V., IB Westmecklenburg, Freiwilligendienste M-V – Re-Zertifizierung
  • Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung MV – Re-Re-Zertifizierung
  • Zooschule Tierpark Ueckermünde – Re-Re-Zertifizierung

Zudem erhalten zwei Organisationen aus dem Netzwerk der nun-Zertifizierten die Auszeichnung auf nationaler Ebene. Das sind der Soziale Bildung e.V. sowie die Geschäftsstelle der nun-Partnerschaft in MV in Trägerschaft der Über.Morgen gGmbH.

Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, und Tom Michael Scheidung, Staatssekretär für Bildung und Kindertagesförderung MV, eröffnen den Abend mit einer Videobotschaft.

„Die Initiativen leisten einen wichtigen Beitrag, um Menschen jeden Alters an das Thema Nachhaltigkeit in allen gesellschaftlichen Bereichen heranzuführen. Die nach verbindlichen Kriterien vergebenen Zertifikate sind ein sichtbarer Beweis für die Leistungsfähigkeit und Kompetenz der Bildungspartner. Sie bieten Interessierten eine bessere Orientierung, erhöhen die Qualität der Angebote und steigern deren Bekanntheit.

Die alle fünf Jahre turnusmäßig stattfindende Re-Zertifizierung mit der Auszeichnung ‚norddeutsch und nachhaltig‘ sorgt außerdem dafür, dass der einmal erreichte hohe Standard erhalten bleibt bzw. kontinuierlich verbessert wird“, sagt Minister Dr. Backhaus, der aufgrund der Landtagssitzung nicht persönlich anwesend sein kann.

„Was haben Altpapier, Äpfel und Ameisen gemeinsam? Sie können Ausgangspunkt für Bildungsprozesse zur nachhaltigen Entwicklung sein und den Boden ebnen für Naturerfahrungen. Diese finden sich im Alltag direkt vor der Kita oder Schultür. Es gibt individuelle Wege von der Naturerfahrung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit Kindern können wir auf eine spannende Entdeckungsreise gehen.

Dabei steht die Freude an der Naturerfahrung im Vordergrund, denn wir schützen nur, was wir auch lieben. Mit dem Ansatz ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ befähigen wir Kinder und Jugendliche, zukunftsorientiert zu denken und nachhaltig zu handeln. Den nun ausgezeichneten Initiativen gratuliere ich herzlich und wünsche weiterhin viel Kreativität und Freude bei der Arbeit“, sagt Staatssekretär Tom Michael Scheidung.

Das nun-Zertifikat orientiert sich an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen und gibt verbindliche Kriterien für die Bildungsarbeit rund um das Thema Nachhaltigkeit vor. Die vier Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt sind Vorreiter der BNE-Zertifizierung. Gemeinsam haben sie dazu eine Broschüre veröffentlicht.

„Sie ist ein Beispiel für eine gelungene länderübergreifende Zusammenarbeit und ein buchstäblicher ‚Wegweiser‘ für alle Interessierten der außerschulischen Bildungseinrichtungen. Sie bietet Informationen zur Zertifizierung und Qualitätsentwicklung anhand praktischer Beispiele und möchte motivieren, sich dem nun-Zertifizierungsverfahren zu stellen“, sagt Dr. Till Backhaus.

Die Zertifizierung gibt es seit 2004. MV begann 2012 mit der Zertifizierung von freiberuflichen Personen, Vereinen, Verbänden, Stiftungen und anderen Organisationen. Inzwischen sind hierzulande 28 Bildungseinrichtungen und Bildungspartner für Nachhaltigkeit mit dem nun-Zertifikat ausgezeichnet. Insgesamt sind es 142.

Vielfalt auf der Berufsschulmesse

Oldenburg: Lehramtsstudierende können persönliche Kontakte knüpfen

Rostock – Zum ersten Mal rückt eine Schulmesse die beruflichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern in den Mittelpunkt. Damit setzt die Lehrerwerbekampagne ihre Fachkräfteoffensive fort. Die Berufsschulmesse richtet sich an alle Studierenden der Berufs-, Wirtschafts- und Sonderpädagogik sowie an Studierende für das Lehramt an Gymnasien. Alle beruflichen Schulen des Landes präsentieren sich am Dienstag, 7. November 2023, im Hauptgebäude der Universität Rostock.

„Die Berufsschulmesse ist eine gute Gelegenheit für Berufs- und Wirtschaftspädagogen sowie Lehramtsstudierende, sich umfassend über berufliche Schulen als potenzielle Arbeitsorte zu informieren“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Messe bietet eine breite Palette an Informationen, um einen tieferen Einblick in die spannende berufliche Bildung zu erhalten. Auf der Messe stellen die Schulen ihre Angebote und pädagogischen Konzepte vor. Interessierte haben die Möglichkeit, direkt mit Vertreterinnen und Vertretern der beruflichen Schulen ins Gespräch zu kommen“, so die Ministerin.

Die Messe beginnt am Dienstag, 7. November 2023, um 13:45 Uhr im Rahmen der Abschlussveranstaltung Campus BWP MV zum Thema „Phasenübergreifende Kooperationen stärken – Zukunft gestalten“. Damit setzt das Bildungsministerium seine Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik und dem Institut für Berufspädagogik der Universität Rostock fort.

„Campus Berufs- und Wirtschaftspädagogik MV: Individuum – Struktur – Qualität in der Lehrkräftebildung für berufliche Schulen in Mecklenburg-Vorpommern“ ist ein Verbundvorhaben der Uni Rostock und der Hochschule Neubrandenburg. Es wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

„Persönliche Kontakte sind immer eine Bereicherung und können überzeugen“, sagte die Bildungsministerin. „Deshalb laden wir angehende Lehrerinnen und Lehrer dazu ein, von den Schulleitungen und Lehrkräften aus erster Hand zu hören, wie die Arbeits- und Lernbedingungen vor Ort sind. Die Einstiegsmöglichkeiten und Berufsperspektiven sind gut, weil wir an den unseren Schulen gut ausgebildete Lehrkräfte benötigen“, betonte Oldenburg.

Bereits zum sechsten Mal finden zudem die landesweiten Messen für allgemein bildende Schulen in Greifswald und Rostock statt. Am Mittwoch, 8. November 2023, präsentieren sich 16 Schulen aus dem ländlichen Raum von 15 bis 17 Uhr für alle Studierenden der Universität Greifswald im Foyer des Hörsaalgebäudes Campus Loefflerstraße. Am Mittwoch, 22. November 2023, sind 20 Schulen aus dem ländlichen Raum von 15 bis 17 Uhr für alle Studierenden der Universität Rostock und der Hochschule für Musik und Theater in der Mensa Ulme vor Ort.

Seit 2017 organisieren das landesweite Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung und ab 2022 das Greifswalder Universitätszentrum für Lehrer*innenbildung und Bildungsforschung (GULB) mit den Staatlichen Schulämtern, dem Bildungsministerium MV sowie den Landkreisen Schulmessen. Auf den Messen stellen sich Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft den Studierenden vor, damit diese sich einen Eindruck von den Schulen im ländlichen Raum und ihren Profilen verschaffen können.

Weitere Informationen: www.Lehrer-in-MV.de

Planfeststellung für „Hansa PowerBridge“

Meyer: Land trägt wichtigen Teil zu deutschlandweiter sicheren Energieversorgung bei

Schwerin – Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer hat an das Unternehmen 50 Hertz Transmission GmbH offiziell die Planfeststellungsbeschlüsse für die Teilabschnitte Landtrasse und Küstenmeer des Vorhabens „Hansa PowerBridge“ übergeben.

Die Planfeststellungsverfahren beinhalteten die Errichtung und den Betrieb des grenzüberschreitenden Unterwasserkabels Hansa PowerBridge als 300-kV-Gleichstromkabel zwischen Deutschland und Schweden (Teilabschnitte Land- und Seetrasse Küstenmeer). „Zukünftig soll CO2-freier Strom aus Schweden und anderen verbundenen skandinavischen Ländern nach Deutschland transportiert werden.

In Zeiten überschüssigen Stroms aus erneuerbaren Energien in Deutschland kann dieser über die neue Verbindung nach Schweden transportiert werden und dort verbraucht oder in schwedischen Wasserkraftwerken gespeichert werden. Damit trägt Mecklenburg-Vorpommern einen wichtigen Teil zu einer sicheren Energieversorgung bei“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Hansa PowerBridge ist eine in der Planung befindliche Land-Seekabelverbindung, die vom Umspannwerk in Güstrow über Fischland durch die Ostsee nach Schweden verläuft. Hintergrund ist, dass Deutschland und Schweden ihre Stromnetze über diese Gleichstromleitung miteinander verbinden wollen. Überbrücken soll die etwa 300 Kilometer lange Distanz ein sogenannter Interkonnektor, die Hansa PowerBridge.

Der Interkonnektor hat die Aufgabe, mehrere unabhängige Netze zusammenzuschalten. Nach ihrer Fertigstellung soll die Hansa PowerBridge nach Angaben des Betreibers einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des deutschen Strompreises, zur Sicherung des Übertragungsleitungsnetzes sowie zur indirekten Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien leisten. Die Hansa PowerBridge soll eine Leistung von rund 700 Megawatt haben.

Das Vorhaben besteht in Mecklenburg-Vorpommern aus zwei Teilabschnitten. Der etwa 70 Kilometer lange Teilabschnitt „Landtrasse“ führt vom Umspannwerk Güstrow bis Dierhagen Ost. Ab dort verläuft der seeseitige Teilabschnitt über etwa 80 Kilometer im deutschen Küstenmeer.

Mobile ambulante Krebsberatung

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese eröffnete heute in Rostock den Tag der Offenen Tür der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern. Die Veranstaltung fand aus Anlass des zweijährigen Bestehens der mobilen ambulanten Krebsberatung in Mecklenburg-Vorpommern statt.

„Die Begleitung und Beratung von krebskranken Menschen und ihren Angehörigen ist enorm wichtig für einen bestmöglichen Genesungsprozess“, hob Drese hervor. Deshalb sei von der Krebsgesellschaft im Auftrag des Gesundheitsministeriums in den letzten Jahren ein Angebot entwickelt worden, das eine niedrigschwellige, möglichst wohnortnahe und kostenfreie Versorgung onkologischer Patientinnen und Patienten mit ambulanter psychosozialer Beratung gewährleistet.

Inzwischen gebe es mobile psychosoziale Krebsberatungsteams an den Standorten Rostock, Greifswald und Ludwigslust-Parchim, so die Ministerin. “Mein Dank gilt der Krebsgesellschaft für die Erarbeitung des Konzeptes sowie erfolgreiche Etablierung der mobilen ambulanten Krebsberatung in unserem Land“, betonte Drese. “Wir verbessern damit weiter die Versorgung von krebskranken Menschen in MV.“

Menschen, die an Krebs erkranken, könnten so kompetent über die Krankheit, über Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten informiert werden. Zudem erhielten sie Beratung für die Lebensgestaltung mit und nach Krebs, über Unterstützungsmöglichkeiten und Angebote der Selbsthilfe.

In Mecklenburg-Vorpommern leben zurzeit rund 80.000 Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Die Zahl der Neuerkrankungen beziffert sich auf 11.000 pro Jahr.

Eine Krebserkrankung, deren Behandlung und mögliche Behandlungsfolgen können bei den betroffenen Patientinnen und Patienten und Angehörigen in vielfältiger Weise zu psychosozialen Belastungen und psychischen Störungen führen.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass zwischen 33 und 60 Prozent der jeweils untersuchten an Krebs Erkrankten unter hoher psychosozialer Belastung leiden. Durch den Aufbau ambulanter Krebsberatungsstellen soll die psychosoziale Versorgung onkologischer Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen gewährleistet werden.

Die mobilen Krebsberatungsteams der Krebsgesellschaft versorgen auch Außenstellen im jeweiligen Umfeld, um eine möglichst wohnortnahe Versorgung gewährleisten zu können. Sie bieten entsprechend der Nachfrage ebenfalls Beratungen an den Standorten Güstrow, Schwerin, Waren, Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Neubrandenburg und demnächst Anklam an.

Drese: „Perspektivisch sollen in Anpassung an den Bedarf weitere Teams in MV etabliert werden, um die ambulante Versorgung von Krebserkrankten und ihren Angehörigen im Land auszubauen.“